Mediensysteme der BRD

Internet Revolution


Hausarbeit, 2010

18 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2.1. Akteure im Online-Journalismus
2.2. Unterscheidung von Nachrichtenportalen
2.2.1. Automatisierte Nachrichtenportale
2.2.2. Nicht-Automatisierte Nachrichtenportale / Verlagsseiten
2.2.3. Online-Zeitung

3. Leitmedien
3.1. Nachrichtenportal am Beispiel der »Tagesschau«
3.2. „Der Spiegel“
3.3. Leitmedium »BILD Online«

4. Finanzierung
4.1. Paid Content
4.2. Werbung
4.2.1. Werbearten

5. Fazit

Literaturverzeichnis

Anlage

„Mit Schlagzeilen erobert man Leser. Mit Information behält man sie.“

Alfred Charles William Harmsworth Northcliffe, britischer Verleger

1. Einleitung

Mehr als zwei Drittel, 67,1% oder einfach 54,94 Millionen Menschen! Alleine diese Zahlen, welche die Internetnutzung in Deutschland darstellen, beschreiben die Wichtigkeit des in unserer Gesellschaft mittlerweile wohl bedeutendsten Mediums der Kommunikation, Interaktion und Informationsverbreitung, das World Wide Web (WWW).

In Zeiten der stetigen Modernisierung unserer schnelllebigen Gesellschaft, rückt eine ausreichende Informationsversorgung immer weiter in den Vordergrund. Entscheidungen werden kaum mehr ohne das vorherige Recherchieren Im Internet getroffen. Ob unterwegs, über das Handy, oder auch während des Fitnesstrainings über den integrierten Fernseher – Informationen werden und müssen immer und an jedem Ort aktuell und direkt sein. Daher verlangt unsere Gesellschaft nach einem immer aktuelleren Informationsfluss, welcher über jedes Geschehen Auskunft gibt. Denn der am besten Informierte, scheint auch meist jener mit den besten Voraussetzungen zu sein. Der Druck auf Informationsanbieter und deren Vertreiber wächst daher stetig an, da die schnellstmögliche Aktualisierung immer mehr in den Vordergrund rückt. Kaum die Tiefe, sondern meist nur die Breite der Informationsversorgug scheint ausschlaggebend.

Der tägliche Blick in die Zeitung weicht immer mehr dem „aktuell informieren“ im Internet. Nicht nur durch das Ausbleiben der normalerweise entstehenden Kosten für den Konsumenten, sondern meist auch aus Gründen der Aktualität. Kaum gedruckt, scheint die mittlerweile konservativ wirkende Zeitung auch schon wieder veraltet zu sein. So kann beobachtet werden wie dieses „alte“ Medium stetig an Lesern verliert, da die Generation derer die mit der Zeitung allmorgendlich den Tag begannen, langsam von der Generation abgelöst wird, welche sich morgens zwischen den größten Schlagzeilen der »BILD-Zeitung« und dem Auf-den-neuesten-Stand-bringen in der „Internet-Community“ bewegt. Der wissenschaftliche Aspekt und die Kontroverse der Texte scheint hier meist unwichtig und weicht der um einiges größeren Nachfrage nach Sensationsjournalismus. Wenn selbst die seriösesten Nachrichtenportale Deutschlands zum Sensationsjournalismus greifen um sich der Leser gewiss zu sein, so sollte hinterfragt werden ob der Kontrollmechanismus durch das Internet vergraben wird.

Im Rahmen dieser Arbeit soll gezeigt werden, wie sich die Zeitung auf ein neues Medium einstellt, welche Akteure auf diesem Markt zu finden sind und welchen Problemen sie gegenüberstehen.

„Das Problem der Zeitungsberichterstattung liegt darin, dass das Normale uninteressant ist.“ Saul Bellow

2. Anbieter

Wenn das Internet noch vor einigen Jahren kaum Beachtung von Seiten der Verleger erfahren hat, so ist es mittlerweile zu einem der definitiv führenden Medien geworden. „Das Riepl’sche Gesetz besagt, dass kein neues Medium ein anderes verdrängt, sondern Medien komplementär nebeneinander existieren können“ (vgl. http://www.journalismus-lexikon.de/wiki/doku.php?id= rieplsches_gesetz, Rieplsches Gesetz, Zugriff am 24.02.2010). Dieses Argument brachten auch die vor dem Internet-Boom „herrschenden“ Verleger auf das Thema Internet angesprochen an. Sie waren der festen Überzeugung das das Internet keine ernst zu nehmende Gefahr darstellen könne (vgl. Range/Schweins 2007, S.27). Doch die tatsächlich Bedeutung des Internets steht heutzutage vollkommen außer Frage und mittlerweile besitzt fast jede Zeitung, Zeitschrift oder auch Magazin eine eigene Homepage, mit Hilfe derer die Informationsverbreitung in Anlehnung an ihre Printausgaben, oder auch in eigens dafür geschaffenen Artikel geschieht.

2.1. Akteure im Online-Journalismus

Neben den von Beginn an bestehenden Wettbewerbern, wie zum Beispiel »Yahoo«, oder »Web.de« existieren heutzutage auch vollautomatisierte Nachrichtenportale wie zum Beispiel »Google-News« oder aber auch die »Netzeitung«. Doch das Angebot der Nachrichtenportale nahm in den letzten Jahren ein recht unübersichtliches Ausmaß an. So muss man heute nicht nur mehrere hundert (die genaue Zahl ist nicht bekannt) Nachrichtenportale, sondern mittlerweile auch private Akteure im Internet als Nachrichtengeber hinzuzählen. Denn der Reiz dem sich der Nutzer gegenüber sieht, aus der passiven Rolle des Konsumenten auszubrechen und selbst als Akteur auf dem Markt aufzutreten, scheint sehr viele Amateur-Journalisten in seinen Bann zu ziehen ( vgl. Schrag, Wolfram, Medienlandschaft Deutschland, S. 45). Sie melden sich in Chat-Rooms oder so genannten Web-Logs (Web-Tagebüchern) zu Wort und fungieren somit auch als Informationsgeber (vgl. ebd.).

Doch sind die Internetangebote der Nachrichtenmagazine und der überregionalen Zeitungen (vgl. www.ivw.de, Onlinenutzung, Zugriff am 20.12.2010), vielleicht auch deswegen, weil sie von den meisten Rezipienten als Verlage mit seriösen Hintergründen gesehen werden, immer noch führend in der Medienlandschaft Internet. In der folgenden Abbildung soll ein grober Überblick über die bestehenden publizistischen Portale gegeben werden (siehe Abb. 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: eig. Darst.. IVW Nutzungsadaten, IVW-Online, Stand Dezember 2009

Es ist sehr gut zu erkennen, betrachtet man die Seitenaufrufe über die letzten Jahre hinweg, dass sich der gewöhnliche Rezipient, so scheint es, viel mehr für die Unterhaltung interessiert als für tatsächlich seriös recherchierte Nachrichten (vgl. www.ivw.de , Onlinenutzungsdaten, Zugriff am 13.01.2010). So lässt sich sagen, dass der Sensationsjournalismus, oder auch „Yellow Press“ genannt, immer mehr auf dem Vormarsch ist, was auch durch den Wechsel an der Spitze der Seitenaufrufe deutlich wird. War vor einiger Zeit noch der »Spiegel« die „klickstärkste“ Seite der Nachrichtenportale, so wurde sie mittlerweile von dem Content-Angebot von »BILD Online« überholt (vgl. http://kress.de/alle/detail/beitrag/101998-die-ivw-klickzahlen-im-dezember-bildde-ueberholt-spiegel-online.html, „Bild.de“ überholt „Spiegel Online“, Zugriff am 11.01.2010). Diese Zahlen sind vor allem für Werbende von Relevanz, denn sie richten ihren Preis meist nach der Reichweite (wie viele Nutzer sie erreichen), welche in „Visits“ und „PageImpressions“ ausgedrückt werden. Es hier nötig eine Unterscheidung zwischen den so genannten

