Vor- und Nachteile antizyklischer Investitionen in die Personalentwicklung durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2008


Projektarbeit, 2009

112 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Eidesstattliche Versicherung

Managementzusammenfassung

1. Einleitung

2. Begriffserklärung
2.1 Wirtschaftskrise
2.2 Personalentwicklungsmaßnahmen
2.3 antizyklische Investitionen

3. Wirtschaftskrise - Situation und Maßnahmen
3.1 Wirtschaftskrise 2008/2009
3.1.1 Situationsbeschreibung
3.1.2 Prognosen
3.1.3 Konjunkturpakete
3.1.4 Arbeitsmarktsituation
3.1.5 Kurzarbeit
3.1.6 Expertenbefragung zur aktuellen Wirtschaftskrise
3.2 Rückblicke auf die Wirtschaftskrise von 1929
3.3 Zusammenfassung

4. Personalentwicklung
4.1 Aufgaben der Personalentwicklung
4.2 Inhalte der Personalentwicklung
4.2.1 Bildung
4.2.1.1 Anpassungsbildung
4.2.1.2 Aufstiegsbildung
4.2.2 Förderung
4.2.3 Organisationsentwicklung
4.3 Ziele der Personalentwicklung
4.3.1 Unternehmensbezogene Ziele
4.3.2 Mitarbeiterbezogene Ziele
4.3.3 Weitere Ziele
4.4 Phasen der systematischen Personalentwicklung
4.4.1 Bedarfsanalyse
4.4.2 Ziele setzen
4.4.3 Kreatives Gestalten
4.4.4 Durchführung
4.4.5 Erfolgskontrolle
4.4.6 Transfersicherung
4.5 Maßnahmen der Personalentwicklung
4.5.1 into-the-job
4.5.2 on-the-job
4.5.3 off-the-job
4.5.4 near-the-job
4.5.5 along-the-job
4.5.6 out-of-the-job
4.6 Personalbeurteilung
4.6.1 Leistungsbeurteilungen
4.6.2 Mitarbeiterbeurteilungen
4.6.3 Vorgesetztenbeurteilung
4.6.4 Potenzialbeurteilung
4.6.5 Das 360° Feedback
4.6.5 Kollegenbeurteilung
4.6.6 Selbstbeurteilung
4.7 E-Learning
4.8 Bildungscontrolling
4.9 Zusammenfassung

5. Auswirkungen von Personalentwicklungsinvestitionen
5.1 Situationsbeschreibung
5.2 Personalmanagement in Krisenzeiten
5.2.1 Recruiting - War for Talents
5.2.2 Personalentwicklung in der Krise
5.2.3 Vermehrung des Humankapitals
5.2.4 Ziele und Anforderungen der Strategiekommunikation
5.2.5 Management by Objectives
5.2.6 Kritik an der kreditfinanzierten antizyklischen Wirtschaftspolitik .
5.3 Sparsame Personalentwicklung
5.3.1 Nutzung von neuen Medien und E-Learning
5.3.2 Bildung eines Personalentwicklungsbundes
5.3.3 Ortsnähe
5.3.4 Schulungsraum
5.3.5 Ausbildung zum Ausbilder
5.4 Demografischer Wandel
5.5 Personalentwicklung als Opfer der Krise
5.6 Expertenbefragung Auswirkungen Personalentwicklungsinvestitionen ..
5.7 Folgen von Kürzungen der Personalentwicklungsinvestitionen
5.8 VDI-Jahresumfrage zur Weiterbildung 2008/2009
5.9 Zusammenfassung

6. Fazit

7. Schlusswort

Komplettes Experteninterview

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Literaturverzeichnis

Internetverzeichnis

Eidesstattliche Versicherung

Hiermit versichern wir, dass die vorliegende Arbeit von uns selbstständig und ohne unerlaubte Hilfe angefertigt wurde, insbesondere, dass wir alle Stellen, die wortwörtlich oder annähernd wörtlich aus Veröffentlichungen entnommen wurden, als Zitate gekennzeichnet haben.

Weiterhin erklären wir, dass diese Arbeit in dieser Form oder mit ähnlichem Titel noch keiner anderen Prüfungskommission vorgelegen hat.

Berlin, 02.06.2009

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Doreen Schulz

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Apostolos Koukoudis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Harold Holdbrook

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Thomas Zoch

Managementzusammenfassung

Die vorliegende Arbeit hat sich damit beschäftigt, wie sich die Wirtschaftskrise auf den Personalbereich, vorwiegend auf die PE auswirkt. Die aktuelle Wirtschaftslage wird erklärt mit Details, wie 18 Prozent Exportrückgang und mit Prognosen bis zu einem Minus von 6 Prozent der Wirtschaftsleistung. Der Negativtrend der Arbeitsmarktsituation wird angesprochen und es wird beschrieben, wie der Staat die Unternehmen und Mitarbeiter bei der Kurzarbeit über Förderungen des Arbeitsamtes unterstützt. Größe und Sinn der Konjunkturpakete werden erläutert. Wir haben Interviews geführt mit Personalexperten, die uns bestätigten, dass sich die Auftragslage verschlechtert hat, die Angst den Arbeitsplatz zu verlieren, größer geworden ist und die Mitarbeiter Kürzungen eher hinnehmen würden, als Entlassungen.

Im nachfolgenden Teil sind die Aufgaben der PE, die Inhalte mit Bildung Förderung und Organisationsentwicklung beschrieben, außerdem werden Ziele, Maßnahmen und Phasen systematischer PE erklärt. Die Personalbeurteilungen, Bildungscontrolling sowie E-Learning werden ebenfalls beschrieben, damit die gängigsten PE-Bereiche für den Leser klar werden.

Im dritten Teil wurden die Auswirkungen der Wirtschaftskrise auf die PE behandelt, der Krieg um die High Potentials, die möglichen Gefahren, wie Verlust der Wettbewerbsfähigkeit oder nicht genügend Fachkräfte im Aufschwung. Auch Möglichkeiten, Gelder zu sparen mit Maßnahmen wie Trainings in Ortsnähe, Nutzung von neuen Medien und E-Learning, Bildung eines Personalentwicklungsbundes, Ausbildung zum Ausbilder oder Schulungsraum im eigenen Betrieb sind angesprochen worden. Der demografische Wandel wurde ausführlich erläutert, dass es immer weniger junge und immer mehr ältere Menschen gibt.

Deutlich wird klar, dass die PE ein Opfer der Krise ist. Die Manager wissen, wie wichtig die PE ist, sparen aber dennoch, da sie kurzfristig Kosten einsparen können. Im Fazit wird klar, dass die Unternehmen sicherlich auf Kosten achten sollten, gerade in Zeiten der Krise, dennoch wird sich ein Sparkurs in der PE mittel- und langfristig rächen.

