Welche Pflegeform im Alter?

Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Pflege in Tirol


Bachelorarbeit, 2010

71 Seiten, Note: 1


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung
1.1 Themenkreis
1.2 Motivation
1.3 Problemstellung
1.4 Forschungsfrage
1.5 Zielsetzung

2 Pflegesituation in Tirol
2.1 Stationäre Pflege
2.1.1 Stationäres Pflegeangebot in Tirol
2.1.2 Inanspruchnahme von stationärer Pflege
2.2 Ambulante Pflege
2.2.1 Ambulantes Pflegeangebot in Tirol
2.2.2 Die neuen Förderrichtlinien
2.2.3 Inanspruchnahme von ambulanter Pflege
2.3 Regionale Unterschiede

3 Identifizierung von einflussnehmenden Faktoren
3.1 Pflegebedürftigkeit
3.2 Wohnsituation
3.2.1 Eigentumsverhältnisse
3.2.2 Wohnungsausstattung
3.2.3 Besiedlungsdichte
3.3 Soziale Netzwerke
3.3.1 Familienstand
3.3.2 Haushaltsgröße
3.4 Bildungsniveau
3.5 Zugang zu Versorgung
3.6 Vergangene Arbeitsbedingungen
3.7 Auswahl der zu überprüfenden Merkmale

4 Methodenbeschreibung
4.1 Quellen
4.1.1 Daten zur ambulanten Pflege
4.1.2 Daten zur stationären Pflege
4.1.3 Statische Daten des Landes Tirol
4.2 Datenbearbeitung
4.2.1 Grundgesamtheit
4.2.2 Korrektur der ambulant betreuten Personen
4.2.3 Mögliche Störgröße: Formeller Pflegebedarf
4.2.4 Klassifizierung der Gemeinden
4.3 Angewendete statistische Tests
4.3.1 Einfaktorielle Varianzanalyse
4.3.2 Scheffé-Test
4.3.3 Kruskal-Wallis-H-Test
4.3.4 Mann-Whitney-U-Test
4.4 Methodenkritik
4.4.1 Zeithorizont der Daten
4.4.2 Korrektur der ambulant betreuten Personen
4.4.3 Mann-Whitney-U-Test

5 Ergebnisse und Interpretation
5.1 Pflegebedürftigkeit
5.2 Wohnsituation
5.2.1 Anteil Privateigentum
5.2.2 Besiedlungsdichte
5.2.3 Ausstattung der Wohnungen
5.3 Soziale Netzwerke
5.3.1 Haushaltsgröße
5.3.2 Ein-Personen-Haushalte
5.3.3 Familienstand
5.4 Bildungsniveau
5.4.1 Pflichtschule
5.4.2 Höhere Schule
5.4.3 Hochschule
5.4.4 Weitere überprüfte Faktoren
5.5 Zugang zu Versorgung
5.5.1 Zugang zu Nahversorger
5.5.2 Zugang zu ärztlicher Versorgung und Medikamenten
5.5.3 Distanz zur Bezirks- und Landeshauptstadt
5.5.4 Distanz zu Altenwohn- und Pflegeheimen und Sozialsprengel
5.6 Vergangene Arbeitssituation (1961)

6 Zusammenfassung und Ausblick

Literaturverzeichnis

Anhang A
Anbieter von ambulanter Pflege in Tirol A1
Anbieter von stationärer Pflege in Tirol A3
Fragebogen für stationäre Einrichtungen A6
Betreute Personen auf Gemeinde-Ebene A10
Verwendete Daten aus dem SITRO - Datenkatalog A16

ABBILDUNGSVERZEICHNIS

Abbildung 1: Standort der Altenwohn- und Pflegeheime in Tirol und Verhältnis der jeweiligen Wohn- und Pflegeheimplätze

Abbildung 2: Anzahl der Betten in den Tiroler Altenwohn- und Pflegeheimen nach Verwendungszweck (1. Quartal 2009)

Abbildung 3: Anzahl der von Tirolern dauerhaft belegten Betten in den Tiroler Altenwohn- und Pflegeheimen nach Pflegegeldstufen (1. Quartal 2009)

Abbildung 4: Ambulante Versorgung Tirols durch 62 Sozial- und Gesundheitssprengel (277 von 279 Gemeinden

Abbildung 5: Geleistete Betreuungsstunden nach Anbieter und Leistungsbereichen

Abbildung 6: Anzahl der ambulant bzw. stationär betreuten Personen in den Tiroler Bezirken pro 1.000 Einwohner ab 65 Jahren

Abbildung 7: Verteilung der Merkmale Ambulant bzw. Stationär betreute Personen pro 1.000 Einwohner ab 65 Jahre

