Mythos und Rhetorik

Hitlers Rede zum 1. Mai 1933


Hausarbeit (Hauptseminar), 2004

23 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

I. Mythologie der Rede und Rhetorik der Mythen: grundsätzliche Wirkungsweise und Wirkungsabsicht

II. Die wichtigsten verschiedenen Mythen
Der Barbarossa-Mythos
Die Wirkungsabsicht des Mythos
Mythos des deutschen Arbeiters und der deutschen Arbeit
Die Wirkungsabsicht des Mythos
Mythos Autobahn
Mythos Volksgemeinschaft
Die Wirkungsabsicht des Mythos
Mythos Krieger und Heldengestalten
Symbol Versailles, der Mythos „Im Felde unbesiegt“ und die „Dolchstoßlegende“
Die Wirkungsabsicht des Mythos

III. Inszenierung eines Mythos am Beispiel des Stichwortes „Versailles“

IV. Der mythologisch rhetorische Ethos-Entwurf Hitler als vir bonus und bellator herosque mysticus

Schlussgedanken

Bibliographie

Mythos und Rhetorik - Hitlers Rede zum ersten Mai 1933

Einleitung

Nicht immer einfach erschließt sich die Wirkung der Reden Hitlers auf die damaligen Zuhörer einem heutigen Leser. Doch die Untersuchung einer beispielhaften Rede, der Rede zum ersten Mai 1933, und ein Blick auf das Umfeld sowie zurück in die Geschichte zeigen, dass Hitler durch eine geschickte Verknüpfung von Mythen, Symbolen und Rhetorik damit rechnen konnte breite Massen anzusprechen.

I. Mythologie der Rede und Rhetorik der Mythen: grundsätzliche Wirkungsweise und Wirkungsabsicht

An unzähligen Stellen seiner Rede greift Hitler auf Vorstellungen aus der Mythologie, auf kreierte Mythen und auf Symbolwirkungen zurück. Diese Mythen stellen so etwas wie einen sensus communis des deutschen Volkes, oder doch zumindest eines großen Teils davon dar. Einen ganzen Bilderbogen quer durch die Geschichte und quer durch das Kulturerbe des Volkes rufen sie vor dem geistigen Auge der Zuhörer wach; noch einmal lassen sie die Geschichte, die Vergangenheit, die Heldentaten, die erlittene Schmach mit Schauern und Zittern nachempfinden.

Eindrucksvoll schildert Jean Neurohr die Assoziationen und die Wirkungsschwere eines Wortes: dem des Reiches, dem Bestandteil der Formel „Das Dritte Reich“: „Um [die] ganze Anziehungskraft ermessen zu können, muß man sich daran erinnern, dass das schöne Wort keltischen Ursprungs „das Reich“ in der deutschen Sprache einen sakralen und religiösen Klang besitzt. Es ist das Wort, das man in der Bibel wieder findet und im täglichen Gebet: Dein Reich komme. Von magischem Zauber ist es umwoben. Es erinnert an den Traum der Civitas Die des heiligen Augustinus, an die Kaiserkrönung am Weihnachtsabend des Jahres 800, an die Ottonen, an Barbarossa und Rudolf von Habsburg. Die wunderbaren Dome längs des Rheins, die Bürgerbauten Rothenburgs, die Meistersinger von Nürnberg, die Zünfte, die Marienburg und der Deutsche Orden, Lübeck und die Macht der Hanse, Luther auf dem Reichstage in Worms tauchen vor dem inneren Auge auf, wenn man es ausspricht, ein Bilderbuch verzauberter Jahrhunderte.“1

Die tiefen Risse in der Mauer des sozialen Gefüges versucht Hitler in seiner Rede, durch die aus dem sensus communis der Mythen schöpfende Kraft, mit dem Ideal der kulturellen und geistigen Einheit zu verputzen und dem ganzen nach außen hin einen ansehnlichen Eindruck zu verleihen. Das Ideal ist die Volksgemeinschaft - selbst ein ins Mythische verklärter Begriff. Aus dem Wissen um diese Einheit wiederum soll der einzelne Mensch Stärke schöpfen, um seine Arbeit, seine Aufgabe an dem Platz zu erfüllen, an dem er stehet - oder an den ihn die Regierung stellt - ein williges Rädchen im Maschinenwerk der Regierung soll jeder Einzelne werden.

