Okkultismus unter Jugendlichen


Hausarbeit, 2003

21 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis:

1. Einleitung

2. Begriffsklärung- Okkultismus
2.1 Geschichte des Okkultismus
2.2 Okkulte Praktiken
2.2.1 Glasrücken und automatisches Buchstabieren
2.2.2 Automatisches Schreiben ohne oder mit „Tischchen“
2.2.3 Tischrücken
2.2.4 Wünschelrutengehen
2.2.5 Pendeln über Gegenständen
2.2.6 Kristallsehen
2.3 Nicht anerkannte Deute- und Beratungspraktiken
2.3.1 Horoskopdeutung
2.3.2 Handlesen
2.3.3 Tarotkarten legen
2.3.4 I Ging
2.4 Magische Praktiken
2.5 Spiritismus
2.6 Satanskulte/ Schwarze Messen
2.7 Hören von Popgruppen mit okkultem/ satanischem Hintergrund

3. Jugendokkultismus- empirisch betrachtet
3.1 Motive und Bedeutungen
3.2 Gefährdungen

4. Okkultismus als Sucht

5. Schlusswort
- Okkultismus- Eine Gefährdung für unsere Jugend?-

6. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Zu allen Zeiten hatte das Verborgene, das Unzulängliche und Unbekannte seinen Reiz.

Noch vor einigen Jahren war der Begriff des Okkultismus für die „Normal- Bürger“ ohne Bedeutung. Erst seit dem 17. Jahrhundert erlangte das Wort eine eigene Begrifflichkeit.

Heutzutage hat das Wort „Okkultismus“ so großes Ansehen wie noch nie zuvor. Ständig taucht es in den Medien auf, umgeben von zahlreicher Kritik. Unter Okkultismus können sich sehr viel Menschen nichts genaueres vorstellen. Zahlreiche wissen, dass Okkultismus etwas mit Satanismus zu tun hat, doch eine genauere Vorstellung von sämtlichen Bereichen des Okkultismus ist ihnen oft unbekannt.

Deshalb möchte ich in dieser Arbeit als erstes die Begrifflichkeit diesen so sehr komplizierten Begriffes klären.

Ich möchte mit einer Definition beginnen und die okkulten Praktiken ein wenig erläutern. Da der Begriff des Okkultismus sich über ein sehr weites Gebiet erstreckt, möchte ich jeweils nur kurze Bedeutungen aufführen.

Nachfolgend möchte ich mich meiner Fragestellung widmen. „Beweggründe der Jugendlichen zum Okkultismus“. Um an diese Fragestellung so genau wie möglich heran zu kommen, müssen zu aller erst die Gründe und Motive des Okkultismus, sowie aber auch die Gefahren dabei berücksichtigt werden. Stellt Okkultismus eine Gefährdung für unsere Jugend dar? Löst Okkultismus bei Jugendlichen psychische Störungen aus? Diese Fragen mögen sich sehr viele Eltern stellen, dessen Kinder sich mit den Praktiken des Okkultismus befassen.

Nachfolgend möchte ich einige Studien aufführen, die das Interesse am Okkultismus der Jugendlichen im Zahlen ausdrücken.

Natürlich werden Eltern unruhig, wenn sie beobachten, dass sich ihre Kinder zur „schwarzen Seite der Gesellschaft“ hingezogen fühlen. Aber was könnte man dagegen machen? Muss man sich sorgen machen? Wird es in Zukunft noch schlimmer werden mit der Begeisterung am Okkultem? Diese Fragen und viele mehr können nicht eindeutig beantwortet werden, da sehr viele Faktoren zusammen kommen, die nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Ich hoffe dennoch, dass ich diesem Thema ein wenig näher kommen kann und ein kleines Licht auf diese „Schattenseite der Gesellschaft“ fallen kann.

Zum Schluss möchte ich mich mit dem Thema Okkultismus als Sucht befassen und versuchen die Frage: „Okkultismus unter Jugendlichen- Eine Gefährdung für unsere Jugend?“ sinnvoll zu analysieren.

