Kindheits- und Jugenderinnerungen

Ein Lebensabschnitt im exemplarischen Kontext mit historischen Ereignissen, 2., überarbeitete & ergänzte Auflage (2018)


Ausarbeitung, 2011

224 Seiten


Leseprobe


Kapitel 1 Meine Eltern und Großeltern

Meine Eltern

Meine Mutter Franziska Wilhelmina Herta Hunsicker, geb. Bayer[1], geb. am 22.11.1915 in Ibbenbüren, und mein leiblicher Vater Friedrich Wilhelm („Fritz“) Hunsicker[2], geb. am 13.02.1915 in St. Ingbertergrube (Saarland)[3], haben am 11.03.1943 in Ibbenbüren geheiratet.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Die „glückliche Ehe“ dauerte nur ein paar Monate – sie endete am 23.10.1943 mit dem tragischen Tod meines Vaters „Fritz“ Hunsicker noch vor meiner Geburt im Februar 1944.

Herta Bayer als Kind[4]

Jüdische Nachbarn

Meine Mutter hat wiederholt erzählt, dass sie als Kind mit Irmgard Rosenthal, Tochter der jüdischen Familie Rosenthal, die im so genannten „Tempel“ an der Großen Straße wohnte, vorbehaltlos gespielt hat.[5]

Den „Tempel“ habe ich noch in Erinnerung. Er stand etwa in Höhe des Grundstücks „Große Straße 69“ (heute: „Neuhaus Kraftfahrzeuge GmbH“).

Geschichtliches (Jahre 1914 – 1918)

Meine Mutter und mein Vater sind beide 1915, also während des 1. Weltkrieges (1914 bis 1918), geboren.

Weltgeschichte und deutsche Geschichte

1. Weltkrieg (Zusammenfassung)

Der Erste Weltkrieg dauerte von 1914 - 1918, forderte über 9 Millionen Tote und endete mit dem Sieg der Alliierten. Kriegsschauplätze waren Europa, der Nahe Osten, Afrika und Ostasien. Der Krieg wurde zwischen den Mittelmächten Deutschland und Österreich-Ungarn auf der einen Seite und den Entente-Mächten oder Alliierten Frankreich, Großbritannien und Russland auf der anderen Seite ausgetragen. Im Verlauf des Krieges traten das Osmanische Reich und Bulgarien auf der Seite der Mittelmächte in den Krieg ein. Die alliierte Seite wurde verstärkt durch Italien, Portugal, Rumänien und die USA. Zum Ende des Krieges befanden sich 25 Staaten und deren Kolonien mit insgesamt 1,35 Milliarden Einwohnern (3/4 der damaligen Weltbevölkerung) im Kriegszustand!

Der Ausbruch des Krieges war das Resultat der in Europa weit verbreiteten Ansicht, ein militärischer Konflikt sei nicht vermeidbar. Die Ermordung des österreichischen Thronfolgerpaares in Sarajevo war nur der Anlass für den Kriegsbeginn. Der Erste Weltkrieg war der erste Krieg, der mit einem massiven Maschineneinsatz (Panzer, Flugzeuge) und mit Massenvernichtungswaffen (Giftgas) geführt wurde. Trotzdem bewegten sich die Fronten kaum, da sich die gegnerischen Kräfte in einem endlosen Stellungskrieg aufrieben. Insbesondere auf den Schlachtfeldern von Verdun und Flandern fielen auf beiden Seiten hunderttausende Soldaten, ohne dass entscheidende Geländegewinne erzielt werden konnten.

Quelle: »http://www.mein-lernen.at/index.php?option=com_content &view=article&id=745«

Friedensvertrag von Versailles

Der Friedensvertrag von Versailles (auch Versailler Vertrag, Friede von Versailles) wurde bei der Pariser Friedenskonferenz 1919 im Schloss von Versailles von den Mächten der Triple Entente und ihren Verbündeten bis Mai 1919 weitgehend festgelegt. De facto waren die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs bereits mit der Unterzeichnung des Waffenstillstands von Compiègne am 11. November 1918 eingestellt worden. Der Vertrag konstatierte die alleinige Verantwortung des Deutschen Reichs und seiner Verbündeten für den Ausbruch des Weltkriegs und verpflichtete es daher zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte. Die Delegation des Deutschen Reiches wurde zu den langwierigen mündlichen Verhandlungen über den Vertragsinhalt nicht zugelassen, sondern konnte erst am Schluss durch schriftliche Eingaben wenige Nachbesserungen erwirken. Nach ultimativer Aufforderung unterzeichneten die Deutschen unter Protest am 28. Juni 1919 im Spiegelsaal von Versailles den Vertrag. Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat er am 10. Januar 1920 in Kraft. Wegen seiner hart erscheinenden Bedingungen und seines Zustandekommens wurde der Vertrag von der Mehrheit der Deutschen als illegitim empfunden.

Quelle: Friedensvertrag von Versailles – Wikipedia

Heimatgeschichte

1. Weltkrieg in Ibbenbüren

Als am 1.08.1914 der erste Weltkrieg ausbrach, war noch nicht vorstellbar, wie dieser das damalige Leben prägen sollte.

Die Familien, deren Männer zum Krieg einberufen wurden, brauchten immer mehr Unterstützung, welche die Gemeinden sehr viel Geld kosteten. So war es 1916 notwendig geworden sogenannte Bezugscheinstellen einzurichten, um die notwendige Versorgung der Familien zu sichern. Aus dem Krieg kamen von allen, aus dem Amt Ibbenbüren eingezogenen Männern, insgesamt 551 Männer nicht zurück.

Schon im November 1914 kamen über 100 verwundete Soldaten nach Ibbenbüren, wo sie im Krankenhaus und im Reservelazarett an der Werthmühle versorgt wurden. Nach den Verwundeten kamen die Kinder aus dem Ruhrgebiet, die vor dem Krieg in Sicherheit gebracht werden sollten, nach Ibbenbüren. Allein im Jahr 1916 kamen 159 Kinder in den Sommerferien aus Berlin nach Ibbenbüren, um die Not und Lebensmittelknappheit ihrer Familien daheim zu mildern.

Als das Friedensangebot des Kaisers am 12.12.1916 negativ beantwortet wurde verschlechterte sich die Lebensmittelversorgung erst recht. Von nun an wurden Lebensmittel wie zum Beispiel Brot, Fleisch, Butter, Eier, Kartoffeln und Zucker scharf rationiert. Diese Rationierungen traf die Bevölkerung in den Industriezentren wie zum Beispiel dem Ruhrgebiet am härtesten. So nahmen 1917 am Aschermittwoch Familien aus Ibbenbüren über 110 Kinder aus Recklinghausen auf, um den Familien dort beim Überleben zu helfen.

Als am 9.November 1918 die Revolution ausbrach, und der Krieg verloren ging, lag unter anderem auch die Ibbenbürener Industrie zerstört am Boden. Besonders traf es die hiesige Textilindustrie, welche fast vollständig auf Kriegswirtschaft umgestellt worden war, und seit dem nur Granaten produziert hat. So war auch die Laggenbecker Ziegeleimaschinenfabrik Keller, welche schon damals international bekannt war, auf Granatenproduktion umgestellt worden. Ähnlich erging es den Weizenstärkefabriken Crespel & Deiters sowie auch Kröner, da die Brotgetreideversorgung im Laufe der Kriegsjahre fast vollständig zum Erliegen gekommen ist.

Ein Versuch diesen, durch den Krieg hervorgerufenen, Ausfall wieder wett zu machen, waren dann auch die Bemühungen die Eisenerzvorkommen nördlich von Ibbenbüren, unterhalb des Waldfrieden, abzubauen. Doch die seit 1890 liegengelassenen, geringen Erzvorkommen, welche mit Hilfe von Kriegsgefangenen abgebaut wurden, vermochten den gestiegenen Bedarf an Eisen in den kommenden Jahren nicht zu decken.

Das Papiergeld war schon während des Krieges fast ausschließliches Zahlungsmittel, und die Goldmark verlor in rasantem Kurs an Wert. Im April 1923 stand die Goldmark bei 5000 Papiermark, im Mai bei 10.000 Papiermark, im August bei sagenhaften 1.000.000 Papiermark und im November bei unglaublichen 1.000.000.000.000 (Billionen) Papiermark. So verlor die Papiermark innerhalb von sieben Monaten ihre Eigenschaft als Zahlungsmittel vollständig. Als die Landwirtschaft dann noch den Verkauf ihrer Erzeugnisse gegen Papiermark ablehnte, mußte schleunigst ein neues, stabiles Zahlungsmittel gefunden werden. So wurden die Rentenbankscheine geschaffen, mit deren Hilfe es möglich wurde die Goldmark bei einem Kurs von etwa einer Million Papiermark zu stabilisieren.