Die angestrebte geistige Einheit, das ins Märchenhafte Verklärende der memorierten Mythen lösen in den Zuhörern starke Gefühle aus - schließlich versteht es Hitler ohnehin meisterhaft, sich durch vielfachen Gebrauch von pathos in Szene zu setzen und die Gefühle der Zuhörer aufzuwühlen. Eben diese Emotionen der Zuhörer bilden das Rückgrat der Redeabsicht Hitlers: des movere. Indem Hitler die Mythen in einen rhetorisch geschickten Vortrag einflicht, dass nicht nur die Rhetorik die Mythen zur Geltung bringt, sondern dass die Mythen selbst zur Rhetorik werden, dass es die Mythen sind, die - zusammen mit dem pathos - „argumentieren“, indem Hitler gekonnt Pathos und Mythos verbindet und daraus eine besondere Legierung an Härte und Elastizität, das heißt an Wirksamkeit, erhält, folgt er der Idee der antiken Rhetorik, der Idee des movere: „Das Übergewaltige nämlich führt die Hörer nicht zur Überzeugung, sondern zur Ekstase; überall wirkt, was uns erstaunt und erschüttert, jederzeit stärker als das Überredende und Gefällige, denn ob wir uns überzeugen lassen, hängt meist von uns selber ab, jenes aber übt eine unwiderstehliche Macht und Gewalt auf jeden Zuhörer aus und beherrscht ihn vollkommen.“2

Es geht Hitler also nicht um die rationale, auf logischen Argumenten beruhende Überzeugung, sondern er gedenkt bei seinen Zuhörern zur emotionalen Überzeugung zu gelangen, indem er sie in einen hypnotischen Zustand, einen Rausch, in Extase versetzt, und dazu den Inhalt und das Wesen, der Mythen, welches ein schwebendes und schwer fassbares ist, in die wohlgestaltete Form der Rhetorik und ihrer Kunstgriffe gießt.

Eine nicht unwesentliche Rolle dabei spielt die Praxis des dissimulatio artis, des Verbergens der Kunst. Auch diese Auffassung rhetorischer Strategie geht bereits auf die Antike zurück und von der Annahme aus, dass eine rhetorische Figur dann am besten wirkt, wenn sie nicht als solche erkannt wird - sonst entstehe nämlich der Eindruck des Konstruierten und Künstlichen und die natürliche Glaubwürdigkeit und damit die Überzeugung gehe verloren.3

Das beste Mittel, diese Figuren zu verbergen stellt nach Pseudo-Longinius nun das Erhabene und die leidenschaftlichen Bewegungen, mit anderen Worten das pathos und das movere dar. „Denn wie das trübe Licht vor den Strahlen der Sonne schwindet, so werden die rhetorischen Kunstgriffe überschattet, wenn ringsum das Große ausgegossen ist.“4

Hitler spart in seiner Mairede nicht an den „Strahlen der Sonne“ und legt reichlich Emotionen in die Rede.

Solch emotionale Gemeinschaftserlebnisse erfreuen sich auch besonderer Förderung durch kultartige Veranstaltungen über das Jahr hinweg. Alte Mythen und damit verbundene Riten werden aufgefrischt, in Beschlag genommen, oder ganz neue geschaffen. Erreicht werden soll die emotionale Verankerung der nationalsozialistischen Weltanschauung im deutschen Volk, das Aufgehen des Individuums im emotionalen Gemeinschaftserlebnis. Zustimmung soll gewonnen, Kritik verhindert werden. Für diese manipulative Emotionalisierung bedienen sich die Nationalsozialisten Ekstasetechniken und raffinierter Beleuchtungseffekte5, ebenso wie der Fackelzüge. So entsteht nach und nach ein ganzer Jahreskreislauffeierkalender mit nationalsozialistischen Festen, samt und sonders von rituellen Handlungen umgeben. Sonnwendfeuer und Erntedankfeste werden als angeblich alte germanische Feste in Beschlag genommen, Maifeiern, Feiern wichtiger Daten der nationalsozialistischen Vergangenheit, wie dem 9. November, Heldenehrungen - sie alle bilden den Grundstock zu einem Loslösen von der eigentlichen Religion, dem Christentum, und dem Versuch, in zunehmendem Maße eine Konkurrenzreligion zu etablieren. Einen dieser Festtage begründet Hitler mit seiner Rede zum ersten Mai 1933. Maifeiern sollten künftig einen wichtige Stellenwert im politischen Ritus der Nationalsozialisten einnehmen6