1. Einleitung

Die Personalentwicklungsmaßnahmen gewinnen immer mehr an Bedeutung. Wo früher in Unternehmen unter dem Begriff Personalabteilung lediglich die Endgeldabrechnung verstanden wurde, ist heute die Personalabteilung zunehmend in einzelne Bereiche wie Personalentwicklung, Personalbeschaffung, Endgeldabrechnung, Personalcontrolling und vieles mehr unterteilt.

Der Personalbereich mit der Ressource Mensch trägt in der heutigen Zeit maßgeblich zum Unternehmenserfolg bei. Der demografische Wandel muss berücksichtigt werden, und die Kompetenzen der Mitarbeiter müssen ständig geschult werden um anstehende und zukünftige Anforderungen erfüllen zu können. Die Personalentwicklung ist für regelmäßige Schulungen der Mitarbeiter und Führungskräfte verantwortlich.

In Zeiten der Wirtschaftskrise müssen die Unternehmen überlegen, wie und in welcher Höhe sie das erwirtschaftete Kapital in die Personalentwicklung investieren. Die Frage wird aufgeworfen, ob in Krisenzeiten antizyklisch in die Personalentwicklung investiert werden sollte oder eher gespart werden sollte, sowie die Frage, welche Möglichkeiten es gibt, die Mitarbeiter preiswerter zu schulen. Eine durchdachte Personalentwicklungsstrategie muss erarbeitet werden. Aber was ist die richtige Strategie? Gibt es ein Allheilmittel oder kann man nur erfahrungsgemäß und tendenziell handeln?

Ziel dieser Arbeit war es, eine Prognose zu erarbeiten, die darlegt, wie sich die Personalentwicklungsinvestitionen auf den Unternehmenserfolg kurz- und mittelfristig auswirken, wie wichtig es also ist, auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten großen Wert auf die Bildung der Mitarbeiter zu legen, um dann beim Aufschwung wettbewerbsfähig zu sein.

Eine Wirtschaftskrise bringt immer Verlierer, aber auch Gewinner hervor. Die Karten werden neu gemischt. Inwieweit die Personalentwicklung zum Erfolg beitragen kann ist in der nachfolgenden Arbeit erklärt.

Im ersten Teil werden die Begriffe Wirtschaftskrise, Personalentwicklung und antizyklische Investitionen kurz beschrieben. Im zweiten Teil wird die Wirtschaftskrise 2008/2009 ausführlich beschrieben mit Themen wie Prognosen, Konjunkturpakete, Kurzarbeit, Arbeitsmarktsituation und der Expertenbefragung. Außerdem gibt es einen Rückblick auf die vergangene Wirtschaftskrise von 1929.

Im dritten Teil dieser Arbeit sind Personalentwicklungsmaßnahmen beschrieben. Der vierte Teil (Hauptteil) befasst sich dann mit den Auswirkungen der Krise auf die Personalentwicklung, mit möglichen Personalstrategien in Krisenzeiten, aber auch mit Möglichkeiten der Kosteneinsparung bei der Personalentwicklung. Es wurden die kreditfinanzierte Wirtschaftspolitik kritisch beleuchtet und die möglichen Folgen bei Kürzungen von Personalentwicklungsmaßnahmen beschrieben. Auch in diesem Teil ist eine Expertenbefragung untergebracht.

Nach diesem Teil haben wir ein Fazit aus dem Erarbeiteten gezogen und entsprechende Empfehlungen im Schlusswort abgegeben.

2 Begriffserklärung

2.1 Wirtschaftskrise

Mit dem Begriff Wirtschaftskrise bezeichnet man den Zusammenbruch des normalen Wirtschaftsprozesses. Die heutige Volkwirtschaftslehre spricht in der Regel auch von Konjunktur bzw. Rezessionsphase. Sobald die Konjunkturentwicklung nicht mehr in ihren normalen Gleichgewichtszustand zurückgekehrt, d.h. die Wirtschaftstätigkeit fortlaufend anhält oder sich sogar abwärts entwickelt, wird von einer Depression gesprochen. Man unterscheidet, bezogen auf die Konjunktur, drei verschiedene Ausprägungen: die Stagnation, die Rezession und die Depression. Stagnation ist die Phase, in der eine Volkswirtschaft nicht mehr wächst und dadurch der Output zwischen zwei Zeitpunkten stagniert. In der Rezession schrumpft der wirtschaftliche Output über mindestens zwei aufeinanderfolgende Quartale. Als Depression wird eine lang anhaltende Rezession bezeichnet.

2.2 Personalentwicklungsmaßnahmen

Zu Personalentwicklungsmaßnahmen kann man im allgemeinen jegliche Aus-, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen von Mitarbeitern und Führungskräften in einem Unternehmen zählen. Hierbei muss als erstes eine Bedarfsanalyse des betreffenden Mitarbeiters bezugnehmend auf sein Aufgabengebiet erstellt werden, aus dem der Bildungsbedarf ermittelt werden kann.

Personalentwicklung im engen Sinne bedeutet Bildung, was die Berufsausbildung, Weiterbildung, Führungsbildung, Umschulung, Anlernung und vieles mehr umfasst. Personalentwicklung im weiteren Sinne bedeutet Förderung was Auswahl und Einarbeitung, Arbeitsplatzwechsel, Auslandseinsatz, Nachfolge- und Karriereplanung, Leistungsbeurteilung, Coaching und vieles mehr umfasst. Personalentwicklung im weiten Sinne bedeutet Organisationsentwicklung und umfasst Teamentwicklung, Projektarbeit, soziotechnische Systemgestaltung und vieles mehr.1

2.3 antizyklische Investitionen

Das Wort „antizyklisch“ bedeutet, dass etwas entgegengesetzt einem Zyklus, d.h. einem üblichen Verhaltensmuster oder einer allgemeinen Erwartung geschieht. Das Wort wird vorwiegend an den Finanzmärkten und bei der Konjunktur verwendet. So ist eine verbreitete Theorie, dass der Staat antizyklisch zum Wirtschaftstrend handeln sollte. Das heißt, der Staat soll in wirtschaftlich schlechteren Zeiten mehr ausgeben, so dass die Arbeitslosigkeit reduziert werden kann und das Einkommen erhöht wird. Dadurch entsteht aber auch eine Verschuldung des Staates. In wirtschaftlich guten Zeiten (Aufschwung, Boom) soll der Staat dann weniger ausgeben, um die Verschuldung abzubauen. Durch dieses antizyklische Verhalten soll der Staat also den Konjunkturzyklus glätten. Diese Theorie ist allerdings umstritten.2

3 Wirtschaftskrise - Situation und Maßnahmen

3.1 Wirtschaftskrise 2008/2009

Der Ursprung der derzeitigen Wirtschaftskrise liegt im amerikanischen SubprimeMarkt. Der Subprime-Markt ist der Teil des Hypothekendarlehens, der überwiegend aus Kreditnehmern mit geringer Bonität besteht.3

Die Wirtschaftskrise nahm ihren Lauf, da Kreditnehmer Kredite erhielten, obwohl gravierende Bonitätsmängel vorlagen. Ein Tiefstand der zu verzinsenden Hypothekenkredite wurde durch die Niedrigzinspolitik erreicht. Man nahm an, dass das Immobilienpreisniveau dauerhaft steigen würde, so dass die Vergabe der Subprime-Kredite zunahm. Ein Anstieg der Immobilienpreise war anfänglich die Folge. Voraussetzung der Kreditvergabe war die terminlich festgelegte Anpassung an das aktuelle Hypothekenzinsniveau.

