Gesellschaftliche Konflikte und ihre Lösung durch Mediation


Wissenschaftlicher Aufsatz, 2011

65 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1) Wo in der Gesellschaft entstehen Konflikte

2) Informationsgesellschaft

3) Mediengesellschaft

4) Gemeinschaft und ihre Bedürfnisse

5) Formen des Bedürfnisverstoßes

6) Wie kann Hilfe aussehen

7) Die Schlichtung

8) Fazit

9) Mediation

10) Das Open – Space Verfahren

11) Großprojekte mit hohem Eskalationsgrad

12) Zeitpunkt der Mediation

13) Persönlichkeit des Mediators

Anhang Mediationsvereinbarung

Abschlussvereinbarung

Vorwort

Der Bürger fordert seine Rechte ein. Manche behaupten, die Informationsgesellschaft sei an ihre Grenzen gestoßen. Die technischen Kommunikationsmöglichkeiten geben dem Bürger mehr und mehr Autonomie und machen ihn von der alltäglichen Information unabhängig.

Der Bürger verlangt Mitsprache. Die Gesellschaft und der Einzelne tragen die Haftung für jede Entscheidung der Politik, bis in die kommenden Generationen hinein. Information schon im Entwicklungsstadium größerer Entscheidungen sind heute möglich und nötig. Wo diese Form von Beteiligung nicht erfolgt, wird es Konflikte geben. Das zeigt sich schon heute, eine größere Zahl von Großverfahren wird von dem Bürger verhindert. Weitere Entscheidungen mit heftiger Brisanz, wie z. B. der Atomausstieg, sind bereits vorhanden.

Die Politik und die Medien müssen sich eine effektive Kooperation einfallen lassen, die ein Lernen des Bürgers parallel zu der Gestaltung der Projekte ermöglicht. Entstehende Konflikte, die dennoch nicht ausbleiben, können mediiert werden. Auch bereits vorhandene Konflikte sind durch Mediation lösbar. Dabei spielt die Größe des Konflikts, dessen Heftigkeit und sein Eskalationsgrad keine entscheidende Rolle.

Die vorliegende Arbeit soll Anregungen geben, die sicher weiterer Entwicklung und Vertiefung bedürfen. Einer Demokratie kann nichts Besseres widerfahren, als den aktiven und kooperativen Bürger an ihrer Seite zu haben. Aber er muss integriert werden, integriert auch im Wissen und in der Information.

Das Leben unserer Gesellschaft könnte dringend mehr Kreativität, Lust und Freude vertragen. Die neuen Techniken eröffnen ein breites Feld der Gemeinsamkeit, auch der Gegnerschaft. Es muss für die Gemeinsamkeit genutzt werden. Dazu gehören besonders die menschlichen und kooperativen Verfahren der Konfliktlösung, die auch Gemeinsamkeit fördern.

Gesellschaftliche Konflikte und ihre Lösung durch Mediation

1) Wo in der Gesellschaft entstehen Konflikte?

a) Demokratie

Gesellschaftliche Konflikte nehmen immer mehr zu. Sie entstehen aus einem gesellschaftsrelevanten Problem, das mehrere Einzelne hervorbringen und das sich weit über den Einzelfall hinaus entwickelt, weil ihre Anliegen gesellschaftsrelevant sind. Diese Konflikte erfassen zunächst eine, aus dem einzelnen Vorgang nicht zu bestimmende Zahl von Konfliktbeteiligten, wenigstens auf einer Konfliktseite und dehnen sich danach auf die Gesellschaft aus. Dabei hat der Konfliktgegenstand entweder eigene gesellschaftliche Relevanz oder er bekommt sie durch die Zahl der Beteiligungen. Eine solche Bedeutungszentrierung erfolgt nur in demokratischen Staaten. Diktaturen brauchen keine Konfliktlösung. Sie brauchen sie nur, wenn es um ihre Existenz im Ganzen geht.

Wir gehen von unseren freiheitlich demokratischen Verhältnissen aus. Demokratische Staaten lassen Konflikte zwischen Staat und Gesellschaft zu und bemühen sich um deren Beilegung. Diktatorische Staaten kennen keine Konflikte auf dieser Ebene. In der Demokratie entscheidet das Volk über alle seine Angelegenheiten. Von diesem Ausgangspunkt werden Gemeinschaften strukturiert und ihre gesellschaftlichen Regeln festgelegt. Man gibt sich ein Grundgesetz, das die internen Verhältnisse festlegen soll.