Eine explizite Ansprache der Mythen und deren Ausführung aber vermeidet Hitler. So behalten sie ihre schwebende und dadurch bezaubernde Form; das Wort Versailles z.B. fällt überhaupt nicht einmal – dennoch schwingt dessen dunkler Unterton in der ganzen Rede mit.

Die grobe Linie ist klar, die großen der angesprochenen Mythen ebenfalls, und die Masse der damaligen Zeit versteht den Bedeutungsgehalt der Mythen, die darin enthaltene Kritik an Versailles, das Lob der eigenen Nation und das proklamierte Erwachen des Volkes.

Die Mobilisierungsmöglichkeiten, die solchen Mythen innewohnen, besonders wenn sich die einzelnen Mythen zu einer ganzen Welt, praktisch einer zweiten Realität vereinen, beschreibt eindrücklich Jean Neurohr: „Soziale Gruppen oder ganze Völker erschaffen sich in Zeiten schwerer Krisen eine Phantasiewelt, gebildet aus der Verneinung der Gegenwart, aus ihren Sehnsüchten und Träumen, aus den Möglichkeiten, die sie in sich verspüren, aus ihren dynamischen Kräften. Dieser revolutionäre Mythos ist nicht etwa eine Darstellung der Dinge wie sie sind, noch wie sie sein werden, wenn die Revolution einmal vollzogen sein wird, sondern er ist der Ausdruck eines Gesamtwillens. […] der Mythos ist vielmehr ein Bild, das zu Taten führt, eine Leit-Idee, welche zur Überzeugung von sozialen Gruppen oder Massen wird.“7

Um diese Kraft ist es Hitler zu tun; sie will er im Volke erwecken und ständig nähren, um sie vollkommen in seinen Dienst und den seiner „Bewegung“ zu stellen. Daher will auch er es sein, der die Mythen kontrolliert, aus denen die „Traumwelt“ des Volkes besteht, er will die Mythen vorgeben, die Herkunft, den Hintergrund des Volkes, dessen Kraftquelle, er will es sein, der die Kräfte kanalisiert und er will die Richtung dieser Kraft festlegen, die Leit-Idee aufstellen. Er, Hitler, will es sein, der dem deutschen Volk durch Mythen das zurückgibt, was Eduard Gugenberger die „politische Zauberformel“, ING, Identität, Gemeinschaft und Naturverbundenheit nennt8, die Zauberformel, welche die Bedürfnisse der Gesellschaft abdeckt; und indem Hitler der Gesellschaft, dem deutschen Volk, Identität, Gemeinschaft und Naturverbundenheit bietet, verpflichtet er es gleichzeitig - und jeden einzelnen davon - zur getreuen Nachfolge.

Dass Mythos und Symbolik eine gewichtige Rolle in der Mairede spielen würden, wird gleich zu Anfang deutlich, als Hitler den ersten Mai als Symboltag, ursprünglich für den Einzug des Frühlings, dann als aufgebautes Contra-Symbol für den Bruderkampf und die Zerrissenheit des Volkes hinstellt, der sich jetzt aber wieder zum „Symbol der großen Einigung und Erhebung der Nation“9 wandle.

II. Die wichtigsten verschiedenen Mythen

Der Barbarossa-Mythos

Schon zu Anfang des zweiten Absatzes, noch in der Überleitung zum Hauptteil seiner Rede proklamiert Hitler: „Unseres Volkes Erwachen ist da.“10

Bereits damit greift er auf einen für viele bekannten Mythos zurück: den des schlafenden Kaisers Friedrich I. Barbarossa, der damals, im 3. Kreuzzug die Heere aus den deutschen Landen angeführt und bei Ikonien einen glänzenden Sieg errungen hatte und schließlich 1190 im Saleph ertrunken war.11 Die Sage berichtet nun, er schlafe seither in einem Berg, im Kyffhäuser, und warte darauf, zu erwachen. „Barbarossa wird aus dem Berg hervorkommen, seinen Schild an einen uralten Birnbaum hängen, und dann wird die letzte Schlacht gegen den Antichristen geschlagen werden.“12