Der Leitzins ist der Hauptrefinanzierungszins der Geschäftsbanken. Dieser Hauptrefinanzierungszins gibt an, zu welchem Zinssatz Geschäftsbanken Zentralbankgeld zur Verfügung gestellt bekommen. Die europäische Zentralbank, kurz EZB, ist hierbei die zuständige Zentralbank für Deutschland. Wenn die Leitzinsen steigen bedeutet das, dass über kurz oder lang die Kosten der Unternehmen für die Aufnahme von Fremdkapital (Kredite, Darlehen etc.) steigen.4 Die Leitzinserhöhung 2004 von 1,5 Prozent auf 5,25 Prozent hatte Folgewirkungen. Das Hypothekenzinsniveau fiel und infolge dessen stagnierten die Immobilienpreise. Ein Zahlungsschock war die Folge, da auch eine Kreditanpassung an den aktuellen Hypothekenzins stattfand. Der Anstieg der Häuserkaufpreise konnte diesen Zahlungsschock auch nicht auffangen. Kreditausfälle waren die Konsequenz. Ein starker Immobilienpreisverfall war zu verzeichnen, da diese Kreditausfälle zu einem starken Überangebot an Immobilien am dortigen Markt führten. Zahlreiche amerikanische Immobilienbanken mussten Insolvenz anmelden.

Man spricht hier auch von der amerikanischen Immobilienkrise, die den Ursprung der gegenwärtigen Wirtschaftskrise darstellt. Ansprüche der Kreditgeber gegenüber den Kreditnehmern wurden zu Wertpapierpaketen gebündelt und an Investmentbanken und Hedgefonds verkauft.

Zahlungsausfälle der Subprime-Kredite seitens der Schuldner führten dazu, dass Wertpapierkäufer hohe Abschreibungen leisten mussten. Hohe Verlusteinbußen bei beteiligten Banken und Investitionsrückgänge auf dem dortigen Markt waren als Folge zu verzeichnen. Die Kombination aus Investitionsrückgang und starkem Liquiditätsbedarf der Banken führten zu einem starken Anstieg der Zinsen auf dem internationalen Geldmarkt. Dies senkte die Bereitschaft der Banken, sich gegenseitig Kredite zu gewähren.

Ende 2007 erreichten die Auswirkungen der Krise spürbar die Bundesrepublik. Vor allem die staatlichen Landesbanken hatten zur Steigerung des Umsatzes stark in die Subprime-Wertpapiere der US-Baufinanzierer investiert.

Existenzbedrohungen bei Banken, wie die Sachsen LB und die IKB (Deutsche Industriebank), waren aufgrund von hohen Abschreibungen abzusehen, da die sogenannten „faulen Kredite“ wegfielen.

Die Krise erfasste später auch die Bayer LB und West LB Bank, welche nicht in der Lage waren, die Verluste aus eigener Kraft auszugleichen. Andere Bundesländer mussten Unterstützung leisten. Das Zinsniveau stieg erheblich an, was den Geldhandel unter den Banken stark beeinflusste. Trotz der Gegensteuerung der EZB gerieten einige Banken in erhebliche Liquiditätsprobleme. Die Hypo Real Estate, eine deutsche Bankenholding mit Sitz in München, die mit einem Immobilienfinanzierungsvolumen von ca. 63 Milliarden Euro eine der größten Finanzierer von gewerblichen Immobilienkunden in Deutschland sowie eines der größten Immobilienfinanzierungsinstitute in Europa5 ist, geriet ebenfalls in bedrohliche Liquiditätsprobleme, weil es einer Tochtergesellschaft dieser Bank wegen des hohen Zinsniveaus nicht mehr gelang, die Verbindlichkeiten durch neue Kreditaufnahmen zu finanzieren.

3.1.1 Situationsbeschreibung

Vor allem die Automobilindustrie wurde von der Finanzkrise kalt erwischt. Mercedes schickte bereits im Sommer 2008 Mitarbeiter in den Zwangsurlaub und verlängerte keine Verträge mehr. BMW montierte in den ersten beiden Quartalen 2009 wegen des schwächelnden Absatzes bereits 2.800 Autos weniger. Daimler schickt am 12. Dezember 2008 150.000 Beschäftigte in verlängerte Weihnachtsferien und der weltgrößte Autozulieferer Bosch hat die Arbeitszeit bis auf weiteres massiv gekürzt. Auch der IT-Konzern SAP, der als erstes Großunternehmen ein umfangreiches Sparpaket veröffentlichte, will sich im Moment nicht weiter aus dem Fenster lehnen und schweigt vorerst lieber weiter. Einige Maßnahmen hatte SAP im Frühling 2009 vorbeugend angeordnet. In einer Mitarbeitermail, in der Süddeutschen Zeitung auszugsweise gedruckt, war zu lesen: „In der Unternehmenswelt gilt ein kompletter Einstellungsstopp … ist jegliche Zusammenarbeit mit externen Personalvermittlern ab sofort einzustellen. … Alle internen Reisen, die keinen Kundenbesuch zum Anlass haben, dürfen nicht mehr stattfinden.“ Jetzt teilte Iris Eidling von SAP Wirtschaft & Weiterbildung mit, dass die Gespräche weiter gehen werden: „Wir können Ihnen noch kein Update geben zu unseren Sparmaßnahmen. Je mehr Geld eingespart wird, desto besser.“6

