Wörterbucharbeit an Lernstationen in Klasse 3


Unterrichtsentwurf, 2002

15 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


1. Bemerkungen zur Lerngruppe und zur Unterrichtssituation

1.1. Eigenarten der Lerngruppe

Seit Februar 2002 erteile ich in der Klasse 3 eigenverantwortlich drei Stunden Deutsch und zwei Stunden Kunst pro Woche, so dass ich bei einigen Unterrichtseinheiten fächerübergreifend arbeiten kann. Zusätzlich habe ich in dieser Klasse eine Stunde Ausbildungsunterricht im Fach Deutsch.

Die Altersstruktur der Klasse ist jahrgangstypisch. Die einzige Ausnahme stellt P. dar, der nach den Osterferien von der 3. Klasse in die 2. Klasse zurückgestuft wurde und somit älter ist als die anderen Kinder. Das Sozialverhalten in der Klasse ist insgesamt als gut zu bezeichnen. Der Großteil der Kinder ist in der Lage, Mitschülern im Unterricht zu helfen.

Im Unterricht fällt K. durch sein unruhiges und unkonzentriertes Verhalten auf. Häufig versucht er sich dem Unterricht und der entsprechenden Arbeitsphase durch Gespräche mit anderen Schülern zu entziehen. Die Gründe für dieses Verhalten resultieren überwiegend daraus, dass er die Aufgabenstellung meistens nicht versteht, was wiederum auch an seiner mangelnden Konzentrationsfähigkeit liegt. K. benötigt oft Zuwendung und Ermutigung meinerseits, um mit einer Aufgabe zu beginnen, bzw. konzentriert an ihr weiterzuarbeiten.

Des Weiteren fällt E. häufig im Unterricht auf. Er stört aufgrund seines starken Geltungsbedürfnisses den Unterricht oft durch Zwischenrufe. Hierauf reagiere ich mit Ermahnungen oder erinnere ihn daran sich zu melden.

1.2. Lernverhalten und Leistungsvermögen

Der überwiegende Teil der Klasse zeichnet sich durch ein positiv zu bewertendes Arbeits- bzw. Lernverhalten aus. Der Großteil der Schüler[1] steht dem Fach Deutsch aufgeschlossen und motiviert gegenüber. Viele Kinder zeigen eine hohe Lernbereitschaft.

Die Klasse 3 ist eine äußerst lebhafte Klasse. In mündlichen Phasen ist die Mitarbeit und Aufmerksamkeit der Schüler gut. Das Gesprächsverhalten ist ausdauernd und wird durch gute Ideen der Kinder bereichert. Besonders L., G., M., D. und M. fallen in diesen Phasen positiv auf.

Hinsichtlich ihres kognitiven Leistungsfähigkeit ist die Klasse als heterogen zu bezeichnen. Einerseits gibt es leistungsstarke Schüler in der Lerngruppe, die ihre schriftlichen Aufgaben schnell und gewissenhaft erledigen. Andererseits gibt es leistungsschwache Schüler, deren Bereitschaft eine Aufgabe zu bearbeiten zwar meist vorhanden ist, denen jedoch häufig die Ausdauer und das Verständnis zum Erledigen einer Aufgabe fehlt. Hierbei sind besonders K., P., J., K. und C. zu nennen. Weiterhin ist die Fähigkeit selbstständig zu arbeiten in der Lerngruppe unterschiedlich. Einige Schüler haben Schwierigkeiten, gestellte Arbeitsaufträge ohne fremde Hilfe zu verstehen. Es ist auffällig, dass ein Teil der Kinder sich den Arbeitsauftrag nicht durchliest, sondern häufig sofort nachfragt, um sich die Aufgaben von mir erläutern zu lassen. Daher fordere ich sie auf, sich den Arbeitsauftrag genau durchzulesen. Weiterhin versuche ich die Aufgabenstellung möglichst einfach und klar zu formulieren. Ferner bestehen im Arbeitstempo der Kinder erhebliche Differenzen. Während einige sehr schnell arbeiten, benötigen andere viel Zeit, um eine Aufgabe zu beenden. Durch qualitativ und quantitativ differenzierte Arbeitsaufträge versuche ich auf diese Unterschiede einzugehen.

1.3. Lernausgangslage

Im letzten Schuljahr hat die Klasse das Alphabet gelernt. Hierbei haben die Kinder gelernt Wörter alphabetisch nach dem ersten und zweiten Buchstaben zu ordnen. Ebenso wurde in der 2. Klasse das Auffinden und alphabetische Ordnen von Wörtern in der Wörterliste des Elefantenbuches geübt. Zum Ende des Schuljahres begann die Klasse mit dem Wörterbuch zu arbeiten. Jedoch zeigte sich im Deutschunterricht, dass viele Schüler noch Schwierigkeiten beim Auffinden von Wörtern im Wörterbuch haben. Beispielsweise benutzen sie die Kopfbuchstaben nicht als Hilfe. Im Rahmen dieser Unterrichtseinheit haben die Kinder gelernt die ABC-Leiste und die Kopfbuchstaben im Wörterbuch als sinnvolle Orientierungshilfe zum Nachschlagen zu nutzen, um Wörter schneller zu finden. Weiterhin haben sie in den vorausgegangenen Stunden das alphabetische Ordnen von Wörtern nach dem ersten und dritten wiederholt sowie das Ordnen nach dem dritten und vierten Buchstaben gelernt. Denn auch beim Ordnen nach dem Alphabet haben einige Schüler noch Schwierigkeiten. Das Auffinden der Pluralform von Nomen sowie konjugierter Verben ist den Schülern aus den vorausgegangenen Stunden bekannt. Allerdings kann hinsichtlich der anspruchsvollen kognitiven Leistung beim Finden dieser Wörter mit Schwierigkeiten bei einzelnen Schülern zu rechnen sein.