Die Wirkungsabsicht des Mythos

Die Zuhörer werden damit auf die viel älteren Wurzeln der großen Vergangenheit der aktuellen Nation eingeschworen. Die Idee vom Aufwachen des Alten Kaisers mobilisiert mit Sicherheit eine gewisse Aufbruchsstimmung, aber auch Zuversicht und Selbstvertrauen für die Zukunft, denn das deutsche Volk steht nun unter der Führung einer mächtigen Gestalt der Geschichte. Hitler nimmt Barbarossa quasi als „Verbündeten und Freund“ mit ins Boot - und profitiert dadurch als Redner von dessen auctoritas, das heißt dem Ansehen der Person Kaiser Friedrich I. Barbarossas - ja mehr noch, Hitler stellt sich quasi als den erwachten Kaiser vor, der „seinen Schild an einen dürren Baum hängen [wird], [wovon] der Baum grünen und eine bessere Zeit werden [wird]“13. Dieses neue Grünen passt wiederum optimal zum Ersten Mai, den Hitler ja schon zuvor als „Symbol des Einzugs des Frühlings“14, als „Tag der erwachenden Natur“15 bezeichnet.

Der beginnende letzte Kampf gegen den Antichristen, der nun bevorsteht und zu dessen Führung der Kaiser erwacht, fügt sich ebenfalls sehr gut in die Ideenwelt und das Konzept Hitlers und der nationalsozialistischen Partei. Der Antichrist, der die Verkörperung des Bösen und das Böse schlechthin in der christlichen Religion repräsentiert, lässt sich als Gegenspieler des „wieder auferstandenen“ guten Kaisers in dessen, in Hitlers Feinde und Gegner projizieren. Das sind zunächst besonders die Kommunisten und Bolschewisten, die Juden, aber auch Sozialdemokraten und einfach alle, die dem Regime und dessen Plänen hinderlich sind. Später dann, im Krieg, verlagert sich der Schwerpunkt von den inneren Gegnern auf die äußeren; besonders auf den Kampf gegen das „internationale Judentum“ und auf die Unterwerfung Sowjet-Russlands, das der Gegner im apokalyptischen Endkampf Ragnarök16 ist. - Nicht zufällig verleiht Hitler seinem größten Feldzug 1941, dem Marsch nach Russland, den mythosschweren Namen „Unternehmen Barbarossa“17, der das Unternehmen zu einem Kreuzzug gegen das Böse stilisiert. Das Volk muss also einig werden und zusammenstehen, denn es steht im Begriff, gegen einen mächtigen Gegner und vor allem gegen viele Gegner anzutreten. Und auf diese Einheit, auf dieses Zusammenraufen läuft die ganze Rede Hitlers zum ersten Mai 1933 schon hinaus. Es ist eine vorbereitende Rede: dieser Tag, gemeint ist der erste Mai, soll „dem deutschen Volke zum Bewusstsein bringen: Deutsches Volk! Du bist stark, wenn Du eins wirst […].“18

Am Ende der Rede wird Hitler deutlich: „Wenn die Welt so gegen uns steht, müssen wir umso mehr zu einer Einheit werden […] Herr, wir lassen nicht von Dir! Nun segne unseren Kampf um unsere Freiheit und damit unser deutsches Volk und Vaterland!“19 Besonders interessant erscheint mir, dass Hitler hier den christlichen Gott um Segen für den Kampf bittet - genau wie das ein christlicher Kaiser Friedrich I. Barbarossa für den beginnenden Kreuzzug gegen den Antichristen getan hätte! Damit schließt Hitler geschickt den Kreis: der Kaiser ist erwacht, und es rüste das deutsche Volk zum beginnenden Endkampf.