2. Begriffsklärung- Okkultismus

Der Begriff des Okkultismus von lat. –occultum- = „das Geheimnisvolle“, „das Verborgene“, fasst weltanschauliche Richtungen und Praktiken zusammen, die beanspruchen, das Wissen und den Umgang mit den unsichtbaren, geheimnisvollen Seiten der Natur und des menschlichen Geistes besonders zu pflegen[1].

Im Sinne des heutigen Sprachgebrauchs existiert das Wort etwa seit dem 19. Jahrhundert. Heute wird der Begriff Okkultismus als Sammelbezeichnung unterschiedlichster Phänomene, Praktiken und Weltanschauungen verwendet, die man auch als esoterisch, mystisch, paranormal oder übersinnlich bezeichnen kann. Es sind Praktiken wie Magie, Pendeln, Wahrsagen oder Spiritismus.

Eine Unterscheidung oder Abgrenzung dieser Teilbereiche des Okkultismus von anderen religiösen oder spirituellen Systemen fällt schwer, da der Begriff nie klar definiert wurde.

2.1 Geschichte des Okkultismus

Da es den Okkultismus nicht gibt, sondern er nur der Sammelbegriff unzähliger Praktiken und Anschauungen ist, lässt sich der Ursprung nicht genau definieren.
Es wird vermutet, dass okkultistische Praktiken schon im Mittelalter in Form von Astrologie (sehr alte Methode die Zukunft vorher zu sehen), Alchemie (Vorform der heutigen Chemie)

und magischen Riten( Satanismus und Spiritismus) zur Geisterbeschwörung durchgeführt wurde.

Der Begriff des Okkultismus ist von seiner Herkunft eng verwandt mit dem Begriff der Esoterik. Das griechische Wort „esoteros“, was soviel bedeutet wie „innerlich, verborgen“ entspricht dem lateinischen Wort „occultus“.

Schon in der Antike wurden mit dem Wort „occulta“ diejenigen Geheimnisse bezeichnet, die in den Mysterien überliefert wurden.

Erst in der Zeit der Renaissance und in der Romantik erlebte die okkulte Modeströmung eine Blüte. Dabei handelte es sich um den esoterischen Okkultismus, die sogenannten Geheimwissenschaften.[2] Das Wort okkult in einem annährend modernen Sinne wird zum ersten Mal von dem Arzt, Juristen und Theologen Agrippa von Nettesheim gebraucht. Sein wirklicher Name war Heinrich Cornelius (geb. 1486) und er war ein Mensch, bei dem zum ersten Mal die Grundzüge der Welt- und Menschenauffassung der Okkultlehren sichtbar wurden. Um 1510 schrieb er sein Werk “De occulta Philosophia libri III sive de magia“ ( Drei Bücher über die okkulte Philosophie oder über die Magie). In diesen Büchern tauchte das Wort „okkult“ zu ersten Mal auf.[3]

Das Weltall wurde von Agrippa als ein lebendiger, beseelter und intelligenter Organismus verstanden und genau diese Vorstellung existierte im späteren Okkultismus weiter.[4]

Die Bezeichnung „Okkultismus“ ist jedoch eine jüngere Erscheinung. Dieser Begriff wurde erst im 19.Jahrhundert von Alphonse-Louis Constant geprägt.[5]

Folglich ist der Okkultismus eine weniger als 200 Jahre alte Strömung, die erst mit der entwickelten bürgerlichen Gesellschaft in Erscheinung getreten ist.

2.2 Okkulte Praktiken

Okkulte Praktiken sind ganz spezifische Verfahren, wie Gläserrücken oder Pendeln, die es erlauben mit der "Geisterwelt" oder dem "Jenseits" in Kontakt zu treten.

Kulturgeschichtlich betrachtet, ist der Wunsch mit Toten Kontakt aufzunehmen oder die Zukunft vorherzusehen, so alt wie die Menschheit selbst.[6]

Die nachfolgende Tabelle soll die verschiedenen Praktiken näher darstellen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten [7]

Es wird ersichtlich, dass die Okkultpraktiken in sechs große Bereiche unterteilt werden.