Da die gesamte Industrie mit der Stillegung zu kämpfen hatte, und der Bedarf an Kohle anstieg, erhielten die privaten Kohlengruben einen ungeahnten Aufschwung. Seit 1919 entstanden so über 100 kleinere Pachtgruben in denen, ähnlich wie zuvor bei den Erzvorkommen, die früher zurückgelassenen Kohlereste abgebaut wurden.

Quelle: Die Geschichte Ibbenbürens, unter: »http://members.fortunecity.com/ wciibb/Iburen.htm«

Heimatgeschichte

1. Weltkrieg in St. Ingbert

– Ein Streifzug durch die St. Ingberter Geschichte –

… Im Ersten Weltkrieg hatte St. Ingbert über 500 Gefallene zu beklagen. Durch den Versailler Vertrag wurde es 1920 dem neugebildeten Saargebiet zugeschlagen und mit fast 20.000 Einwohnern zur Kreisstadt erhoben. …

Quelle: »http://www.saarlandbilder.net/orte/st-ingbert/geschichte.htm«

Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte

Albert Einstein veröffentlicht seine Allgemeine Relativitätstheorie (…).

Der erste Gasangriff der Kriegsgeschichte wird am 22.4. von Deutschland bei Ypern geführt. Etwa 5,000 gegnerische Soldaten sind sofort tot, doppelt so viele schwerstens verletzt. Die neue Nahkampfwaffe des Flammenwerfers wird erstmals im Februar eingesetzt.

Bei den Junkers -Werken wird das erste Ganzmetall-Flugzeug gebaut.

Quelle: »http://www.geschichte.2me.net/dck/dcx_1916.htm«

„Kuppelei“

Meine Eltern – Herta, geb. Bayer und „Fritz“ Hunsicker – sind „verkuppelt“ worden. Verantwortlich dafür war die Freundin meiner Mutter, Liselott („Püppi“) Dahmann[6] (später verheiratet mit Arie Möhlmann aus Ibbenbüren), die meinen Vater „Fritz“ Hunsicker – woher auch immer (?) – kannte. Meine Mutter und „Püppi“ waren bereits im Kindesalter Freundinnen und hatten Kontakt bis zu „Püppis“ Tod (Jahr 2003).

„Püppi“ ist bereits in jungen Jahren – vor Beginn des 2. Weltkrieges – mit ihrer Mutter nach Berlin gezogen, arbeitete dort zunächst in einer Zigarettenfabrik und „versorgte“ Ibbenbüren mit günstigen Zigaretten. Später war sie als Angestellte bei der Berliner Polizei tätig.

„Püppi“ war eine „Ulknudel“ mit „Berliner Schnauze“. Ich habe mich schon als Kind immer wieder auf ihre lustigen Briefe gefreut.

Es gibt auch noch ein Andenken an „Püppi“: eine 20 cm lange Nagelfeile – ein zig Jahre altes Geschenk an meine Mutter: PROFESSIONAL PRIPLE CUT – INOXYDABLE A. M. – MADE IN USA.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Typisch „Püppi“

Rückseite des Fotos:

Text in Sütterlin wie unten als Fußnote/ kursiv[7]

Meine Großmutter (mütterlicherseits)

Auguste Cornelia Braunschweig (* 22.09.1883 † 11.11.1939) stammte von einem kleinen landwirtschaftlichen Anwesen in Ibbenbüren-Bockraden[8] – wegen der vielen Hunde auch als „Bokrohen, dat Rühenland“[9] bezeichnet. Cornelia Braunschweig, verh. Bayer, ist am 11.11.1939 – also Jahre vor meiner Geburt – verstorben.

Auf diesem landwirtschaftlichen Anwesen (mit angegliedertem „Tante-Emma-Laden“), das von Paul Braunschweig und seiner Frau Emma Braunschweig, geb. Kramer, bewohnt war, bin ich als Kind ein paar Mal zu Besuch gewesen; auch bei der in der Nachbarschaft in einem idyllisch gelegenen Heuerhaus wohnhaften Schneiderin („Schniedersche“) Anna Hoppe. Ich erinnere mich, dass sie dort japanische Seidenhühner[10] hielten. Anna Hoppe kam, so meine Mutter, manchmal für eine Woche zu meinen Großeltern nach Ibbenbüren, um dort für die ganze Familie Kleidung zu schneidern.

Einmal sollte ich auch für ein paar Tage bei Braunschweigs in Bockraden bleiben (etwa Sommer 1949), aber das wollte ich nicht. Ich hatte Ekel vor hunderten von Fliegen, die in der Küche herumflogen und sich beim Essen auf die Speisen setzten. Da schafften auch die zig klebrigen Fliegenfänger, die überall hingen, keine Abhilfe. Zu diesen Fliegenschwärmen kam es, weil sich die Wohnräume einerseits und die Stallungen – für Pferd, Kühe und Schweine – andererseits unter einem Dach befanden.

Paul Braunschweig und seine Brüder waren in und um Ibbenbüren auch Besitzer mehrerer Steinbrüche:

… Bald begann der Neuaufbau der Dampfmühle in der Klosterstraße, aber ohne die früher vorhandene Sägemühle. Das Gebäude wurde zu beiden Seiten breiter und wohl ganz neu errichtet, denn im heutigen Gebäude zeigten sich beim Umbau keinerlei Brandspuren. Letztlich ist die Baugeschichte des jetzigen Hauses aber nicht restlos geklärt. Kaum war die neue Dampfmühle fertig, starb 1896 der Unternehmer Friedrich Wolff und der Mühlenbetrieb ging ein Jahr später in Konkurs, ebenso kurze Zeit später die Glasfabrik. Die Steinbrüche erwarb Friedrich Braunschweig. [11][12]

Vorfahren „Braunschweig“ (vgl. Anhang 2).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Haus „Große Str. 77“ in Ibbenbüren,

davor von links:

Minna Aschoff, geb. Bayer (Schwester von Ernst Bayer),

mein Urgroßvater Heinrich Bayer,

Person unbekannt (evtl. Haushaltshilfe),

mein Großvater Ernst Bayer und

meine Großmutter Cornelia Bayer, geb. Braunschweig (mit Fahrrad)

– Aufnahmejahr: um 1910/11 –

In dem Maler- und Anstreicherbetrieb meines Großvaters Ernst Bayer arbeiteten auch mehrere Gesellen und Lehrlinge, die – sofern von außerhalb – im Haushalt Bayer wohnten und versorgt wurden.

Vorfahren „Bayer“ (vgl. Anhang 3).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Rückseite des Fotos (als Postkarte) –

adressiert an Fräulein Anna Hoppe, Ibbenbüren - Bockraden,

Ibbenbüren, den 9.7.11 mit folgendem Text

(sofern noch lesbar):

Liebe Anna!

Möchte mal leise anfragen, wie es mit meiner Bluse ist, hast mich doch nicht vergessen. Habe vor, mir noch Stoff zu kaufen zum Rock, würdest du mir den wohl machen. War schon zweimal Haus aber nach Dir hingekommen, hatte aber keine Zeit. Wenn Du nach hier kommst schreib bitte mal.

Herzliche Grüße

Deine Cornelia Bayer

Silberne Hochzeit am 22. Juni 1936 von

Cornelia Bayer, geb. Braunschweig und Ernst Bayer (sitzend)

mit ihren Töchtern

– von links –

Else (später verh. Sokolowski, * 16.12.1913, † 04.06.2010)

Herta (später verh. Lappe, davor verw. Hunsicker,

* 22.11.1914, † 11.09.2010)

Laura (später verh. Pieper, * 29.04.1912, † 15.04.2008)

Carola (später verh. Epenstein, * 16.02.1922)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Eines der letzten Fotos mit meiner von Krankheit gezeichneten

Großmutter Cornelia Bayer (mit einer Decke auf den Beinen) –

Foto wurde auf dem Hof hinter dem Haus „Große Str. 77“

aufgenommen; von links:

Friedrich Dolkemeyer („Onkel Friech“)[13], Cornelia Überheide,

Emmi Bovenschulte, Carola Bayer, Else Bayer, Liselott Dahmann,

Cornelia Bayer, geb. Braunschweig, Lisa Aschoff,

Laura Bayer und Laura Schröder

(Aufnahmejahr: 1939)

Geschichtliches (Jahr 1883)

Meine Großmutter Cornelia Bayer, geb. Braunschweig, ist 1883 in Ibbenbüren (Bockraden) geboren.

