Die Produktion unterhaltender Fernsehangebote in Deutschland


Seminar Paper, 2002

28 Pages, Grade: 2,0


Excerpt


INHALTSVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1. Die verschiedenen Programmbeschaffungsarten
1.1 Eigenproduktion
1.2 Fremdbeschaffung
1.2.1 Auftragsproduktion
1.2.2 Co-Fremdproduktion
1.2.3 Kaufproduktion
1.3 Programmanalyse zur Ermittlung deutscher Fernsehproduktionen

2. Die deutsche Filmwirtschaft
2.1 Wirtschaftliche Lage der Fernsehproduzenten
2.2 Beschäftigungsstruktur

3. Medienstandorte

4. Die größten Unternehmensgruppen
4.1 Unternehmensgruppen ohne Senderbeteiligungen
4.2 Unternehmensgruppen mit Senderbeteiligungen

5. Fernsehproduktion nach Genres
5.1 Fiktion
5.1.1 TV-Movies und Reihen
5.1.2 Serien
5.2 Nonfiktion
5.2.1 Talkshows
5.2.2 Gameshows
5.2.3 Shows
5.3 Beschaffungsstruktur nach Genres

6. Exkurs: Comedy
6.1 Das Angebot an Comedy-Sendungen
6.2 Die Produktionsformen und –firmen
6.3 Produktionsstandort

Literaturverzeichnis

Anhang

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Deutsche und ausländische Produktionen im deutschen Fernsehen

Abbildung 2: Umsatz filmwirtschaftlicher Produktionsbereiche 2000

Abbildung 3: Struktur der TV-Auftragsproduktion 2000

Abbildung 4: UFA-Produktionsspiegel Dezember 2002

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Produktionsbetriebe, Gesamtproduktion nach Firmensitz und Produktionsort

Tabelle 2: Unternehmensgruppen ohne Beteiligung über Sender

Tabelle 3: Unternehmensgruppen inkl. Beteiligung über Sender

Tabelle 4: Typische Programmbeschaffungsstruktur deutscher TV-Sender

Tabelle 5: Produktionsfirmen und –formen aktueller Comedyformate

Tabelle 6: Angebot an Humorsendungen im deutschen Fernsehen

„Der Markt für Fernsehproduktionen hat sich in Deutschland seit der Einführung des dualen Rundfunksystems stark erweitert“ (Pätzold/Röper 1999: 447).

Seit den 80er Jahren hat sich der deutsche Fernsehmarkt spürbar verändert. Die steigende Zahl von privaten Fernsehsendern zieht Wachstumsimpulse in der Produktionswirtschaft mit sich. Immer weniger Fernsehsender importieren Sendematerial aus dem Ausland. Hingegen lässt sich ein Trend zu einheimischen Produktionen feststellen. Gegenstand der vorliegenden Arbeit ist die genauere Betrachtung des Marktes für Fernsehproduktionen in Deutschland. Zentrale Fragen dabei sind mitunter: Wer produziert? Welchen Anteil nehmen deutsche Fernsehproduktionen an der Fernsehunterhaltung ein? Wieviel Geld wird dabei umgesetzt? Wo wird hauptsächlich produziert? Welche Produktionsfirmen gibt es in Deutschland?

Bis vor wenigen Jahren war die Fernsehproduktionswirtschaft Deutschlands kaum erschlossen. Es bestand ein sehr großes Informationsdefizit. Mit Hilfe der 1998 durchgeführten FORMATT-Studie, in der das Produktionsvolumen Deutschlands erhoben wurde, und einer medienwirtschaftlichen Erhebung der Landesmedienanstalten aus dem Jahr 2000 wird in dieser Arbeit versucht, die deutsche Produktionsbranche etwas genauer zu untersuchen.

Im ersten Kapitel werden die unterschiedlichen Programmbeschaffungsarten dargestellt. Anschließend richtet sich der Blick auf die deutsche Filmwirtschaft, insbesondere natürlich auf die Fernsehwirtschaft. Die beiden darauffolgenden Kapitel setzen sich mit den Medienstandorten Deutschlands und den führenden Unternehmensgruppen auseinander. Nachdem schließlich noch auf die Produktion nach den unterschiedlichen Genres eingegangen worden ist, wird das Genre Comedy etwas genauer beleuchtet. Dabei sollen anhand einer Programmanalyse das Angebot und die Produktionsstruktur dargestellt werden.