Abbildung 8: Kartographische Darstellung - Klassifizierung der Gemeinden nach ihrer

Orientierung hinsichtlich formeller Pflege

Abbildung 9: Anteil der Personen in ambulanter bzw. stationärer Betreuung je Pflegestufe

Abbildung 10: Kartographische Darstellung - Anteil Privateigentum

Abbildung 11: Kartographische Darstellung - Besiedlungsdichte

Abbildung 12: Kartographische Darstellung - Haushaltsgröße

Abbildung 13: Kartographische Darstellung - Anteil Ein-Personen-Haushalte

Abbildung 14: Kartographische Darstellung - Bevölkerungsanteil mit Hochschulabschluss

TABELLENVERZEICHNIS

Tabelle 1: Ausgewählte Merkmale zurÜberprüfung ihres Einflusses auf formelle Pflege

Tabelle 2: Kontingenztafel: Formeller Pflegebedarf pro 1.000 Einwohner ab 65 - Ausmaß ambulante Pflege

Tabelle 3: Klassifizierung der Gemeinden

Tabelle 4:Überprüfung der Merkmale hinsichtlich ihrer Eignung zur Varianzanalyse

Tabelle 5: Ergebnisse imÜberblick 42 Tabelle 6: Bevölkerung nach Gemeindegrößenklassen in Tirol (2008)

ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 EINLEITUNG

1.1 Themenkreis

Diese wissenschaftliche Arbeit beschäftigt sich mit dem Themenbereich der Alten- pflege. Der Begriff „Pflege“ wird in dieser Arbeit jedoch weit gefasst und schließt nicht ausschließlich jene Menschen ein, die einen pflegerischen Bedarf im Sinne medizinisch-pflegerischer Leistungen haben, also als pflegebedürftig im engeren Sinn bezeichnet werden können, sondern auch Menschen, die aufgrund von gewis- sen funktionalen Beeinträchtigungen bestimmte Verrichtungen des täglichen Lebens nicht mehr ohne fremde Hilfe bewältigen können. Der Ausdruck „Pflege“ kann in dieser Arbeit gleichgesetzt werden mit dem Begriff „Betreuung“. Diese beiden Beg- riffe werden synonym verwendet.

1.2 Motivation

Durch Absolvierung eines fünfmonatigen Praktikums im Amt der Tiroler Landesre- gierung, Referat Mobile Dienste, bin ich verstärkt mit der Thematik der Altenbetreu- ung in Kontakt gekommen und habe diesen Bereich für mich entdecken können. Während meiner Tätigkeit als Praktikantin ist mir aufgefallen, dass es regional sehr große Unterschiede in der Inanspruchnahme von ambulanten Pflegeleistungen gibt. Daraus hat sich mir die Frage gestellt, womit diese Unterschiede begründet werden können.

1.3 Problemstellung

Das Wissen um die einflussnehmenden Faktoren, durch die die regionalen Unterschiede in der Inanspruchnahme ambulanter oder stationärer Betreuung erklärt werden können, ist essentiell für die Planung und Sicherstellung der in Zukunft notwendigen Versorgung. Zumal der Bevölkerungsanteil an alten und hochaltrigen Personen aufgrund der demographischen Entwicklung in den nächsten Jahren rasant ansteigen wird. Die sinkende Fertilität in Kombination mit der steigenden Lebenserwartung - der sogenannte Effekt des „Double Aging“ - stellen für das derzeitige Altenbetreuungssystem eine große Herausforderung dar, die eine entsprechende Weiterentwicklung des Systems unbedingt notwendig macht.

Es handelt sich dabei um ein hochaktuelles Thema, in dessen Bereich in den nächs- ten Jahren große Veränderungen vorgenommen werden müssen, um den steigen- den zukünftigen Anforderungen gerecht werden zu können. Die Möglichkeit einer freien Wahl der Pflegeform ist gesetzlich bereits verankert, doch um die notwendi- gen Ressourcen bereit zu stellen, die eine freie Wahl überhaupt erst ermöglichen, muss auch bekannt sein, welche Faktoren diese Entscheidung beeinflussen. Aus diesem Grund halte ich die Bearbeitung dieser Thematik für äußerst wichtig.

1.4 Forschungsfrage

Aus der vorangegangenen Problemstellung lässt sich folgende Forschungsfrage ableiten:

Welche Faktoren beeinflussen die Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Pflege in den Tiroler Gemeinden?

