Rebuilding Ground Zero - Der Wiederaufbau des World Trade Centers unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer Aspekte


Hausarbeit, 2010

30 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1. Einleitung

1.1 Hintergrund der Arbeit

Da es sich bei dieser Hausarbeit um eine gemeinschaftliche Arbeit handelt, haben die Verfasser bei der Themensuche großen Wert darauf gelegt, ein Thema zu wählen, welches die Studiengänge von beiden einbezieht. Dies ist zum einen Immobilienmanagement, zum anderen Tourismus und Eventmanagement.

Zahlreiche Aspekte des Immobilienmanagements finden sich in der Arbeit wieder. Beispielsweise die Finanzierung der Immobilien, die Frage nach ausreichenden Mietern und Pächtern, die Suche nach Ideen und Architekten sowie die Analyse des derzeitigen Immobilienmarktes der Region. Ein ebenso wichtiger Aspekt ist, wie sich der Wiederaufbau auf den Tourismus auswirken könnte und was dies für Firmen und Anwohner in Manhattan zur Folge hätte. Zu untersuchen ist, ob sich der Tourismus nach der Entstehung von Ground Zero verändert hat und ob eine neue Touristenattraktion, in und für New York, überhaupt sinnvoll ist.

Es war den Verfassern außerdem wichtig, ein aktuelles Thema zu wählen, welches auch für nicht Fachkundige interessant ist. Auf einer Weltmacht wie die USA liegt ein besonderes Augenmerk. In vielen Fällen wird sie als Vorbild gesehen, manchmal aber auch als abschreckendes Beispiel. Terror und Attentate sind aktuelle Themen, welche auf der ganzen Welt großes Aufsehen erregt. Nicht minderes Interesse gilt dem Umgang mit den Folgen des Terroranschlages.

1.2 Ausgangspunkt der Arbeit

Seit den Terroranschlägen wird über einen Neuaufbau des World Trade Center diskutiert; dabei geht es nicht um die Frage, ob es wieder aufgebaut wird, sondern nur darum, wie und wo genau es wieder aufgebaut werden soll. Zahlreiche Architektenbüros profilierten sich in mehreren Ausschreibungen zu diesen Fragestellungen. Auch das Volksbegehren nach einer Gedenkstätte floss mit in die Ideen und Entwürfe der potentiellen Architekten ein. Verschiedenste Probleme wie Sicherheitsvorkehrungen, Finanzierung und Uneinigkeiten zwischen dem Pächter und der Eigentümerin des Grundstückes erschwerten den Bau und ziehen ihn bis heute in die Länge. Der Tourismus, welcher zunächst große Umsatzeinbußen aufwies, erholte sich nach einigen Jahren und blühte gerade zu auf. Ground Zero ist zu einer Attraktion in Manhattan geworden. Sich diesen Tourismus zu Nutze zu machen und die Wirtschaft dadurch weiter zu stärken ist nun Aufgabe der Stadt. Dies ist durch den Wiederaufbau zu erreichen, was im Hauptteil dieser Arbeit verdeutlicht wird.

1.3 Forschungsgegenstand und leitende Fragestellungen

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit dem Ground Zero und dem Wiederaufbau des World Trade Center unter ökonomischen Aspekten.

Zentrale Fragestellungen sind hierbei:

- Ist der Wiederaufbau wirtschaftlich sinnvoll unter Berücksichtigung des Tourismus und der Investoren?
- Wie gestaltet sich der Prozess des Wiederaufbaus?

1.4 Methodik und Quellen

Noch im Jahr der Zerstörung des Welthandelszentrums in New York City begann die Planung zur Wiederherstellung der Gebäude. Bis heute gibt es Uneinigkeiten und Änderungen. Das Datum der Fertigstellung wird kontinuierlich um einige Jahre verschoben. Bis heute befindet sich das Neue Handelszentrum im Bau. Dies grenzt das Thema ein, von 2001 bis 2010. Der Ort des Geschehens ist in New York, der südliche Teil Manhattans, an dem die Türme bis 2001 standen.