Die Herrschaft des ganzen Volkes ist aber nur bei kleinen Einheiten praktikabel. Deshalb hat man alsbald die Repräsentative und Parlamentarische Demokratie entwickelt, in der die jeweiligen Repräsentanten den Bürger vertreten und verbindlich für ihn handeln. Es herrscht ein Vertretungsprinzip, das aber noch immer den Willen des Volkes zu berücksichtigen hat. Der Wille des Volkes ist stets entscheidend. Dabei soll ein vernünftiger und sachbezogener Gedanken- und Ideenaustausch erfolgen.

Der Repräsentant hat den Volkeswillen zu erfüllen. Dazu wird er in relativ kurzen Abständen immer wieder gewählt, um ihn in möglichst enger Kontrolle durch den Bürger zu halten. Er stellt sein Programm dar und die Art, wie er es realisieren will. Danach erhält er oder der Konkurrent den Auftrag.

In Einzelfällen entwickelt sich gelegentlich eine problembezogene gesellschaftliche Dynamik, wie derzeit zu der Frage der weiteren Nutzung der Kernenergie, die den Repräsentanten keine andere Wahl lässt, als Reaktoren temporär abzuschalten und zu beruhigen, wenn sie in der Volksgunst nicht völlig abrutschen wollen. Ängste wirken sich aus, die durch die Repräsentanten erst dem Sachbezug wieder geöffnet werden müssen.

Dieser nach der Theorie sachbezogene Kontakt wird als die ideale Regierungsform verstanden, weil sie von der unmittelbaren Identität zwischen Regierung und Bürgern ausgeht. Die Entscheidungen verlaufen nach dieser Staatstheorie so ab, dass die Repräsentanten ausschließlich im Sinne und im Interesse des Bürgers handeln und entscheiden und ausschließlich sein Wohl mehren und Gefahren von ihm wenden. So lautet teilweise der Amtseid.

Das eigene Interesse des Repräsentanten spielt dabei nach der Theorie ausdrücklich keine Rolle. Er hat einen Auftrag und diesen und nur diesen muss er erfüllen. Dies jedenfalls war das Ergebnis der vielen blutigen Revolutionen, die das Erbkönigtum als gottgegeben beseitigt haben. Mit ihm ist auch deren Glanz und Ausstrahlung beseitigt, sowie deren behauptete Verbindung zu gottgegebenen Wurzeln.

Die neuen Regierungsgebäude sind nüchtern und sachlich und haben nichts mehr von der einstigen Größe eines feudalen und mächtigen Staates, zu dessen Schlössern und farbenprächtigen Uniformen. Nüchtern ist es geworden und sachbezogen und hat sich alsbald in seine eigene Richtung entwickelt.

Die gewählten Repräsentanten haben sich längst zu großen Interessengruppen zusammengeschlossen und mächtige Parteien gegründet, die unter sich die Macht und die Aufgaben verteilen und immer weniger von dem Willen des Bürgers ausgehen. Gegebene Sachzusammenhänge zwingen gewisse Konsequenzen ein, genauso wie vielseitige Beziehungen unter den Staaten der Welt.

Der Bürger hat es immer schwerer, er ist längst von den stets komplexer werdenden Sachzwängen abgehängt und hat dadurch viel von seiner ursprünglichen Kompetenz verloren. Er ist von Parteiprogrammen abhängig geworden, die einen mehr oder weniger starken logisch systematischen Zwang enthalten, dem seine Repräsentanten unterliegen, die deshalb ihrerseits nicht frei jedem Wunsch des Bürgers nachgehen können. Zudem sind die Mittel begrenzt.

Zu der Vertretertheorie gehört aber auch die vollumfängliche Haftung des Bürgers als Auftraggeber. Man handelt in seinem Namen und ausschließlich auf seine Rechnung. Der Bürger haftet für jeden benötigten Cent, diese Seite des Vertrages hat sich trotz aller Systemzwänge unverändert erhalten.

Das Spiel der Giganten ist zu einem reinen Glücksspiel für den Bürger geworden. Er kann noch wählen, aber er muss immer ein mehr oder weniger bestehendes System, eine Ideologie, mit übernehmen, die er meistens so gar nicht will. Dazu gelten Mehrheiten, die auch nicht immer nur sachbezogen geschlossen werden. Das Netz der Interessen verdichtet sich in der Zentrale der Macht zu kraftvollen und für den Bürger längst undurchschaubaren Einheiten, abseits der Interessen des Bürgers.

Die Repräsentanten müssen dem Bürger gegenüber dabei oft nicht mehr einfach nachvollziehbare Regelungen verständlich machen und damit simplifizieren, was den komplexen Wahrheitsgehalt verändern kann. Das macht die Repräsentanten unentbehrlich und stellt den Bürger zusehends mehr ins Abseits. Berater treten dazwischen und sorgen für weitere Erschwernisse und oftmals für noch größere Probleme. Der Überblick geht dem Bürger und Auftraggeber verloren.

