Entwicklung eines Studiendesigns - Patientenbefragung im Städtischen Krankenhaus


Seminararbeit, 2003

15 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Ziel der Durchführung dieser Studie

2 Auswahl des Datenerhebungsverfahrens
2.1 Selbstorganisation oder Fremdleistung
2.2 Wahl der Erhebungstechnik
2.3 Auswahl von Population und Zeitraum

3 Entwicklung des Erhebungsinstruments
3.1 Der Fragebogen als Instrument
3.2 Wesentliche Merkmale des Fragebogens
3.3 Entwurf des Fragebogens

4 Der Pretest

5 Fazit

Literaturverzeichnis

1 Ziel der Durchführung dieser Studie

Die Leitung des Städtischen Krankenhauses plant in Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung[1] eine Umgestaltung des angrenzenden Erholungsparks. Die Investition soll nicht nur zur Verschönerung des hiesigen Stadtteils beitragen, sondern in erster Linie den Patienten zugute kommen. Die Umgestaltung ist in den Augen der Investoren deshalb notwendig, da sich im Eingangsbereich des Krankenhauses die Patienten tummeln, während weite Teile des Parks nicht genutzt werden. Man hat deshalb folgende Hypothese zugrunde gelegt: Der Park entspricht nicht den Anforderungen der Patienten. Um dem Anspruch auf Patientenfreundlichkeit gerecht zu werden, richtet sich das Augenmerk des Krankenhauses bei der Planung nicht ausschließlich auf den kommerziellen Teil. Vielmehr möchte man vor einer Entscheidung die individuellen Bedürfnisse der Patienten herausfinden und ihre Vorschläge mit einfließen lassen. Erst danach soll die finanzielle Durchführbarkeit geprüft werden. Dies erscheint sinnvoll, da man der potentiellen Gefahr entgegenwirkt, dass der Park nach seiner Umgestaltung ebenso wenig angenommen wird und man das Geld falsch verwendet hat. Aufgrund dieser Überlegungen hat man sich dafür entschieden, eine Patientenbefragung durchzuführen um herauszufinden, wie der Ist-Zustand von den Patienten bewertet wird und was es zu verbessern gilt.

2 Auswahl des Datenerhebungsverfahrens

2.1 Selbstorganisation oder Fremdleistung

Zunächst muss entschieden werden, ob man die Datenerhebung selbst organisiert oder ob die Aufgabe an ein externes Datenerhebungsinstitut weitergegeben werden soll. Da es sich nach Auffassung der Krankenhausleitung um eine wenig komplexe Befragung handelt, wird entschieden, die Erhebung selbst durchzuführen, um Kosten einzusparen.

2.2 Wahl der Erhebungstechnik

Beim Erhebungsverfahren der Patientenbefragung stehen den Investoren bei der Wahl der Erhebungstechnik verschiedene Möglichkeiten mit all ihren Vor- und Nachteilen zur Verfügung. Dem Telefon- bzw. dem persönlich-mündlichen Interview steht der schriftliche Fragebogen gegenüber. Für letzteren sprechen in der Planung der Investoren mehrere Argumente. Zum einen verfügt das Krankenhaus nicht über die benötigte Anzahl qualifizierter Interviewer, eine eigens dafür vorgesehene Schulung, um eine gewisse Kapazität zu erreichen, würde zu vermeidbaren Mehrkosten führen. Das Telefoninterview ist ebenfalls ungeeignet, da sich die Patienten ohnehin im Krankenhaus befinden und somit direkt vor Ort nach ihrer Meinung befragt werden können. Übrig bleibt die Möglichkeit der Verteilung eines schriftlichen Fragebogens. Dieser weist bei der Umfrage unter Patienten gleich mehrere Vorteile auf: Der Fragebogen kann dem Patienten bei dessen Ankunft direkt überreicht werden. Da sich der Patient im Regelfall längere Zeit im Krankenhaus aufhält, kann er sich die Bearbeitungszeit des Bogens frei einteilen. Weiterhin ist anzunehmen, dass eine schriftliche Umfrage in diesem Fall eine hohe Rücklaufquote erreichen wird, da die Patienten normalerweise während ihres Aufenthaltes über genügend freie Zeit verfügen, welche sie für das Ausfüllen nutzen können. Es sei allerdings betont, dass es sich hierbei ausschließlich um eine Prognose der Investoren handelt. Gerade bei schriftlichen Umfragen wird immer wieder eine „relativ große Spannbreite der Ausschöpfungen“[2] festgestellt. Zuletzt ist noch das vielleicht wichtigste Argument für die schriftliche Umfrage zu nennen: Die Datenerhebung darf sich zu keinem Zeitpunkt negativ auf den Genesungsprozess des Patienten auswirken. Durch eine anfängliche Überreichung des Fragebogens kann gewährleistet werden, dass er sich aus freien Stücken unter freier Zeiteinteilung für eine Bearbeitung des Bogens entscheiden kann. Er wird durch einen Interviewer weder gestört, zu der Bearbeitung gedrängt noch in seiner Meinung beeinflusst.

