Schriften in der Medienkonzeption


Hausarbeit, 2001

16 Seiten, Note: 2.0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Was ist Typografie?
1.1. Die Entwicklung der Typografie

2. Die Schrift
2.1. Das Schriftzeichen
2.2. Zeichenmaße
2.3. Serifen
2.4. Die Schrifteneinteilung
2.5. Maßangaben in der Typografie
2.6.Schriften zweckmäßig einsetzen

3. Gestaltung und Massenkommunikation
3.1. Beispiele angewandter Typografie
3.1.1. Corporate Identity und Corporate Design
3.2. Das Zusammenwirken von Typografie und Bild

4. Literaturverzeichnis

1. Was ist Typografie?

Das Wort Typografie ist zusammengesetzt aus den griechischen Wörtern „typos“ (Gestalt, Muster, Form) und „graphein“ (schreiben).

Unter Typografie versteht man das Arbeiten mit Schrift und freiem Raum. Prinzipiell kann man Typografie in zwei Bereiche unterteilen: zum einen die Vermittlung von Informationen in Dokumenten und zum anderen die Übermittlung von Botschaften in Werbedrucken oder Kunstwerken. Hierbei wird die Typografie mehr als gestalterisches Mittel eingesetzt.

In beiden Fällen muss sich aber die Typografie am Zweck und Inhalt des Gedruckten ausrichten.[1]

Typografie ist damit das Mittel, mit dem es möglich ist, einen Text der Aussage entsprechend zu gestalten. Bei der Herstellung des Dokumentes ist daher entscheidend, ob die bloße Wissensvermittlung mit einer guten Lesbarkeit und mit einem hohen Maß an Übersichtlichkeit im Vordergrund steht, oder ob es gilt, einen Blickfang und den Transfer einer Aussage zu ermöglichen.

1.1. Die Entwicklung der Typografie

Der Ursprung unserer heutigen Typografie liegt wahrscheinlich 3000 v.Chr. in ägyptischen Hieroglyphen. Abgeleitet wurden die ersten Buchstaben von der Gestalt der Tiere. Das >A< zum Beispiel entspricht dem Bildzeichen für den Stier (Aleph).

Die Entwicklung der Schrift steht aber auch in ganz engem Zusammenhang mit der Architektur. Basiselemente der griechischen Architektur waren die geometrischen Grundformen Quadrat, Rechteck, Dreieck sowie der Kreis.[2]

Die ersten geschriebenen Wörter wurden wahrscheinlich um 1200 v.Chr. mit der Phönizischen Schrift fixiert. Als zwischen dem 1. und dem 5. Jahrhundert ein schnelleres Schreiben auf Papyrus oder Pergament möglich wurde, entstanden neue Schriften. Es entstand die Römische Kapitalis und die Unziale, die Schrift der früheren Christen. Diese Unziale wurde schnell von den Missionaren in ganz Europa verbreitet. Das ist in den alten Handschriften in irischen und angelsächsischen Klöstern überliefert. Eine weitere bekannte Schrift dieser Zeit ist die Kapitalis Quadrata, deren besonderes Merkmal Serifen waren. Eine wichtige Etappe in der Entwicklung der Typografie ist die Kleinbuchstabenschrift, die Karolingische Minuskel. Diese entstand um 800 n. Chr..[3]

Angelehnt an den romanischen Baustil um 1100 entstanden gut lesbare und schöne Rundbogenschriften. Um 1250 entwickelten sich die ersten Anzeichen für Groß- und Kleinbuchstaben-Schreibweise.

In der Renaissance um 1500 wurden die karolingische Minuskel mit den Großbuchstaben der römischen Kapitalis verbunden.

Es folgte das Barock mit einer schwungvollen Linienführung an den Bauwerken. Dementsprechend schwungvolle Schreibschriften wurden entwickelt. Das Zeitalter des Klassizismus steht für strenge und kontrastreiche Schriftformen. Die Entwicklung fand ihre Fortsetzung im Zeitalter der neuen Sachlichkeit. Dem heutigen Baustil entsprechend entstanden neue sachliche Schriftformen. Bekannt ist u.a. die Schrift „Bauhaus.“[4]

2. Die Schrift

„Freier Raum und Schrift sind die wesentlichen Hilfsmittel beim typografischen Gestalten.“[5] Da Schrift ein primärer Informationsvermittler ist, kommt ihr bei allen Dokumenten eine fragende Rolle zu. Der richtige Einsatz und die korrekte Anwendung von Schrift bestimmen weitgehend das Aussehen und die Funktion eines Dokuments. Eine Hauptanforderung in der Medienkonzeption ist es daher, für jede Drucksache die richtige Schrift auszuwählen.[6]

2.1. Das Schriftzeichen

Obwohl heute in der Medienkonzeption und im Druckbereich sehr viele und bei DTP -Programmen alle Schriften elektronisch erzeugt werden, leiten sich Maße und Begriffe in der Typografie historisch vom Bleisatz ab. Die wichtigsten Begriffe sind die Dickte und das Fleisch. Unter der Dickte versteht man die Breite des Schriftkegels, also des Buchstabens. Sie ist identisch mit der Kegelgröße. Die Kegelgröße ist bei DTP-Systemen so ausgelegt, dass sich die Buchstaben nicht berühren.[7]

Als Fleisch bezeichnet man den freien Raum um den Buchstaben.

2.2. Zeichenmaße

Zeichenmaße geben Auskunft über die Größe eine Schrift. Als Orientierung dient dazu die Schrift- oder Grundlinie. Die Schrift- oder Grundlinie ist eine gedachte Linie, an der sich die Schrift ausrichtet.[8]

Bei Zeichenmaßen unterscheidet man die Oberlänge, die Mittellänge und die Unterlänge.