3.1.2 Prognosen

Durch die konjunkturellen Schwierigkeiten hat das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) eine pessimistische Haltung bezüglich der Zukunftserwartungen der Bundesrepublik im Dezember 2008 für 2009 abgegeben. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung ist darüber hinaus der Meinung, dass die Wirtschaftsleistung der Bundesrepublik 2009 um 2 Prozent sinken würde. Im Vergleich dazu waren andere Wirtschaftsforscher der Meinung, dass die Wirtschaftsleistung lediglich um 1 Prozent sinken würde. Damit würde die Bundesrepublik vor der tiefsten Rezession ihrer Geschichte stehen. Begründet werden diese Prognosen vor allem damit, dass die Finanzmarktkrise sich stärker auf die Weltwirtschaft auswirke, als zuvor absehbar. Besonders der Export werde erheblich sinken. Da die Bundesregierung ein sehr stark exportorientiertes Land ist, werde sich dies auf die Beschäftigung und Staatseinnahmen negativ auswirken. Dies wiederum hätte zur Folge, dass sich die Absatzchancen der einzelnen Firmen, besonders der exportorientierten Firmen, stark verschlechtern würden. Durch die drastisch gefallenen Rohstoffpreise rechnen die Forscher mit einem nachlassenden Preisdruck. Die für 2009 erwartete Inflationsrate vom RWI beträgt 0,9 Prozent. Das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung ist ferner der Meinung, dass sich die konjunkturelle Wirtschaft der Bundesregierung erst gegen Ende 2009 erholen wird.7

Im März 2009 sagten Experten aus Sachsen-Anhalt ein Minus der Wirtschaftsleistung von 4,5 Prozent für den Winter 2009 voraus. Damit wurde die Prognose vom Dezember 2008 nach oben korrigiert. Die Exporte, so hieß es, werden bis Ende 2009 um 18 Prozent einbrechen. Die Experten vertreten die Ansicht, dass der Arbeitsmarkt etwas verschont werden könnte, da die Kurzarbeit dies auffängt. Die Prognosen für den Arbeitsmarkt sehen vor, dass ein Höchststand der Kurzarbeiter von 1,8 Millionen erreicht wird. Die Kurzarbeit wird danach wegen der anhaltenden Belastungen der Firmen sinken, die Arbeitslosigkeit aber stark zunehmen.8

Die Experten des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) gehen davon aus, dass Ende 2010 ca. 39 Millionen Personen beschäftigt und 4,5 Millionen arbeitslos in Deutschland sein werden. Die Forscher rechnen ebenso für 2010 mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,2 Prozent. Somit sind sich bis dato alle Forscher einig, dass die Weltwirtschaft sich in ihrer tiefsten Konjunkturkrise seit dem letzten Jahrhundert befindet.

Zum Stillstand könnte die Talfahrt der Konjunkturkrise bis Mitte des Jahres 2009 kommen, ab diesem Zeitpunkt könnte eine langsame konjunkturelle Erholung beginnen, so Forscher des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Diese Forscher rechnen aber nicht mit einer längeren Rezession, aber auch nicht mit einem schnellen Aufschwung. Begründet wird diese Vermutung der Forscher auf die schleppende Nachfrage im Ausland. Für das Jahr 2010 rechnen sie höchstens mit einem leichten Wachstum. Die Bewältigung der Finanzkrise jedoch wird laut Meinungen der Forscher mehrere Jahre dauern. Die ZEW nimmt einen Rückgang der Wirtschaftsleistung von 3 Prozent an. Gestützt werden diese Annahmen auf Analysen von Börsenexperten, die der Meinung sind, dass ein Ende der Talfahrt der Wirtschaft langsam in Sicht ist. Die Konjunkturerwartungen von Anlegern des ZEW nahmen im März 2009 überraschenderweise den fünften Monat in Folge zu und erreichten den besten Wert seit Juli 2007.

Die momentan sinkenden Zinsen sowie fallenden Rohstoffpreise tragen dazu bei, dass 300 befragte Finanzexperten positiv in die Zukunft schauen. Die Berechnungen des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) gehen laut Berechnung davon aus, dass sich die Rezession im 1. Quartal 2009 verschärft hat. Das BIP ist von Januar bis März um 2,2 Prozent im Vergleich zum 4. Quartal 2008 gesunken. Im 4. Quartal 2008 sank das BIP um 2,1 Prozent.9

Im April 2009 korrigierten wiederum Wirtschaftsforschungsinstitute ihre Prognosen hinsichtlich der Wirtschaftsleistung in Deutschland. Diesmal wurde eine Senkung der Wirtschaftsleistung von ca. 6 Prozent für das Jahr 2009 prognostiziert10. Damit wurde die wirtschaftliche Lage der Bundesrepublik noch pessimistischer eingeschätzt als zuvor.

Der internationale Währungsfonds (IWF), eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen und Schwesterorganisation der Weltbankgruppe,11 gab im April 2009 bekannt, dass das deutsche Wirtschaftswachstum um 5,6 Prozent fallen werde. Somit kommen die Prognosen des IWF und die der deutschen Wirtschaftsinstitute zu einem ähnlichen Ergebnis. Für 2010 rechnen die Ökonomen mit einem Minus von nur noch 0,5 Prozent, was bedeutet, dass es eine wirtschaftliche Erholung für dieses und nächstes Jahr nicht geben wird. Ebenfalls gehen die Forscher in ihren Prognosen davon aus, dass mit einem Anstieg von mehr als 1 Million Arbeitslosen noch in diesem Jahr gerechnet werden muss. Dies würde bedeuten, dass im Herbst 2009 mehr als 4 Millionen und 2010 sogar 4,7 Millionen Menschen ohne Arbeit sind. Durch die Arbeitslosigkeit in Verbindung mit der gesunkenen Wirtschaftsleistung entstehen ca. 11 Milliarden Euro an Steuerausfällen. Dies würde zur Folge haben, dass die Bundesrepublik die höchste Neuverschuldung seit Bestehen der Bundesrepublik aufweisen würde.

Trotz der starken Rezession empfehlen die deutschen Wirtschaftsexperten kein weiteres großes Konjunkturprogramm. Sie gehen davon aus, dass die beiden geschlossenen Konjunkturpakete in Höhe von rund 80 Milliarden Euro im Laufe des Jahres anfangen werden, zu wirken.

3.1.3 Konjunkturpakete

Im Zuge der Bewältigung der Wirtschaftkrise wurden von der Bundesregierung verschiedene Vorschläge vorgelegt und verabschiedet. Das sogenannte Maßnahmenpaket „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ wird auch Konjunkturpaket I genannt. Das sogenannte erste Konjunkturpaket wurde im November 2008 von der EU-Kommission genehmigt. Die EU hielt die Maßnahme für geeignet, um die Realwirtschaft in Zeiten der internationalen Kreditklemme wiederzubeleben.12

Das erste Konjunkturpaket umfasst folgende Punkte: Flächendeckender Ausbau für ältere und geringqualifizierte Arbeitnehmer. Durch diese sogenannten Weiterbildungsmaßnahmen sollen Entlassungen verhindert werden. Durch 1000 zusätzlich geschaffene Vermittlerstellen in den Agenturen für Arbeit sollen somit bessere Arbeitsvermittlungen stattfinden. Ebenfalls wurde die Bezugszeit von Kurzarbeitergeld von 12 auf 18 Monate verlängert.13 Der Begriff Kurzarbeit ist ein Ausnahmezustand mit verminderter Regelarbeitszeit. Unternehmen haben dadurch die Möglichkeit, bei schwieriger Wirtschaftslage Kündigungen zu vermeiden, indem die Arbeitnehmer über einen gewissen Zeitraum weniger bis überhaupt nicht arbeiten. Der Staat gleicht den dadurch entstandenen Verdienstausfall aus.14

Es wurde ebenfalls ein zusätzliches Volumen von 500 bis 1000 Millionen Euro für die beschleunigte Umsetzung dringlicher Verkehrsinvestitionen freigesetzt. Die Verdopplung der Absetzbarkeit von haushaltsnahen Handwerksleistungen von 600 auf 1200 Euro jährlich ab den 1. Januar 2009 war ebenfalls Bestandteil des Konjunkturpakets I.