Die Basis der Arbeit bilden Pressequellen, welche zahlreich vorhanden sind. Sekundärliteratur ist hingegen nur gering vorhanden. Die bisher vorhandene Sekundärliteratur beschäftigt sich großen Teils mit den Terroranschlägen und deren Auswirkung, nicht jedoch mit dem Wiederaufbau. Eine hilfreiche Quelle war die Diplomarbeit von Heike Hoffmann: „Post World Trade Center Planning“, in welcher verschiedene Aspekte zu der Architektur des World Trade Centers thematisiert werden. Desweiteren haben wir versucht mit der Hafenbehörde Kontakt aufzunehmen. Auf der offiziellen Seite der Hafenbehörde wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass man bei Fragen zu dem neuen World Trade Center elektronisch Kontakt aufnehmen kann[1]. Auf mehrfache Anfrage per Mail an tmaher@panynj.gov kam jedoch keinerlei Reaktionen. Die Tatsache, dass der Wiederaufbau noch nicht abgeschlossen ist, lässt wöchentlich neue Zeitungsartikel zu dem Thema erscheinen, mit neuen und voneinander abweichenden Informationen. Einige bereits recherchierte Fakten wurden von Neuerungen abgelöst. Dies hat uns die Ausarbeitung und Darstellung erheblich erschwert. Hinzu kommt, dass einige nützliche Bilder im Internet urheberrechtlich kopiergeschützt sind und diese somit nicht verwendet werden können.

1.5 Vorgehensweise und Aufbau der Arbeit

Bis Anfang 2009 war von einem Freedom Tower die Rede. Anschließend wurde stattdessen der Name One World Trade Center eingeführt, um einen politisch aufgeladenen Namen zu vermeiden. Aus Kontextgründen haben sich die Verfasser dafür entschlossen, keinen einheitlichen Namen zu verwenden.

In der Arbeit werden zunächst verschiedene Aspekte zum Wiederaufbau des World Trade Center beleuchtet. Als ersten Punkt haben sich die Verfasser mit den allgemeinen Aspekten beschäftigt wie das Ausmaß der Zerstörung und die Frage, was wieder aufgebaut werden soll. Der zweite Punkt stellt Probleme dar, die der Wiederaufbau mit sich bringt. Hierin wird der planerische Ausnahmezustand skizziert, in welchem eine Vielzahl von Akteuren auf unterschiedlichste Weise Einfluss nahm. Ein weiterer Punkt sind entscheidenden Akteure der Regierung, die Hafenbehörde und der Pächter Silverstein. Im Folgenden wurde der Streit über die Architektur ausführlich beschrieben und diese Problematik mit der Finanzierung abgeschlossen.

Im vierten Abschnitt haben die Verfasser die positiven Aspekten des Wiederaufbaus untersucht: Hier war zunächst der Tourismus und die Auswirkungen durch den Wiederaufbau zu betrachten. Im Anschluss daran wurde sich mit der Stärkung der Wirtschaft durch Einkaufszentren befasst und dem daraus resultierenden Aufschwung Manhattans. Der siebte Punkt der Arbeit skizziert den Immobilienmarkt in Manhattan, gegliedert in die wirtschaftliche Situation, einen Rückblick und einen Ausblick. Abschließend wird die Verkehrsanbindung an das One World Trade Center beleuchtet.

Der dritte und letzte Teil beinhaltet ein Fazit, in welchem unter anderem eine Bestandsaufnahme des derzeitigen Zustandes dargestellt wird, sowie möglicherweise folgende Probleme in der Zukunft.

2. Hauptteil

2.1 Allgemeine Aspekte zum Wiederaufbau

Um die ökonomischen Gesichtspunkte des Wiederaufbaus des World Trade Center (WTC) darzustellen ist es erforderlich, sich zunächst mit den allgemeinen Aspekten zum Wiederaufbau zu beschäftigen.

Drei Fragestellungen stehen dabei im Mittelpunkt:

- Was genau wurde wo und mit welchem Ausmaß zerstört?
- Was soll an welcher Position wiederaufgebaut werden?
- Welche allgemeinen Probleme erschweren den Wiederaufbau?

2.1.1 Die Zerstörung

Bei den Terroranschlägen am 11.September 2001 wurden insgesamt sieben Gebäude sowie die Verbindungsbrücke zum World Financial Center beschädigt beziehungsweise zerstört[2]. Die ersten drei Gebäude die einstürzten waren die Zwillingstürme und das WTC 7. Auch die U Bahn Station World Trade Center wurde stark beschädigt[3], ebenso die nähere Umgebung des WTC Areals (siehe Abbildung 1 und 2). Der wirtschaftliche Schaden wurde von Experten auf circa 40 Milliarden US Dollar geschätzt und ist damit der bisher größte Versicherungsfall der Geschichte[4]. Dies zieht Rechtsstreitigkeiten der Beteiligten nach sich. Angeblich soll nur ein Turm versichert gewesen sein, da die Erstversicherer davon ausgingen, dass ein Totalverlust beider WTC Türme praktisch auszuschließen sei[5]. Neben dem Immobilienschaden wurden viele Firmen zerstört. Zahlreiche Arbeitsplätze gingen verloren, weswegen einige Familien plötzlich ums finanzielle Überleben kämpfen mussten. Einige verloren ihren Vater beziehungsweise Ehemann.

