Ein Überblick über die Grundelemente des Handball-Torwarttrainings


Referat (Ausarbeitung), 2007

12 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Grundelemente des Torwarttrainings
2.1 Konditionelle Elemente
2.2 Torwarttechnik
2.3 Torwarttaktik

3 Trainingseinheit

4 Fazit

Literaturverzeichnis

Anhang

1 Einleitung

Spiele gewinnt man vorn - große Meisterschaften hinten. Diese alte Klugheit charakte- risiert den Torhüter als eine sehr bedeutsame Größe in einer Handballmannschaft. Durch eine hervorragende Erfüllung seiner Hauptaufgabe, nämlich die Würfe abzuweh- ren, motiviert er seine Mitspieler, schenkt ihnen Selbstvertrauen sowie ein Sicherheits- gefühl1. Umgekehrt schaffen die sensationellen Torwartparaden in den rivalischen An- griffsreihen Verunsicherungen und demoralisieren somit den Gegner. Scheinbar isoliert im 6- Meterraum, spielt ein guter Torhüter eine wichtige Rolle auch in der Offensive seines Teams: Er leitet den Angriff durch einen präzise ausgeführten Pass ein2 und kann das Spiel seiner Mannschaft durch sämtliche Ratschläge nicht nur bezüglich der Defen- sive sondern auch der Offensive organisieren3.

Demgemäß wird deutlich, dass der Keeper eine wichtige Rolle auf dem Handballfeld spielt und ein großes Maß an bedeutungsvollen Aufgaben zu tragen hat. Um diesen Aufgaben gerecht zu werden, sind für den Torwart unter Anderem spezielle Trainings- maßnahmen/-bedingungen erforderlich. In dieser Arbeit beschäftigen wir uns daher mit dem Thema des Torwarttrainings und seinen Besonderheiten. Zuerst bestimmen wir aus welchen Grundelementen ein Trainingsbetrieb der Torhüter besteht und an welchen es am sinnvollsten ist, individuell bzw. im Mannschaftstraining zu arbeiten. Im Folgenden wird ein Vorschlag für eine 90-minütige Torwarttrainingseinheit vorgestellt. Den Schluss der Arbeit stellen die Ergebnisse unserer Auseinandersetzung mit dem Thema dar.

2 Grundelemente des Torwarttrainings

2.1 Konditionelle Elemente

„Zum Handballtorhüter wird man nicht geboren. Man wird zu einem gemacht“4 - so die deutschen Starkeeper Henning Fritz und Wieland Schmidt. Tatsächlich, wenn ein Kind Torwarttalent laut seinen Übungsleiter haben soll, dann ist das meistens der große Mut, mit dem er die Würfe abwehrt5. Die Aktions- und Reaktionsschnelligkeit, Beweglichkeit und Gewandtheit, Sprung- und Rumpfkraft sowie Grundlagenausdauer, welche kondi- tionelle Anforderungen an jeden Torwart darstellen6, kann man auch sehr produktiv, nicht nur im Kindesalter, durch spezielle Übungen trainieren und somit weiterentwi- ckeln.

Die Grundlageausdauer darf heute nicht wie früher unterschätzt werden. Der Torwart leistet 60 Minuten lang solche Schwerstarbeit wie kaum ein anderer Feldspieler. Bis in die Schlussphase muss der Torwart hochkonzentriert und leistungsfähig bleiben, um auf die entscheidenden Würfe mit einer schnellen Abwehraktion reagieren zu können. Da- her sollte er „einer der konditionsstärksten Spieler der Mannschaft“7 sein. Die Torhütergrundlageausdauer kann am Sinnvollsten im allgemeinen Mannschaftstraining trainiert bzw. verbessert werden und benötigt somit keine speziellen Trainingsmaßnah- men8.

Ausscheren aus dem Mannschaftstraining sollte der Torhüter, wenn es um die torwart- spezifischen Trainingskomponenten geht: Beweglichkeitstraining mit seinen Stretchingübungen, die täglich ausgeführt werden müssen; Übungen zur Steigerung der Aktionsschnelligkeit mit dem wichtigen Schwerpunkt wie der Verbesserung von Arm- und Beinbewegungen; Reaktionsschnelligkeit, die als „Indikator für die geistige Fri- sche“9 gilt; Sprungkraft, durch die viele kleine Torhüter ihre „Mängel der Körpergröße“ ausgleichen; schließlich sollte man die Bedeutung der Rumpfkraft für die Torhüter nicht unterschätzen — ein ausgeglichenes Kraftniveau der ganzen Körpermuskulatur hilft nicht nur bei technischen Bewegungsabläufen sondern stellt auch den Schutz des Kee- pers vor Verletzungen dar.