Die Mittellänge einer Schrift gibt die Höhe eines Zeichens wie a, c oder e an.

Die Oberlänge eines Zeichens ist das Maß, mit dem Kleinbuchstaben wie d, f, h, k, l, t über die Mittellänge hinausragen. Diese Oberlänge kann etwas über die Mittellänge hinausragen.

Als Unterlänge bezeichnet man die Strecke um die Kleinbuchstaben wie p oder y, die über die Grundlinie nach unten ragen.[9]

Die Höhe eines Buchstabens wird Versalhöhe genannt. Daran orientierend bezeichnet man die Großbuchstaben auch als Versalien, während man bei Kleinbuchstaben von Gemeinen spricht.

Weiterhin wird zur Angabe der Zeichengröße die Kegelgröße benutzt. Die Kegelgröße ergibt sich aus der Oberlänge des Zeichens plus einem kleinen Zuschlag. Die Kegelgröße wird in der Regel in Millimeter, Pica, Punkten oder Points angegeben. Interessant für die Medienkonzeption ist, dass die Kegelgröße bei vielen DTP -Programmen auch Schriftgrad oder Schriftgröße genannt wird.[10]

Der Begriff Schriftstärke oder Fettgrad gibt die Dicke der Strichstärke an. Hier sind die Bezeichnungen leicht, mager, normal, halbfett, fett und extrafett möglich. Weiterhin gibt es die Möglichkeit, eine Aussage über die Schriftlage ietr H klhjklhjhjkjhkh

zu geben. Hier unterscheidet man zwischen dem Standardmäßigen normal (aufrecht) und dem kursiven Schnitt.[11]

Interessant für die Medienkonzeption ist die Skalierbarkeit der Schriften. Hierunter ist zu verstehen, wie stark Schriften vergrößert werden können. Theoretisch ist dies immer möglich. Jedoch sind dem Vergrößern ästhetische Grenzen gesetzt. Die Schriftform sollte bei kleineren Schriftgraden geringfügig anders, d.h. weiter und etwas fetter entworfen sein, als bei großen Schriftarten. So werden z.B. DTP – Schriften für unterschiedliche Größenbereiche angeboten. Zum Einsatz kommen diese Schriften meist in großen Überschriften oder auf Plakaten mit Schriftgraden oberhalb von 60 Punkt.[12]

Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit der Zeichen sind die Schriftfamilien. Schriftfamilien bestehen aus Zeichen mit verschiedenen Schriftschnitten. Zu ihnen gehören meist neben der Grundschrift ein kursiver, ein halbfetter und ein fetter Schnitt mit einer kursiven Variante.

2.3. Serifen

Serifen sind bei einer Schrift die geschwungenen oder rechteckigen Enden der Striche.

Ursprünglich stammen Serifen aus der Haltung der Schreibwerkzeuge der Antike, nämlich dem Meißel und der Breitfeder. Oft werden Serifenschriftarten daher auch als Antiqua-Schriften bezeichnet. Diese Serifen wurden später bei einigen Druckschriften als charakteristisches Merkmal übernommen.

Serifenlose Schriftarten, auch Grotesk-Schriften genannt, werden heute vielfach als modern empfunden und deshalb oft eingesetzt. Typische Beispiele für eine serifenlose Schrift sind die Helvetica und die Futura. Allerdings wird eine Serifenschrift bei längeren Texten von den meisten Lesern als angenehmer und besser lesbar empfunden, so dass diese hier überwiegend eingesetzt werden.

2.4. Die Schrifteneinteilung

Werden Schriften klassifiziert, so erfolgt die erste Unterscheidung nach der Schriftart. Typische Vertreter der Antiqua-Schriften sind z.B. Times, New Century Schoolbook, Palatino, Garamond oder die Bodoni. Zu den Grotesk-Schriften zählen die Helvetica-Familie, Avant Garde, Gill Sans, Futura und die Univers. Daneben gibt es noch weitere Klassen wie etwa Schreibschriften (z.B. Zapf Chancery)und die Symbolschriften(z.B. Symbol, Wingdings).[13]

Natürlich gibt es in Deutschland auch eine DIN-Norm (DIN 16 518) zur Klassifizierung von Druckschriften. Danach unterscheidet man elf Schriftgruppen. Innerhalb dieser Gruppen gibt es weitere Untergruppen, allerdings wurden diese nicht klassifiziert.[14]

[...]


[1] Vgl. Praktische Typografie, Seite 10

[2] vgl. Typografisches Gestalten, Seite 47

[3] vgl. Typografisches Gestalten, Seite 47

[4] vgl. Typografisches Gestalten, Seite 48

[5] Mut zur Typografie, Seite 6

[6] vgl. Mut zur Typografie, Seite 6

[7] vgl. Mut zur Typografie, Seite 10

[8] vgl. Mut zur Typografie, Seite 12

[9] vgl. Mut zur Typografie, Seite 13

[10] vgl. Mut zur Typografie, Seite 13

[11] vgl. Mut zur Typografie, Seite 14

[12] vgl. Mut zur Typografie, Seite 14

[13] vgl. Mut zur Typografie, Seite 19

[14] vgl. Mut zur Typografie, Seite 20

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Schriften in der Medienkonzeption
Hochschule
Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)  (FB Wirtschaft)
Veranstaltung
Medienkonzeption
Note
2.0
Autor
Jahr
2001
Seiten
16
Katalognummer
V1674
ISBN (eBook)
9783638110372
ISBN (Buch)
9783638786720
Dateigröße
543 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Semesterabschlussarbeit.
Schlagworte
Medien, Typografie, Medienkonzeption, Schriften, Grafik
Arbeit zitieren
Axel Gräfenhain (Autor:in), 2001, Schriften in der Medienkonzeption, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/1674

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