Weltgeschichte

1883, Deutschland: Das Deutsche Reich schließt sich dem geheimen Verteidigungsbündnis zwischen Österreich-Ungarn und Rumänien an. Otto von Bismarck erläßt das Krankenversicherungsgesetz, das die Arbeiter bei Krankheit und Invalidität absichert.

1883, Deutschland: Gottlieb Daimler meldet den von ihm erfundenen Verbrennungsmotor zur Patentierung an.

Quelle: Chronik Deutschland, unter: »http://www.referate10.com/referate/ Geschichte/20/Chronik-Deutschland-reon.php«

Deutsche Geschichte

Am 29. Mai 1883 verabschiedete der Reichstag als erstes das Gesetz betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter (KGV), das am 15. Juni verkündet wurde und mit dem 1. Dezember 1884 in Kraft trat. Für die Versicherten wurden folgende Leistungen eingeführt:

- Krankengeld ab dem 3. Tag, 60 Prozent bis zu 26 Wochen
- ärztliche Behandlung, Arznei und Hilfsmittel
- Krankenhausbehandlung
- Sterbegeld
- Wöchnerinnenunterstützung (Mutterschaftshilfe)

Quelle: Geschichte der Sozialversicherung in Deutschland – Wikipedia

Verteidigungsbündnis Österreich-Rumänien. Deutschland schließt sich an.

Quelle: Chronik für das Jahr 1983, unter: »http://www.weltchronik. de/dcx/dcx_1884.htm«

Heimatgeschichte

Ibbenbüren

Die Zeche Perm war ein Erzbergwerk bei der Bergwerksstadt Ibbenbüren. Der Erzbergbau begann erstmals im 16. Jahrhundert und dauerte bis 1921 an. Von 1936 bis 1941 lebte der Bergbau im Rahmen der Autarkiebestrebung des Dritten Reiches erneut auf. Die einzelnen Bergwerke wurde von 1880 bis 1901 vom Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenverein konsolidiert, daraus entstand die „Zeche Perm“.

Ende des 17. Jahrhunderts, als Ibbenbüren unter der Herrschaft der Oranier stand, wurden vermutlich erstmals Eisenerze gewonnen und in der Bockradener Schmelzhütte verhüttet. Bei Analysen der Erzproben wurde Silber-Minerals mit angetroffen.

1877 wurde der Friedrich-Wilhelm-Stollen aufgefahren und mit einer 2,4 km langen Schmalspurbahn mit dem Bahnhof Ibbenbüren verbunden. Im Jahr 1883 ging die Eisengrube in den Besitz des Georgs-Marien-Bergwerks- und Hüttenvereins (GMV) über.

In unmittelbarer Nähe des Eisenerzbergbaus am Rochus bestand von 1852 bis 1883 die Galmeigrube „St. Rochus“, in der im Tagebau Galmei mit Zinkgehalten von 9 bis 28 Gew.-% gewonnen wurde.

Quelle: Zeche Perm, unter:

»http://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Perm#Geschichte«

Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte

Realismus (1840-1897)

– Illusionslos beobachten –

Wie die meisten Epochen, definiert sich auch der Realismus über die Abgrenzung von Vorhergehendem. Seine Dichter wenden sich gleich gegen zwei Epochen: die Klassik und die Romantik. Ihr Thema ist nicht mehr das Jenseitige, sondern das Überprüf- und Erfahrbare. Meinung und Emotion hatten ihrer Ansicht nach darin keinen Platz. Sie mussten außerhalb ihrer Darstellung bleiben.

An Motiven verarbeiten sie das, was der Alltag hergibt. Die Handlungen spielen oft in Dörfern und kleineren Orten. Als Figuren dienen Bauern und Kaufleute. Den Einstieg in ihre Werke bildet zumeist die Erinnerung an eine Begebenheit. An sie knüpfen die Schriftsteller ihre Geschichte an ("Rahmentechnik").

Das Drama wird in dieser Zeit vielfach geschmäht, wohingegen die Gattung der Novelle im Realismus zu ihrer Höchstform aufläuft.

Quelle: Die Deutsche Gedichtebibliothek …, unter: »http://gedichte.xbib.de/ literatur_epochen_realismus.html«

Robert Koch entdeckt die Cholera-Erreger.

Das Maschinengewehr und die Dampfturbine werden erfunden.

Nietzsche veröffentlicht Also sprach Zarathustra und formuliert den Begriff des Übermenschen.

Quelle: »http://www.weltchronik.de/dcx/dcx_1884.htm«

Mein Großvater (mütterlicherseits)

Ernst Adolf Bayer (* 26.06.1877, † 16.07.1958), also mein Großvater („Opa“) und Taufpate, stammte aus einer Ibbenbürener Schlachter- bzw. Metzgerfamilie. Er selbst sollte auch Schlachter werden, brach aber die Lehre ab, weil er mit dem Töten von Tieren Probleme hatte. Mein Großvater wurde dann Maler und Anstreicher; er konnte auch sonst gut – also künstlerisch – malen, spielte zudem ein bisschen Klavier und Geige.

Jahrelang war er Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Ibbenbüren.

Geschichtliches (Jahr 1877)

Mein Großvater Ernst Bayer ist 1877 in Ibbenbüren geboren.

Weltgeschichte

Gegenstand des Beitrags von Rüdiger Hachtmann (Berlin) war die Rückschau auf 1871 und 1888 aus der Distanz. Er konstatierte, dass das Reichsgründungsjahr von 1871 in der Erinnerungskultur als Markstein einer Wende an Bedeutung verloren hat und nur noch Mosaikstein einer historischen Langzeitentwicklung sei. Dafür führte er beispielsweise die Gliederung der Nipperdeyschen Gesamtdarstellung zur deutschen Geschichte an, deren erster Band mit dem Jahr 1866 endet. Gleichwohl blieben die Jahre 1871 und 1888 über Generationen hinweg Kristallisationspunkte polarer Erinnerungspolitik bzw. bildeten den Ausgangspunkt einer Hochzeit personenbezogener Mythen.

Quelle: Tagungsbericht Augenzeugnisse versus Geschichtsbilder: Deutsche Geschichte (1870-1945) als erlebtes Ereignis und gedeutete Vergangenheit. 29.09.2005-30.09.2005, Friedrichsruh, in: H-Soz-u-Kult, 02.12.2005, »http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=944«

Deutsche Geschichte

… Im Jahre 1877 wurden die Wahlen zum Reichstag zum dritten Mal durchgeführt. Als Wahltermin war der 10. Januar festgelegt worden. Bereits am 22. Dezember hatte Kaiser Wilhelm I. die zweite Legislaturperiode des deutschen Reichstages geschlossen. Der Kaiser beendete seine Rede zu diesem Anlass mit einem Dank an die Abgeordneten. "Ich entlasse Sie, geehrte Herren, indem ich Ihnen für ihre angestrengte und erfolgreiche Arbeit wiederholt im Namen der verbündeten Regierungen den wärmsten Dank ausspreche, in dem festen Vertrauen, daß, auch wenn der Reichstag sich wiederum hier versammelt, es uns vergönnt sein wird, unsere Arbeiten ausschließlich den friedlichen Aufgaben der innern Entwicklung des Reiches zuzuwenden." Wie im übrigen Deutschen Reich kündigten die zuständigen Verwaltungen den Wahltermin und die für die Durchführung zu nutzenden Wahllokale auch in der Rheinprovinz in den Zeitungen und Mitteilungsblättern an.