2.2 Torwarttechnik.

Hoch-, Halbhoch oder Flachwürfe, von Außen- bzw. von Innenposition - jede Wurfart, die der Gegner in seinem Angriffarsenal normalerweise hat, benötigt vom Torhüter ihre eigene optimale Abwehrtechnik, die hilft, schädliche Ausholbewegungen und Zwi- schenschritte zu vermeiden. Aus diesem Grund müssen alle technischen Abläufe not-

wendigerweise durch spezielle Übungen automatisiert werden. Diese Arbeit sollte am Besten Inhalt möglichst jeder Trainingseinheit sein und unter anderem im Rahmen des Sondertrainings durchgeführt werden. Mit dem gezielten Techniktraining fängt man sehr früh an, am Besten schon mit 13-14 Jahren10, da automatisierte Fehler, die „nur schwer wieder ausgemerzt werden können“11, in gar keinem Fall auftreten dürfen.12

2.3 Torwarttaktik.

Zur erfolgreichen Abwehr von Würfen gehört neben der Torwarttechnik auch gleicher- maßen die Torwarttaktik. Ein gutes Stellungsspiel verhilft der Ökonomisierung bzw. der Erhöhung der Effektivität der Torwartleistung. Mit einer optimalen Torwarttaktik kann der Torhüter den Weg zur Ballabwehr möglichst kurz und in alle Richtungen gleich lang halten. Aus diesem Grund bleibt der technisch gut ausgebildeter Keeper während des Spiels nicht an ein und derselben Stelle zwischen den Pfosten, sondern passt seine Position dem Spielgeschehen ständig an und versucht sich immer in der taktischen Tormitte13 zu befinden. Wie man sieht, gehört zu der taktisch richtigen Stellung auch eine dauernde Beobachtung der Ballposition sowie der Spielsituation insgesamt14.

Ein gutes Stellungsspiel und die große Anzahl von Torwartregeln sowie die Fähigkeit das Spiel zu „lesen“ (voraussagen, was im Spiel als Nächstes passiert) kann man nicht von heute auf morgen erlernen. Die Torwarttaktik trainiert man immer bis dann mit zunehmender Erfahrung automatisch (intuitiv) richtig gehandelt wird15, da dem Torhüter im Handball zum Überlegen sehr oft gar keine Zeit bleibt.

Letzendlich muss man unterstreichen, dass es keine ideale, für alle geltende Technik bzw. Taktik gibt16. Das geeigntete Stellungsspiel sowie technische Abläufe in Verbindung mit der Kondition werden im Rahmen der Trainingsplanung17 an die individuellen körperlichen Voraussetzungen der Torhüter angepasst und entsprechend trainiert18.

[...]


1 Vgl. Thiel, A./ S. Hecker: Halten, S. 11.

2 Vgl. Fritz, H./ W. Schmidt/ A. Friedrich: Siegen, S. 10.

3 Vgl. ebd., S. 38.

4 Vgl. Fritz, H./ W. Schmidt/ A. Friedrich: Siegen, S. 44.

5 Vgl. Thiel, A./ S. Hecker: Halten, S. 13.

6 Vgl. Kolodziej, C.: Richtig, S. 46.

7 Werner, G.: Handball, S. 30.

8 Vgl. Fritz, H./ W. Schmidt/ A. Friedrich: Siegen, S. 121.

9 Ebd. S. 146.

10 Vgl. Thiel, A./ S. Hecker: Halten, S. 13.

11 Ebd., S. 17.

12 Vgl. ebd., S. 17.

13 Diese Position befindet sich auf dem Schnittpunkt der Winkelhalbierende und der bogenförmige Linie (Aktionslinie), auf der sich der Torwart bewegt und die etwa ein Meter vor der Torlinie ist

14 Vgl. Kolodziej, C.: Richtig, S. 50 f.

15 Vgl. Ebd., S. 51 f.

16 Vgl. Thiel, A./ S. Hecker: Halten, S. 17.

17 Im Anhang wird auf die systematische Jahresplanung beim Torhütertraining näher eingegangen.

18 Vgl. Kolodziej, C.: Richtig, S. 47.

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Ein Überblick über die Grundelemente des Handball-Torwarttrainings
Hochschule
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften Fachhochschule Braunschweig/Wolfenbüttel  (Karl-Scharfenberg-Fakultät, Sportmanagement)
Veranstaltung
Einführung in die Didaktik und Methodik der Sportarten (Handball)
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
12
Katalognummer
V171445
ISBN (eBook)
9783640910632
ISBN (Buch)
9783640908707
Dateigröße
775 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
grundelemente, handball-torwarttraining
Arbeit zitieren
Lev Esipovich (Autor:in), 2007, Ein Überblick über die Grundelemente des Handball-Torwarttrainings, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/171445

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