Okkulte Praktiken sind in den Alltag Jugendlicher eingelagert und in den Kontext jugendlicher Cliquen und Freundeskreisen eingebetet.

Das Verfahren der einzelnen Praktiken wird nachfolgend dargestellt.

2.2.1 Glasrücken und automatisches Buchstabieren

Beim Glasrücken sitzen ein oder mehrere Personen an einem Tisch. In der Mitte des Tisches befindet sich ein umgestülptes Glas, worauf die Teilnehmer leicht einen Finger legen. Darunter befindet sich das Alphabet, welches meistens kreisförmig angebracht ist, die Zahlen 0-9, sowie „ Ja“ und „Nein“. Es werden Fragen gestellt und das Glas bewegt sich unbewusst von einem Buchstaben zum anderen. Die einzelnen Buchstaben ergeben zusammengesetzt oft sinnvolle Botschaften[8].

2.2.2 Automatisches Schreiben ohne oder mit „Tischchen“

Beim automatischen Schreiben mit „Tischchen“ legen ein oder mehrere Teilnehmer einen Finger auf ein dreibeiniges Tischchen, von dem zwei Beine auf Kugeln laufen und das dritte Bein den Kugelschreiber darstellt. Die Prozedur erfolgt im Schreiben einzelner Worte oder Sätze[9].

Beim automatischen Schreiben ohne „Tischchen“ befindet sich ein Medium in einem tranceartigen Zustand. Dieser schreibt zwanghaft und unwillkürlich einen Text, der ihm sehr oft persönlichkeitsfremd erscheint.

2.2.3 Tischrücken

Bei dieser Sitzung sitzen die Mitglieder alle an einem Tisch und bilden mit gespreizten Händen eine Kette. Auf die gestellten Fragen antwortet der Tisch entweder mit Klopfgeräuschen oder mit Heben und Senken eines Tischbeines[10].

2.2.4 Wünschelrutengehen

Diese Prozedur ist bereits in der Antike durchgeführt worden. Sie besteht aus einem gegabelten Zweig und soll durch den Rutengänger auf bestimmte Reizzonen wie Wasser oder Erzadern reagieren.[11]

2.2.5 Pendeln über Gegenständen

Beim Pendeln wird über bestimmten Gegenständen gependelt, wie z.B. Photos oder persönlichen Gegenständen. Es sollen Ja- und Nein – Fragen, bezüglich der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft beantwortet werden.[12]

[...]


[1] Vgl. Ruppert, H.: Okkultismus. Wiesbaden und Wuppertal 1990. S11

[2] Vgl. Ruppert, H.: Okkultismus. Wiesbaden und Wuppertal 1990. S. 11f

[3] Vgl. Janzen, W.: Okkultismus. Mainz/ Stuttgart 1989. S.38f

[4] Vgl. ebd. S.61 ff

[5] Vgl. ebd. S.39

[6] Vgl. Mischo, J.: Okkultismus bei Jugendlichen. Mainz 1991. S. 19

[7] Mischo, J.: Okkultismus bei Jugendlichen. Mainz 1991. S.32

[8] Vgl. ebd. S.21

[9] Vgl. ebd. S. 21

[10] Vgl. ebd. S.22

[11] Vgl. Mischo,J.:Okkultismus bei Jugendlichen. Mainz 1991. S. 22

[12] Vgl. ebd. S. 22

Ende der Leseprobe aus 21 Seiten

Details

Titel
Okkultismus unter Jugendlichen
Hochschule
Universität Trier  (FB Pädagogik)
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
21
Katalognummer
V16338
ISBN (eBook)
9783638212212
Dateigröße
1233 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Okkultismus, Jugendlichen
Arbeit zitieren
Monika Domanski (Autor:in), 2003, Okkultismus unter Jugendlichen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16338

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