Die Collage in der bildenden Kunst


Hausarbeit, 2010

22 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Collage – Definitionsversuche

3. Das Prinzip der Collage in anderen Kunstgattungen

4. Die Collage in der bildenden Kunst
4.1. Kubismus
4.2. Futurismus
4.3. Dadaismus
4.4. Surrealismus
4.5. Pop Art

5. Collage unter dem Aspekt des „Aura Verlusts“

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Das Prinzip des Collage findet ihre Anwendung in den verschiedensten Bereichen der Kunst. Synonym für den Collage Begriff wird auch wird auch häufig der Begriff Montage verwendet, welcher lauf strenger Definition auf das „klebende Element“ der Collage verzichtet (mehr dazu siehe Kapitel 2. Collage - Definitionsversuche)

Im Fokus dieser Arbeit liegt die Collage als künstlerischen Mittel in der bildenden Kunst. Ihre Geschichte und verschiedenen Hintergründe lassen das Inventar der Collage zu einer Geschichte der Kunst des vergangenen Jahrhunderts werden, welcher ich mich in dieser Arbeit annähern möchte.

Dabei legte klassische Moderne legte die Grundlage für den Siegeszug der Collage in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. Somit entstand im vergangenen Jahrhundert eine Vielfalt von neuen Formen der Collage/Montage.

„Es gibt wohl kaum einen Begriff, der die Bedingungen und Möglichkeiten der Kunst (…) des 20ten Jahrhunderts universeller definiert als der der Collage“ (Spieß, 88: S. 11)

Die Collage nimmt in jeder Kunstrichtung verschiedene und teilweise widersprüchliche Bedeutungen und Funktionen ein. Nicht nur in der bildenden Kunst findet das Prinzip der Collage ihren Platz. Die Isolation von Teilen aus einem zuvor als sinnvoll erachteten Ganzen und die anschließenden Koppelung verschiedener teile zu etwas Neuem findet sich auch in anderen Kunstrichtungen, wie beispielsweise Film, Musik oder Literatur. Dennoch haben alle verschiedene Argumente zur Verwendung der Collage.

Welche Rolle das Prinzip der Collage im Kubismus Dadaismus, Futurismus, Surrealismus und in der Pop Art spielte möchte ich in dieser Arbeit untersuchen. Anhand von Collagen ausgewählter Vertreter der einzelnen Epochen möchte ich die Bedeutung der Collagen in den oben genannten Kunstrichtungen analysieren und miteinander vergleichen. Darüber hinaus bilden die Einflüsse, welche die verschiedenen Epochen auf die Entwicklung der Collage hatte einen Teil des Erkenntnisinteresse. Denn sie erfolgte in den einzelnen Künsten nicht unabhängig voneinander.

Der Untersuchungsgegenstand dieser Arbeit ist sehr umfangreich, daher werde ich mich primär auf einen Vergleich des verwendeten Ausgangsmaterials und dessen neu Kombination in den einzelnen Kunstrichtungen konzentrieren.

Ein Exkurs in Musik, Literatur und Film, drei Künste, in welchen sich das Prinzip der Collage wider findet bildet das Verbindungsglied zu Seminar „Found Footage Film“.

2. Die Collage – Definitionsversuche

In dieser Arbeit möchte ich mich nicht auf eine allgemein gültige Definition des „Collage“ Begriffs festlegen. ´

„Zu verschiedenartig sind die technischen Spielarten und zu widersprüchlich die Reflexionszustände , die unter diesem Etikett präsentiert werden.“ (Spieß, 1988: S. 11)

Auf den technischen Aspekt beschränkt, lassen sich jedoch gewisse Eigenschaften herausstellen, die Collagen im Allgemeinen besitzen.

Hanno Möbius weist darauf hin, dass in Collagen Materialien zusammengeklebt werden. Dabei stützt er sich auf Ulrich Weisstein, welcher Collage wie folgt definiert:

„as a work of Art in which newspapers cuttings , pieces of paper, string and other extraneous objekts and materials are glued (literary and, by extension, metaphorically) to a two – dimensional surface.“ (Weisstein, In Möbius, 2000: S. 195)

Laut dieser klaren Definition können Collagen nur aus papierkonformen Materialien bestehen und nur ein zweidimensionales Werk als Ergebnis ergeben. Lauf Möbius wäre es somit dienlicher, wenn alle montierten Verfahren, welche nicht mit Klebstoff auskommen konsequenterweise nicht Collagen sondern als Montagen bezeichnet werden würden. (Möbius, 2000: S. 196) Das griechische Wort für Leim bildet nämlich den Kern der späteren Wortform Collage. Auch Lurz definiert die Collage in seinem Buch „Formen der Kunst“ als „Klebbild“ (Lurz, 1974: S. 499), und verweist somit auf ihren klebenden Charakter.

In den bildenden Künsten wird jedoch im Allgemeinen in beiden Fällen von Collagen gesprochen. Während in Frankreich seit den Kubisten von Collagen gesprochen wird, findet in Deutschland seither eher der Begriff der Montage Verwendung.

Abzugrenzen ist der Collage – Begriff von „traditionellen, malerischen Bildlösungen nach Art der Quodlibets“(Möbius, 2000: S. 197)

Die Collage zerstörte als künstlerisches Mittel implizit, materiell nachweisbar eine vorgängigen Konvention des Malens und Zeichnens. Sie ist nicht nur Zitat in der Malerei, in die Zeichnung, sie ist zugleich auch deren messbare Verdrängung. (vgl. Spieß, 1988: S. 11)

Im Unterschied zum Detail im Gemälde verliert das isolierte Element in der Collage laut Spieß den Bezug zum Ganzen.

Man könnte die Collage deshalb gerade als eine Struktur bezeichnen, von der wesensmäßig kein Ausschnitt hergestellt und als solche beurteilt werden kann. (Spieß, 1988: S. 13)

Jedoch wäre es ein Missverständnis, in der puren Anhäufung von Material schon eine Collage zu sehen. Einer Collage wohnt immer einer obergeordneten Idee bei. (vgl. Eid/Rupprecht, 1979, S. 11)

Die Collage als ästhetische Norm ist auch auch als Gegenpol der Totalität des 19. Jahrhunderts, dem Historismus und dessen Versuch, ein Maximum an Wirkung und Fülle durch die positiv gemeinte Kombinatorik bereits verfügbarer Style zu erreichen, zu verstehen. Dieses Jahrhundert des Fortschrittglaubens suchte sein ästhetisches Glück in der Mischung von schon bestehendem. (vgl. Spieß, 1988: S. 12)

Wir haben es in der Realität immer mit unterschiedlichen Werkstoffen und dem Nebeneinander ganz verschiedener Bedeutungen zu tun. Diese Phänomene übernimmt die Collage. Sie schafft keine Illusion, sondern eine andere Wirklichkeit. (vgl. Eid/Rupprecht, 1979, S. 11)

3. Das Prinzip der Collage in anderen Kunstgattungen

Literatur

Vorläufer für die Collage Ideologie, also einer bestimmte Art zu denken und zu arbeiten, finden sich vor allem in der Literatur. Schegel, Novalis, Jean Paul, den Verfechtern der Poetisierung des Inkongurenten, wie Baudelaire, Poe, Rimbaud, Jarry. Apollinaire, welche sich mit den Übergang vom 19ten ins 20te Jahrhundert beschäftigten.

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Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Die Collage in der bildenden Kunst
Autor
Jahr
2010
Seiten
22
Katalognummer
V169427
ISBN (eBook)
9783640878918
Dateigröße
868 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
collage, kunst
Arbeit zitieren
Rahel Blumenthal (Autor:in), 2010, Die Collage in der bildenden Kunst, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169427

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