Am 28. Januar wurden dort, wo es notwendig war, die Stichwahlen für den Reichstag durchgeführt, so daß das Endergebnis erst im Februar vorlag. Am Tage der Eröffnung des neugewählten Reichstages, am 22. Februar 1877 kommentierte die "Hunsrücker Zeitung" das Wahlergebnis. "Das Ergebnis der Reichstagswahlen [...] hat in der Gesamtstärke der Parteien, welche einerseits die Reichspolitik unterstützen, andererseits dieselbe bekämpfen, keine tiefgreifende Veränderung herbeigeführt." Die konservativen und nationalliberalen Parteien "vereinigt, werden der Regierung für die wesentlichen Reichsinteressen auch ferner eine zuverlässige Mehrheit von 45 bis 50 Stimmen gegenüber allen übrigen Parteien gewähren. "Der 10. Januar 1877. Neuwahlen für den Reichstag.

Quelle: Der 10. Januar 1877. Neuwahlen für den Reichstag., unter: »http :// www.landeshauptarchiv.de/index.php?id=439«

Heimatgeschichte

Ibbenbüren

1877 – Der Telegraphendienst wird in Ibbenbüren eingerichtet. 1899 der Fernsprechbetrieb.

Quelle: Ibbenbürener Stadtchronik, unter: »http://www.stadtmuseum-ibbenbueren.de/stadtgeschichte_chronik.htm«

Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte

Thomas Alva Edison erfindet den Phonographen (Schallwiedergabegerät auf Zylinderbasis, das direktes Aufzeichnen und Abspielen erlaubt) .

Quelle: »http://www.weltchronik.de/dcw/dcx_1878.htm«

Meine Großmutter (väterlicherseits)

Über die Eltern meines Vaters habe ich kaum Informationen. Selbst die Person meiner Großmutter ist nicht hinreichend geklärt (vgl. Anhang 1).

Es wird sich, wie ich in der Nachlasssache meines Onkels Josef („Sepp“) Hunsicker feststellen konnte, um die außerehelich geborene Charlotte oder Charlotta Hunsicker (* 03.06.1892 in St. Ingbertergrube † 19.10.1943 in Gugging, Bezirk Wien Umgebung / Niederösterreich[14] ) gehandelt haben.

Mein Vater wie auch sein Bruder Josef („Sepp“) sind ebenfalls außerehelich geboren. Meine Mutter hat mir während meiner Kindheit erzählt, dass „Fritz“ in Heimen und bei Pflegeeltern aufgewachsen ist, teils zusammen mit seinem jüngeren Bruder Josef („Sepp“) Hunsicker (* 25.07.1920 in St. Ingbert, † 24.06.1970 in Frankenthal / Pfalz).

Nach den Erzählungen meiner Mutter hat „Sepp“ nach meiner Geburt ein Paar Kinderschuhe geschickt. Danach war jeglicher Kontakt über etwa 13 bis 14 Jahre abgerissen. Später hat uns „Onkel Sepp“ dann in Rühle / Ems besucht – er stand ohne Ankündigung vor unserer Haustür. Einzelheiten folgen weiter hinten [Kapitel 5 – Josef Hunsicker („Onkel Sepp“) taucht auf …].

Die Vorfahren meines Vaters „Fritz“ Hunsicker stammen offensichtlich aus der Schweiz. Dazu folgende Fundstellen:

Das Zeitalter der Aufklärung

… 1698 erläßt die für Zweibrücken zuständige schwedische Regierung ein Einwanderungspatent, das „ Protestanten jeder Confession “ zur Besiedlung des arg verwüsteten Landes einlädt. Den Einwanderern werden eine Reihe wirtschaftlicher und fiskalischer Freiheiten gewährt, ihnen wird Gottesdienst in ihrer Landessprache erlaubt. In der Folgezeit strömen bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts vor allem Schweizer in das noch dünn besiedelte Land, Namen wie Hunsicker, Suder, Ringle, Stucky u.v.a. erinnern an diese Einwanderungswelle. …[15]

1. Schweizer Splitter

Die meisten Schweizer Einwanderer waren reformierten Glaubens. Sie ließen sich in allen Teilen der Pfalz nieder. Es waren Bauern, Hirten, Viehmelker („Schweizer“), Mägde, Knechte, aber auch Handwerker und eine nicht geringe Zahl an Schulmeistern. Eine Vielzahl an Familiennamen lassen heute noch die Schweizer Herkunft erkennen: Bächle, Berner, Brünesholz, Flickinger, Hunsicker, Ißler, Jenet, Laubscher, Leiner, Scheuermann, Stalter, Sutter, Weidler, Zinsmeister - sowie fast alle Namen, die auf -i oder -y enden: Ludy, Stucki, Ruby, Roschy. (Roland Paul)

Viele Informationen über die Schweizer in der Pfalz bietet die Arbeit von Heinz R. Wittner aus Großfischlingen: „Schweizer (Einwanderer) in der Vorder- und Südpfalz“, „Schweizer (Einwanderer) in der Südwestpfalz“, Schriften zur Bevölkerungsgeschichte der pfälzischen Lande, Band 25 und 26, Hrsg. Verein der Pfälzisch-Rheinischen Familienkunde, Rottstraße 17, 67061 Ludwigshafen.[16]

Vorfahren „Hunsicker“ (vgl. Anhang 1).

Geschichtliches (Jahr 1892)

Meine Großmutter Charlotte oder Charlotta Hunsicker ist 1892 in St. Ingbertergrube geboren.

Weltgeschichte

Zwischen Rußland und Frankreich kommt es zur Militärkonvention, die auf Gegenseitigkeit gegen Angriffe des Dreierbundes gerichtet ist. In Rußland werden Hungerrevolten blutig niedergeschlagen. In Polen wird ein Generalstreik der Textilarbeiter ebenfalls mit Gewalt blutig beendet. In den USA kommt es zu blutigen Zusammenstößen zwischen streikenden Stahlarbeitern und der Miliz.

Quelle: Chronik für das Jahr 1892, unter: »http://www.weltchronik.de/dcw/ dcx_1893.htm«

Deutsche Geschichte

Im Sommer wird Hamburg von einer Cholera-Epidemie heimgesucht, bei der die Hälfte der 17,000 Erkrankten stirbt. Es wird statistisch festgestellt, daß die meisten von ihnen aus Armutsvierteln kommen.

Quelle: Chronik für das Jahr 1892, unter: »http://www.weltchronik.de/dcw/ dcx_1893.htm«

Heimatgeschichte

St. Ingbert

Der Hasseler Tunnel oder auch Rothenkopf-Tunnel war ein 507 Meter langes Bauwerk der Bahnstrecke Saarbrücken – Pirmasens (Schwarzbachtalbahn). Zur Zeit seiner Erbauung (1865 bis 1867) zweigte die Strecke von Ludwigshafen kommend in Kaiserslautern von der (Pfälzischen Ludwigsbahn) nach St. Ingbert ab. Diese Station war damals die westliche Grenze Bayerns (Westpfalz) und die erste, die auf das Gebiet des heutigen Saarpfalz-Kreises führte.

Von der Pflichtmeldung in dem Mitteilungsblatt der „Geschäftsführenden Verwaltung des Vereins deutscher Eisenbahnverwaltungen“ im Mai 1892 alarmiert, in dem es hieß: „zwischen den Stationen Hassel und St. Ingbert … gelegenen Tunnel nicht mehr wie bis dahin, nach dem Ladeprofil D, sondern nur nach dem Ladeprofil B beladene Wagen befördert werden können.“

Quelle: Hasseler Tunnel – Wikipedia

Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte

Einer der heute größten Konzerne der Welt wird in den USA mit der General Electric Company gegründet.

Quelle: »http://www.weltchronik.de/dcw/dcx_1893.htm«

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

… auf der grünen Wiese (auch 1943 fotografiert)

Kapitel 2

Tod meines leiblichen Vaters „Fritz“ Hunsicker (1943)

Mein Vater war nach einer Lehre als Schmied Berufssoldat bei der Luftwaffe, und zwar als Bordfunker. Laut Flugbuch ist mein Vater in folgenden Maschinen geflogen: Ju 52[18], Ju 88[19], Me 110[20], Do 17 P[21], He 111[22], Fw 58[23] und He 46[24].

Vor und während des 2. Weltkrieges war mein Vater an vielen Orten stationiert – belegt durch Fotos aus vorhandenen Fotoalben –, und zwar:

- Oppenheim am Rhein (1935; Arbeitsdienst), Münster (1936 / Dahlweg; Vereidigung, Wetterfunklehrgang), Düsseldorf (von dort Ausflüge nach Königswinter, Heidelberg, Wuppertal / Talsperre), Großenhain / Sachsen (1939), Compiègne (1940), Breslau (1942), Döberitz / Havelland, Kanalinsel Jersey (Unterkunft im „RITZ HOTEL“), Paris (1940), Reims (1940), Soissons, Haute-Fontain, Martimont, Cronroy (1940), Thury, Mühlhausen / Elsass (1940?), Diepholz (1943), Frosinone (1943).