Ein weiterer Bestandteil des Konjunkturpakets I ist die Kraftfahrzeugsteuerbefreiung von einem Jahr für alle Neufahrzeuge. Fahrzeuge, die die Euro-5 oder Euro-6 Norm erfüllen, erhalten sogar eine Steuerbefreiung von 2 Jahren.

Ein zusätzliches Finanzierungsinstrument mit einem Volumen von 15 Milliarden Euro wurde von der KfW Bankengruppe geschaffen. Die KfW Bankengruppe (Kreditanstalt für Wiederaufbau) hat die Aufgabe der Förderung von Mittelstand und Existenzgründern, die Gewährung von Investitionskrediten an kleine und mittelständige Unternehmen sowie die Finanzierung von Infrastrukturvorhaben und Wohnungsbau, ebenso die Finanzierung von Energiespartechniken und der kommunalen Infrastruktur. Sie betätigt sich weiter mit der Vergabe von Bildungskrediten und ist an der Export- und Projektfinanzierung vornehmlich beteiligt.

Diese wesentlichen Punkte des Maßnahmenpakets „Beschäftigungssicherung durch Wachstumsstärkung“ waren die erste Gegenmaßnahme der Bundesregierung zur Bewältigung der Wirtschaftskrise im eigenen Land. Im Januar 2009 einigte sich die Bundesregierung über ein zweites Konjunkturpaket, welches an das erste anknüpft, um unter anderem die Folgen der Wirtschaftskrise zu mildern.

Inhalte des zweiten Konjunkturpakets sind: Einkommenssteuersenkungen. Familien mit niedrigem und mittlerem Einkommen profitieren besonders stark von der Senkung. Seit dem 01. Januar 2009 zahlen steuerpflichtige Personen nur noch 14 Prozent anstatt 15 Prozent. Personen mit Kindern erhalten eine Einmalzahlung in Höhe von 100 Euro pro Kind. Ebenfalls wird das Kindergeld um 10 und ab dem dritten Kind um 16 Euro erhöht. Personen, die Arbeitslosengeld II beziehen, erhalten ab Juli 2009 für Kinder im Alter zwischen 6 und 13 Jahren 35 Euro mehr. Sie bekommen dann anstatt 211 Euro 246 Euro. Ebenfalls bekommen diese Eltern ein sogenanntes Schulbedarfspaket in Höhe von 100 Euro pro Kind.

Auch ist der Beitragssatz bei den Krankenversicherern gesunken. Gesetzlich Krankenversicherte zahlen ab Juli 2009 jetzt nur noch 14,0 Prozent anstelle von 14,9 Prozent. Geplant ist eine weitere Entlastung ab 2010, denn dann sind die Krankenkassenbeiträge steuerlich absetzbar.

Weitere Bestandteile des Konjunkturpaketes ist die sogenannte Umweltprämie für Altfahrzeuge, was bedeutet, dass wer sein Fahrzeug, welches mindestens 9 Jahre alt ist, zum Verschrotten bringen kann. Beim Kauf oder Leasing eines Neu- oder Jahreswagens erhält der Fahrzeughalter eine Umweltprämie von € 2.500 unter der Prämisse, dass das Fahrzeug mindestens ein Jahr auf den Halter zugelassen wird. Das dafür bestimmte Budget beträgt momentan € 3,5 Milliarden, vorgesehen ist eine Aufstockung der Finanzmittel auf insgesamt € 5 Milliarden. Zum 1. Juli 2009 soll die momentane Kraftverkehrssteuer auf emissionsbezogene KFZ-Steuer umgestellt werden. Zurzeit ist die Kraftfahrzeugsteuer hubbraumabhängig. Bisher erhielten die jeweiligen Länder diese Steuern, welche nun ausschließlich dem Bund zur Verfügung stehen und die einzelnen Länder erhalten einen jährlichen Festbetrag vom Bund als Kompensation.

Die Bundesregierung hat ebenfalls das Budget der Förderprogramme der Bundesagentur für Arbeit für private und betriebliche Weiterbildung aufgestockt. Das heißt, während der Kurzarbeit unterstützt die Bundesregierung Unternehmen darin, die Krise für die berufliche Weiterbildung zu nutzen. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt während der Kurzarbeit die Weiterbildungskosten sowie die gesamten Sozialversicherungsbeiträge, die auf das Kurzarbeitergeld entfallen.

Somit profitieren Unternehmen und Arbeitnehmer von der Qualifizierung während der Kurzarbeit und haben somit die Chance, gestärkt aus der Wirtschaftskrise hervorzugehen. 15

Da ein funktionierender Finanzmarkt die Grundlage einer erfolgreichen Wirtschaft ist und viele Banken durch die Finanzkrise Milliarden von Euro an Verlusten verzeichnen, sind sie natürlich in den Investitionen vorsichtig und zurückhaltend geworden. Die Bundesregierung stellt über die KfW Bankengruppe 15 Milliarden Euro als Sonderprogramm bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau zur Verfügung. Das geschieht, weil mittelständige Unternehmen oft nur geringe Rücklagen im Vergleich zu großen Unternehmen besitzen. 25 Milliarden Euro werden im Gegenzug für große Unternehmen zur Verfügung gestellt, da durch die Krise mangelnde Liquidität und fehlende Mittel die Unternehmen daran hindern, zu investieren. Unternehmen, mit mehr als 500 Millionen Euro Umsatz im Jahr, haben somit neue Finanzierungsmöglichkeiten.