1.5 Zielsetzung

Die in Tirol konsumierten Pflegeleistungen sollen auf Gemeinde-Ebene untersucht werden und die Gemeinden hinsichtlich ihrer Ausprägung von ambulanter und stati- onärer Pflege entsprechend klassifiziert werden. Damit soll aufgezeigt werden in welchen Kommunen überwiegend stationäre Pflegeleistungen in Anspruch genom- men werden, welche Gemeinden durch eine überwiegende ambulante Pflege cha- rakterisiert sind und wo das Verhältnis der beiden formellen Pflegeformen ausgewo- gen ist. Die so gebildeten Gruppen werden hinsichtlich verschiedener statistischer Merkmalen miteinander verglichen um Unterschiede aufzuzeigen. Dadurch soll die Frage nach den Faktoren, die die Inanspruchnahme von ambulanter und stationärer Pflege beeinflussen, beantwortet werden.

Anzumerken ist, dass diese empirische Untersuchung auf kommunaler Ebene er- folgt und daher keine Aussagen über die individuelle Inanspruchnahme zulässt.

2 PFLEGESITUATION IN TIROL

In einer selbst durchgeführten Erhebung im Zuge eines Praktikum beim Amt der Tiroler Landesregierung konnte gezeigt werden, dass die Inanspruchnahme von ambulanter und stationärer Pflege im Bundesland Tirol gesamt gesehen beinahe gleich stark ausge]prägt ist. Im ersten Quartal 2009 wurden insgesamt 5.298 pflege- bedürftige Personen (51,5 %) stationär in Altenwohn- und Pflegeheimen betreut, während 4.991 Personen (48,5 %) Leistungen der ambulanten Pflege in Anspruch genommen haben.

2.1 Stationäre Pflege

2.1.1 Stationäres Pflegeangebot in Tirol

Zum Zeitpunkt der Recherche gab es in Tirol 85 Altenwohn- und Pflegeheime, wo- von 81 eine Tarifvereinbarung mit dem Amt der Tiroler Landesregierung abge- schlossen hatten und dadurch Anspruch auf eine Mitfinanzierung durch Sozialmittel des Landes besaßen. Der Großteil dieser Häuser sind gemeindeeigene Einrichtun- gen oder im Eigentum eines Gemeindeverbandes. Einzelne Heime befinden sich auch im Eigentum von Stiftungen und Orden (Amt der Tiroler Landesregierung, 2009, S. 44).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Standort der Altenwohn- und Pflegeheime in Tirol und Verhältnis der jeweiligen Wohn- und Pflegeheimplätze1

Das Amt der Tiroler Landesregierung unterscheidet zwischen Wohn- und Pflegeheimplätzen. Während Wohnheimplätze für Personen in der Pflegegeldstufe 0-2 zur Verfügung stehen, werden Pflegeheimplätze an Personen mit höherem Pflegebedarf (Pflegegeldstufe 3-7) vergeben. Eine vollständige Liste der Altenwohn- und Pflegeheime in Tirol kann dem Anhang entnommen werden.

2.1.2 Inanspruchnahme von stationärer Pflege

Im ersten Quartal 2009 standen im gesamten Bundesland (inklusive der Altenwohn- und Pflegeheime ohne Tarifvereinbarung) 5.611 Heimbetten zur Verfügung, wovon

5.434 von Personen in verschiedenen Pflegegeldstufen dauerhaft belegt waren.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Anzahl der Betten in den Tiroler Altenwohn- und Pflegeheimen nach Verwen- dungszweck (1. Quartal 2009)

Während der Großteil dieser Heimbewohner (5.366) bereits vor Eintritt in die stationäre Pflege in Tirol ansässig war, waren 68 Personen vor dem Einzug in das jeweilige Altenwohn- und Pflegeheim nicht in Tirol wohnhaft, sondern stammen aus anderen österreichischen Bundesländern, teilweise aber auch aus Deutschland. Zusätzliche 66 Plätze waren an Personen vergeben, die in Form von Kurzzeitpflege nur vorübergehend im Altenwohn- und Pflegeheim untergebracht waren. 111 Betten waren zum Zeitpunkt der Erhebung nicht belegt. Gründe dafür sind nicht genützte Kurzzeitpflegebetten, kürzlich verstorbene Heimbewohner, u.a.