Nach den Erzählungen meiner Mutter auch Aufenthalte auf / in:

- Spitzbergen und Hammerfest.

Dazu kamen noch etliche Flugziele laut Flugbuch:

- Königgrätz, Posen, Lodsch (Lodz), Beauvais, Brüssel, Antwerpen, Juvincourt, Le Havre, Abbevill, Cuvron o.Ä., Prag, Saloniki, Sofia, Belgrad, Banak, Kemi, Trondheim, Kirkenes, Wien, Pori.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Rückseite des Fotos

1943 war Diepholz sein „Heimatflughafen“[25]. Von dort aus startete er auch zu seinem letzten Feindflug (Aufklärungsflug) Richtung Italien. Nach einer Zwischenlandung in Frosinone[26] ist „Fritz“ Hunsicker von diesem Feindflug über dem Mittelmeer vor Italien nicht zurückgekehrt. Nach dem letzten Funkspruch zu urteilen wurde das Flugzeug von mehreren Spitfire-Piloten[27] angegriffen und dann wohl abgeschossen. Seit dem 23.10.1943 ist mein Vater vermisst, später wurde er für tot erklärt.

Zu dem Zeitpunkt (Oktober 1943) war meine Mutter mit mir schwanger. Es muss für sie ein ganz herber Schlag gewesen sein, als sie von dem Tod meines Vaters erfahren hat. Wie sie mit diesem Tod ihres jungen Ehemannes umgegangen ist, hat sie nie so genau geäußert.

Wehrmacht-Vermißten-Suchkarte Fritz Hunsicker

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Der „nördlichste Fliegerhorst der Front“ lag in Banak[32] (daher „Banaken“ als Bezeichnung für die dort stationiert gewesenen Soldaten).

Geschichtliches (Jahr 1943)

Mein Vater Friedrich („Fritz“) Hunsicker ist im Oktober 1943 nicht von einem Feindflug über dem Mittelmeer zurückgekehrt.

Weltgeschichte

In einer Geheimkonferenz vom 14.1. in Casablanca beschließen Churchill und Roosevelt, den Krieg nicht ohne bedingungslose Kapitulation der Achsenmächte zu beenden. Bei dieser Gelegenheit besucht Roosevelt auch die in Nordafrika unter dem Kommando Eisenhowers stehende US-Truppe. Die in Stalingrad eingeschlossene 6. Armee unter dem noch schnell zum Generalfeldmarschall beförderten Paulus kapituliert am 31.1. mit über 300,000 Mann, die unterernährt und schlecht ausgerüstet in Gefangenschaft gehen. …

Im Rußlandfeldzug der Deutschen wird der Widerstand der Bevölkerung gegen die Besatzer zum Entscheidungsfaktor gegen die deutsche Invasion, … zwei Jahre später wird jede Frau bereuen, im eroberten Ostpreußen geblieben zu sein. In Dresden wird man sich im Februar 1945 fragen, warum man ausgerechnet dorthin geflüchtet ist).

Eine der größten Panzerschlachten der Weltgeschichte findet im Juli während der letzten deutschen Großoffensive an der Ostfront bei Kursk mit etwa 1,3 mio Soldaten, über 6,000 Panzern und fast 5,000 Jagdflugzeugen auf beiden Seiten statt.

Die trotz großer Achtungserfolge dennoch insbesondere vor der alliierten Lufthoheit im Endergebnis hoffnungslos unterlegenen deutschen Streitkräfte in Nordafrika kapitulieren unter General von Arnim am 13.5. mit 252,000 Soldaten vor der Übermacht der Alliierten.

Italien kapituliert am 3.9. vor den Alliierten und deren Luftüberlegenheit und tritt am 13.10. auf der Seite der Alliierten in den Krieg gegen Deutschland ein. Der auf dem Gran Sasso inhaftierte Mussolini wird von einem deutschen Kommandounternehmen im Handstreich abenteuerlich befreit und nach Deutschland evakuiert.

Im Pazifikkrieg besetzen die Amerikaner Neuguinea, Bougainville und die Gilbert-Inseln.

Auf der Konferenz von Teheran beschließen die "Großen Drei" Stalin, Roosevelt und Churchill die Aufteilung der Welt nach Ende des Krieges. Die Westalliierten sagen Stalin zu, eine Westfront mit Invasion noch im Sommer 1944 aufzubauen, um ihn an der Ostfront zu entlasten.

In Jugoslawien bildet Josip Tito eine aus Partisanen bestehende Regierung.

Quelle: Chronik für das Jahr 1943, unter: »http://www.weltchronik.de/dcw /dcx_1944.htm«

Deutsche Geschichte

Großadmiral Karl Dönitz löst Erich Raeder als Chef der Kriegsmarine ab, weil der sich Hitlers Befehl nach Außerdiensstellung der ihn enttäuschenden Überwasserstreitkräfte widersetzt hatte.

Joseph Goebbels hält seine berühmt gewordene Sportpalastrede vom 18.2., die in dem begeisterten "Ja" der Menge auf seine Frage nach dem totalen Krieg gipfelt.

Die Widerstandsgruppe der "Weißen Rose" wird am 18.2. entdeckt, die Geschwister Hans und Sophie Scholl und ihr Freund Christoph Probst werden bereits am 22.2. vom Volksgerichtshof unter dem Vorsitz von Roland Freisler zum Tode verurteilt und am selben Tag hingerichtet.

Ein Aufstand im Warschauer Ghetto wird von deutschen Truppen ungeachtet des Lebensalters der Betroffenen brutal zerschlagen, wobei es nach eigenen Angaben der SS 56,065 Tote gibt.

Die alliierten Luftangriffe nehmen an Zahl und Heftigkeit zu. Besonders schwer getroffen werden Berlin, Hamburg (eine ganze Woche lang mit über 40,000 Toten), Kassel (die Stadt brennt 7 Tage lang), Köln.

Quelle: »http://www.weltchronik.de/dcd/dcx_1944.htm«

Heimatgeschichte

Ibbenbüren

Luftkrieg

Ab 1943 gab Ibbenbüren über zweitausend mal Fliegeralarm, die Stadt wurde 56 mal tatsächlich angegriffen. Das Bergwerk auf dem Schafberg und der Mittellandkanal waren bevorzugte Ziele der alliierten Bombenangriffe. Am 27.06.1940, nachts, griffen ca. 30 Flieger (etwa 50 Spreng- und 100 Brandbomben) Ibbenbüren an. 7 Menschen starben.

Um die Bomber abzuwehren wurde am 15.07.1943 eine Heimatflak gebildet. Alte und Schüler wurden als Personal herangezogen.

Quelle: Der Weltkrieg war vor deiner Tür, unter: »http://der-weltkrieg-war-vor-deiner-tuer.de.tl/Ibbenb.ue.ren.htm«

Kunst-, Kultur- und Technikgeschichte

In Oak Ridge im US-amerikanischen Staat Tennessee wird der erste voll funktionsfähige Kernreaktor der Welt in Betrieb genommen.

Quelle: »http://www.weltchronik.de/dck/dcx_1944.htm«

Kapitel 3

Kinderjahre in Ibbenbüren / Westfalen [33]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Hausgemeinschaft

Legende:

X 1 – Haus „Große Str. 77“ X 2 – Kraftfahrzeuge Neuhaus

X 3 – ehem. Gärtnerei Bayer X 4 – ehem. Standort „ Bäumers Mühle“

X 5 – ehem. Bäckerei Haarmeier

Hausgemeinschaft „Große Str. 77“

Ich bin am 23. Februar 1944 in Ibbenbüren, Haus „Große Str. 77“, geboren, war also eine „Hausgeburt“.

Zum Haushalt gehörten zu diesem Zeitpunkt neben meiner Mutter und mir meine beiden Paten (Großvater Ernst Bayer, Tante Laura Bayer) sowie – kurze Zeit später – Tante Carola Bayer[34] ; noch später kam Heinrich Pieper (gebürtig aus Osnabrück) – nach der Heirat mit Laura Bayer – dazu.