Da Deutschland ein sehr stark exportorientiertes Land ist, trifft der weltweite Abschwung die Exportnation besonders schwer. Da Unternehmen, die stark exportorientiert unter der jetzigen Lage schwer leiden, hat die Bundesregierung ihre Exportgarantien für Unternehmen mit garantierten Krediten erhöht und erweitert. Dies wird auch Hermesdeckung genannt. Somit können deutsche Exporteure bei der Ausfuhr deutscher Waren in Schwellen- bzw. Entwicklungsländer sich gegen Risiken absichern und auf dem internationalen Markt bestehen bleiben. Die Bundesregierung tritt somit in einen Bereich ein, der normalerweise der Privatwirtschaft vorbehalten ist. Da private Versicherer aber für Exporte in Entwicklungs- und Schwellenländer keine ausreichenden Absicherungen bieten, tritt nun die Bundesregierung ein.16

Durch die Krise fehlen vielen Unternehmen die Mittel für die Forschung und Entwicklung. Da die Bundesregierung die Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmer erhalten will sieht sie vor, für 2009 und 2010 insgesamt 900 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen. Ferner wird ein massiver Ausbau von Breitbandnetzen geplant. Vor allem die nicht versorgten Gebiete im ländlichen Raum sollen bis Ende 2010 abgedeckt sein. Spätestens 2014 sollen für 75 Prozent aller Haushalte und bis 2018 alle Haushalte Anschlüsse mit einer Übertragungsrate von mindestens 50 Megabit pro Sekunde zur Verfügung stehen.

3.1.4 Arbeitsmarktsituation

Die Schwere der Wirtschaftskrise wirkt sich auf eine Vielzahl von Arbeitnehmern auf dem Arbeitsmarkt aus, darunter auch Arbeitnehmer mit vormals sicheren Arbeitsplätzen. In einer Reihe von Ländern sind insbesondere Frauen, junge Menschen und Arbeitnehmer mit Migrationshintergrund betroffen, wenn Arbeitnehmer mit Zeitverträgen oder befristeten Verträgen entlassen werden. Gruppen mit einer schwachen Stellung am Arbeitsmarkt geben Anlass zur Sorge, da sie in geringerem Maße Zugang zu sozialem Schutz haben. In Ländern mit schwachen Systemen der sozialen Sicherung sehen sich entlassene Arbeitnehmer oft in die informelle Wirtschaft gedrängt, was für viele Menschen einen Kampf ums Überleben bedeutet. Bis auf den Kreditmärkten wieder normalere Verhältnisse herrschen besteht weiterhin die Gefahr von Lohnkürzungen, weiteren Entlassungen und wachsender Arbeitslosigkeit.17

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Arbeitslosenquote, Quelle: Statistisches Bundesamt

3.1.5 Kurzarbeit

Kurzarbeit ist im Arbeitsverhältnis ein Ausnahmezustand mit reduzierter Regelarbeitszeit. Sie soll Unternehmen als Möglichkeit dienen, bei schwieriger Wirtschaftslage Kündigungen zu vermeiden. Die Arbeitnehmer im Unternehmen arbeiten bei Kurzarbeit über einen gewissen Zeitraum hinweg weniger oder sogar überhaupt nicht. Der dadurch entstehende Verdienstausfall wird durch den Staat in gewisser Höhe ausgeglichen. Zuständig für diese Leistung ist in Deutschland die Bundesagentur für Arbeit.18 Gegenüber einer Kündigung hat das Kurzarbeitergeld für die Firmen den Vorteil, dass sofort Kosten wegfallen. Bei einer Entlassung müssen möglicherweise Fristen eingehalten werden oder es werden hohe Ausgaben für Sozialpläne fällig. Der Kurzarbeiter kann zudem am Ende der Krise wieder voll in die Produktion einsteigen. Ein neu eingestellter Mitarbeiter müsste hingegen angelernt werden.19 So ist die Kurzarbeit ein wirksames Mittel für Arbeitgeber und Mitarbeiter. Durch Kurzarbeit wird eine Kündigung vermieden und Kosten gespart, denn das Unternehmen bezahlt nur noch die gekürzte Arbeitszeit. Als Beispiel: Wenn der Arbeitnehmer nur noch 50 Prozent arbeitet erhält er auch nur noch die Hälfte von seinem Lohn.

Neben dem entsprechend der Kurzarbeit reduzierten Arbeitsentgelt erhält der betroffene Arbeitnehmer je nach Familienstand während des Bezugszeitraums des Kurzarbeitergelds von der Bundesagentur Leistungen in Höhe von 67 Prozent (erhöhter Leistungssatz mit Kind) bzw. 60 Prozent (allgemeiner Leistungssatz ohne Kind) der Nettoentgeltdifferenz (§ 178 SGB III). Kranken-, Pflege-, Renten- und Unfallversicherungsbeiträge werden weitergezahlt, so dass der Arbeitnehmer dort keine Ansprüche verliert. Für die Zeit, die der Arbeitnehmer tatsächlich beschäftigt ist, muss er die Sozialversicherungsbeiträge aber wie üblich anteilig tragen. Kurzarbeit ist grundsätzlich auf sechs Monate begrenzt (§ 177 Abs. 1 SGB III). Liegen jedoch außergewöhnliche Verhältnisse auf dem Arbeitsmarkt vor, kann sie durch Rechtsverordnung auf bis zu 24 Monate ausgedehnt werden (§ 182 Abs. 1 Nr. 3 SGB III). Seit dem 1. Januar 2009 beträgt die Bezugsfrist für das Kurzarbeitergeld 18 Monate. Die entsprechende Verordnung20 gilt befristet auf ein Jahr für alle Arbeitnehmer, deren Anspruch auf Kurzarbeitergeld bis zum 31. Dezember 2009 entsteht.

Die Bezugsdauer gilt einheitlich für alle im Betrieb beschäftigten Arbeitnehmer. Bei zusammenhängenden Unterbrechungen des Kurzarbeitergeldes von einem Monat verlängert sich die Bezugsdauer entsprechend, bei einer mindestens dreimonatigen zusammenhängenden Unterbrechung beginnt die Bezugsdauer neu.

Die Agentur für Arbeit kann Bezieher von Kurzarbeitergeld vorübergehend in eine andere Arbeit vermitteln (Zweitarbeitsverhältnis). Die Arbeitnehmer sind verpflichtet, sich auf Aufforderung bei der Arbeitsagentur zu melden und eine angebotene zumutbare Beschäftigung anzunehmen. Treten sie eine solche Beschäftigung ohne wichtigen Grund und trotz Belehrung über die Rechtsfolgen nicht an, wird das Kurzarbeitergeld in der Regel für die Dauer von drei Wochen versagt (Sperrzeit). Der Verdienst aus dem Zweitarbeitsverhältnis erhöht das Ist- Entgelt des Arbeitnehmers, dieser erhält dadurch weniger Kurzarbeitergeld.21

Für die Arbeitnehmer besteht die Chance, die arbeitsfreie Zeit zur Weiterbildung zu nutzen. In ihrer arbeitsfreien Zeit können sie sich für Dinge schulen lassen, für die vorher nie Zeit war und mit denen sie sich fit für die Zukunft auf dem Arbeitsmarkt machen können. Auch die Firmen profitieren davon, denn das Know-how ihrer Beschäftigten nimmt zu und dem Betrieb kommt der Innovationsschub zugute.