Mythos des deutschen Arbeiters und der deutschen Arbeit

Der Mythos der deutschen Arbeit und des deutschen Arbeiters wuchs mit dem Entstehen der deutschen Nation - er war keine Erfindung der Nationalsozialisten. Ganz deutlich zeigen das als ein Beispiel der Stolz und die Lobeshymnen auf deutsche Arbeit während der deutschen Kolonialzeit noch vor dem Ersten Weltkrieg20. Die Nationalsozialisten nun griffen diesen Mythos auf und bauten ihn weiter aus. Dabei folgten sie der Grundidee Eugen Rosenstocks, dass nämlich jeder Umsturz sein eigenes Bild vom Menschen schaffe, losgelöst von allen bisher bekannten21. Ihren neuen deutschen Menschen entwarfen die Nationalsozialisten nach den Vorlagen Ernst Jüngers, der in seinen Büchern „Die totale Mobilmachung“22 und „Der Arbeiter - Herrschaft und Gestalt“23 den heroischen Krieger von 1918 verschmilzt mit dem Typus und der Gestalt des Arbeiters. Nicht mehr nur die Heere, sondern die ganze Gesellschaft sieht Ernst Jünger in die kriegerische Auseinandersetzung hineingezogen - in bisher unbekannten und unvorstellbaren Ausmaßen: „ So fließt auch das Bild des Krieges als einer bewaffneten Handlung immer mehr in das weitergespannte Bild eines gigantischen Arbeitsprozesses ein. Neben den Heeren, die sich auf den Schlachtfeldern begegnen, entstehen die neuartigen Heere des Verkehrs, der Ernährung, der Rüstungsindustrie, - das Heer der Arbeit überhaupt. In der letzten, schon gegen Ende dieses Krieges angedeuteten Phase, geschieht keine Bewegung, und sei es die einer Heimarbeiterin an ihrer Nähmaschine, mehr, der nicht eine zum mindesten mittelbare kriegerische Leistung innewohnt. […] es genügt, dieses unser Leben selbst in seiner vollen Entfesselung und in seiner unbarmherzigen Disziplin, mit seinen rauchenden und glühenden Revieren, mit der Physik und Metaphysik seines Verkehrs, seinen Motoren, Flugzeugen und Millionenstädten zu betrachten, um mit einem […] Gefühl des Entsetzens zu ahnen, daß es hier kein Atom gibt, das nicht in Arbeit ist, und daß wir selbst diesem rasenden Prozesse im Tiefsten verschrieben sind. […] So kommt es, daß jedes einzelne Leben immer eindeutiger zum Leben eines Arbeiters wird, und so kommt es, daß auf die Kriege der Ritter, der Könige und Bürger die Kriege der Arbeiter folgen […].“24 Mit dem großen Krieg sieht Ernst Jünger die Zeit gekommen, da der Arbeiter den von den Marxisten und Bolschewisten ebenso wie von den Nationalisten verachteten Bürger ablöst.

[...]


1 Neurohr, Jean F., Der Mythos vom Dritten Reich - Zur Geistesgeschichte des Nationalsozialismus, Stuttgart 1957 (künftig abgekürzt als Neurohr, Mythos vom Dritten Reich), S. 22.

2 Pseudo-Longinos, Vom Erhabenen. Griech. u. dt. Übers. u. hg. v. Reinhard Brandt, Darmstadt 1983 (künftig abgekürzt als Pseudo-Longinos, Vom Erhabenen), 1,4.

3 Pseudo-Longinos, Vom Erhabenen, 17,1.

4 Pseudo-Longinos, Vom Erhabenen 17,2.

5 Gugenberger, Eduard, Die Fäden der Nornen - Zur Macht der Mythen in politischen Bewegungen, Wien 1993 (künftig abgekürzt als Gugenberger, Die Fäden der Nornen), S. 162 u. S. 163.

6 Gugenberger, Die Fäden der Nornen, S. 163.

7 Neurohr, Mythos vom Dritten Reich, S. 15.

8 Gugenberger, Die Fäden der Nornen, S. 45.

9 Domarus, Max, Hitler - Reden und Proklamationen 1932-45, Band I, Würzburg 1962 (künftig abgekürzt als Domarus, Hitler - Reden), S. 259.

10 Domarus, Hitler - Reden, S. 259.

11 Imgrund, Barbara, 1000 Jahre Europäische Geschichte - Das 12. Jahrhundert, hrsg. v. Ulrike Müller-Kaspar, Wien 2001, S. 87.