Mein Großvater konnte – obwohl schon weit im Rentenalter – von seiner Maler- und Anstreichertätigkeit nicht lassen. Er war, so meine Mutter, am besten zufrieden, wenn er mit Farbeimern und Pinseln unterwegs sein konnte.

Im Haus lebten noch die Familien Schmedt[35] (1. Stockwerk) und Kasper[36] (Parterre). Bei Schmedts war ich sehr häufig. Sie haben mich auch ein bisschen verwöhnt: Zur „Maikäferzeit“ wurden abends die Fenster geöffnet, damit ich die vom Licht angezogenen Käfer einfangen konnte. Zusammen mit der ein paar Jahre älteren Tochter Ursula („Ulla“) Schmedt wurden manchmal in einer Bratpfanne aus Zucker und Butter bzw. Margarine eine Art Karamellbonbons „gebrutzelt“. Nachdem Schmedts ausgezogen waren, kam Familie Nordieker[37] Mitte bis Ende der 50er Jahre neu ins Haus.

„Bauchrutscher“

Meine Mutter und ich hatten im 1. Stockwerk ihres elterlichen Hauses eine kleine Wohnung, die aus immerhin drei Zimmern bestand (Ess-/Wohnraum, Schlafzimmer, Kinderzimmer). Die Holztreppenstufen vom 1. Stockwerk runter zum Parterre habe ich als Kleinkind mit einer besonderen Bauchrutschtechnik überwunden, ohne mich dabei zu verletzen. Da sich auf dem Weg nach unten ein Treppenabsatz befand, war ich nach „rums – rums“ unten.

Weitere Eigenarten und Sprüche als Kind

Erzählt wurde auch von weiteren Eigenarten und Sprüchen:

„Huckediedel“ und „Guckediedel“

Ich konnte gerade laufen, da entwickelte ich eine große Vorliebe für Bügeleisen, die ich als „Kuckediedel“ bezeichnete. Zu dieser ungewöhnlichen Bezeichnung kam es wahrscheinlich so: Meine Mutter und weitere Hausbewohner/innen nannten mich manchmal in Anlehnung an den Namen Hunsicker „Huckediedel“. Wenn ich die Bügeleisen in mehreren Haushalten zusammensuchte, musste ich in Schränke und hinter Vorhänge gucken, sodass daraus „Guckediedel“ wurde. Auf jeden Fall habe ich diese „Guckediedel“ durch die obere Etage hin- und hergeschleppt.

„Mama, einmal tippen“

Mein Kinderbett stand direkt in einem Raum neben der Küche, sodass ich mit dem Arm durch die Tür in die Küche reichen konnte. Mein Nuckel wurde hin und wieder in einen Zuckertopf gesteckt, weil mir der Nuckel mit Zuckeranhaftungen besonders gut schmeckte. Wenn ich im Bett und der Nuckel nicht mehr süß genug war, habe ich diesen durch den Türspalt gesteckt und zu meiner nebenan sitzenden Mutter gesagt „Mama, einmal tippen“, also in den Zuckertopf stecken. Das war sicherlich nicht gut für meine Milchzähne. Ebenso konnte der Verzehr von Kaffeeprütt[38] aus Muckefuck[39] – mit Zucker gesüßt – für mich nicht besonders förderlich sein.

„Finger weg von Ruhrbebiet“

Als ich einmal – gut ein Jahr alt – mit bloßem Po zum Windelnwechseln auf dem Tisch lag, hat „Tante Cornelia“ (Hermann) eine Pobacke getätschelt, was ich wohl nicht so toll fand und mit „Finger weg von Ruhrbebiet“ kommentiert habe. „Ruhrgebiet“ konnte ich noch nicht richtig aussprechen. Die richtige Formulierung „Hände weg vom Ruhrgebiet“[40] hatte ich wohl irgendwo aufgeschnappt.

[...]


[1] Mutter: Auguste Cornelia, geb. Braunschweig; Vater: Ernst Adolf Bayer; Heirat am 22.06.1911 in Ibbenbüren.

[2] Mutter: Angeblich Katharina Hunsicker, richtig: Charlotte oder Charlotta Hunsicker, geb. am 03.06.1892 in St. Ingberter Grube, verst. am 19.10.1943 in Gugging / Niederösterreich.

[3] Schnappach (früher „St. Ingberter Grube“ genannt) gehörte bis 1973 zu St. Ingbert. Es kam 1974 wie die anderen Ortsteile im Zuge einer Gebietsreform zu Sulzbach. … (Sulzbach / Saar – Wikipedia)

[4] Auf der Fotorückseite „ Nimm dich in acht vor ihren schönen Haaren, vor diesem Schmuck, in dem sie einzig prangt. – Bitte ins Album kleben“ (geschrieben von Fritz Hunsicker); Hinweis: vgl. Goethe, Faust I.

[5] … Bei dem Viehhändler Erich Rosenthal, Adolf-Hitler-Str. 69 (heute Große Straße), waren „Sachwerte sichergestellt“ worden. Da er geflüchtet war, wurden diese für ca. 1800 RM verkauft. Seine Ehefrau bat einige Wochen später um Aushändigung des Betrages, da sie emigrieren wollte. Auch die Spar- und Kontobücher der Witwe von Heinrich Rosenthal, Adolf-Hitler-Str. 69, im Wert von ca. 3000 RM gelangten in die Hände der Stadtverwaltung. … (Aus: Schlautmann-Overmeyer, Klatt: „Ibbenbüren“ in: „Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinschaften in Westfalen und Lippe. Die Ortschaften und Territorien im heutigen Regierungsbezirk Münster.“ Veröffentlichung der Historischen Kommission für Westfalen. Münster 2008, 419, 420, 423; unter: »http://www.heiligkreuz.info/ gemeinde/public/inhalt.php?id_artikel=1254«)

[6] * 28.04.1916 in Osnabrück, † 24.12. 2003 in Berlin (Grab auf dem Zentralfriedhof in Ibbenbüren).

Nach den Erzählungen meiner Mutter hatte „Püppis“ Vater das erste Kino in Ibbenbüren und er fuhr auch das erste Auto (Cabrio) in dieser Stadt. „Püppis“ Mutter hat in dem Kino Klavier gespielt (Stummfilmmusik).

Dazu: Kammer-Lichtspiele. Münsterstr. 21, Inh. Friedrich Dahmann, Am Markt 8. Sptg: Freitag bis Sonntag. Pr: Einmal wöchentlich. 200 Pl., unter: Westfalen 1927 - Kinowiki, Lfd. Nr. 84 Ibbenbüren (16000 E.), »http://allekinos.pytalhost.com/kinowiki/index.php?title=Westfalen_1927#Ibbenb.C3.BCren_.2816_000_E..29.«

Weiterhin: „Püppi“, so meine Mutter, war eine ausgezeichnete Schwimmerin und sollte bei den Olympischen Sommerspielen (1936 in Berlin) zum Einsatz kommen, fiel aber wegen Verletzung oder Erkrankung aus.

[7] … Beispiele für Pfandeinlösungen: Speck schneiden = an den Tisch setzen und Schneidebewegungen ausführen und dabei von Zeit zu Zeit rufen: „ich sitze hier und schneide Speck und wer mich lieb hat holt mich weg.“ … (Pfänderspiel – Wikipedia)

[8] Bockraden bezeichnet sowohl einen Ortsteil mit mehreren Bauernschaften von Ibbenbüren sowie auch einen Einschnitt des Schafbergmassives bei Ibbenbüren, der allgemein als Bockradener Graben bekannt ist. Der Ortsteil hat 4.755 Einwohner. (Bockraden – Wikipedia)

[9] „Rühe“ im Niederdeutschen für Hund.

[10] Das Seidenhuhn ist eine Rasse des Haushuhns. Es gibt verschiedene Arten von Seidenhühnern: Das Japanische Seidenhuhn mit schwarzer Haut ("Neger-Seidenhuhn") und mit weißer Haut sowie das Siamesische Seidenhuhn und das Zwerg-Seidenhuhn. (Seidenhuhn – Wikipedia)

[11] Friedrich Braunschweig war der Großvater u.a. der „Bayer-Töchter“Laura, Else, Herta und Carola sowie von Marie-Luise Dobek, geb. Braunschweig.