Der Bürger entscheidet nach seiner inneren Bindung an die eine oder andere Idee und kann am Ende nur hoffen, dass seine Vorstellung davon realisiert wird. Seine ureigenste Aufgabe, Sachinhalte festzulegen und die Zukunftslinien zu bestimmen, wird für den Bürger immer schwieriger. Diese Inhalte sind ihm fast aus der Hand genommen, weil sie die heutigen Repräsentanten weithin selbst nicht mehr besitzen.

Auf diese Weise wird der Repräsentant autark, über seine Qualifikation entscheiden immer weniger Inhalte, als die Form seiner Erscheinung. Das System wird komplex und undurchschaubar und dies oft für beide Seiten. Sie verfangen sich in Unwägbarkeiten. Konflikte sind auf der ganzen Breite möglich und können in allen Bezügen entstehen.

Macht und Posten entwickeln gewaltige Anziehungskräfte, die zu parteiinternen Spannungen und schließlich zu den Merkmalen führen, die über Wahlen entscheiden. Längst läuft es automatisch und niemand fragt mehr groß nach den Wünschen der Bürger. Was allerdings aus der alten und edlen Theorie über die Demokratie verbleibt, ist die Haftung des Bürgers, für alles, was seine streitbaren und für sich oft großzügigen Repräsentanten an Verbindlichkeiten zu seinen Lasten in die Welt setzen.

Haftung ohne überhaupt davon zu wissen und etwas dazu getan zu haben. Eine konfliktträchtige Konstellation, die irgendwann wieder auf die Ursprünge der Theorie zurückkehren muss, wenn sie nicht in größere Probleme ausarten soll. Der Bürger merkt seine schwierige Situation und wehrt sich gegen geplante Objekte, bei denen er weder mitreden durfte, noch hinreichend umfassende Information über die einzelnen Entscheidungskomponenten vermittelt bekommen hat, aber stets die volle Haftung übernimmt. Die Repräsentanten ziehen sich edelmütig lächelnd zurück und lassen den Schuldenberg wachsen. In ihren Reden betonen sie stets das Gegenteil.

Seine grundsätzliche Schuldnerposition kommt angesichts des finanziell inzwischen immens gewachsenen Engagements seiner Repräsentanten längst einen gefährlichen Umfang. Der Bürger überlegt, wie weit in die Zukunft hinein die Tilgung der bereits eingegangenen Verbindlichkeiten verlaufen wird und er hinterfragt ab jetzt die neu eingegangenen Obligationen.

Denn die Verantwortung für seine Kinder und seine Zukunft, die hat er genauso alleine, wie die Haftung für den Staat. Der Staat setzt die Bedingungen für das Weiterkommen seiner Kinder, aber auch da greift der Bürger immer mehr zur teueren und selbstbezahlten Selbsthilfe, weil das staatlich gemachte Angebot seiner Repräsentanten nicht allzu weit in große Entwicklungschancen seiner Kinder hineinreicht. Und die Mitverpflichtung seiner Kinder und Kindeskinder liegt nur ihm am Herzen, nicht seinen Repräsentanten.

Das Maß scheint voll, als selbst die Banken wanken. Er interessiert sich plötzlich, will Informationen, bekommt aber mit, dass seine Anfragen unbeantwortet bleiben oder ausweichend und unbefriedigend abgetan werden. Deswegen fragt er schon bald gar nicht mehr nach, misstraut der Angelegenheit und geht zunächst innerlich in Opposition. Er bleibt im Ungewissen, weil er kein Wissen mehr übertragen erhält.

Von da ab misstraut er, die Beziehung zu seinen Repräsentanten wird konfliktär und gespannt. Jetzt kann sich vieles, das sonst nicht besonders beachtet worden wäre, zum Konflikt entwickeln. Jetzt ist es soweit gekommen, dass seine Kinder und Kindeskinder schon in Haftung genommen sind, um einigermaßen monitär weiterzukommen.

Und das lässt tiefe Sorgenfalten wachsen, der Konflikt nimmt seinen Anfang. Die Beziehung ist auf der ganzen Breite gestört, der kleinste Anlass genügt für einen beginnenden und sich ausweitenden Sachkonflikt. Die Vertrauensbasis ist angeknackt.

Die weitere Nutzung und Abschaltung der Atommeiler wird angesichts der Japanischen Ereignisse zur Vertrauensfrage, unabhängig davon, ob genug Ersatzenergie zur Verfügung steht und welche Kosten und Umweltbelastungen entstehen. Das Vertrauen in eine sachlich qualifizierte Problemlösung durch die Repräsentanten ist geschwunden. Das Verhältnis ist immens konfliktgeprägt, weil auch die abschaltbereiten Parteien, nicht einfach Atomstrom vom angrenzenden Ausland beziehen können und Wind und Sonne noch nicht hinreichend Strom bescheren. Darüber informieren sie nicht sachlich, vermitteln dem Bürger also das nötige Wissen nicht.

b) Konfliktarten

Aufgrund der immer mehr fehlenden Vertrauensbasis wird der Bürger skeptisch. Er verfolgt das Geschehen mit wachsendem Misstrauen, begleitet die Abläufe mit seinem Gefühl des Möglichen oder Nichtmöglichen und klinkt sich ein, wenn ihm Bedenken kommen.