Betrachtet man die Verteilung der Heimbewohner auf die einzelnen Pflegegeldstufen fällt sofort auf, dass mit dem Anstieg der Pflegebedürftigkeit auch die Anzahl der Heimbewohner in der jeweiligen Pflegegeldstufe steigt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Anzahl der von Tirolern dauerhaft belegten Betten in den Tiroler Altenwohn- und Pflegeheimen nach Pflegegeldstufen (1. Quartal 2009)

2.2 Ambulante Pflege

2.2.1 Ambulantes Pflegeangebot in Tirol

Die ambulante Pflege wird im Bundesland Tirol überwiegend von den Sozial- und Gesundheitssprengel geleistet. Diese Sprengel sind zum Großteil als Vereine organisiert. Darüber hinaus haben sich in Innsbruck und in Lienz folgende acht Organisationen etabliert, die mit ihrem Leistungsangebot die Sprengel ergänzen bzw. auf bestimmte Zielgruppen spezialisiert sind:

- Familienhilfe der Caritas Innsbruck
- Familienhilfe der Caritas Lienz
- Johanniter Hauskrankenpflege
- Mobile Seniorenbetreuung der Caritas Innsbruck
- Sozialmedizinischer Verein Tirol
- Tiroler Hospizgemeinschaft
- Verein Netzwerk
- Volkshilfe Innsbruck

Da sich die Familienhilfe nicht auf die Betreuung von pflegebedürftigen Personen beschränkt, sondern in vielen verschiedenen Tätigkeitsbereichen Anwendung findet (z.B. Hilfestellung bei Schwangerschaft und Geburt, Unterstützung bei allgemeiner Überlastung), wird diese von der Caritas Innsbruck und der Caritas Lienz angebotene Leistung im weiteren Verlauf der Arbeit nicht berücksichtigt.

Insgesamt kann von einer flächendeckenden Versorgung im gesamten Bundesland Tirol gesprochen werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Ambulante Versorgung Tirols durch 62 Sozial- und Gesundheitssprengel (277 von 279 Gemeinden2

Nur die Gemeinden Jungholz (Bezirk Imst) und Brandenberg (Bezirk Kufstein) sind in keinen Sozial- und Gesundheitssprengel eingebunden.

2.2.2 Die neuen Förderrichtlinien

3 Laut der neuen „Richtlinie des Landes Tirol zur Förderung der mobilen Pflege und Betreuung in Tirol“, die mit 1. Jänner 2010 in Kraft getreten ist, werden folgende Leistungen und Dienste gefördert:

- Medizinische Hauskrankenpflege
- Hauskrankenpflege
- Haushaltshilfe bzw. Soziale Betreuung
- Organisations- und Beratungsleistungen

Es wurden erstmalig für das gesamte Bundesland geltende einheitliche Normkos- tensätze eingeführt, die die Stundenhöchstsätze der jeweiligen Leistung wie folgt regeln:

- € 47,50 für Hauskrankenpflege (Diplompersonal)
- € 40,17 für Hauskrankenpflege (Pflege- und Altenhilfen)
- € 30,82 für Haushaltshilfe
- € 21,63 für Verwaltungsleistungen wie z.B. die Verwaltung von Essen auf

Rädern und dem Heilbehelfeverleih, Casemanagement, u.a.

Von diesen Normkostensätzen muss der Förderungswerber einen Selbstbehalt leis- ten, der in Abhängigkeit von der Pflegegeldstufe sowie den Einkommens- und Le- bensverhältnissen des Förderungswerbers von € 3,72 bis € 34,08 pro Leistungs- stunde reicht.

2.2.3 Inanspruchnahme von ambulanter Pflege

Im ersten Quartal 2009 wurden nach eigenen Erhebungen 4.723 Personen durch die Sozial- und Gesundheitssprengel mit ambulanten Pflegeleistungen versorgt, während von den weiteren Pflegeorganisationen 268 Personen betreut wurden (ex- klusive Familienhilfe). Die Sozial- und Gesundheitssprengel und die Pflegeorganisa- tionen haben im ersten Quartal 2009 in Summe 141.458 Stunden geleistet, wovon 55.530 Stunden im Bereich der Hauskrankenpflege, 27.591 Stunden als Altenhilfe und 58.337 Stunden in der Heimhilfe geleistet wurden. Die Sozial- und Gesundheitssprengel leisteten den Großteil dieser Leistungsstunden (92,6 %).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 5: Geleistete Betreuungsstunden nach Anbieter und Leistungsbereichen

2.3 Regionale Unterschiede

Es ist auffällig, dass es in der ambulanten Pflege hinsichtlich der Anzahl der konsu- mierten Leistungen große regionale Unterschiede gibt. Während manche Sozial- und Gesundheitssprengel sehr viele pflegebedürftige Personen betreuen und ihre Dienste und Leistungen von der Bevölkerung in starkem Ausmaß in Anspruch ge- nommen werden, sind andere Sprengel in nur sehr geringem Ausmaß tätig. So be- treute der Sozial- und Gesundheitssprengel Mieminger Plateau - zuständig für die Gemeinden Mieming, Obsteig und Haiming - im 1. Quartal 2009 über 10 % der Be- völkerung ab 65 Jahren, während im Sprengel Brixen-Westendorf - zuständig für Brixen im Thale und Westendorf - kaum 2 % der Bevölkerung ab 65 Leistungen vom Sprengel in Anspruch nahm.