[12] Geschichte der Honigfabrik (Dampfmühle Wolff) – Die Unternehmerfamilie Wolff – Chronologie der Honigfabrik – Von Werner Suer, unter: »http://www. stadtmuseum-ibbenbueren.de/stadtgeschichte_aufsaetze1.htm«.

[13] „Onkel Friech“ war immer gut drauf – wir als Kinder hatten unseren Spaß mit ihm. Er war von Beruf Bergmann, und da die Bergleute untertage nicht rauchen durften, hatte er meistens Kautabak („Prim“) im Mund. Einmal hat ein Kind ein durchgekautes Stück Kautabak, dass herumlag, in den Mund gesteckt. Das Kind meinte wohl, es sei Lakritz – sah auch so ähnlich aus. Darauf „Onkel Friech“ beruhigend: „ Keine Panik, es ist nur ein Reservist!“Dazu:

Tabakspezialitäten von Joachim Acker: … „Der Kautabak … ist eine weitere Spezialität, in früheren Jahren unter dem sogenannten „gemeinen“ Volk als Priem, von „pruim“ = niederländisch: Pflaume (nach dem Aussehen und der Form des Kautabakstückes) abgeleitet, weitverbreitet. Leute von „Stand“ dagegen rauchten Pfeife, schlanke zierliche Tonpfeifen deren Herstellung schnell ein wichtiger Wirtschaftsfaktor wurde. … Dort wo bei der Ausübung des Berufes nicht geraucht werden kann oder darf findet der Kautabak immer noch seine Anhänger: im Bergbau, in der chemischen Industrie, in der Forstwirtschaft usw. Eine größere wirtschaftliche Bedeutung hat er aber nicht mehr. …“, unter: »http://www.pfeife-tabak.de/Artikel/ Tabakkunde/Spezialit%E4ten/ spezialitaeten.html#Anker16684«.

[14] Charlotte bzw. Charlotta Hunsicker soll in einer „Anstalt“ in Gugging verstorben sein. Dazu:

Gugging, Niederösterreich, Teil der Gemeinde Klosterneuburg, Niederösterreichisches Landeskrankenhaus für Psychiatrie und Neurologie; an diesem wurde durch L. Navratil seit den 50er Jahren bildende Kunst und Literatur als Psychotherapie eingesetzt; 1981 ging daraus das "Haus der Künstler" als Abteilung des Krankenhauses hervor. Im Rahmen der "Art brut" fand diese Kunst psychiatrischer Patienten internationale Aufmerksamkeit (Wanderausstellung "Die Künstler aus Gugging", 1983-85). Werke von Künstlern wie J. Hauser, O. Tschirtner und A. Walla wurden von bedeutenden Sammlungen moderner Kunst angekauft. In literarischer Hinsicht ist vor allem das lyrische Werk von E. Herbeck bemerkenswert. (Austria-Forum – Das österreichische Wissensnetz, unter: »http://www.aeiou.at/aeiou.encyclop.g/g921593.htm«)

[15] Die Mimbacher Chronik, unter: »http://www.mimbach.de/content/view/15 /52/«.

[16] Zu diesem Thema erschien am 17.12.2005 ein ganzseitiger Bericht in DIE RHEINPFALZ Regionalausgabe: Pirmasenser Rundschau – Datum: Samstag, den 17. Dezember 2005, Nr. 293 Seite: Nr. 35 der im Folgenden in 3 Teilen mit freundlicher Genehmigung der Autorin, Dagmar Gilcher, wiedergegeben wird., unter: »http://www.geneal-forum.com/forum/printthread.php?id=788«.

[17] Meine Mutter Herta Lappe, geb. Bayer, verw. Hunsicker, wollte in den Maler- und Anstreicherbetrieb ihres Vaters Ernst Bayer „einsteigen“, was aber nicht die Zustimmung ihres Vaters fand. Nun hoffte man auf ein baldiges Kriegsende, weil mein Vater „Fritz“ Hunsicker nach entsprechender Ausbildung den Betrieb übernehmen wollte. Daraus wurde aber auch nichts, weil mein Vater den Krieg nicht überlebt hat (vgl. Kapitel 2).

[18] Die Junkers Ju 52 (Spitzname: Tante Ju) ist ein Flugzeugtyp der Junkers Flugzeugwerk AG, Dessau. Das heute als Ju 52 bekannte Flugzeug ist die dreimotorige Ausführung Junkers Ju 52/3m aus dem Jahr 1932, die aus dem einmotorigen Modell Ju 52/1m hervorging. (Junkers Ju 52/3m – Wikipedia)

[19] Die Junkers Ju 88 war ein zweimotoriges Flugzeug mit Kolbenmotoren der Junkers Flugzeug- und Motorenwerke (JFM), das von 1939 bis 1945 produziert wurde. ... (Junkers Ju 88 – Wikipedia)

[20] Die Messerschmitt Bf 110 war ein zweimotoriges Kampfflugzeug des deutschen Flugzeugherstellers Bayerische Flugzeugwerke AG (ab 1938: Messerschmitt AG). Es war ein zweimotoriger Ganzmetall-Tiefdecker mit zwei (später drei) Mann Besatzung der 1934 neugeschaffenen Gattung des Zerstörers. Der Erstflug der Bf 110 V1 erfolgte am 12. Mai 1936, bis 1945 wurden 5.760 Maschinen produziert. (Messerschmitt Bf 110 – Wikipedia)

[21] Die Dornier Do 17 war ein deutsches Kampfflugzeug des Zweiten Weltkrieges. Der zweimotorige Schulterdecker des Herstellers Dornier besaß ein einziehbares Fahrwerk mit Heckrad und war ursprünglich als Schnellverkehrsflugzeug konzipiert, kam dann aber als Bomber zum Einsatz. (Dornier Do 17 – Wikipedia)

[22] Die Heinkel He 111 war ein zweimotoriger freitragender Tiefdecker in Ganzmetallbauweise mit Einziehfahrwerk der Ernst Heinkel Flugzeugwerke, Rostock. … (Heinkel He 111 – Wikipedia)

[23] Die Focke-Wulf Fw 58 Weihe war ein vielseitiges zweimotoriges Schulflugzeug der Luftwaffe von 1935. (Focke-Wulf Fw 58 – Wikipedia)

[24] Die Heinkel He 46 war ein deutscher Nahaufklärer der Ernst Heinkel Flugzeugwerke. (Heinkel He 46 – Wikipedia)

[25] Der Fliegerhorst Diepholz ist ein als Militärflugplatz und Verkehrslandeplatz klassifizierter Flugplatz in der Nähe von Diepholz. Der Flugplatz wurde 1936 von der Wehrmacht in Betrieb genommen. Ab 1945 nutzte die Royal Air Force den Flugplatz für kurze Zeit, um Kriegsgefangene in ihre Heimat auszufliegen. (Fliegerhorst Diepholz – Wikipedia)

[26] Frosinone ist die Hauptstadt der italienischen Provinz Frosinone in der Region Latium mit 48.361 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2009). Sie liegt 86 km südöstlich von Rom. Sie ist Sitz des Bistum Frosinone-Veroli-Ferentino. …

Die Stadt ist Sitz von Hubschrauber-, Textil-, Elektronik- und Lebensmittelindustrie. Frosinone liegt seit der Antike an der Via Latina, heute als Via Casilina, SS 6, Teil des Fernstraßennetzes, die von Rom nach Kampanien führt. Außerdem liegt die Stadt an der Autostrada del Sole A1 (Anschluss Frosinone), die Mailand mit Neapel verbindet. Eine gute Eisenbahnverbindung besteht über die Bahnstrecke Rom-Frosinone-Cassino-Neapel. Im Gemeindegebiet liegt ein Militärflughafen, auf dem ein Hubschraubergeschwader der italienischen Luftwaffe stationiert ist. Es bildet Hubschrauberpiloten aller Teilstreitkräfte sowie von Polizei- und Zivilschutzbehörden aus. (Frosinone – Wikipedia)

[27] Die Supermarine Spitfire war ein einsitziger Abfangjäger, der vor allem während des Zweiten Weltkrieges von der Royal Air Force und vielen Alliierten eingesetzt wurde. … Die Maschine wurde während des gesamten Zweiten Weltkriegs an allen Fronten eingesetzt und blieb auch danach bis weit in die 1950er-Jahre im Dienst. Der Name Spitfire bedeutet wörtlich übersetzt Feuerspucker und im übertragenen Sinn so viel wie Hitzkopf. … (Supermarine Spitfire – Wikipedia).