2.3 Auswahl von Population und Zeitraum

Nachdem man sich für eine Technik entschieden hat, muss als nächster Schritt die Population, welche man befragen möchte, ausgewählt werden. Da die Umfrage die Zielsetzung hat, Wünsche und Vorschläge der Patienten hinsichtlich einer Verschönerung des angrenzenden Terrains herauszubekommen, beantwortet sich die Frage nach der Population von selbst. Vielmehr geht es in diesem Fall darum, ob man tatsächlich jeden Patienten befragt[3] oder lediglich eine Stichprobenerhebung durchführt. Wie umfangreich die Stichprobe ausfällt, hängt von der Anzahl der Fehler ab, die man zulassen möchte. Das Krankenhaus strebt an, repräsentative Aussagen einer heterogenen umfangreichen Gruppe zu bekommen. Umfangreich deshalb, da die Umgestaltung nicht nur die Interessen von Teilgruppen berücksichtigen soll. In der Praxis hat sich gezeigt, dass etwa 2000 Personen befragt werden müssen, um eine solche Repräsentativität zu erreichen.[4] Da jedoch die Grundgesamtheit – in diesem Fall die Zahl aller Patienten – des Krankenhauses die veranschlagten 2000 Einheiten bei einer Stichprobe nicht überschreitet, entscheiden sich die Investoren für eine Vollerhebung. Begründet wird dies mit der Tatsache, „dass die Differenz zwischen der beabsichtigten Auswahl und der Grundgesamtheit so klein [ist], dass die Mehrkosten für die Gesamterhebung gerechtfertigt erscheinen.“[5]

Bei der Investition handelt es sich um ein Projekt, dass erst in geraumer Zukunft fertiggestellt sein wird. Bis dahin werden die meisten der an der Befragung teilnehmenden Patienten nicht mehr im Krankenhaus untergebracht sein. Um eine gültige Aussage darüber treffen zu können, ob häufig genannte Vorschläge tatsächlich den Wunsch einer großen Anzahl von Patienten wiederspiegeln, müssen unterschiedliche Patienten über einen längeren Zeitraum hinweg befragt werden. Ein Grund dafür, dass eine einmalige Befragung nicht repräsentative Aussagen enthalten kann liegt beispielsweise darin begründet, dass man die Patienten zu einem Objekt befragt, dass sich in der freien Natur befindet und somit der Eindruck durch externe Faktoren stark beeinflusst werden kann. So wirkt beispielsweise ein Park bei gutem Wetter naturgemäß schöner als bei Regen und Sturm. Dies bekräftigt nachträglich noch einmal die Entscheidung für eine schriftliche Erhebung per Fragebogen, da die Befragung parallel zum Tagesgeschäft erfolgt und keine Arbeitskräfte extra dafür abgestellt werden müssen.

[...]


[1] Krankenhausleitung und Stadtverwaltung werden im folgenden „Investoren“ genannt

[2] Porst, R. (1996), S.11

[3] sogenannte Vollerhebung

[4] Vgl. Alemann, H. von (1984), S.91

[5] Alemann, H. von (1984), S.90

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Entwicklung eines Studiendesigns - Patientenbefragung im Städtischen Krankenhaus
Hochschule
Duale Hochschule Baden-Württemberg Mannheim, früher: Berufsakademie Mannheim  (Bereich Wirtschaft)
Veranstaltung
Empirische Sozialforschung
Note
2,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
15
Katalognummer
V16230
ISBN (eBook)
9783638211383
Dateigröße
407 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Behandelt werden wesentliche Aspekte, die bei der Entwicklung eines Befragungsprojektes auftauchen können. Dies sind im Wesentlichen Fragestellungen bei der Auswahl des Erhebungsverfahrens über die Entwicklung eines Erhebungsinstrumentes hin zur Generalprobe Pretest. Die Arbeit beinhaltet zudem einen Musterfragebogen.
Schlagworte
Entwicklung, Studiendesigns, Patientenbefragung, Städtischen, Krankenhaus, Empirische, Sozialforschung
Arbeit zitieren
Björn Schneider (Autor:in), 2003, Entwicklung eines Studiendesigns - Patientenbefragung im Städtischen Krankenhaus, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16230

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