2.1.2 Was wird wiederaufgebaut?

Sehr schnell stand fest, dass das World Trade Center wieder neu errichtet werden soll. Hierbei stellten sich Fragen wie zum Beispiel, ob man die Twin Towers (WTC1 und WTC2) identisch oder in anderem Design wiederaufbaut und ob der einstige Standort beibehalten oder ein Denkmal an dieser Stelle erbaut werden soll. Diese und andere Fragen zum geplanten Wiederaubau zogen eine Ausschreibung nach sich, welche nachfolgend noch thematisiert wird. Die sogenannten Twin Towers waren das Wahrzeichen von New York. Außer Frage steht, dass der Staat und die Gesellschaft nicht auf ein Wahrzeichen verzichten wollen. Umstritten ist dabei jedoch, ob man das alte Wahrzeichen wieder herrichtet oder ein neues Wahrzeichen schafft wie zum Beispiel der von Daniel Liebeskind angedachte Freedom Tower. Klar ist in jedem Fall, dass Amerika seine Macht demonstriert, sei es mit einem Wiederaufbau des WTC oder einem Bau des Freedom Towers[6]. „Insgesamt sollen vier Türme am Ground Zero errichtet werden.“[7] Ob das allerdings wirklich geschehen wird, ist unklar. Die geplanten vier Gebäude sollen mit 200.000 Quadratmetern die ehemals sieben Gebäude ersetzten[8]. Im Jahr 2004 wurde am Jahrestag der Terroranschläge mit dem Bau des 1 World Trade Centers begonnen. Es war eine Fertigstellung bis 2008 geplant[9]. Neben dem bereits im Bau befindlichen One World Trade Center werden zwei weitere Türme errichtet. Der vierte Turm soll erst gebaut werden, wenn sich die Wirtschaft wieder erholt hat[10].

[...]


[1] Vgl. http://www.panynj.gov/wtcprogress/office-space.html , vom 05.06.2010.

[2] Vgl. Hoffmann, Heike: Post World Trade Center Planning, Berlin 2008, S. 39.

[3] Vgl. Moore, Martha T.: Quiet since 9/11, subway to WTC resumes Sunday, 19.11.2003, unter: http://www.usatoday.com/news/sept11/2003-11-19-wtc-subway_x.htm, vom 13.06.2010.

[4] Vgl. Herbermann, Jan Dirk; Martens, Heiko; Pauly, Christoph: Rechnung mit Unbekannten, 24.09.2001, unter: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-20184281.html vom 25.07.2010

[5] Vgl. Sueddeutsche.de: Offenbar nur ein Turm versichert, 17.09.2001, unter: http://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/world-trade-center-offenbar-nur-ein-turm-versichert-1.640362, vom 25.07.2010.

[6] Vgl. Bräuer, Sebastian und Dörner, Astrid: Leere in Ground Zero, New York 07.09.2008, unter: http://ww.ftd.de/politik/international/:agenda-leere-in-ground-zero/410622.html vom 23.05.2010.

[7] Perceval, Luk: Einigung auf Wiederaufbau des World Trade Centers, 25.03.2010, unter: http://www.spiegel.de/panorama70,1518,685744,00.html, vom 23.05.2010.

[8] Vgl. Ökonomisches Kalkül/Vier Türme, 02.10.2001, unter: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,160373,00.html, vom 20.06.2010.

[9] Vgl. manager-magazin.de: Die Anrainer des Freedom Tower, 11.09.2006, unter: http://www.manager-magazin.de/lifestyle/wohnen/0,2828,435998-2,00.html, vom 20.06.2010.

[10] AP: World Trade Center, Einigung auf Wideraufbau. unter: http://www.epochtimes.de/articles/2010/03/25/560718.html, vom 18.06.10.

Ende der Leseprobe aus 30 Seiten

Details

Titel
Rebuilding Ground Zero - Der Wiederaufbau des World Trade Centers unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer Aspekte
Note
2,0
Autoren
Jahr
2010
Seiten
30
Katalognummer
V164605
ISBN (eBook)
9783640811915
ISBN (Buch)
9783640812103
Dateigröße
2863 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
World Trade Center, WTC, Wiederaufbau, Ground Zero, 9/11, 11. September
Arbeit zitieren
Christina Vogler (Autor:in)Markus Vogler (Autor:in), 2010, Rebuilding Ground Zero - Der Wiederaufbau des World Trade Centers unter besonderer Berücksichtigung ökonomischer Aspekte , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/164605

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