„Visits“

- Ein Visit bezeichnet einen zusammenhängenden Nutzungsvorgang. Ein Visit beginnt, wenn ein Nutzer innerhalb eines Angebotes eine PageImpression erzeugt. Jede weitere PageImpression, die der Nutzer im Folgenden innerhalb des Angebotes erzeugt, wird diesem Visit zugeordnet. Der Visit wird als beendet angesehen, wenn länger als 30 Minuten keine PageImpression durch den Nutzer erzeugt worden ist. Wechselt der Nutzer auf ein neues Angebot und kehrt innerhalb von 30 Minuten auf das alte Angebot zurück, so wird kein neuer Visit gezählt. Wechselt der Nutzer auf ein neues Angebot und kehrt nach Ablauf einer Frist von 30 Minuten auf das alte Angebot zurück, so wird ein neuer Visit gezählt (http://daten.ivw.eu/download/pdf/Anlage1_Richtlinien_v2_2.pdf, IVW-Richtlinien, Zugriff am 19.02.2010) und den „Page Impressions“

- Eine PageImpression bezeichnet den Abruf einer Seite eines Angebotes durch einen Nutzer. Der Aufruf der Seite muss nutzerinduziert sein. Als nutzerinduziert ist jede Aktion eines Nutzers zu verstehen, die darauf ausgerichtet ist, eine Seite anzufordern, mit der Erwartung, eine wesentliche Veränderung des Seiteninhaltes zu bewirken (ebd.).

durchzuführen, da diese Merkmale für die Einweisung in die Tabelle nötig sind.

Hier nicht aufgeführt sind jene Seiten, welche eigentlich wesentlich höhere Aufruf-Zahlen vorweisen können. Angeführt wird diese Statistik unter anderem von sozialen Plattformen, wie zum Beispiel »schülervz.de« oder auch »facebook.com«, sowie »studivz.de« (vgl. www.ivw.de, Onlinenutzungsdaten, Zugriff am 17.01.2010). Sie weisen weitaus höhere Besucherzahlen auf als die hier betrachteten Nachrichtenportale (ebd.).

Im Hinblick auf Abbildung 1, soll im Folgenden vor allem auf die größeren Nachrichtenportale Bezug genommen werden. Denn obwohl sie die weitaus höheren Seitenaufrufe als ähnlich kleinere Verlagsseiten aufweisen können, so sehen sie sich doch dem gleichen Problem der Refinanzierung gegenüber, also dem Kompensieren der Ausgaben.

2.2. Unterscheidung von Nachrichtenportalen

Auf dem Markt der Nachrichtenportale existieren zwei verschieden Formen der Nachrichten-Bereitstellung. Eine Unterscheidung zwischen automatisierten und nicht-automatisierten Nachrichtenportalen ist hier notwendig um zu zeigen, welche der Portale eigens recherchierte Artikel veröffentlichen und welche ihre bereitgestellten Artikel über so genannte Aggregatorprogramme, deren genaue Definition hier aus Übersichtlichkeitsgründen vernachlässigt werden soll, beziehen (vgl. http://de.wikipedia.org/wiki/Rss#Verlinkung_einer_RSS-Datei, Zugriff am 17.01.2010).

2.2.1. Automatisierte Nachrichtenportale

Durch keine feststehende Definition des Begriffs „automatisierte Website“, wird der Begriff hier durch die einzelnen Wörter selbst definiert. So ist der Begriff „Automatisiert“ mit: „[...] die mit Hilfe von Maschinen realisierte Übertragung von Arbeit vom Menschen auf Automaten, üblicherweise durch technischen Fortschritt [...]“ zu verstehen (http://woerterbuch.babylon.com/ automatisierung/, Zugriff am 10.03.2010). Der Begriff „automatisiert“ in diesem Kontext insofern zu begreifen, dass automatisierten Portale ausgewählte Websites lesen und ihre Inhalte auf andere Seiten übertragen. So ist am Beispiel von »Google-News« erkennbar, dass die dort bereitgestellten Artikel von anderen Seiten, wie zum Beispiel jener der »Süddeutschen Zeitung«, von »Spiegel Online«, der »Zeit« und vielen anderen Nachrichtenportalen stammen (vgl. http://news.google.de, Zugriff am 18.01.2010),

Wie schon genannt, sind Beispiele hierfür: »Google-News«, »Netzeitung« oder auch »nachrichten.de«.

[...]

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Mediensysteme der BRD
Untertitel
Internet Revolution
Hochschule
Universität Passau
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
18
Katalognummer
V165192
ISBN (eBook)
9783640807673
Dateigröße
976 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mediensysteme, Internet, BRD, Revolution, Online-markt
Arbeit zitieren
David Müller (Autor:in), 2010, Mediensysteme der BRD , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/165192

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