Auch im stationären Bereich können derartige regionale Unterschiede beobachtet werden. Während im Gebiet des Gemeindeverbandes Südöstliches Mittelgebirge nur 1,8 % der Einwohner ab 65 Jahren stationär betreut werden, sind es in den Gemeinden des Altenheimverbandes Jenbach und Umgebung 6,2 %.

Bei der direkten Gegenüberstellung der Inanspruchnahme von ambulanter und sta- tionärer Pflege auf Bezirksebene werden die Unterschiede noch deutlicher. Sowohl die Anzahl der belegten Heimplätze als auch die Anzahl der ambulant betreuten Personen variieren stark zwischen den Bezirken. Während in Innsbruck-Stadt, Inns- bruck-Land und Kitzbühel eine größere Zahl an Personen stationär als ambulant betreut wird, überwiegt in Lienz und Schwaz eindeutig die ambulante Pflege. In den Bezirken Imst, Kufstein, Landeck und Reutte kann das Verhältnis als ausgewogen bezeichnet werden.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 6: Anzahl der ambulant bzw. stationär betreuten Personen in den Tiroler Bezirken pro 1.000 Einwohner ab 65 Jahren

Diese Unterschiede lassen sich fest stellen, obwohl der Vergleich auf Bezirksebene sehr grob und daher ungenau ist. Es kann davon ausgegangen werden, dass bei einer Untersuchung von kleineren regionalen Einheiten (z.B. Gemeinden) größere Unterschiede nachgewiesen werden können.

Es drängt sich die Frage auf, womit diese Unterschiede in der Inanspruchnahme von formeller Pflege begründet werden können. Können Faktoren identifiziert werden, mit der die Tendenz zur ambulanten oder stationären Pflege in den Tiroler Gemeinden begründet werden kann?

3 IDENTIFIZIERUNG VON EINFLUSSNEHMENDEN FAKTOREN

Es wurden bereits mehrere Studien mit dem Ziel einflussnehmende Faktoren auf die Inanspruchnahme von ambulanter und stationärer Pflege zu identifizieren durchgeführt. Im Folgenden werden die Erkenntnisse, die aus diesen Untersuchungen gewonnen wurden, näher erläutert.

3.1 Pflegebedürftigkeit

Mehrere Studien kamen zu dem Ergebnis, dass der Gesundheitszustand als der wichtigste Einzelfaktor gilt, der einen Übertritt in eine stationäre Pflegeeinrichtung begünstigt (Guilley, 2005, S. 124; Höpflinger & Hugentobler, 2005, S. 98). In einer in der Schweiz durchgeführten Studie konnte bestätigt werden, dass für immerhin zwei Drittel der Heimbewohner der schlechte Gesundheitszustand bzw. der Grad der Pflegebedürftigkeit das Hauptmotiv für den Heimübertritt waren (Schneekloth, 2006, S. 15).

3.2 Wohnsituation

3.2.1 Eigentumsverhältnisse

In einer in Deutschland durchgeführten Studie konnte gezeigt werden, dass Menschen, aus einer Mietwohnung eher bereit sind sich in stationäre Pflege zu begeben als Personen aus privatem Eigentum (Pritzkuleit u.a., 2003, S.505). Mit Hilfe von Daten, die den Anteil der Wohnungen und Häuser in Privateigentum zeigen, soll geprüft werden, ob ein derartiger Einfluss der Eigentumsverhältnisse auf die formelle Pflege auch in Tirol bestätigt werden kann.

3.2.2 Wohnungsausstattung

Die Wohnsituation der betreuungsbedürftigen Personen kann als wichtiger Indikator für die Frage, ob diese überhaupt zuhause betreut werden können, gesehen wer- den. Ein bedeutendes Kriterium ist dabei die Ausstattung ihrer Häuser und Woh- nungen, denn laut Badelt, et al. hängt das Ausmaß der individuell erfahrenen Betreuungsbedürftigkeit in erheblichem Maße von der Wohnungsausstattung ab (1997, S. 47). Demzufolge verfügten nahezu 90 % der Befragten einer durchgeführ- ten Studie über eine Toilette bzw. eine Bad- oder Duschgelegenheit in der Woh- nung, während bereits ein Drittel der Befragten keine Zentralheizung zur Verfügung hatte.