3.1.6 Expertenbefragung zur aktuellen Wirtschaftskrise

In diesem Abschnitt der Arbeit haben wir die Ergebnisse aus dem von uns geführten Experteninterview über die aktuelle Wirtschaftskrise mit , Henrik Zoch und zusammengetragen.

Bei der Frage, wie sich die Wirtschaftskrise im Unternehmen ausgewirkt hat, lagen die Meinungen von den Befragten sehr nah beieinander. Ganz besonders merkt man es an der Auftragslage, es kommen immer weniger neue Aufträge rein, so dass es in den meisten Unternehmen zu Entlassungen kommt. Leider bleiben auch Lohnkürzungen und Kurzarbeit nicht aus, man muss sich also wirklich auf einiges einstellen.

Die Beurteilungen von den Mitarbeitern fallen wesentlich strenger aus und Einstellungen werden auch nur noch in den dringendsten Fällen gemacht. Es werden im Unternehmen viele Kosten eingespart, wie zum Beispiel bei den Reisekosten.

Der Unterschied der aktuellen Wirtschaftskrise zu vorangegangenen Wirtschaftskrisen ist eine perspektivische Unsicherheit, da ein Ende nicht abzuschätzen ist. Aber im Gegenzug dazu ist die Globalisierung soweit vorangeschritten, dass diese Gemeinsamkeit sich besser zur Überwindung der Krise vereinen kann. Die aktuelle Krise ist eine Weltwirtschaftskrise, wo gemeinsam nach Lösungen gesucht werden muss.

Die Politik investiert zurzeit enorm viel in die Wirtschaft, um die Auswirkungen abzumildern. Der Staat hat schnell reagiert und ein gigantisches Konjunkturpaket beschlossen. Die Abwrackprämie ist hierbei nur ein Beispiel, die aber sehr umstritten ist. Die einen finden es eine sinnvolle Investition, die anderen sagen, es schiebt das Problem nur nach hinten raus, weil wenn sich jetzt viele Leute einen Neuwagen kaufen, haben die Werkstätten weniger zu tun, der TÜV verliert ebenfalls Kunden. Ökonomen haben die Befürchtung, dass es hier im Nachhinein zu Entlassungen kommt, sich das Problem also nur verlagert hat. Nichtsdestotrotz kommt dem Staat eine sehr große Bedeutung zur Überwindung der Wirtschaftskrise zu, da die Angst in der Bevölkerung über die Auswirkung der Wirtschaftskrise sehr hoch ist. Die Bürger sparen, sie konsumieren weniger, was wiederum der Wirtschaft weiter schadet. Hier ist das auf den Weg gebrachte Konjunkturpaket zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber ein deutliches positives Zeichen für die Bürger, nicht im Stich gelassen zu werden und ein wichtiger strategischer Zug, den Konsum wieder anzukurbeln. Wichtig ist gerade auch in Krisenzeiten zu sehen, wo man sparen kann, ohne an der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens Einbußen hinnehmen zu müssen.

3.2 Rückblicke auf die Wirtschaftskrise von 1929

In der Vergangenheit gab es bereits mehrere Wirtschaftskrisen, unter anderem auch die größte, die von 1929 bis in die späten 1930er Jahre andauerte. Damals erreichte der Federal-Reserve-Index, der beste Wertmesser wirtschaftlicher Aktivität und industrieller Produktion, im Juni des Jahres 1929 seinen Höhepunkt. Gegen Ende des Jahres fiel er dann wieder gleichmäßig ab. Dieser Rückgang ist auf verschiedene Weise zu erklären. Eine Erklärung wäre, dass die industrielle Produktion im Sommer 1929 die Nachfragekapazität des Verbrauchers überschätzt hatte. Demzufolge haben möglicherweise einige Konzerne die voraussichtliche Zunahme der Nachfrage missdeutet und ihre Warenbestände größer als erforderlich aufgebaut. Demzufolge schränkten sie ihre Käufe ein, was wiederrum zu einem Produktionsrückgang führte. Man vermutet jedoch, dass für den Ausbruch der damaligen Wirtschaftkrise tiefliegende Kräfte am Werk waren. In den 20er- Jahren wuchs die Produktion sowie auch die Produktivität des einzelnen Arbeiters von 1919 bis 1929 um ca. 43 Prozent, während die Löhne, Gehälter und Preise stabil blieben. Da die Kosten fielen, mussten die Gewinne steigen. Diese Gewinne veranlassten die Wohlhabenden, weiterhin ihr Geld auszugeben und nährten die Hoffnung bezüglich des Booms am Aktienmarkt. Sie motivierten außerdem zu neuen Investitionen, deren Niveau im allgemeinen sehr hoch war. In den 20er- Jahren betrug die Zuwachsrate von Investitionsgütern 6,4 Prozent jährlich. Kurzlebige Konsumgüter, wie Nahrungsmittel und Kleidung, stiegen nur um 2,8 Prozent und die Zuwachsrate für dauerhafte Konsumgüter, wie zum Beispiel Autos, Möbel und Immobilien betrug 5,9 Prozent per Anno.22

Daher war es nur allzu verständlich, wenn die Investitionen an Kapitalgütern immer mehr zunahmen. Das bedeutet, dass auf diesem Sektor die Gewinne untergebracht wurden. Wurden diese Ausgaben einmal unterbrochen, waren Probleme die Folge. Das erste Problem lag darin, dass der Hersteller nicht erwarten konnte, dass der Verbraucher den Verlust durch erhöhten Konsum kompensieren würde. Im Gegenteil, wenn die Investitionen zurückgingen, musste auch die allgemeine Nachfrage sinken. Daraus folgten rückläufige Aufträge, geringere Gewinne und weniger Investitionen. Diese Erklärung stimmt weitestgehend mit den Tatsachen überein, kann aber nicht bewiesen werden, da niemand weiß, wie schnell Investitionen wachsen müssen, um mit den Gewinnsteigerungen Schritt halten zu können.23

3.3 Zusammenfassung

Die Wirtschaftskrise ist mit aller Wucht bei uns angekommen. Ständig werden die Negativprognosen nach oben korrigiert. Die Verbraucher haben Angst vor den schlechten Zeiten und halten ihr Geld zusammen, was wiederum dem Konsum schadet. Des weiteren haben die Menschen Angst, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Die Regierung versucht, mit den Konjunkturpaketen die Auswirkungen der Krise abzuschwächen. Auch wird durch staatliche Hilfe den Menschen und Unternehmen bei der Kurzarbeit geholfen. Die Arbeitsmarksituation verschlechtert sich. Jetzt sind erfolgreiche Strategien zur Überwindung der wohl größten Wirtschaftskrise der Nachkriegszeit gefragt.