Regierungen müssen ihr Land weiterbringen. Dazu gehört auf der einen Seite oft eine riskante Technik und auf der anderen auch teuere und einschneidende Großprojekte, die auch die zukünftige Entwicklung eines Landes oder einer Region festlegen. Zu solchen Entscheidungen in beiden Bereichen hegt der Bürger längst seine Bedenken, er will jetzt mitreden. Die Mitsprache entspricht nicht nur der Logik des Systems, er ist der Prinzipal und hat sogar das Recht die Entscheidung zu treffen, sie kommt regelmäßig auch aus der Sorge über seine gesunde und auch finanziell gute Zukunft und sein mangelhaft vermitteltes Wissen.

Er will prüfen, was auf ihn zukommt und ob das geplante Objekt grundsätzlich nötig und zukunftsträchtig ist. Er zieht sich auf seine Position als Prinzipal zurück. Nur die Verhältnisse sind verwickelt und komplex geworden und nicht mehr einfach erklärbar. Deshalb bedarf auch jede sachgerechte und objektive Vermittlung der sorgfältigen Sachbearbeitung.

Die tatsächlichen Abläufe verlaufen völlig anders. Man fragt den Bürger in der Regel nicht mehr, vermittelt lediglich ein Gefühl momentaner Wohlfahrt. Das Objekt wird öffentlich erwähnt, die interne Planung beginnt, zwar ohne ihn und irgendwann geht das fertige Werk kurz in die Öffentlichkeit und anschließend in die Realisierung. Das widerspricht eklatant der neu erworbenen Stellung des Bürgers. Der Konflikt beginnt und läuft bis zur körperlichen Gegenwehr.

Die Hauptursache des erwachenden Konflikts ist die mangelnde Information, also generell der Wissensmangel des Bürgers bei allen größeren und kleineren Vorhaben. Dieser Mangel hat sich längst zu einem Wissensverlust entwickelt. Die Verhältnisse haben sich genau umgedreht, der Prinzipal ist entmündigt und der Vertreter beherrscht das Feld, oft ohne jede Rückmeldung oder mit kontroversen Rückmeldungen, die der Bürger nur noch glaubend, aber nicht mehr verstanden übernehmen kann.

Die öffentliche Hand entwickelt Projekte mit unzähliger fachkundiger Beratung und dies immer hinter verschlossenen Türen. Der Bürger erhält das fertige Objekt präsentiert, hat keine Möglichkeit die Hintergründe und Zusammenhänge zu erkunden und hinkt in seinem Wissen hoffnungslos der öffentlichen Hand hinterher, ohne eine Möglichkeit, seine Ansicht und Bedenken rechtzeitig einzubringen oder selbst mitzulernen.

Schließlich sitzt er vor Ort und er kennt die Region, die Leute und die besonderen Bedingungen, denen das Projekt hier unterliegt. Aber er kann, wenn überhaupt, nur noch pauschal aus der Hüfte schießen und seine Gefühlslage artikulieren, die ihm aber alsbald als eigene Unfähigkeit vorgehalten wird. Er hat einen gewaltigen Wissensverlust und muss dies bei jeder Diskussion erfahren und machtlos hinnehmen.

Dies führt bei dem interessierten Bürger zunächst zu dem negativen Gefühl des Zurückgesetztwerdens, von da zu inneren Vorbehalten, zu Kritik und zur Tendenz der Ablehnung. Eine ungünstige Voraussetzung. Jetzt darf nicht mehr viel dazukommen, sonst drängt die Unzufriedenheit nach außen und eine Solidarisierung in der Gesellschaft findet in großer Breite statt.

Die innere Reserve ist noch verhalten, aber sie hat das Potential, sich aufzubauen und jederzeit zu eskalieren. Er schweigt noch, weil er mangels Wissen den eigentlichen Kritikpunkt nicht ausmachen kann und die Auseinandersetzung scheut, um nicht als unfähig und unbeholfen dazustehen.

Diese Empfindungslage ist plötzlich in der gesamten Gesellschaft identisch. Auch Gesellschaften tragen, genau wie der Einzelne, ihre Bedürfnisse. An dieser Stelle besteht Deckungsgleichheit, die es den Repräsentanten leicht machen könnte, Wissen identisch zu vermitteln. Man müsste nur die vorhandene Technik nutzen.