Das Lernen an Stationen ist für die Klasse noch relativ neu. Bisher haben sie erst einmal an Lernstationen gearbeitet. Jedoch sind sie mit dem Bearbeiten von Aufgabenstellungen am „Lernbüffet“ vertraut. In diesem Zusammenhang haben sie den Laufzettel und die Stationsregeln kennen gelernt.

2. Die themenrelevanten Sachverhalte

- Das Nachschlagen im Wörterbuch

Das Nachschlagen ist eine grundlegende Arbeitstechnik zum raschen Auffinden von Informationen. Umständliches Suchen durch Herumblättern in Telefonbüchern, Lexika etc. wird hierdurch ersetzt oder wenigstens erleichtert.

Folgende didaktische Grundsätze sollten beim Arbeiten mit dem Wörterbuch im Unterricht beachtet werden:

Das Nachschlagen im Wörterbuch verlangt Kenntnisse und Fertigkeiten, die die Schüler nicht nebenher erwerben können. Vielmehr muss das Nachschlagen systematisch geübt werden, damit sich eine Routine im Umgang mit dem Wörterbuch entwickeln kann. Erst dann stellt das Nachschlagen im Wörterbuch für die Schüler eine Hilfe dar. Das Nachschlagen im Unterricht dient nicht dem Selbstzweck, sondern es soll bei der Lösung von Problemen helfen. Deshalb müssen die Schüler erkennen, dass ihnen das Nachschlagen Vorteile bringt, z.B. bei einer Klassenarbeit. Das Nachschlagen, um Fehler zu verbessern, besonders im Diktat, stellt ein bedeutendes Motiv dar, diese Arbeitstechnik zu erlernen. Der Zweifel und die Fehlersensibilität sind die Motoren, die die Schüler zum Nachschlagen bringen.[2]

Für das systematische Lernen mit dem Wörterbuch wird folgende Reihenfolge empfohlen:

1. Das ABC lernen
2. Nach dem ABC ordnen
3. Wörter aufsuchen im Wörterbuch
4. Weiterführende Techniken des Suchens im Wörterbuch (z.B. Komposita, flektierte Wörter, Silbentrennung etc.)

Der Umgang mit dem Wörterbuch kann nicht in einer einmaligen Unterrichtseinheit behandelt werden, da es letztlich auf das Nachschlagen als schulüberdauernde Handlungsweise abzielt. Deshalb sollte das Nachschlagen mit einer sinnvollen Steigerung der Schwierigkeitsstufe nach der Einführung des Wörterbuches im Unterricht in allen Schuljahren thematisiert werden.

- Das Wörterbuch „Von A bis Zett“[3]

Das Wörterbuch „Von A bis Zett“ von Gerhard Sennlaub ist speziell für die Grundschule. Es besteht aus drei Teilen. Der erste Teil des Wörterbuches enthält den Anfangswortschatz der 1. Klasse. Im zweiten Teil sind etwa 1300 Wortformen in extra großer Schrift in einem Wörterverzeichnis für die 2. Klasse. Der dritte Teil und der Hauptteil des Wörterbuches mit dem die Klasse in dieser Unterrichtseinheit arbeitet richtet sich an die 3. und 4. Klassen. Der Wortschatz in diesem Teil berücksichtigt alle publizierten Grundwortschätze. Dieser Teil beginnt mit Aufgaben zum Finden von Wörtern im Wörterbuch. Hiernach folgt das Wörterverzeichnis. Dieses hat zur besseren Orientierung eine ABC-Leiste am Rand, wobei der jeweilige Buchstabe dunkel unterlegt ist. Zusätzlich erleichtert das Kopfbuchstabensystem den Kindern die Suche nach bestimmten Wörtern. Die Stichwörter sind fett gedruckt, wobei der Artikel davor steht. Zusätzlich sind der Plural mit Artikel und bei einigen Wörtern ein entsprechender Verwendungszusammenhang (z.B. der Schmerz, die Schmerzen, schmerzlich, schmerzlos) angegeben. Die Verben stehen in der Grundform und werden durch eine Vergangenheitsform ergänzt. Im Anschluss an das Wörterverzeichnis folgt ein Anhang mit Wörtersammlungen zu verschiedenen Themenbereichen, Wortfeldern und Wortfamilien. Außerdem sind hier ein kleines Lexikon der Wortarten und ein kleines Rechtschreiblexikon zufinden.[4]

[...]


[1] Im Folgenden impliziert der Begriff Schüler auch Schülerinnen.

[2] Vgl. Menzel/Sandfuchs (1999), S. 4f.

[3] Sennlaub (1997).

[4] Vgl. Sennlaub 1996.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Wörterbucharbeit an Lernstationen in Klasse 3
Hochschule
Studienseminar Buchholz für das Lehramt an Grund-, Haupt- und Realschulen
Note
1,3
Autor
Jahr
2002
Seiten
15
Katalognummer
V17337
ISBN (eBook)
9783638219303
Dateigröße
500 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Suchbegriffe: Alphabet, 3. Klasse, Deutsch, Wörterbuch
Schlagworte
Wörterbucharbeit, Lernstationen, Klasse
Arbeit zitieren
Astrid Becker (Autor:in), 2002, Wörterbucharbeit an Lernstationen in Klasse 3, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/17337

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Wörterbucharbeit an Lernstationen in Klasse 3



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden