Frühe Schwanger- und Mutterschaft

Ursachen, Prävention und sozialpädagogische Interventionen in Deutschland


Diplomarbeit, 2009

134 Seiten, Note: 1,5


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung
Teil 1 Die Grundlagen zu Jugend, Jugendsexualität sowie früher Schwanger- und Mutterschaft
2. Die Frühe Schwanger- und Mutterschaft
2.1 Die Pubertät - Jugendphase - Adoleszenz
2.2 Die Familiengründung im Lebenslauf
2.3 Die Zahlen - Daten - Fakten
3. Die Sozialisation zur sexuellen Entwicklung
3.1 Die Familie
3.2 Die Gleichaltrigen
3.3 Die Medien
4. Die Jugendsexualität
4.1 Die körperlichen Veränderungen
4.2 Die ersten sexuellen Erfahrungen
4.3 Die Kontrazeption

Teil 2 Die Ursachen, Präventionsmöglichkeiten und das Erleben von frühen Schwanger- und Mutterschaften
5. Die Ursachen der frühen Schwanger- und Mutterschaft
5.1 Die Aufklärung und Kontrazeption
5.2 Der Wunsch nach Distanz sowie die Suche nach Liebe und Geborgenheit
5.3 Die fehlende (berufliche) Perspektive
6. Die Prävention der frühen Schwangerschaften
6.1 Die sexuelle Aufklärung in Schule und Elternhaus
6.2 Das Elternpraktikum
6.3 Die Konsequenzen für die Prävention
7. Die Schwanger- und Elternschaft
7.1 Die Schwanger- und Mutterschaft
7.2 Der Übergang zur Mutterschaft
7.3 Die Konsequenzen der frühen Mutterschaft für Mutter und Kind

Teil 3 Die Interventionsmöglichkeiten bei Früher Schwanger- und Mutterschaft
8. Die sozialpädagogischen Unterstützungsmöglichkeiten
8.1 Die Elternbildung
8.2 Die Schwangeren- und Elternberatung
8.3 Die Beratung und Bildung in Modellprojekten
9. Die schulischen und beruflichen Unterstützungsmöglichkeiten
9.1 Die Schulbildung
9.2 Die Ausbildungsorientierung und -vorbereitung
9.3 Die Berufsausbildung
10. Die betreute Wohnform für Mutter - Vater - Kind
10.1 Die Mutter / Vater- Kind- Einrichtungen
10.2 Die Ziele der Mutter / Vater- Kind- Einrichtungen
10.3 Die sozialpädagogische Arbeit
11. Schlussbetrachtung
12. Literaturverzeichnis
14. Anhang
14.1 Daten des statistischen Bundesamtes vom 02.10.2008 und 26.10.2008
14.2 Gesetzestexte Achtes Sozialgesetzbuch (ausgewählte Paragraphen) §7 Begriffsbestimmung

1. Einleitung

Seit einigen Jahren ist das Phänomen der frühen Mütter in aller Munde. Es ist aktuell und brisant. Insbesondere in den Medien werden die Jugendlichen und ihre Kinder unablässig dargestellt. Es wird propagiert, dass die frühen Schwanger- und Mutterschaften in Deutschland zunehmen.

Im Fernsehen finden regelmäßige Talkshows zu diesem Thema statt. Die Titel der Sendungen variieren beispielsweise bei Britt in SAT 1 von „Babywunsch mit 16 - Ich bin reif für ein Kind!“ (Ausstrahlung: 10.07.2008) bis hin zu „Barbie- Mama

- Du kannst doch noch kein Kind großziehen!“ (18.08.2008). Es wird durch anklagende Untertöne die Abwertung der frühen Mutterschaften in der Gesellschaft geschürt, ohne dass individuelle Situationen der Jugendlichen oder wissenschaftliche Hintergründe Berücksichtigung finden.

Im Gegensatz dazu werden Einzelschicksale früher Mütter in Fernsehmagazinen aufgezeigt sowie Präventions- und Interventionsmöglichkeiten dargestellt. Insbesondere greift das ZDF (ZDF heute: „Fast noch ein Kind, schon schwanger“, 07.04.2005; Volle Kanne: „Mutter mit 16“, 10.06.2005; ML Mona Lisa: „Wenn Kinder Mütter werden“, 05.11.2006; 37°: „Oma schon mit 37“, 25.01.2008) und VOX in Stern TV „Wenn Kinder Kinder kriegen“, 04.03.2008 und Spiegel TV „Teenagermütter zwischen Schulbank und Wickeltisch“, 11.11.2008) diese Thematik auf.

Seit März 2008 zeigt die Komödie „Juno“ im Kino und auf DVD das Leben einer minderjährigen Schwangeren, die für ihr Kind geeignete Eltern sucht.

Diese Beiträge und Filme generalisieren das Phänomen nicht, sondern klären die Gesellschaft über die individuelle Problematik der frühen Mütter auf.

Eine Schwangerschaft und die Geburt des ersten Kindes ist eine normale Begebenheit im Leben eines Menschen. Die Elternschaft ist somit Inhalt fast jeder Biographie. Die Diskussionen über die schwangeren Mädchen und jungen Mütter begründen sich lediglich hinsichtlich des Alters bei der Empfängnis bzw. der Geburt des Kindes. Das junge Alter wird demnach als Synonym für scheiternde Mutterschaft verstanden. Andererseits propagiert die Politik die Zunahme der Geburten in Deutschland.

Die schwangeren Jugendlichen werden bei der Entscheidung für oder gegen das Austragen des Kindes auch durch diese zwiespältigen Einflüsse unter zusätzlichem Druck gesetzt. Ich vermute, dass gerade Schwangerschaften, die in der Jugendphase auftreten meist ungeplant sind. Es ist vorstellbar, dass hinzukommend eine Unerwünschtheit bezüglich des Kindes überwiegt und ein Schwangerschaftsabbruch bevorzugt wird. Entscheiden sich die Jugendlichen jedoch für das Kind, so sind sie während der Schwangerschaft und nach der Geburt der Blicke und Kommentaren älterer Mitmenschen ausgesetzt.

Der Titel dieser Arbeit soll keinerlei Bewertung hinsichtlich des Alters der Schwangeren und Mütter aufzeigen. Die Bezeichnung “frühe“ dient lediglich der Präzisierung und Eingrenzung der Adressaten. Ich stelle die Behauptung auf, dass Jugendliche durchaus in der Lage sind eine erfolgreiche Mutterschaft umzusetzen. Das Alter der Eltern ist dabei in meinen Augen irrelevant. Aus diesem Grund beschränke ich die Thematik ebenfalls nicht auf das Alter der Jugendlichen bis zum 18. Lebensjahr. Die ereichte Volljährigkeit ist in meinen Augen keine verbindliche Altersgrenze um dieses Thema nicht mehr zu beleuchten.

Weiterhin lehne ich Bezeichnungen, wie beispielsweise „Teenagerschwangerschaften“, „minderjährigen Mütter“ oder „Schwangerschaften in der Adoleszenz“ ab. Diese Betitelungen bewerten das Phänomen bereits im Vorfeld negativ. Die Unreife der Mütter schwingt in diesen Formulierungen stets mit.

Mein Interesse für dieses Thema wurde insbesondere durch das Seminar „Jugend und soziale Probleme“ an der Universität Rostock mit dem Veranstaltungsthema „Jugendsexualität“ geweckt. Um einen detaillierten Einblick in dieses Thema zu erhalten, bemühte ich mich um eine Möglichkeit zur praktischen Sammlung weiterer Informationen.

Bereits während einer mehrjährigen Tätigkeit bei einer Tagesmutter im Grundstudium konnte ich eine junge Mutter kennen lernen. Sie ist mit 18 Jahren schwanger geworden und war im 2. Ausbildungsjahr. Ich bewundere, wie sie die Situation mit Kind bewerkstelligt, da sie aufgrund einer erheblichen Entfernung zu ihrer Herkunftsfamilie alles alleine meistern musste und dies auch erfolgreich realisiert.

Für frühe Mütter, die über keine ausreichenden Kompetenzen verfügen und kaum Unterstützung der Familie oder des Partners erhalten, bieten betreute Wohnformen eine Alternative. Ich absolvierte 2007/2008 ein sechsmonatiges Praktikum in einer Mutter- Kind- Einrichtung nach §19 Achtes Sozialgesetzbuch. Anschließend wurde ich als Betreuerin eingestellt.

In der stationären Einrichtung leben junge Schwangere und Mütter mit Kindern, die alle eine ähnliche Biografie aufweisen. Die Altersspanne der Mütter erstreckt sich bei der Geburt der Kinder zwischen 14 und 22 Jahren.

Während meiner Tätigkeit konnte ich feststellen, dass die Schwangeren meist kaum wissen, was sie nach der Geburt erwartet. Sie benötigen Unterstützung bei der Persönlichkeitsentwicklung sowie der Erziehung und Pflege der Kinder. Es wird ihnen geholfen, mit ihrem Kind ein eigenständiges Leben zu führen. Des Öfteren fehlt den jungen Mädchen jedoch die Einsicht, dass sie einen nicht geringen Beitrag auf dem Weg zur Selbständigkeit leisten müssen. Andererseits bewegt man sich in der Arbeit immer auf einer Gradwanderung zwischen zu viel oder zu wenig Betreuung. Eine intensive Betreuung kann Selbständigkeit fördern, aber auch die Gefahr von zusätzlicher Abhängigkeit der Mütter an die Betreuerinnen begünstigen.

Weitere Recherchen erstreckten sich auf diverse Institutionen, insbesondere auf Schwangerschaftskonfliktbeartungsstellen und Einrichtungen der Familienbildung. So bieten diese zahlreiche Kurse an, die speziell auf Eltern zugeschnitten sind, die ihr erstes Kind erwarten. Die jungen Eltern können hinsichtlich praktischer Säuglingspflege, verschiedenster Erziehungskurse und finanzielle Aspekte geschult werden.

Die Ermittlungen in der deutschen Fachliteratur waren ernüchternd und überwiegend erfolglos. Die amerikanische Literatur hingegen beschäftigt sich umfassend mit dem Thema, da dieses Phänomen besonders gravierend und schon seit vielen Jahren bekannt ist. Die Übertragung auf Deutschland ist häufig jedoch nicht möglich, da die Fachliteratur spezifisch auf frühe Schwanger- und Mutterschaf]ten in bestimmten Regionen der USA, auf die Hautfarbe der Mütter, deren Migrationshintergründe oder Zugehörigkeiten zu unteren Schichten eingehen. Diese Bedingungen grenzen sich von der derzeitigen Situation in Deutschland ab. Aus diesem Grund muss ich auf das Hinzuziehen dieser englischsprachigen Beiträge verzichten.

Die hiesige Literatur berücksichtigt dieses Thema minimal. Eine Ausnahme stellt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) dar. Sie setzt sich intensiv mit dieser Materie auseinander und veröffentlichte in den letzten Jahren zahlreiche Studien und Berichte. Infolgedessen ist die Arbeit der BZgA lobenswert.

Folgende BZgA- Studien werden herangezogen:

Sexualität und Kontrazeption aus der Sicht der Jugendlichen und ihren

Eltern

- repräsentative Wiederholungsbefragung an ca. 6.000 Jugendlichen zwischen 14 und 17 Jahren und dem gleichgeschlechtlichen Elternteil, 1998 Teenager- Schwangerschaften in Sachsen
- 50 leitfadengestützte Interviews, Angebote und Hilfebedarf in Sachsen, 2005 Wenn Teenager Eltern werden ...
- qualitative Studie, Lebenssituation jugendlicher Schwangerer und Mütter sowie Jugendlicher Paare mit Kind zwischen 14 und 20 Jahre, 2005 Sexuelle Erfahrungen im Jugendalter
- repräs entative Befragung, 60 Jugendliche und junge Erwachsene, 2005

Jugendsexualität

- repräsentative Wiederholungsbefragung von 2.500 14- bis 17-Jährigen und ihren Eltern, 2006

In Dokumentationen zu Fachtagungen werden Beiträge von Fachleuten aus der Wirtschaft und Praxis veröffentlicht:
- Sie ist doch selber noch ein halbes Kind
- Hilfen von Anfang an
- Ich - und ein Baby
- Minderjährige Schwangere - minderjährige Mütter
- So jung ... und schon ein Kind
- Teenagerschwangerschaften

Diese werden im begrenzten Umfang in dieser Arbeit verwendet und sollen die genutzte Fachliteratur ergänzen.

Die vorliegende Arbeit soll dazu beitragen, die gesamte Thematik der frühen Schwanger- und Mutterschaft zu beleuchten.

Die Kernfragen beinhalten:

- Sind frühe Mutterschaften ein gesellschaftliches Problem, das die Norm verletzt?
- Warum werden Mädchen so früh schwanger und wie kann man dies verhindern?
- Welche sozialpädagogische Unterstützung benötigen die jugendlichen Mütter und ihre Kinder?

Die Kernthesen dazu sind:

- Die Gesellschaft lehnt frühe Schwanger- und Mutterschaften ab, da das generelle Alter bei der Familiengründung zu einem späteren Zeitpunkt im Leben einer Frau stattfinden sollte!
- Die meist jugendlichen Mütter sind nicht erst Problemen aufgrund der Geburt des Kindes ausgesetzt, sondern verfügen bereits zuvor über psychosoziale Probleme, wobei das Kind als Bewältigungsstrategie dienen soll!
- Die jungen Mütter benötigen Unterstützung, die nicht nur von der Familie, sondern auch ergänzend von der Jugendhilfe geleistet werden muss!

Die Arbeit ist in drei Teile untergliedert.

Im Folgenden werden die einzelnen thematisch aufeinander folgenden Passagen beschrieben:

Der erste Teil dient der Einführung in das Thema und soll Hintergrundwissen bieten, auf die sich spätere Kapitel stützen.

Zunächst wird geklärt, inwieweit eine frühe Schwanger- und Mutterschaft in der Gesellschaft geduldet oder angeklagt wird. Aus verschiedenen Gesichtspunkten wird die Norm mit dem tatsächlichen Auftreten der Schwangerschaften in der Adoleszenz verglichen.

Weiterhin wird eine begrenzte Auswahl von möglichen Faktoren aufgezeigt, die die Jugendlichen direkt oder indirekt beeinflussen und insbesondere auf die sexuelle Entwicklung einwirken können.

Abschließend folgen Daten zur Jugendsexualität. Dazu werden insbesondere die Auswirkungen der körperlichen Veränderungen in der Pubertät, das Erleben des ersten Geschlechtsverkehrs und das Verhütungsverhalten untersucht.

Im zweiten Abschnitt werden mögliche Ursachen und Präventionsmöglichkeiten von frühen Schwanger- und Mutterschaften aufgezeigt. Es soll offensichtlich gemacht werden, warum sich die Jugendlichen für eine frühe Mutterschaft entscheiden. Nachfolgend werden Präventionsmaßnahmen genannt, die bezüglich der frühen Schwangerschaften bestehen. Somit ist eine Analyse möglich, ob die Prävention entsprechend der Motive wirksam werden kann. Ergänzend wird das Eintreten der Schwangerschaft untersucht. Hier können das Erleben der Schwangerschaft und Geburt in der Jugendphase demonstriert und mögliche Konsequenzen für Mutter und Kind genannt werden.

Ziel dieser Etappe der vorliegenden Arbeit ist der Nachweis, dass die frühen Schwanger- und Mutterschaften nicht Ursachen für psychosoziale Probleme der Jugendlichen sind, sondern diese Probleme die Mutterschaften begründen.

Der abschließende Teil beinhaltet die Darstellung der notwendigen Unterstützungsmöglichkeiten, die sich aufgrund der Bedarfsermittlung im vorherigen Abschnitt ergeben haben. Dazu werden die relevantesten Interventionsmaßnahmen beleuchtet und insbesondere die Mutter- KindEinrichtung als ganzheitliche Unterstützungsform dargestellt. Ich werde versuchen, explizit Hilfe für jugendliche Schwangere- und Mütter hervorzuheben, wobei diese von den generellen Unterstützungsangeboten nicht immer abgrenzbar sind. Die medizinische und finanzielle Unterstützung findet hier keine Beachtung. Im Vordergrund steht die sozialpädagogische Intervention.

Das Thema könnte unter weiteren Gesichtspunkten erhellt werden. Interessante Aspekte wären

- der Vergleich der Teenagerschwangerschaften in den USA und in Deutschland,
- die frühe Vaterschaft,
- mögliche Zusammenhänge von sexuellen Missbrauch in der Kindheit und einer Teenagerschwangerschaft,
- der Schwangerschaftsabbruch bei Jugendlichen sowie
- der Vergleich von früher und später Schwanger- und Mutterschaft.

Aufgrund der geringen Fachliteratur können diese Überlegungen hier nicht realisiert werden.

Meiner Meinung nach sollte dieses Thema vermehrt Eingang in die deutsche Fachliteratur finden. In meinen Augen kann das Phänomen der frühen Schwanger- und Mutterschaften ebenso, wie beispielsweise Drogenmissbrauch und Gewalt in der Jugendphase eine Form des Abnabelungs- und Orientierungsversuchs darstellen. Somit sollten frühe Schwanger- und Mutterschaften in den Blickwinkel der Jugendforschung gerückt werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Teil 1 Die Grundlagen zu Jugend, Jugendsexualität sowie früher Schwanger- und Mutterschaft

“Existing poverty, alcohol and drug abuse, disrupted families, and violence are the breeding ground for young people who are at greater risk for early sexual activity and too- early parenting” (Beachum- Bilby 2003, S. 12).

2. Die Frühe Schwanger- und Mutterschaft

Zum Auftakt werden die relevantesten Begriffe, wie Pubertät, Jugendphase und Adoleszenz näher bestimmt. Anschließend folgt die Einordnung aktueller Daten zu früher Schwanger- und Mutterschaft in die Lebensläufe junger Frauen aus Sicht der Gesellschaft. Zum Schluss soll geklärt werden, ob ein Risiko für eine bestimmte Gruppe von Jugendlichen besteht und welche Faktoren dafür verantwortlich wären.

2.1 Die Pubertät - Jugendphase - Adoleszenz

Jede Person durchläuft in seinem Leben verschiedenste Phasen. Diese werden von den Menschen, die in einer Gesellschaft zusammenleben, definiert. Somit hat jede Gesellschaft eine andere Vorstellung davon, welche Phasen üblich sind und was sie beinhalten. In Deutschland sind dies die Kindheit, Jugendphase und Erwachsenenalter (vgl. Oswald 2002, S. 383).

Die Kindheit beginnt mit der Geburt und endet mit der Pubertät (vgl. Schelsky 1957, S. 16). Dadurch stellt die Pubertät den Übergang zwischen Kindheit und Jugendphase dar. Das Wort Pubertät leitet sich von dem lateinischen Wort <pubertas> ab und bedeutet „Geschlechtsreife". Diese tritt bei den Mädchen meist im Alter von 13 Jahren und bei Jungen ein Jahr später ein (vgl. Schaub; Zenke 1999, S. 282).

Ein Jugendlicher ist „... nicht mehr Kind, noch nicht Erwachsener" (Schelsky 1957, S. 16). Das Jugendalter ist die Phase, in der die Jugendlichen Fähigkeiten und Fertigkeiten erlernen und entwickeln müssen, die für das Erwachsenenalter notwendig sind (vgl. Schelsky 1957, S. 16). Die Jugendphase beinhaltet u. a. die „... psychologische Bewältigung der körperlichen und sexuellen Reifung" (Remschmidt 1992, S. 2). Als Synonym für die Jugendphase wird häufig der psychologische Begriff der Adoleszenz verwendet. Das lateinische Ursprungswort <adolescere> bedeutet „heranwachsen". Aus diesem Grund werden Jugendliche auch als Heranwachsende bezeichnet (vgl. Schaub; Zenke 1999, S. 14).

Der Übergang in das Erwachsenenalter vollzieht sich nicht zu einem festen Zeitpunkt, sondern gestaltet sich Schritt für Schritt (vgl. Oswald 2002, S. 387) sowie „fließend und unauffällig" (Hurrelmann 1994, S. 32). Aus diesem Grund ist eine maßgebliche Festlegung des Endes der Jugendphase nicht möglich. Im deutschen Sozialgesetzbuch heißt es dazu, dass ein Jugendlicher 14, aber noch nicht 18 Jahre alt ist. Ein junger Volljähriger ist dem gegenüber zwischen 18 und 27 Jahre alt (vgl. BMFSFJ 2007, S. 71, §7 SGB VIII).

Entgegen der gesetzlichen Altersgrenzen lassen sich in der Literatur unterschiedliche Altersangaben der Jugendphase finden.

KASTEN teilt die Jugendphase in drei Phasen ein:

Es wird deutlich, dass zwischen Mädchen und Jungen eine zeitliche Verschiebung um etwa zwei Jahren charakteristisch ist. Demnach erreichen Mädchen bereits mit 19 und Jungen mit 21 Jahren das Erwachsenenalter (vgl. Kasten 1999, S. 15).

Im Gegensatz dazu bevorzugt HURRELMANN den Ausdruck der Jugendphase und erweiterte Altersphasen:

Nach HURRELMANN findet keine klare Abgrenzung zwischen Pubertät und Jugendphase statt, sodass sich der Gesamtumfang der Phase vom 12. bis zum 27. Lebensjahr erstreckt (vgl. Hurrelmann 1994, S. 41).

Somit ist erkennbar, dass keine universale Altersdefinition bezüglich des Endes der Jugendphase besteht.

Im Zentrum der Jugendphase steht nach ERIKSON die Entwicklung einer Identität. „Eine Identität zu haben bedeutet zu wissen, wer man ist, woher man kommt und wohin man gehen will" (zitiert in Joas 2001, S. 157). Diese Identität entsteht bei der Auseinandersetzung mit den Entwicklungsaufgaben, die nach HAVIGHURST jeder Jugendlicher durchlaufen muss, um den Erwachsenenstatus zu erreichen (vgl. Oswald 2002, S. 387).

HURRELMANN fasste die Aufgaben in vier Bereiche zusammen:

- Zunächst befürwortet er die Entwicklung einer sozialen und intellektuellen Kompetenz, die u. a. den Abschluss der Schule und einer Berufsausbildung beinhaltet. Dies sind die Voraussetzungen für die Aufnahme einer Arbeit und demnach die finanzielle Selbstständigkeit im Erwachsenenalter.
- Die Entwicklung eines inneren Bildes der eigenen Geschlechtszugehörigkeit stellt eine weitere Aufgabe dar. Das Akzeptieren des eigenen Körpers, insbesondere die Veränderungen, die während der Pubertät vollzogen wurden sowie den Aufbau und das Aushalten von sozialen Beziehungen mit dem eigenen und anderen Geschlecht stehen hier im Mittelpunkt (vgl. Hurrelmann 1994, S. 26). Dies dient der Vorbereitung auf Elternschaft und Ehe (vgl. Oswald 2002, S. 387).
- Die Entwicklung eines eigenen Lebensstils wird möglich, wenn der Jugendliche in der Adoleszenz lernt, wie er beispielsweise mit dem Konsumangebot und Geld erfolgreich umgehen kann.
- Zuletzt ist ein eigenes Werte- und Normsystem notwendig, nachdem der Heranwachsende handelt und seine gesellschaftliche Partizipation nutzt (vgl. Hurrelmann 1994, S. 26).

Die Nennung der wichtigsten Markierungen für das Ende der Jugendphase macht deutlich, dass die Phase eine besondere Stellung im Leben eines Menschen einnimmt. Das Jugendalter wird einerseits als eine eigenständige Phase angesehen, andererseits aber als eine Übergangsphase in das Erwachsenenalter dargestellt. Wie bereits angedeutet geht SCHELSKY davon aus, dass der Jugendliche Voraussetzungen schaffen muss, um erwachsen zu werden und bezeichnet aus diesem Grund die Adoleszenz als Zwischenphase (vgl. Schelsky 1957, S. 16). REMSCHMIDT hingegen stellt gleich beide

Möglichkeiten zur Diskussion. Er begründet die These der eigenständigen Phase damit, dass die Jugendlichen spezifisch ihrem Alter entsprechend besondere Probleme, Sorgen, aber auch Bedürfnisse aufzeigen. Andererseits ist er der Meinung, dass die Adoleszenz eine Übergangphase ist, da es ein „ mit Schwierigkeiten belasteter Schritt ins Erwachsenenalter..."(Remschmidt 1992, S. 5) repräsentiert (vgl. Remschmidt 1992, S. 5f). HURRELMANN betont in diesem Zusammenhang die besondere Bedeutung der Jugendphase und grenzt sie präzise von der Kindheit und dem Erwachsenenalter ab. Demnach ist die Jugendphase keine Erweiterung des Kindesalter und gleichzeitig auch „. keine reine Durchgangsphase zum Zielstatus als Erwachsener" (Hurrelmann 1994, S. 41).

2.2 Die Familiengründung im Lebenslauf

Der individuelle Lebenslauf umfasst in festgelegter Reihenfolge <Ausbildung - Berufseinstieg - Heirat - Geburt der Kinder - Ruhestand>. Dieser festgelegte Fahrplan durch das Leben entspricht der Norm, die die Gesellschaft durch Sozialisation von einer in die nächste Generation weitergibt. Altersnormen gehen auf das soziologische Alterskonzept zurück, wonach den Personen entsprechend dem sozialen Alter Normen zugeschrieben werden (vgl. Sackmann 2007, S. 33 - 34).

„Altersnormen sind [...] Sollvorschriften, die angeben, in welchem Alter welche Verhaltensweisen bzw. Statusmerkmale angemessen, passend, akzeptabel sind. Dann bestimmen Altersnormen auch, in welchem Alter bzw. Altersabschnitt ein Lebensereignis, ein Statusübergang, eine Lebenserfahrung auftreten sollte (und wann nicht)" (Fuchs- Heinritz 2002, S. 40, Auslassungen: T.M). Altersnormen sind demnach Maßstäbe, nach denen man sich richten muss, um in der Gesellschaft geachtet zu werden (vgl. Fuchs- Heinritz 2002, S.40).

Aufgrund der Ausdehnung der allgemeinen Lebensdauer, der längeren Übergänge zwischen den Lebensphasen (vgl. Hurrelmann 1994, S. 16) sowie den gehobenen Ansprüchen an die Fähigkeiten und Fertigkeiten der Jugendlichen bei der Ausbildung expandierte die Jugendphase innerhalb der Altersnormen (vgl. Oswald 2002, S. 385).

„Sich beruflich zu etablieren, hat zu Beginn dieser Lebensphase eindeutig Vorrang vor einer Familiengründung" (Keddi; Wittmann 1999, S. 55). Die Bedeutung der Berufstätigkeit bestimmt maßgeblich das heutige Rollenverständnis der Frau (vgl. Onnen- Isemann 2003, S. 99) und bewirkte eine Verschiebung der Familiengründung an das Ende des zweiten Lebensjahrzehntes (vgl. BMFSFJ 1996, S. 20).

Die Folge dieser zeitlichen Verschiebung der Elternschaft ist nach dem Siebten Familienbericht eine „Rush -Hour des Lebens" (BMFSFJ 2006, S. 33). Es wird vermutet, dass die jungen Frauen und Männer unter einem außerordentlich hohen Druck stehen, da ihnen nur wenig Zeit zwischen dem 27. und 35. Lebensjahr zur Verfügung steht, um eine Ausbildung zu beenden und den Eintritt ins Berufsleben zu realisieren. In diesen wenigen Jahren müssen weiterhin Entscheidungen zur Partnerwahl getroffen und das Für und Wieder von Heirat und Kindern geklärt werden (vgl. BMFSFJ 2006, S. 34).

Bevor diese Entscheidungen getroffen werden können, sind junge Frauen und Männer der Meinung, dass bestimmte Voraussetzungen realisiert werden müssen. Nach einer Studie des Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugendliche (BMFSFJ), ist die entscheidende Voraussetzung für die Gründung einer Familie mit 84 Prozent eine stabile Partnerschaft. Die zwei weiteren bedeutsamen Merkmale sind die sichere berufliche Stellung (mindestens eines Partners) mit 72 Prozent und die sicheren Finanzen mit 62 Prozent (vgl. BMFSFJ 2005, S. 8 / vgl. auch Keddi; Wittmann 1999, S. 55 und BMFSFJ 1996, S. 20).

Darüber hinaus stehen die finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern und das Verfügen über eigene Lebenserfahrung für die Jugendlichen im Vordergrund (vgl. Scholz; Busch 2006, S. 45ff).

Eine frühe Schwanger- und Mutterschaft widersetzt sich diesen allgemein gültigen Vorstellungen.

Abweichungen von dieser normativ abgesicherten Zeitstruktur des individuellen Lebensganges - sei es ein Versäumnis des angemessenen Alters für einen Statusübergang, sei es ein unangemessen früher Zugriff auf einen erst später zugänglichen Rollenbereich - gingen in den meisten Fällen mit Sanktionen oder langwirkenden Benachteiligungen einher (Fuchs- Heinritz 2002, S. 59).

Der Verstoß gegen die Normen zieht somit Strafen nach sich, in Form von Sanktionen (vgl. Fuchs- Heinritz 2002, S. 59, vgl. auch Hultsch; Cornelius 1995, S. 77). Das Ausmaß der Sanktionen ist je nach Grad der Abweichung von der Norm sehr differenziert (vgl. Scherger 2007, S. 85).

Wenn jemand früher heiratet oder früher die Elternschaft eingeht als das fast alle anderen tun, so mag er zwar mit mehr Handikaps zu rechnen haben als andere, auch später weniger Ressourcen haben als andere. Aber sind das wirklich soziale Strafen für die Verletzung einer Altersnorm? (Fuchs- Heinritz 2002, S. 42).

Die Sanktionen werden angezweifelt, da sie meist nicht in so einem Umfang umgesetzt werden, wie man es erwarten würde (vgl. Fuchs- Heinritz 2002, S. 41). Somit drängt sich die Frage auf: Stellen Altersnormen Soll-Normen (vgl. FuchsHeinritz 2002, S. 40) oder lediglich Kann - Normen (vgl. Sackmann 2007, S. 34) dar? FUCHS- HEINRITZ stellt die Altersnormen in Frage, indem er ihre Bedeutung für den menschlichen Lebenslauf als bedenklich erklärt (vgl. FuchsHeinritz 2002, S. 41). Die Sanktionen werden in erster Linie durch die Mitmenschen verhängt. Die Wirkung der Strafe ist davon abhängig, in wieweit die Meinung der Gesellschaft als relevant angesehen wird (vgl. Sackmann 2007, S. 34).

2.3 Die Zahlen - Daten - Fakten

Zu Beginn werden die aktuellen Zahlen zu den frühen Schwangerschaften, Schwangerschaftsabbrüchen und Geburten aufgezeigt. Zusätzlich werden Faktoren genannt, die Merkmale der jungen Schwangeren und Mütter widerspiegeln. Es soll ermittelt werden, ob eine Gruppe von Jugendlichen als besonders gefährdet einzuordnen ist.

Es werden die Daten der jugendlichen Schwangeren und Mütter bis zu einem Alter von 22 Jahren betrachtet. Das Statistische Bundesamt stellte die Daten, die nach der Altersjahrmethode (exaktes Alter der Mütter) berechnet wurden, zur Verfügung (siehe auch Anhang). Somit sind diese nicht mit den Zahlen von vor dem Jahr 2000 vergleichbar, da ausschließlich die Verwendung der Geburtsjahrmethode Berücksichtigung fand.

Im Jahr 2007 wurden insgesamt 75.046 Kinder von Jugendlichen bis einschließlich 22 Jahren geboren. Davon waren 5.812 Mütter minderjährig (vgl. Statistisches Bundesamt und eigene Berechnungen, 02.10.2008).

Die Anzahl der Geburten bei Jugendlichen weisen einen Unterschied zwischen den neuen und alten Bundesländern auf. Der höhere Anteil früher Schwanger- und Mutterschaften in den neuen Bundesländern, lässt sich vermutlich als Erbe der familienpolitischen Gegebenheiten der ehemaligen DDR erklären.

In Deutschland entsprechen die jugendlichen Mütter einem durchschnittlichen Anteil von knapp acht Prozent. Die neuen Bundesländer sowie Berlin, RheinlandPfalz, Nordrhein- Westfalen, Bremen, Niedersachsen, Schleswig- Holstein und das Saarland übertreffen den Durchschnittswert. Sachsen- Anhalt und Mecklenburg- Vorpommern stellen die Spitzenreiter dar (vgl. ebd., 02.10.2008).

(ausgewählte Bundesländer, Übersicht aller Bundesländer im Anhang, vgl. Statistisches Bundesamt 2008 und eigene Berechnungen, 02.10.2008) Im zeitlichen Verlauf von 2000 bis 2008 ist erkennbar, dass sich die Geburten bei minderjährigen Müttern seit dem Höchststand im Jahr 2002 jährlich reduzieren. Stellt man diese Geburten ins Verhältnis zu allen Geburten, so lassen sich Werte zwischen 0,8 bis 1,1 Prozent aller Geburten berechnen. Dies entspricht einem minimalen Anteil. Seit 2003 schwinden die Geburten minderjähriger Mütter (vgl. ebd., 02.10.2008). (vgl. Statistisches Bundesamt 2008 und eigene Berechnungen, 02.10.2008)

Im gleichen Zeitraum wuchsen die Zahlen der Schwangerschaftsabbrüche bei Jugendlichen bis 2002 an, sanken dann bis 2003, um wiederum 2004 kurzzeitig anzusteigen und in den darauf folgenden Jahren abzuklingen (vgl. ebd., 02.10.2008).

In ganz Deutschland nehmen die Zahlen aller Geburten einschließlich des Jahres 2006 ab. Mit der Einführung des Elterngeldes zu Beginn des Jahres 2007 werden in Deutschland wieder mehr Kinder geboren (vgl. ebd., 02.10.2008).

Es werden in Deutschland durchschnittlich 1,370 Kinder pro Frau geboren (vgl. ebd., 26.09.2008), wobei die Mütter bei der Geburt ihres ersten Kindes 30,2 Jahre alt sind. Drei Jahre zuvor waren die Frauen 30,0 Jahre alt (vgl. ebd., 26.09.2008).

Zusammenfassend lassen die Daten aus den Jahren 2000 bis 2007 zu folgenden Ergebnissen führen:

Der Trend der Schwangerschaftsabbrüche bei den jugendlichen Schwangeren verläuft gleichförmig zu den Abbrüchen aller Frauen in Deutschland über den gesamten Zeitraum.

Die Tendenz der Geburten hingegen zeigt sich in einigen Jahren gegenläufig. Die Geburten in Deutschland minimierten sich bis 2006 kontinuierlich. Die Anzahl der Geburten von Jugendlichen vergrößerten sich in den Jahren 2001 und 2002 entgegen dem allgemeinen Trend und sanken anschließend bis zum Jahr 2007. Die Anzahl aller Geburten expandieren dagegen im Jahr 2007.

Der Trend der Geburten und Schwangerschaftsabbrüche bei frühen Schwangerschaften weisen über die acht Jahre erhebliche Schwankungen auf. Erstmals nehmen die Schwangerschaften 2003 ab. Es kann darauf geschlossen werden, dass Prävention, sowie gesellschaftliche und politische Ereignisse für den Rückgang der frühen Schwangerschaften sorgten (vgl. ebd., 02.10.2008 und 26.09.2008)

Der Versuch zu ermitteln, welche Jugendlichen dem Risiko ausgesetzt sind, früh schwanger und gegebenenfalls Mutter zu werden ist beschwerlich. Es werden lediglich einige Merkmale benannt, die mit Sicherheit nicht erschöpfend sind und nicht alle gleichzeitig auftreten müssen. Relevante Anhaltspunkte sind:

- Das Alter: Vielfach werden die Jugendlichen im Alter von 17 Jahren oder später schwanger. Frühere Schwanger- und Mutterschaften sind rar (vgl. BZgA 2007, S. 2). Jedoch verhüten Mädchen die 14 Jahre oder jünger sind im Vergleich weniger regelmäßig als ältere Jugendliche (vgl. BZgA 2004, S. 36).
- Der Bildungsstand: Nach einer Studie der Pro Familia, die von der BZgA veröffentlicht wurde, sind Mädchen mit einem Hauptschulabschluss häufiger schwanger als Gymnasiastinnen. Das Risiko der Hauptschüler (54%) liegt sogar fünf Mal höher als bei Schülerinnen auf dem Gymnasium (11%) (vgl. BZgA 2007-1, S. 2f und Pro Familia 2006-1, S. 18ff).
- Die soziale Lage bzw. die Schichtzugehörigkeit: Junge Schwangere und Mütter sind vorwiegend sozial benachteiligte Mädchen (vgl. Spies 2005, S. 522). Sie verfügen meist über keinen oder lediglich über den Hauptschulabschluss und haben keinen Ausbildungsplatz. Über die Hälfte der Jugendlichen sind arbeitslos (vgl. BZgA 2007-1, S. 2).

Andererseits konnte in einer Studie der BZgA festgestellt werden, dass die Schichtzugehörigkeit irrelevant ist. Das Ergebnis der Befragung war, dass weibliche Jugendliche aus allen Schichten früh schwanger werden können (vgl. BZgA 2005, S. 100).

- Die Berufschancen: Aufgrund der geringen Schulbildung, der fehlenden Unterstützung der Eltern bei Schul- und Ausbildungsfragen haben sie überwiegend geringe Chancen sich auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt zu behaupten (vgl. Staufer 2004, S. 17 / Spies 2005, S. 528 / Osthoff 2004, S. 10).
- Das riskante Verhalten: Die jungen Frauen weisen meist ein insgesamt risikofreudigeres Verhalten auf, insbesondere wenn sie sich in für sie schwierigen Situationen befinden (vgl. Osthoff 2004, S. 10 / Homann; Stemmler- Schaich; Schulz- Brunn 2004, S. 17).
- Die Aufklärung: Ein typisches Merkmal fast aller gefährdeten Jugendlichen ist, dass sie ihr Wissen bezüglich Sexualität und Verhütung maßgeblich überschätzen (vgl. Homann; Stemmler- Schaich; Schulz- Braun 2004, S. 17) und unter erheblichen Wissensdefiziten leiden (vgl. Bindel- Kögel 2006, S. 68).
- Die vorverlegte körperliche Reife: Die Jugendlichen die schon zu einem frühen Zeitpunkt über entsprechende körperliche Proportionen einer erwachsenen Frau besitzen, sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, früher sexuell aktiv und schwanger zu werden (vgl. Homann; Stemmler- Schaich; Schulz- Braun 2004, S. 17).

Es wurde deutlich, dass der Jugendphase eine imposante Stellung im Leben eines Menschen zugeordnet werden sollte. Das Ende dieser Phase kann aufgrund von Altersangaben nicht klar definiert werden. Der Übergang in das Erwachsenenalter wird individuell bestimmt durch die Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. Der erfolgreiche Übergang in den Erwachsenenstatus wird durch die Ablösung von der Herkunftsfamilie, den Einstieg in das Erwerbsleben nach Absolvierung einer Berufsausbildung sowie die Gründung einer Familie charakterisiert.

Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Familiengründung als eine Aufgabe im Erwachsenenalter und nicht in der Jugendphase verstanden werden kann. Hinsichtlich der Altersangaben von HURRELMANN besagt dies weiterhin, dass die Geburt des ersten Kindes erst nach dem 27. Lebensjahr erfolgen sollte. Anschließend stellte sich heraus, dass der individuelle Lebenslauf durch einen vorgegebenen Fahrplan mit einer festgelegten Reihenfolge von Etappen geprägt ist. Tritt eine Schwangerschaft zu einem verfrühten Zeitpunkt ein, so wird dies von der Gesellschaft als Normverletzung geahndet. Jedoch zweifelt FUCHSHEINRITZ die Wirkung der Sanktionen an. Weiterhin wurden die einzelnen Abschnitte aufgrund von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Veränderungen ausgeweitet, sodass beispielsweise der Eintritt in das Erwerbsleben zur Mitte oder zum Ende des zweiten Lebensjahrzehntes verschoben worden ist.

Somit entspricht es der Norm, dass junge Frauen bestimmte Bedingungen erfüllen sollten, bevor sie ihr erstes Kind auf die Welt bringen, um in der Gesellschaft nicht mit Ablehnung konfrontiert zu werden. Wiederum ist erkennbar, dass dies in vielen Fällen erst zu einem späten Zeitpunkt bewerkstelligt werden kann.

Somit entsprechen jugendliche Schwanger- und Mutterschaften einer Normverletzung und werden von der Gesellschaft geahndet.

Jedoch zeichnet sich die Tendenz ab, dass frühe Schwanger- und Mutterschaften seit dem Jahr 2003 rückläufig sind. Aufgrund der aufgezeigten Daten kann man von einer Entspannung dieses Phänomens sprechen. Trotzdem macht die Darstellung der Merkmale jugendlicher Mütter deutlich, dass dringend professionelle Unterstützung nötig ist. Kennzeichnende Faktoren früher Mütter sind beispielsweise ein niedriger Bildungsstand mit einhergehender geringer Chance auf dem Ausbildungs- und Arbeitsmarkt, Defiziten bezüglich des Wissens zur Kontrazeption oder deren Umsetzung. Ein Zusammenhang von früher Mutterschaft und der Zugehörigkeit einer bestimmten Schicht konnte nicht erschöpfend ermittelt werden. Die genannten Faktoren können einzeln oder gehäuft auftreten. Das Vorhandensein dieser Merkmale muss, meiner Meinung nach, jedoch nicht zwangsläufig dazu beitragen, dass diese Jugendlichen früh

Eltern werden. Im Gegensatz dazu treten auch immer Schutzfaktoren auf, die das Risiko mildern können. „Nahezu alle Jugendlichen, deren sexuelle Entwicklung einen problematischen Verlauf genommen hat, wuchsen in einem vielfältig belasteten Familienklima mit abträglichen Kommunikationsstrukturen auf (BZgA 2005-3, S. 175).

3. Die Sozialisation zur sexuellen Entwicklung

Erstmals wurde der Begriff der Sozialisation von dem französischen Soziologen Emil DURKHEIM 1922 angewendet (vgl. Gudjons 2003, S. 149).

Sozialisation bezeichnet [...] den Prozess, in dessen Verlauf sich der mit einer biologischen Ausstattung versehene menschliche Organismus zu einer sozial handlungsfähigen Persönlichkeit bildet, die sich über den Lebenslauf hinweg in Auseinandersetzung mit den Lebensbedingungen weiterentwickelt. Sozialisation ist die lebenslange Aneignung von und Auseinandersetzung mit den natürlichen Anlagen, insbesondere den körperlichen und psychischen Grundmerkmalen, die für den Menschen die „innere Realität“ bilden, und der sozialen und physikalischen Umwelt, die für den Menschen die „äußere Realität“ bilden (Hurrelmann 1994, S. 15f; Auslassung: T.M.).

Demnach ist Sozialisation ein Prozess, der sich über das ganze Leben erstreckt und die Persönlichkeitsentwicklung, abhängig von natürlichen Anlagen und äußeren Einflüssen vollzogen wird (vgl. Hurrelmann 1994, S. 11ff).

Die Sozialisation wird von unterschiedlichsten Instanzen umgesetzt. Die Familie, Freunde und Verwandte stellen die primären Sozialisationsinstanzen dar. Die Institutionen, wie beispielsweise Kindergarten und Schule sind sekundäre Instanzen. Zu den tertiären Sozialisationsinstanzen zählen u. a. die Gleichaltrigen und Medien. Die Instanzen beeinflussen sich direkt und indirekt und können auch gegensätzlich wirken (vgl. Joas 2001, S. 134).

Im Folgenden werden die Instanzen Familie, Gleichaltrige und Medien näher beleuchtet und hinsichtlich einer möglichen Beeinflussung der sexuellen Entwicklung der Jugendlichen aufgegriffen. Die Schule wird zu einem späteren Zeitpunkt als Aufklärungsinstanz Berücksichtigung finden.

3.1 Die Familie

Die früheste soziale Umwelt eines Kindes ist die Familie (vgl. Joas 2001, S. 135). Die lateinische Bezeichnung <familia> stellt den Ursprung des Wortes Familie dar und lautet „Hausgemeinschaft“. „Eine Gruppe von Personen, die durch unmittelbare leibliche Verwandtschaft oder Heirat miteinander verbunden sind. Ihr sozialer Kern ist immer die Mutter- Kind- Verbindung [...]“ (Schaub; Zenke 1999, S. 139, Auslassung: T.M). Die moderne Familie war aufgrund von Wirtschaftswunder und dem Ausbau sozialer Sicherungssysteme bis zum Ende der 50er Jahre und zu Beginn der 60er Jahre des letzten Jahrhunderts äußerst populär. Ein verheiratetes Paar lebte mit seinen Kindern unter einem Dach. Der Sinn der herkömmlichen Kernfamilie lag in der Reproduktion (vgl. Peukert 2002, S. 19ff).

Dies änderte sich Mitte der 60er Jahre. Die Normalfamilie wurde in den Hintergrund gedrängt. Eine Pluralisierung der Lebensformen entstand (vgl. ebd., S. 26ff). Die bezeichnenden Lebensformen, die auch heute noch vorherrschen, sind das Singledasein, kinderlose Partnerschaften, nichteheliche Lebensgemeinschaften, Nachscheidungs- und Fortsetzungsfamilien, homosexuelle Partnerschaften sowie Ein- Eltern- Familien (vgl. Petzold 1999, S. 13ff)

Jener Wandel ging einher mit einem Rückgang der Geburten und Hochzeiten sowie dem Aufschwung von Scheidungen, nichtehelichen Geburten und Lebensgemeinschaften (vgl. Peukert 2002, S. 26ff).

Die Familie kann entscheidenden Einfluss auf das sexuelle Verhalten und die Entwicklungen nehmen. Hier wird zwischen einem stabilen und einem belasteten Familienklima unterschieden.

Aufgrund eines warmherzigen, verlässlichen und einfühlsamen Familienklimas sind Jugendliche in der Lage, ein selbstsicheres Auftreten zu entwickeln. Als Konsequenz daraus ergibt sich, dass sie ihre eigene Entwicklungsgeschwindigkeit bezüglich erster sexueller Kontakte erkennen und dementsprechend handeln können (vgl. BZgA 2005-3, S. 175f). Ein positives

Familienklima ermöglicht weiterhin eine lebhafte und angstfreie Gesprächs- und Streitkultur zwischen den Familienmitgliedern. Die Jugendlichen lernen das konstruktive Streiten. Ohne den Einsatz von Gewalt können Meinungsverschiedenheiten gelöst werden, sodass die emotionale Basis zwischen den Personen aufrechterhalten bleibt. Sie sind in der Lage soziale Beziehungen aufzubauen und auszuhalten (vgl. ebd., S. 177ff).

Ein belastetes Familienklima kann fehlende Wärme und vermehrte Konflikte zwischen den Familienmitgliedern sowie psychosoziale Probleme aufweisen.

Auf die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen wirken sich insbesondere Auseinandersetzungen zwischen den Eltern negativ aus. WALPER und SCHWARZ stellten fest, dass sich das Selbstbild der Heranwachsenden verschlechterte und das Brechen von Regeln erhöhte (vgl. Walper; Schwarz 1999, S. 44).

Gravierend ist zusätzlich, dass belastete Partnerschaften, die jedoch fortgesetzt werden, für Kinder und Jugendliche schwerwiegendere negative Auswirkungen zur Folge haben. Demgegenüber können Trennungen oder Scheidungen das Familienklima bereinigen (vgl. Petzold 1999, S. 72).

Die psychischen Belastungen durch Arbeitslosigkeit und Armut können zusätzlich dazu führen, dass Eltern zu sprunghaften und autoritären Erziehungsstilen greifen und zu aggressivem Verhalten sowie zu vermehrtem Alkohol- und Drogenkonsum neigen (vgl. Hurrelmann 1994, S. 114ff, Liebenwein 2008, S. 50, 285, Nave- Herz 2007, S. 86). Die Familienmitglieder werden offen angegriffen und abgewertet. Die eigenen Bedürfnisse werden nicht geäußert, sondern die Kommunikation gestaltet sich durch lautstarke Konflikte und bis hinzu Gewaltanwendungen (vgl. BZgA 2005-3, S. 177ff).

Die Konsequenz der fehlenden Unterstützung und Wärme kann eine Flucht aus der Familie hervorrufen. „Aus Mangel an Geborgenheit in der eigenen Familie i n eine ungute sexuelle Beziehung zu fliehen, ist eine untaugliche Bewältigungsstrategie, die in vielen Fällen verschlimmert, was sie heilen soll, und im Endeffekt ein zusätzlich belastetes Selbstwertgefühl zurücklässt“ (BZgA 2005- 3, S. 176). Es wird deutlich, dass ein negatives Familienklima die Flucht zu Gleichaltrigen und insbesondere in sexuelle Beziehungen zur Folge haben kann. Ihr Verhältnis zur Sexualität ist ambivalent und die Beziehungen sind nicht von langer Dauer (vgl. ebd.).

3.2 Die Gleichaltrigen

Eine Gruppe von gleichaltrigen Kindern und Jugendlichen, auch Peer- Group, nach der englischen Übersetzung benannt, haben eine hohe Bedeutung für Verhaltensweisen Jugendlicher sowie bei der Ablösung von der Familie. Die Jugendlichen befinden sich in der gleichen Lebensphase, mit den identischen Aufgaben und Pflichten und können sich deshalb gegenseitig bei der Bildung einer sozialen Identität unterstützen (vgl. Schaub; Zenke 1999, S. 268).

Über den Einfluss der Gleichaltrigen herrschen unterschiedliche Meinungen. Einerseits wird ihnen eine ergänzende Funktion zugeordnet. Dies beinhaltet, dass sie Aufgaben übernehmen, die die Eltern nicht mehr erfüllen sollen (vgl. Klosinski 2004, S. 33). So ist der Einfluss der Jugendlichen in Bereichen wie Freizeit und Konsum höher, wobei wiederum die Eltern das Sagen haben bei Fragen rund um die Schule und Ausbildung (vgl. Hurrelmann 1994, S. 126). Somit wird deutlich, dass ein miteinander von Familie und Gleichaltrigen in der Jugendphase möglich ist (vgl. Kolip 1993, S. 73).

Auf der anderen Seite ersetzen die Peers die Familie, indem sie Aufgaben erfüllen, die die Familie nicht leisten kann oder will (vgl. Klosinski 2004, S. 33). Die Bedeutung der Gleichaltrigen ist besonders hoch, wenn weitere Unterstützungsinstanzen, insbesondere die Eltern, nicht vorhanden sind (vgl. Kolip 1993, S. 89). Dementsprechend stehen die Gleichaltrigen im Vordergrund, wenn in der Familie problematische Verhältnisse zu finden sind. Sie sollen ihnen die fehlende Geborgenheit, Sicherheit und Unterstützung bieten (vgl. Kolip 1993, S. 138).

Die Gleichaltrigengruppe hat eine Vielzahl von Aufgaben zu erfüllen. Sie bieten neben der Unterstützung auch Schutz, Möglichkeiten zur Entwicklung von Handlungskompetenzen, Konfliktlösungsstrategien und die Bewältigung der Anforderungen aus Schule und Ausbildung (vgl. Hurrelmann 1994, S. 127ff).

In der Gruppe bereiten sie sich auf spätere Beziehungen vor, indem sie beispielsweise lernen, Gefühle anderer zu respektieren sowie Spannungen und Konflikte auszuhalten (vgl. ebd.).

Die Peer- Group ist ein sozialer Raum, in dem sie erste Kontakte zum anderen Geschlecht knüpfen und Paarbeziehungen eingehen. Die Gleichaltrigen bieten dabei Beratung und den Austausch von Erfahrungen an (vgl. BZgA 2005-3, S. 146).

Innerhalb einer Gruppe besteht aber immer auch ein Druck, der bis hin zu devianten Handlungen führen kann (vgl. Hurrelmann 1994, S, 128ff). Die Gleichaltrigen können frühzeitige sexuelle Erfahrungen begünstigen, da einzelne Jugendliche Angst haben ihre Anerkennung innerhalb der Gruppe zu verlieren (vgl. BZgA 2005-3, S. 146). Jugendliche, die als frühreif gelten, unterliegen dem Gruppendruck meist mehr als andere, besonders wenn die Eltern ihre Erziehungsaufgabe vernachlässigen (vgl. Klosinski 2004, S. 34).

Was unter den Jugendlichen als spielerisches Ausprobieren gilt, kann sich schnell in riskante Handlungen verwandeln. RAITHEL untersuchte das Risiko im Verhalten Jugendlicher innerhalb einer Gruppe und konnte dabei u. a. im gesundheitlichen Bereich eine erhöhte Risikobereitschaft insbesondere bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr ermitteln. Somit riskieren sie es, an Geschlechtskrankheiten und Aids zu erkranken und ungewollt schwanger zu werden (vgl. Raithel 2001, S. 14f). Weiterhin ist ein allgemein gesundheitsschädliches Verhalten in der Gruppe eher vorhanden, wobei hoher Konsum von Tabak, Alkohol und illegalen Drogen vorherrschen (vgl. Kolip 1993, S. 78).

3.3 Die Medien

Unter Medien werden alle visuellen, auditiven und audiovisuellen Kommunikationsmittel verstanden. Dies sind beispielsweise Zeitungen und Zeitschriften sowie Fernsehen und Radio (vgl. Schaub; Zenke 1999, S.

(1) Auf gemeinsamen Antrag der Auszubildenden und Ausbildenden hat die zuständige Stelle die Ausbildungszeit zu kürzen, wenn zu erwarten ist, dass das Ausbildungsziel in der gekürzten Zeit erreicht wird. Bei berechtigtem Interesse kann sich der Antrag auch auf die Verkürzung der täglichen oder wöchentlichen Ausbildungszeit richten (Teilzeitberufsausbildung).
(2) In Ausnahmefällen kann die zuständige Stelle auf Antrag Auszubildender die Ausbildungszeit verlängern, wenn die Verlängerung erforderlich ist, um das Ausbildungsziel zu erreichen. Vor der Entscheidung nach Satz 1 sind die Ausbildenden zu hören.
(3) Für die Entscheidung über die Verkürzung oder Verlängerung der Ausbildungszeit kann der Hauptausschuss des Bundesinstituts für Berufsbildung Richtlinien erlassen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 134 Seiten

Details

Titel
Frühe Schwanger- und Mutterschaft
Untertitel
Ursachen, Prävention und sozialpädagogische Interventionen in Deutschland
Hochschule
Universität Rostock
Note
1,5
Autor
Jahr
2009
Seiten
134
Katalognummer
V169125
ISBN (eBook)
9783640873586
ISBN (Buch)
9783640873647
Dateigröße
989 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
frühe, schwanger-, mutterschaft, ursachen, prävention, interventionen, deutschland
Arbeit zitieren
Tina Mainz (Autor:in), 2009, Frühe Schwanger- und Mutterschaft , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169125

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