Das Gegenteil ist bei der Entwicklung von öffentlichen Projekten aber der Fall. Der Bürger muss vielmehr die interne Weiterentwicklung des Projektes völlig unbeteiligt über sich ergehen lassen. Das verläuft bis zum internen Projektbeschluss durch die Repräsentanten auch so weiter. Gelegentliche Berichte führen bereits in diesem frühen Stadium zur oberflächlichen Objektsympathie oder Antipathie. Diese Stimmungslage begleitet fortan jede weitere Stufe schneller oft einsilbiger Information.

Die politische Opposition verspricht die Atommeiler abzuschalten. Die regenerative Energie reicht nach ihrer Darstellung zur Bedarfsdeckung aus. Wissen darüber und eine verständliche Kalkulation wird nicht vermittelt. Das Problem kommt gewaltig hoch, wenn Preise steigen und Zukauf von Atomstrom von außen erfolgen muss. Beides wird vorhersehbar erfolgen.

Der Konflikt schwelt, mangels Wissen bleibt er in den Vorbehalten des Bürgers verborgen. Er wird offen, in dem Moment, in dem die direkt Betroffenen wie Eigentümer, Besitzer, immissionsbetroffene Nachbarn und sonstige Rechtsinhaber wegen der Realisierung des Objektes angegangen werden müssen. Irgendjemand ist immer tangiert, der seine Zustimmung abgeben muss und irgendwann müssen ihn die Projektoren des Objektes auch kontaktieren. Er bezieht fremden Atomstrom aus schlechteren Meilern.

Ab diesem Moment wird der Betroffene zunächst ablehnen, das jedenfalls entspricht seiner inneren Grundstimmung, denn die Ursache für dieses Verhalten haben die Repräsentanten bereits durch ihre Zurückhaltung und ihre Geheimnistuerei selbst gelegt. Jetzt kommen die Vorbehalte zum Durchbruch, die gewichtigen geheimen Vorbehalte, die stetig anwachsen, ab jetzt können sie nur noch durch gewisse Sonderkonditionen oder ein besonderes Entgegenkommen der Projektoren kompensiert werden.

Ich bin bereit das Grundstück herzugeben, das er eh nicht mehr wollte, aber jetzt ist es plötzlich seine Lebensgrundlage geworden und deshalb wird es teuer. Der Bürger verhält sich jetzt genauso wie seine Repräsentanten und stellt auch sie vor vollendete und angepasste Tatsachen. Oder ich nehme den Strom ab, wenn er erheblich billiger wird.

Das wiederum bringt die Kalkulationsgrundlagen des Konzepts durcheinander. Auf diese Weise entsteht ein zunächst nicht zu lösender Konflikt, der alles in sich trägt, bis hin zur höchsten Eskalationsstufe. Bei diesem Konflikt geht es noch um die Sache, es wird gehandelt und verhandelt, wobei die inneren Ressentiments auf beiden Seiten bereits sehr tief sitzen. Alles steht und fällt mit der Geschicklichkeit der Verhandlungspartner.

Es geht immer so lange um die Sache, bis der Bürger genügend Wissen und Information entwickelt hat, um sich an einer bestimmten sachlichen Stelle in die Kritik einzuklinken. Hat er diese erlangt, dann erst kann er hinstehen, ohne gewärtigen zu müssen, gleich widerlegt zu werden. Bis zu diesem Punkt muss der Konflikt ein Sachkonflikt verbleiben, weil sonst nichts an Masse herüberkommt.

Bereits an dieser Stelle ist der erste Konflikt des Projektes geboren. Es handelt sich zwar noch immer um eine überwiegend sachliche Auseinandersetzung, die aber gerade dabei ist, die eigene Grundlage des notwendigen Wissens nachzuholen und die sich dabei emotional auflädt. Dennoch dominiert in diesem Stadium der Sachbezug.

Man muss sich gegenseitig interessieren. Denn die Repräsentanten kennen auch ihren Auftraggeber nicht. Das geschieht noch in geordneten Verhandlungen, mit der gegenseitigen Tendenz innerer Ablehnungen, aber der geheimen List, möglichst schnell hinter die Gefühle des anderen zu kommen und ihn zu überlisten.

Dann erfolgt der öffentliche Beschluss, das Objekt zu realisieren. Man steht sich noch immer konträr gegenüber. Die Sachinformation hat keine Fortschritte gemacht. Das zwingt zu Einsprüchen, die aber noch sachlich sind, weil sie schriftlich erfolgen müssen und meistens, mangels noch nicht hinreichenden Wissens, falsch begründet sind und deshalb abgelehnt werden.