Besonders im inneralpinen Streusiedlungsgebiet werden immer noch viele Häuser mit Holz oder Kohle beheizt und fließendes Warmwasser ist noch nicht überall Standard (Fischer, 2009, S. 56). Im Bundesland Tirol ist das Landschaftsbild massiv durch die Berge geprägt, denn das Gebirge bedeckt den Großteil der Landschafts- fläche, während die nutzbare Dauersiedlungsfläche nur 12 % beträgt (Statistik Austria, 2008). Daher wird angenommen, dass der Aspekt der Haus- bzw. Woh- nungsausstattung besonders in Tirol bedeutsam sein könnte. In der Folge könnte dies für die Bewohner ein Grund sein, bei Eintreten von Pflegebedürftigkeit, eher stationäre Pflege in Anspruch zu nehmen. Zur Überprüfung dieser Hypothese wer- den Daten des Statistischen Informationssystems für die Tiroler Raumordnung (SITRO) herangezogen, die auf Ebene der Gemeinden die jeweiligen Bevölke- rungsanteile zeigen, die eine Wohnung oder Haus in folgenden unterschiedlichen Ausstattungen bewohnen:

- Typ I: Zentralheizung, Bad, WC und fließendes Wasser innerhalb der Wohnung
- Typ II: Bad, WC und fließendes Wasser innerhalb der Wohnung
- Typ III: WC und fließendes Wasser innerhalb der Wohnung
- Typ IV:Nur fließendes Wasser innerhalb der Wohnung

3.2.3 Besiedlungsdichte

Die Besiedlungsdichte kann als genereller Indikator für die vorherrschende Infrastruktur gesehen werden. Je mehr Menschen sich an einem Ort niederlassen, desto besser ist in der Regel auch die dortige Infrastruktur ausgebaut. Mit der Untersuchung dieses Merkmals kann gezeigt werden, ob sich die Bewohner einer schwach besiedelten Gegend, z.B. eine Streusiedlung, tendenziell in ihrer Wahl einer Pflegeform von Personen in Ballungszentren unterscheiden.

3.3 Soziale Netzwerke

Das Vorhandensein von sozialen Netzwerken ist ein entscheidender Faktor für die Wahl zwischen ambulanter und stationärer Betreuung. Die Qualität der sozialen Netze vor dem Eintritt der Hilfs- und Pflegebedürftigkeit bestimmt über die Betreu- ungssituation beim Entstehen von Pflegebedürftigkeit (Kytir & Münz, 1992, S. 88). Blinkert et al. sind der Meinung, dass die Chance auf Betreuung in den eigenen vier Wänden in ländlichen Regionen, aufgrund der starken Verankerung in einem priva- ten Unterstützungsnetzwerk, höher ist, während in Städten eher auf eine stationäre Betreuung zurückgegriffen werden muss (1999, S. 58). Gatterer nennt zusätzlich auch das System der Nachbarschaftshilfe, das in ländlichen Regionen meist stark ausgeprägt ist (2003, S. 52).

Doch soziale Systeme können nicht jeden Pflegebedarf decken und somit können nur Personen alleine wohnen, die keinen sehr hohen Betreuungsaufwand aufweisen (Badelt et al., 1997, S. 45; Forbes & Janzen, 2004, S.1).

3.3.1 Familienstand

Ein wesentlicher Faktor bei der Entscheidung für ambulante oder stationäre Pflege dürfte der Familienstand sein, denn die Chancen für einen Heimeintritt sind bei al- leinstehenden Personen, besonders bei Ledigen, sehr viel höher als dies bei verhei- rateten Personen der Fall ist (Guilley, 2005, S. 122; Höpflinger & Hugentober, 2005, S. 98; Wehrli-Schindler, 1997, S. 49). Beim Eintreten von gesundheitlichen Beschwerden können alleinstehende Betroffene nicht auf die Unterstützung des Partners zählen, der ein zuhause Bleiben ermöglichen würde, sondern sind eher auf einen Umzug in ein Heim angewiesen. So verwundert es auch nicht, dass in einer Studie in der Schweiz gezeigt wurde, dass 85 % der Heimbewohner alleinstehend sind (Schneekloth, 2006, S. 12).

Guilley (2005, S. 122) konnte in einer in der Schweiz durchgeführten Studie bestäti- gen, dass auch das Vorhandensein bzw. Fehlen von Kindern einen starken Einfluss auf den Eintritt in ein Altenwohn- und Pflegeheim ausübt. Kinderlose Personen nehmen demnach häufiger institutionelle Betreuung in Anspruch, da keine Kinder vorhanden sind, die als inoffizielle Anlaufstelle für die jeweilige hilfsbedürftige Per- son fungieren könnten. In dieser Untersuchung konnte gezeigt werden, dass die zahlenmäßig größte Gruppe von Heimbewohnern aus Personen besteht, die über keine nahen Familienangehörige verfügen, gefolgt von Alleinstehenden mit Kindern und Verheirateten ohne Kinder.