12 Pehl, Untersberg in: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, hrsg. v. Hanns Bächtold-Stäubli, Band VIII, Berlin 2000, Spalte 1483.

13 Grimm, Sagen des deutschen Volkes, Auswahl für die Jugend von J. Baß, 2. Auflage, Stuttgart.

14 Domarus, Hitler - Reden, S. 259.

15 Domarus, Hitler - Reden, S. 259.

16 Ragnarök bezeichnet in der germanischen Mythologie den Weltuntergang verbunden mit dem Endkampf der Götter gegen die Riesen, Dämonen und Naturgewalten. Die edlen Krieger, die Einherier, die von den Walküren nach Walhalla gebracht werden, üben sich dort in Kampfesspielen, um beim Anbruch von Ragnarök auf Seiten der Götter in den Kampf zu treten. Nachzuschlagen unter den Stichworten Einherier und Ragnarök in: Bellinger, Gerhard J., Knaurs Lexikon der Mythologie, München 1999, S. 132 u. S. 417.

17 Kriegstagebuch des Oberkommandos der Wehrmacht, zusammengestellt und erläutert von Hans-Adolf Jacobsen, Band I, 2: 1. August 1940-31. Dezember 1941, München 1982, S.1000.

18 Domarus, Hitler - Reden, S. 261.

19 Domarus, Hitler - Reden, S. 263-264.

20 Gernhard, Robert, Dona Francisca, Hansa und Blumenau, Breslau 1901, S. 185-187: „So habe ich persönlich geradezu brillante Erfahrungen mit einer hocharmigen Saxonia-Regia-Handmaschine mit Eisenuntersatz gemacht, die in der Fabrik der Actiengesellschaft Seidel und Naumann in Dresden angefertigt worden war. […] Die der Maschine eigene exacte Justierung, der leichte Gang, das vorzügliche Material […], alles hat sich trefflich bewährt, und als wir nach mehrjährigem Aufenthalt Brasilien wieder verließen, war die Maschine wie neu […]. […] und wer eine Nähmaschine haben will, die auch in den feuchtwarmen Temperaturverhältnissen der Tropen allen […] Ansprüchen ohne das Hervortreten von Mängeln genügen soll, der kaufe Seidel und Naumann’sche Fabrikate. Mir macht es stets besonderes Vergnügen, deutsche Fabrikate empfehlen zu können, […] umso mehr, als auch die Naumann’schen Fahrräder sich in Brasilien bestens bewährt haben. Naumann’s Germaniaräder sind derart stark gebaut, daß sie auch auf den oft recht unwegsamen Coloniestraßen sich noch als benutzbar erweisen konnten, was seinen Grund wohl darin hat, dass jedes Fabrikat, […] auch in seinem kleinsten und unscheinbarsten Bestandtheil in eigener Fabrik hergestellt ist.“

21 Rosenstock, Eugen, Die europäischen Revolutionen, Jena 1932, S. 530.

22 Jünger, Ernst, Die totale Mobilmachung, 2. Auflage, Berlin 1934.

23 Jünger, Ernst, Der Arbeiter - Herrschaft und Gestalt, Hamburg 1932.

24 Jünger, Ernst, Die totale Mobilmachung, 2. Auflage, Berlin 1934, S. 10-14. 6

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Mythos und Rhetorik
Untertitel
Hitlers Rede zum 1. Mai 1933
Hochschule
Eberhard-Karls-Universität Tübingen
Note
2
Autor
Jahr
2004
Seiten
23
Katalognummer
V161578
ISBN (eBook)
9783640750481
Dateigröße
482 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mythos, Mythologie, Rhetorik, Drittes Reich, Hitler, Rede, 1. Mai, Barbarossa-Mythos, Mythos des deutschen Arbeiters und der deutschen Arbeit, Mythos Autobahn, Mythos Volksgemeinschaft, Dolchstoß-Legende, Mythos "Im Felde unbesiegt", Symbol Versailles, Inszenierung eines Mythos, Hitler als vir bonus, Der mythologisch-rhetorische ethos-Entwurf
Arbeit zitieren
Andreas Wünsch (Autor:in), 2004, Mythos und Rhetorik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/161578

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