Von da ab folgen teuere und langwierige Rechtsstreitigkeiten, die sehr oft ebenfalls der Ablehnung unterliegen, weil der noch immer erhebliche Wissensvorsprung der Regierungsseite in all diesen Verfahren nicht ausreichend nachgeholt werden kann. Sein Wissensdefizit dominiert den Bürger noch immer. Auch dies bewegt sich noch vollständig auf der erzwungenen Sachebene, auch noch mit sachlichen Argumenten. Gerichtsverfahren lassen sich anders nicht führen.

Der Bürger gerät dabei immer tiefer in seine Frustration, bleibt aber trotz aller Aufgeblasenheit noch auf der Basis der Sachlichkeit. Die vielen Sacherörterungen im Rahmen der langwierigen Verfahren, lassen ihm keine andere Wahl. Er kann auch nur gewinnen, wenn er sich möglichst kompetent und sachbezogen gibt. Aber er lernt bei diesen Verfahren, er erfährt immer mehr und holt sich die nötige Information. Er schließt teuer und langwierig auf.

Objektiv hat er in diesem Verfahrensstand aber keine faire Chance. Er kann sie gar nicht haben, weil er sein Wissensdefizit in den Zeiten der Rechtsmittelfristen nicht aufholen kann. Das weiß er, dies fördert seinen tief sitzenden Frust, aber er zieht sich die bestmögliche Argumentation aus der Hüfte.

Andererseits unterstützt ihn sein eigener Repräsentant nicht, denn dieser möchte gerade das Unterliegen seines Auftraggebers erreichen, um das Projekt zu realisieren und seine Stärke und Unfehlbarkeit zu beweisen. Beide sind in diesem Verfahren die Gegner. Verbal argumentiert nur die politische Opposition für ihn, aber bei Abstimmungen beschließt sie das Projekt gegen ihn.

Der Sachkonflikt hat erhebliches Eskalationspotential, das aber im Verfahrensverlauf noch innerhalb der Parteien gehalten wird. Der Druck steigt ständig an. Dann gehen die Prozesse verloren. Der Glaube in die Institutionen schwindet, dabei ist nur das fehlende Wissen die Ursache der fatalen Lage. Aber der Bürger projiziert den Vorgang auf das in seinen Augen korrupte System. Diesen Vorwurf machen sich die Parteien auch, sie liefern dem Bürger jetzt die Gefühls- und Beziehungsargumente für den tieferen Streit.

c) Dieser Sachkonflikt entwickelt sich nach Verlust der Rechtsverfahren sehr schnell zu einem gesellschaftlichen Strukturkonflikt.

Der Bürger erkennt jetzt plötzlich, dass die repräsentative Demokratie nicht seine Vertretung und damit seine Interessenwahrnehmung ist, sondern seine Gegnerschaft. Das theoretische Modell, das er bislang für das Beste hielt, hat seine Positionen gewechselt und stellt sich jetzt plötzlich apodiktisch gegen seinen eigenen Bürger, gegen den eigentlichen Prinzipal. Es verkehren sich die Seiten. Das System wird zum Konflikt.

Das Vertretungsmodell der Repräsentativen Demokratie ist für den Bürger jetzt nicht mehr schlüssig, weil es systemwidrige Züge angenommen hat, die in der Auswirkung der hoheitlichen Festsetzung von Inhalten entspricht. Es hat plötzlich eigenständige hoheitliche, fast diktatorische Züge entwickelt und seinen Prinzipal schlichtweg einfach untergeordnet und überfahren.

Dazu kommt, dass die Vertreter ihren Auftraggeber teilweise bewusst nicht mehr hinreichend informieren, also den nach dem theoretischen Modell absolut notwendigen Wissenstransfer unterbinden. Der Bürger ist blöd, dies hat ihn nicht zu interessieren, er versteht es ohnehin nicht, sind einfache und gängige Floskeln.

Der Bürger stellt fest, die Informationsgesellschaft stößt an ihre Grenzen und zeigt ihre immanenten Strukturmängel. Möglichkeiten der Information und Wissensvermittlung, die vorliegen und einsatzfähig wären, werden nicht genutzt. Er hat den Eindruck, dies erfolgt bewusst, um ihm die Information und das Wissen zu entziehen, die er für den täglichen politischen Entscheidungsprozess benötigt. Man will ihn möglichst uninformiert halten und wirft ihm nur die Brocken hin, die man selbst für eine oberflächliche Erklärung benötigt, nur die Verantwortung für alles, trägt er nach wie vor allein.

Seine repräsentative Gesellschaft bekommt für den Bürger plötzlich teildiktatorische Strukturen, man gibt ihm Entscheidungen vor und er hat sie zu akzeptieren. Das widerspricht seinem theoretischen Modell, für das viele seiner Vorfahren auf die Barrikaden gingen und ihr Blut gelassen haben. Das kann er nicht akzeptieren.