3.3.2 Haushaltsgröße

In einer von Schneekloth durchgeführten Studie wurde die Haushaltsgröße als wei- terer einflussnehmender Faktor für die Entscheidung zwischen ambulanter und sta- tionärer Pflege identifiziert (2006, S. 14). Aus den Ergebnissen ging hervor, dass 60 % der Schweizer Heimbewohner aus einem Ein-Personenhaushalt in die stationäre Einrichtung gewechselt sind. Bei Eintritt von Pflegebedürftigkeit unterliegen alleinlebende Personen offenbar einem höheren Risiko, in eine stationäre Einrichtung wechseln zu müssen.

3.4 Bildungsniveau

Der Einfluss des Bildungsniveaus auf den Heimeintritt konnte von Höpflinger und Hugentober (2005, S. 98) in einer Untersuchung in der Schweiz bestätigt werden: Während von den über 79-jährigen Männern mit akademischer Ausbildung weniger als 10 % in Alters- und Pflegeeinrichtungen leben, sind dies mehr als 20 % bei den gleichaltrigen Männern ohne Berufslehre. Auch bei den Frauen variiert die Wahr- scheinlichkeit im hohen Alter in ein Altenwohn- und Pflegeheim zu wechseln, je nach schulisch-beruflicher Ausbildung. Auch Guilley (2005, S. 122) kommt in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass ein niedriger Bildungsstand den Eintritt in eine institutionelle Betreuung begünstigt.

3.5 Zugang zu Versorgung

Die vorhandene Infrastruktur im Wohnumfeld eines betreuungsbedürftigen Men- schen spielt bei der Wahl der Pflegeform eine wichtige Rolle. Handelt es sich doch dabei um einen wesentlichen Faktor um - bei beginnender Betreuungsbedürftigkeit

- weiterhin eine selbständige Lebensführung zu ermöglichen. Pflegebedürftige Per- sonen, die in ländlichen Regionen wohnhaft sind, sind diesbezüglich klar im Nach- teil. Denn durch die geringe Bevölkerungsdichte ist die Infrastruktur nicht in der Qualität vorhanden, wie dies in Ballungszentren der Fall ist. Im ruralen Bereich müssen daher längere Wegstrecken in Kauf genommen werden, was den Zugang zu verschiedenen Einrichtungen des öffentlichen Lebens erheblich erschwert. Die Situation kann durch die eingeschränkte Mobilität der betreuungsbedürftigen Per- son, eine schlechte öffentliche Verkehrsanbindung und die damit verbundene finan- zielle Mehrbelastung zusätzlich erschwert werden (Gatterer, 2003, S. 49). Auch Schmähl hat die Verkehrsinfrastruktur als wesentlichen Faktor hinsichtlich der Er- reichbarkeit und Nutzung von örtlich gebundenen Infrastruktureinrichtungen identifiziert (2000, S. 49).

Lange Wegstrecken können sich auch auf die Inanspruchnahme von ambulanten Pflegeleistungen auswirken, da die Anfahrtszeiten des mobilen Personals den Klien- ten teilweise weiterverrechnet werden und die Kosten für die Pflegeleistungen damit erheblich steigen können. Die daraus entstehende finanzielle Mehrbelastung stellt eine Problematik im ländlichen Bereich dar (Gatterer, 2003, S. 49). So verwundert es nicht, dass mehrere Studien zur Inanspruchnahme von ambulanten Pflegeleis- tungen ergaben, dass in ländlichen Gebieten tendenziell weniger ambulante Pflege in Anspruch genommen wird als in urbanen Regionen (Nordberg, 2007, S. 42; Wal- ter & Schwartz, 2000, S. 86). Walter und Schwartz zeigen in ihrer Arbeit auf, dass am Land aus diesem Grund die mobile Betreuung zu einem Drittel weniger genutzt wird als im städtischen Raum. Auch im stationären Bereich spielt die räumliche Dis- tanz eine Rolle, denn bei der Wahl einer Pflegeeinrichtung stellt die geographische Nähe zum früheren Wohnort das wichtigste Kriterium dar (Casman & Lenoir, 1998 zitiert in Guilley, 2005, S. 127).