[28] … Im Zweiten Weltkrieg führte Hitler das Eiserne Kreuz als Kriegsauszeichnung wieder ein. Etwas dicker gefertigt, erhielt es die Jahreszahl 1939 auf die Vorderseite (1813 kam auf die Rückseite) und in die Mitte das Hakenkreuz. Es wurde nun nicht mehr wie nach preußischer Tradition am schwarz-weißen Band, sondern an einem (von außen nach innen gesehen) schwarz-weiß-roten Band getragen. Die Stiftungen von 1813, 1870 und 1914 schlossen sowohl „Tapferkeit vor dem Feind“ als auch Verdienste ohne Kampfeinsatz in die Verleihungsbestimmungen ein. Die Stiftung von 1939 schloss Nicht-Kombattanten erstmals von der Verleihung aus; für sie und für Kombattanten im rückwärtigen Frontgebiet bzw. an der „Heimatfront“ wurde das Kriegsverdienstkreuz (1939) gestiftet. … (Eisernes Kreuz – Wikipedia)

[29] Das Portepee (frz. porte-épée = Degentrage, Degengehenk), insbesondere in der Schweiz auch Schlagband genannt, war ursprünglich eine um Griff und Bügel einer Hiebwaffe und das Handgelenk des Kämpfers geschlungene Schlaufe, die das Herabfallen der Waffe im Kampf verhindern sollte. Später entwickelte sich daraus ein Standesabzeichen für Offiziere und Feldwebel. … (Portepee – Wikipedia)

[30] Frontflugspange für Aufklärer in Bronze – Die Frontflugspangen wurden durch den Oberbefehlshaber der Luftwaffe Hermann Göring am 30. Januar 1941 gestiftet als sichtbares Zeichen und Anerkennung des Fronteinsatzes in der Luft. Ausgezeichnet wurden alle Angehörigen der Luftwaffe die an Fronteinsätzen beteiligt waren und die Verleihungsbestimmungen erfüllten. Die Frontflugspange wurde in 8 Versionen für die jeweilige Einsatzart in 3 Stufen gestiftet. Die bronzene Frontflugspange wurde nach 20 Feindflügen, die silberne nach 60 Flügen und die goldene Frontflugspange wurde nach 110 Feindflügen verliehen. Durch die häufige Übererfüllung der Einsatzzahlen wurde am 26. Juni 1942 der Stern (Anhänger) zur goldenen Frontflugspange gestiftet. Ab dem 29. April 1944 wurden diese Anhänger mit Einsatzzahlen in hunderter Schritten verliehen., unter: »http://www. ehrenzeichen-orden.de/zweiter-weltkrieg/frontflugspange-fur-aufklarer -in-bronze.html«.

[31] Aquarelle, Zeichnungen, Illustrationen und Umschlag: Feldw. Pless, Verse: Feldw. Pless, Uffz. Kühlewind, Obergefr. Bonehs – alle im nördlichsten Fliegerhorst der Front, Kamban Forlag – Oslo 1942.

[32] … Zur Gewinnung von Wetterdaten wurde die Wetterstaffel 5 mit He 111 und Ju 88 in Trondheim und Banak Norwegen aufgestellt. Die Staffel führte zweimal täglich Wetterflüge über die Norwegische See und die Grönlandsee durch. Der Aktionsradius reichte von Ostgrönland, bis nördlich von Svalbard sowie östlich von Nowaja Semlja. Schlechtes Wetter schränkte jedoch diese Wetterflüge immer wieder ein. … (Wetterstationen der Wehrmacht in der Arktis – Wikipedia)

… Ab März 1942 flogen Ju 88 A des KG 30 von Banak im Norden Norwegens aus Einsätze über dem Eismeer gegen die PQ-Konvois der Alliierten. Am 27. Mai 1943 griffen elf Ju-88-A-Sturzkampfbomber und sieben torpedotragende He 111 den Geleitzug PQ 16 an und versenkten fünf Frachter, vier weitere und ein Zerstörer wurden beschädigt. … (Wapedia – Wiki: Junkers Ju 88 (2/5), unter: »http://wapedia.mobi/de/Junkers_Ju_88?t=5.«)

[33] Die Bergbaustadt Ibbenbüren ist eine Mittelstadt im Kreis Steinfurt in Nordrhein-Westfalen. Mit rund 51.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt im Tecklenburger Land sowie die zweitgrößte im Kreis Steinfurt. … Die Stadt, die von der Ibbenbürener Aa durchflossen wird, liegt am Nordwest-Ende des Teutoburger Walds ziemlich genau in der Mitte der beiden Städte Rheine im Westen und Osnabrück im Osten, die jeweils etwa 20 Kilometer von Ibbenbüren entfernt sind. Im Norden von Ibbenbüren liegt das Schafbergplateau, von dem einst die Plane durch die Innenstadt von Ibbenbüren floss. Die mittlere Höhenlage beträgt 70 m ü. NN. … Ibbenbüren wurde erstmalig am 14. April 1146 urkundlich erwähnt, als der damalige Bischof von Osnabrück, Philipp von Katzenelnbogen, dem Osnabrücker Getrudenkloster einen Teil der Steuereinnahmen aus Ibbenbüren („der Zehnt der Menschen in den Hütten in Hibbenburen“) schenkte. … (Ibbenbüren – Wikipedia)

Übrigens: Ibbenbüren könnte – so meine Mutter – eine Zusammensetzung aus „Ibben“ (Hippe = Ziege, auch als Kuh des kleinen Mannes bzw. Bergmannes bezeichnet) und „büren“ (heben) sein. Die Ziegen mussten, weil es nur wenige Brücken gab, über das Flüsschen Aa gehoben werden.

[34] Heirat mit Hans-Henning Epenstein am 08.09.1951. Hans-Henning Epenstein hat zusammen mit Wilhelm („Willi“) Grönemeyer aus Ibbenbüren (Vater von Herbert Grönemeyer und Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer) das Bergbauexamen gemacht. Meine Mutter Herta Lappe, geb. Bayer, verw. Hunsicker, kannte „Willi“ Grönemeyer aus ihrer Schulzeit in Ibbenbüren. Später hat „Willi“ Grönemeyer in Bochum gewohnt.

[35] Gustav Schmedt, von Beruf Steiger im Ibbenbürener Kohlebergbau; Ehefrau Hedwig Schmedt und Tochter Ursula („Ulla“).

[36] Keine Details mehr bekannt.

[37] Herr Nordieker war Polizeibeamter; mit Tochter Annegret, etwas jünger als ich, traf ich mich manchmal in der Waschküche zum Plausch.

[38] In Westfalen sowie Teilen des Rheinlandes, vor allem im Ruhrgebiet heißt der Kaffeesatz auch Prütt oder Prött und gilt dort als traditionelles Hausmittel für vielerlei Anwendungen (…). (Kaffeesatz – Wikipedia)

[39] Ersatzkaffee (auch Kaffeeersatz, Muckefuck, Malzkaffee, Getreidekaffee, Gerstenkaffee, „Deutscher Kaffee“ oder Fruchtkaffee) ist ein kaffeeähnliches Getränk, das aus einer Mischung verschiedener Getreidesorten hergestellt wird und meist auch Zichorie enthält. Im Gegensatz zu echtem Kaffee enthält Getreidekaffee kein Koffein. (Ersatzkaffee – Wikipedia)

[40] „Hände weg vom Ruhrgebiet“ geht zurück auf ein Propagandaplakat gegen die Ruhrbesetzung 1923.

Ende der Leseprobe aus 224 Seiten

Details

Titel
Kindheits- und Jugenderinnerungen
Untertitel
Ein Lebensabschnitt im exemplarischen Kontext mit historischen Ereignissen, 2., überarbeitete & ergänzte Auflage (2018)
Autor
Jahr
2011
Seiten
224
Katalognummer
V169040
ISBN (eBook)
9783640871346
ISBN (Buch)
9783640871483
Dateigröße
33186 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Erinnerungen, Kindheit, Jugend, Ibbenbüren, Lengerich (Westf.), Rühle bzw. Meppen (Ems), St. Ingbert, Geschichte
Arbeit zitieren
Ernst Hunsicker (Autor:in), 2011, Kindheits- und Jugenderinnerungen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/169040

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