Er gelangt an ein Strukturproblem. Dieses zwingt ihn, Freunde zu mobilisieren und in die Breite zu gehen, denn es tangiert die Gesellschaft. Während er seine Verluste im Sachkonflikt noch geheim und für sich behält, weil er sich für die verlorenen Prozesse schämt, hat er jetzt ein Argument, seine Arena auf- und auszubauen. Der gesellschaftliche Strukturkonflikt entsteht und baut sich mit Vehemenz weiter auf. Und jetzt trifft es plötzlich alle, nicht nur mehr ihn. Alle habe n auch das gleiche Gefühl. Wir wurden betrogen, sie kaufen teueren Atomstrom vom Ausland.

Ab jetzt vermittelt er seinen persönlichen Frust auf eine breite gesellschaftliche Basis und versucht Gleichgesinnte zu finden, von denen es viele gibt. An dieser Stelle reichen Sachargumente nicht mehr hin, das hat er längst am eigenen Körper erfahren. Also muss er in die Demonstration, die jetzt gegen die politische Klasse, gegen die eigenen Vertreter, geht.

Demonstrationen bilden sich. Gegner sind die eigenen Repräsentanten. Der frühere Sachkonflikt wechselt in einen breit angelegten gesellschaftlichen Strukturkonflikt. Seine Basis ist aber noch immer der verlorene Sachbezug und die verschiedenen sachlichen Ansichten dazu. An die Regierung geht der Vorwurf der fehlerhaften und nicht umfassenden Information und der eigenen Fehlentscheidungen.

d) Die eigenen Repräsentanten sind längst nicht mehr allein an der Regierung. Auch dort gibt es schon lange ideologische Gegner, die in der Opposition sitzen und permanent den Drang, zurück an den Trog, an die erträglichen Pfründe, haben. Sie vertreten jetzt plötzlich deine eigene Position gegen die sie davor agiert haben und gaukeln dir Vorteile vor. Sie wechseln für die Köstlichkeiten der winkenden Macht die heißgewordene Front und stellen sich plötzlich vor dich, auch wenn sie kurz zuvor das von dir angezweifelte Objekt noch beschlossen haben.

Deine Demonstrationen mit der Pfeilrichtung gegen deine eigenen Repräsentanten, sind Futter für sie. Sie schleichen sich auf deine Seiten, gehen deinen Demos voran und spalten die politische Klasse in solche, die gegen dich sind, nämlich deine eigenen Leute und solche, die jetzt für dich sind, nämlich sie selbst, deine früheren Gegner.

Sie produzieren damit den nächsten Konflikt, der jetzt zum politischen Konflikt mutiert und sich nur noch auf rein persönliche Vorwürfe gegen die regierenden Kollegen richtet. Die inzwischen aufgebauten gesellschaftlichen Strukturprobleme werden von persönlichen Bezügen der Politiker untereinander überlagert, alle vorhandenen Probleme werden der Dummheit und Korruption der Regierenden, deiner Vertreter, unterstellt und auf diese Weise ad absurdum geführt. Es entwickelt sich ein ausgewachsener politischer Beziehungskonflikt.

Damit hat sich der Sachkonflikt über einen Strukturkonflikt zu einem reinen politischen, aber heftigen Beziehungskonflikt, entwickelt, der nunmehr die Auseinandersetzungen dominiert und die eigentlichen Sachprobleme ersetzt. Ihn kann der Bürger führen, weil es jetzt auf die Sachbezüge nicht mehr ankommt. Wissen ist in dieser Schlacht bedeutungslos. Jetzt geht es nur noch um politische Pfründe und deren Interessen, deine Sache ist zur Nebensache geworden, man streitet auf persönlicher Ebene.

Dabei wird unter den Politikern ein heftiger Ton und ein rauer Stil gefochten, der den des Bürgers bei weitem überbietet. Dumm und korrupt sind die anderen und nur auf den eigenen Vorteil aus, Vorwürfe, die der Bürger längst schon vermutet, aus seiner unverstanden vornehmen Position heraus, aber nie ausgesprochen hat.

Inhalte dieses Beziehungskonflikts sind in der Regel nur noch politisch persönliche Ambitionen, die auf zukünftigen Wahlen abzielen. Nach deren Ablauf ist der Beziehungskonflikt beendet, weil die Politik an weiteren Auseinandersetzungen ihr Interesse verloren hat. Der Bürger hat entschieden, deswegen ist ihr Begehren beendet. Um die Sache geht es nicht, nur die eigenen Interessen stehen voran.

Sind die politischen Wahlen geschlagen, zieht sich die politische Polemik blitzschnell zurück. Von da ab muss der Bürger seinen Beziehungskonflikt selbst am Leben halten oder er erlischt. Dabei sind die ihm zugrunde liegenden Konflikte nicht gelöst.