Besonders für ältere Menschen sind auch Einrichtungen, wie Arztordinationen und Apotheken von essentieller Wichtigkeit, denn die Erreichbarkeit dieser Institutionen wirkt sich auf die Betreuungssituation aus (Kytir & Münz, 1992, S. 88; Badelt et al., 1997, S. 44). Da im ländlichen Bereich oft weite Distanzen zurück gelegt werden müssen um die Betreuung und Beratung eines Facharztes in Anspruch nehmen zu können, wird die medizinische Versorgung in erster Linie durch Allgemeinmediziner abgedeckt (Gatterer, 2003, S. 49). Der Zugang zu der Ordination eines Allgemein- mediziners kann daher, bei Eintreten von Hilfs- und Betreuungsbedürftigkeit, als wichtiges Kriterium für den Verbleib im eigenen Zuhause gesehen werden.

Die Erreichbarkeit von Einrichtungen des öffentlichen Lebens ist ein wichtiges Ele- ment der sozialen Integration. Denn damit haben betreuungsbedürftige Personen die Möglichkeit, am Leben der Gesellschaft teilzunehmen und, zumindest in Teilbe- reichen, ihre Selbständigkeit zu bewahren (Badelt et al., 1997, S. 49). Die Möglich- keit Lebensmittel selbständig einzukaufen ist essentiell für jede Altersgruppe. Betreuungsbedürftige Personen, die in ihrer Mobilität oft erheblich eingeschränkt sind, sind besonders auf nahe gelegene Einkaufsmöglichkeiten angewiesen. Mit zunehmender Ortsgröße verbessert sich in der Regel der Zugang zu Einkaufsmöglichkeiten (Blinkert et al., 1999, 59).

3.6 Vergangene Arbeitsbedingungen

Betreuungsbedürftigkeit kann laut einer Studie von Blinkert und Klie, die in der Schweiz durchgeführt wurde, auch im Zusammenhang mit vergangenen Arbeitsbe- dingungen stehen (1999, S. 47). Dies trifft vor allem auf ältere Generationen zu, die in ihrem Arbeitsalltag oft sehr harten Arbeitsbedingungen ausgesetzt waren. So wurde nachgewiesen, dass in ländlich oder industriell geprägten Gebieten die Pfle- gebedürftigkeitsquote höher liegt, als im Vergleich zu städtischen Dienstleistungs- zentren.

Da in Tirol, ähnlich wie in der Schweiz, viele Gebiete ländlich und industriell geprägt waren und auch immer noch sind, ist es denkbar, dass auch hier ein Zusammen- hang zum gewählten Pflegearrangements gefunden werden kann. Zur Überprüfung dieses Merkmals werden entsprechende Daten der Landesstatistik verwendet: Ei- nerseits der Bevölkerungsanteil, der im primären Bereich4 (Rohstoffgewinnung) be- schäftigt war und andererseits jener Anteil, der im sekundärer Bereich (Rohstoffver- arbeitung) tätig war. Da jedoch nicht die Daten der aktuellen Situation zur Anwen- dung kommen sollen, sondern aus einer Zeit, als die heutige Generation der Alten noch im Arbeitsleben stand, werden Daten aus dem Jahr 1961 verwendet.

3.7 Auswahl der zu überprüfenden Merkmale

Basierend auf den Erkenntnissen, die aus der theoretischen Abhandlung der Forschungsfrage gezogen werden konnten, werden Merkmale ausgewählt, die hinsichtlich ihres Einflusses auf die Entscheidung zwischen ambulanter und stationärer Pflege untersucht werden sollen.

[...]


1 Quelle: Tiroler Gesundheitsdatenatlas, https://portal.tirol.gv.at/TigedatWeb/app, Abfrage 09.01.2010

2 Quelle: http://www.tirol.gv.at/themen/gesellschaft-und-soziales/soziales/mobile-dienste, 15.02.2010

3 Quelle: http://www.tirol.gv.at/fileadmin/www.tirol.gv.at/themen/gesellschaft-und- soziales/soziales/Gesetze_Richtlinien/Richtlinie_Mobilen_Pflege_und_Betreuung.pdf, 15.02.2010

4 Die Bereiche Energie, Wasser, Bergbau, Steine und Erde werden laut dem Statistischen Informationssystem der Tiroler Raumordnung zum sekundären Bereich gezählt.

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Details

Titel
Welche Pflegeform im Alter?
Untertitel
Identifizierung von Einflussfaktoren auf die Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Pflege in Tirol
Hochschule
Management Center Innsbruck Internationale Fachhochschulgesellschaft mbH
Note
1
Autor
Jahr
2010
Seiten
71
Katalognummer
V168772
ISBN (eBook)
9783640866793
ISBN (Buch)
9783640866434
Dateigröße
2510 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Tirol, Pflege, ambulante Pflege, stationäre Pflege
Arbeit zitieren
Maria Wurzer (Autor:in), 2010, Welche Pflegeform im Alter?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/168772

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