4 Personalentwicklung

4.1 Aufgaben der Personalentwicklung

Die Aufgabe der Personalentwicklung ist die ,,zielgerichtete Beeinflussung des menschlichen Verhaltens" durch die Vermittlung von Qualifikationen, also Mehrung des Wissens, Erweiterung des Könnens, Änderung der Einstellung. Außerdem sollen persönlichkeitsfördernde bzw. -entwickelnde Arbeitsstrukturen geschaffen werden, um Aufgaben im Arbeitsprozess bewältigen zu können.

Ziel der Personalentwicklung ist es, Mitarbeiter zum erforderlichen Zeitpunkt an der benötigten Stelle, mit der notwendigen Ausbildung und den entsprechenden Eigenschaften zur Verfügung stellen zu können.24

Die Aufgaben der Personalentwicklung lassen sich in erster Linie in vier Hauptaufgaben einteilen. Als erstes die Bestimmung der Entwicklungsziele, als zweites die Ermittlung des Entwicklungsbedarfs, als dritte Aufgabe die Bedarfsdeckung und als vierte Aufgabe die Kontrolle der Zielerreichung.25

In der Personalentwicklung stellen Qualität, Durchlaufzeit und Kosten, ähnlich wie in allen anderen betrieblichen Leistungsprozessen, zentrale Kenngrößen dar. Zunehmende Bedachtnahme auf Wertschöpfung, Quantifizierungsbemühungen in allen Aufgabenfeldern der Personalentwicklung, und damit einhergehend eine Ausrichtung auf ökonomische Zielsetzungen, sind zu konstatieren.26

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Nutzen beruflicher Weiterbildung, Quelle: Bundesministerium für Bildung und Forschung

4.2 Inhalte der Personalentwicklung

Die Personalentwicklung ist zweifellos das Gebiet der personalwirtschaftlichen Funktionsbereiche, auf dem sich in den letzten 15 Jahren die intensivsten Entwicklungen abgezeichnet haben und der in der Zukunft ein besonders hoher Stellenwert zukommen wird.27

Die Inhalte der Personalentwicklung unterteilen sich in Personalentwicklung im engeren Sinn, womit Bildung gemeint ist, und Personalentwicklung im erweiterten Sinn, womit Bildung und Förderung gemeint ist, und der Personalentwicklung im weiten Sinn, womit Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung gemeint ist.

4.2.1 Bildung

Sie ist traditioneller Bestandteil der Personalentwicklung. Kernbereiche sind die Berufsausbildung, die fachliche und die allgemeine Weiterbildung, die Führungsbildung, das systematische Anlernen und die Umschulung sowie die Aufstiegs- und Anpassungsbildung. Die Inhalte der Aus- und Weiterbildung wechseln mit der Dynamik der Anforderungen. Insbesondere Weiterbildung und Führungsbildung verändern sich mit der Virtualisierung der Unternehmen und der Globalisierung der Wirtschaft. Die Führungsbildung bereitet auf effizientes Führungshandeln multifunktionaler Teams in virtuellen Unternehmen vor. Interkulturelle Kompetenz, Umgang mit Diversity, vor allem mit heterogenen Belegschaften und der Zuwachs an Autonomie verändern das Führungshandeln und damit die Führungskräfteentwicklung.28

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Methoden der Weiterbildung

[...]


1 Vgl. Becker, M. (2005) Personalentwicklung: Bildung, Förderung und Organisationsentwicklung in Theorie und Praxis, S. 4

2 Vgl. www.vernunft-schweiz.ch/glossar/227/Antizyklisch+.html

3 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Subprime-Markt

4 Vgl. http://www.tagesgeld-vergleich.net/leitzins.html

5 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Hypo_Real_Estate

6 Vgl. http://www.presse.sizesuccess.de/Veroffentlichungen/Haufe_personal_16_02_2009.pdf

7 Vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article2857565/2009-droht-Bundesrepublik-schlimmsteRezession.html

7 Vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article3391009/Deutsche-Wirtschaft-stuerzt-bis-Sommer- weiter-ab.html

9 Vgl. http://www.welt.de/wirtschaft/article3391009/Deutsche-Wirtschaft-stuerzt-bis-Sommer- weiter-ab.html

10 Vgl. http://www.zeit.de/online/2009/17/konjunkturprognose-oekonomen

11 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_W%C3%A4hrungsfonds

12 Vgl. http://www.handelsblatt.com/politik/international/eu-billigt-konjunkturpaket-1-der- bundesregierung;2117863

13 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Ma%C3%9Fnahmenpaket_%E2%80%9EBesch%C3%A4ftigungssich erung_durch_Wachstumsst%C3%A4rkung%E2%80%9C

14 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzarbeit

15 Vgl. http://www.einsatz-fuerarbeit.de/sites/generator/31034/seitengeruest__infos__qualifizieren.html

16 Vgl. http://www.bmwi.de/BMWi/Navigation/aussenwirtschaft,did=152540.html

17 Vgl. http://www.ilo.org/public/english/region/eurpro/geneva/download/events/lisbon2009/conclusions_ ge.pdf

18 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzarbeit

19 Vgl. http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=975213&kat=4

20 Vgl. Verordnung über die Bezugsfrist für das Kurzarbeitergeld vom 26. November 2008, BGBl. I S. 2332

21 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Kurzarbeit

22 Vgl. Galbraith, John Kenneth; Der grosse Crash 1929, 2005, S.214

23 Vgl. Galbraith, John Kenneth; Der grosse Crash 1929, 2005, S.215

24 Vgl. Skript Personalentwicklung, VWA, Michael Schenk Vorlesungsfolien

25 Vgl. Jung, H., Personalwirtschaft, 2006, S. 255 ff

26 Vgl. Kailer, Norbert (1998):Entwicklungstendenzen in der Personalentwicklung, in: Biehal, Franz/Kailer, Norbert/Schrems, Berta (Hg.): Personalentwicklung in Praxisfällen, Wien, S.29-46.

27 Vgl. Kolb, M., Personalmanagement 2002, S. 215

28 Vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Personalentwicklung

Ende der Leseprobe aus 112 Seiten

Details

Titel
Vor- und Nachteile antizyklischer Investitionen in die Personalentwicklung durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2008
Hochschule
Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie, Berlin
Veranstaltung
Ökonomenarbeit Personalwirtschaft
Note
1,3
Autoren
Jahr
2009
Seiten
112
Katalognummer
V170820
ISBN (eBook)
9783640902699
ISBN (Buch)
9783640902811
Dateigröße
1868 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wirtschaftskrise, Personalentwicklung, antizyklische Investitionen, Personalmanagement
Arbeit zitieren
Thomas Zoch (Autor:in)Doreen Schulz (Autor:in)Apostolos Koukoudis (Autor:in)Harold Holdbrook (Autor:in), 2009, Vor- und Nachteile antizyklischer Investitionen in die Personalentwicklung durch die Auswirkungen der Wirtschaftskrise 2008, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/170820

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