Politische Konflikte haben in der Regel nur eine Lebensdauer bis zu den nächsten Wahlen oder bis zur nächsten Äußerung des Volkes. Will sie der Bürger fortsetzen, muss er sich an die neuen Verhältnisse nach der Wahl anpassen und seine Zielrichtung umstellen oder er muss seinen eigenen Sachkonflikt schon vorher neben dem politischen Konflikt parallel weitergeführt haben und diesen jetzt favorisieren.

Der politische Konflikt löst keine Sachprobleme des Bürgers, denn nach der Wahl geht es in der Sache in der alten Weise weiter. Er richtet sich nunmehr nur gegen neue politische Gesichter, wobei die früheren Gegner jetzt seine Partner werden. Ansonsten geht es im gleichen Spiel weiter, nur dass der Bürger für alles sein Geld und seinen breiten Rücken zur Verfügung stellen muss.

Das geht so lange, bis der Bürger hinter die wahren Bezüge blickt und dann generell gegen die politischen Verhältnisse angeht oder sich in seine kleine, stillgewordene Hundehütte zurückzieht und wacker dort verbleibt. Nur aus dem Obligo kommt er in beiden Fällen nicht heraus.

e) Jeder öffentliche Konflikt entwickelt sich aus einem Sachbezug und geht von dort, wenn er nicht vorher erledigt wird, in die Breite, entwickelt sich zum gesellschaftlichen Strukturkonflikt, der jetzt von allgemeinem Interesse wird, weil er anstelle des individuellen Sachbezugs jetzt gesellschaftliche Bezüge übernimmt, auf denen dann die politischen Kräfte einsteigen, die über persönlich bezogene Vorwürfe den politischen Gegner vorführen und daraus einen Beziehungskonflikt entwickeln, für den die eigentliche Sache uninteressant ist, die nur noch als Vorwand vorgeschoben wird, um dem politischen Gegner zu schaden und selbst an die Macht zu gelangen.

Politische Konflikte dieser Art leben in der Regel nur bis zur nächsten Wahl. Übernimmt sie die politische Gegenseite danach nicht, erlöschen sie in der Regel, weil der Bürger, der sich vorgeführt fühlt, die Sache leid geworden ist. Das Thema ist damit nicht gelöst, aber wenigstens ruhiggestellt. Das Objekt kann realisiert werden.

Der politische Beziehungskonflikt wäre der Sache wegen immer zu vermeiden, man sollte Politiker bei Demos nie vorangehen lassen und öffentliche Stellungnahmen ohne Politiker, selbst abgeben und nicht von ihnen abgeben lassen. Dies gilt ganz besonders, wenn Politiker im Namen ihrer Parteien handeln.

Die derzeitige Demokratie zeigt bereits in der Information und Wissensvermittlung erhebliche Defizite und ist deshalb übermäßig konfliktgeladen. Diese Mängel verkehren die Idee der Repräsentativen Demokratie in ihr Gegenteil und bauen innerhalb des Systems diktatorische Elemente auf.

Information und Wissen sind das Hauptproblem des wachsenden Konflikts. Sie sind exakt die Anliegen der Informationsgesellschaft, die gerade in allen Fällen versagt. Die Information bedarf neuer Formen, ihre jetzige Handhabung hat sich längst überholt, die heutige Informationsgesellschaft ist an ihre Grenzen gelangt. Eine umfassende Wissensvermittlung eins zu eins zur Sachentwicklung ist das Ziel. Die Technik dazu ist da, man muss sie verwenden.

Die Informationsgesellschaft braucht neue Strukturen. Die Art ihrer Handhabung ist konfliktgeladen.

Konflikte scheinen vorprogrammiert, sie liegen im System der derzeit praktizierten Demokratie, möglicherweise am Wechsel in eine neue Epoche zur echten Informations- und Wissensgesellschaft. Diese muss notgedrungen erfolgen, weil der Bürger inzwischen die technischen Möglichkeiten hat, eigene Kommunikationslinien zu schaffen und die Medien teilweise zu umgehen.

Wie steht die moderne Informationsgesellschaft zu dieser Herausforderung und was bietet sie zur Lösung an?

[...]

Ende der Leseprobe aus 65 Seiten

Details

Titel
Gesellschaftliche Konflikte und ihre Lösung durch Mediation
Autor
Jahr
2011
Seiten
65
Katalognummer
V169120
ISBN (eBook)
9783640874873
ISBN (Buch)
9783640875191
Dateigröße
624 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
gesellschaftliche, konflikte, lösung, mediation
Arbeit zitieren
Karl Reu (Autor:in), 2011, Gesellschaftliche Konflikte und ihre Lösung durch Mediation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169120

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