1. Die verschiedenen Programmbeschaffungsarten

Grundsätzlich haben Fernsehanstalten bei der Sendematerialbeschaffung die Möglichkeit der Eigenherstellung einerseits und der Fremdbeschaffung von Programmen andererseits. Nach Seidels Kategorisierung der Programmbeschaffung, die im Folgenden verwendet wird, lässt sich die Fremdbeschaffung wiederum in Auftrags-, Kauf-, und Co-Fremdproduktionen unterteilen (Seidel/Libertus 1993: 124-133).

1.1 Eigenproduktion

“Eigenproduktionen sind Programme, deren Herstellung und Bearbeitung von der ausstrahlenden Anstalt mit eigenen Produktionsmitteln durchgeführt und allein finanziert wurden” (Seidel/Libertus 1993: 126), d.h. die Sender produzieren in eigener redaktioneller und finanzieller Verantwortung.

Vor allem die öffentlich-rechtlichen Sender produzieren zahlreiche Sendungen selbst, was an dem großen Angebot an Informationsprogrammen liegt (Seidel/Libertus 1993: 128).

1.2 Fremdbeschaffung

1.2.1 Auftragsproduktion

Die Sendeanstalten vergeben Produktionsaufträge an externe Produktionsfirmen, wobei der Sender die Finanzierung der Produktion übernimmt. Thema und Zielsetzung der entsprechenden Sendung werden weitgehend vom Auftraggeber mitbestimmt (Seidel/Libertus 1993: 130; Holtmann 1998: 8).

Immer häufiger lagern Fernsehveranstalter betriebliche Funktionsbereiche in am Markt operierende Produktionsfirmen aus (= Outsourcing). Durch die Spezialisierung vieler Produktionsunternehmen auf bestimmte Sendungsgenres, erhoffen sich die TV-Veranstalter sowohl Kosten- als auch Synergievorteile und somit auch eine Effizienzsteigerung beim Ablauf der Produktionsprozesse (Karstens/Schütte 1999: 356, 358). Teilweise sind die Rundfunkanstalten auch an den Produktionsfirmen beteiligt. Beispielsweise besitzen die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten WDR und SWR die Mehrheit an dem Münchener Produktionsunternehmen Bavaria Film GmbH (Pätzold/Röper 1999: 453).

1.2.2 Co-Fremdproduktion

Bei der Co-Produktion im Allgemeinen wird eine Sendung in Zusammenarbeit mit Partnern produziert. Aus Ersparnisgründen produzieren Fernsehsender gemeinsam mit anderen außer Konkurrenz stehenden TV-Sendern oder auch mit unabhängigen Produzenten (Karstens/Schütte 1999: 356, 357).

Bei der Co-Fremdproduktion, auch passive Coproduktion genannt, beteiligt sich der Fernsehveranstalter hauptsächlich nur finanziell, wobei die Partnerunternehmen die redaktionelle Verantwortung übernehmen. Dieser Produktionsform bedienen sich fast ausschließlich öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten (Seidel/Libertus 1993: 132, 133).

1.2.3 Kaufproduktion

Kaufproduktionen, auch Fremdfilme genannt, werden von anstaltsfremden Unternehmen in selbständiger redaktioneller und finanzieller Verantwortung produziert, wobei die Sendeanstalt die Lizenzen für die Ausstrahlung von Sendungen auf dem kommerziellen Programmmarkt erwirbt (Seidel/Libertus 1993: 131).

Der Erwerb von Spielfilmlizenzen spielt vor allem für die Programmgestaltung der Privatsender wie ProSieben eine bedeutsame Rolle (Seidel/Libertus 1993: 132). Deutschland sowie der Rest der Welt importieren Fernsehprogramme in erster Linie aus den USA. Anfangs stellte der Kauf von Lizenzprogrammen für die Sender eine relativ kostengünstige Alternative zu Eigen- und Auftragsproduktionen dar. Mit der Einführung der Privatsender in den 80er Jahren änderte sich die Lage jedoch schlagartig: Durch die steigende Anzahl der privaten Sender, stieg auch die Nachfrage nach Lizenzprogrammen und somit erhöhten sich schließlich auch die Lizenzpreise in Deutschland. Infolgedessen werden seit Ende der 90er Jahre die Lizenzprogramme zunehmend durch Eigen- oder Auftragsproduktionen der Sender ersetzt. Durch den hohen Programmbedarf der zahlreichen Sender zeichnet sich der deutsche Lizenzmarkt jedoch nach wie vor durch starken Wettbewerb aus (Karstens/Schütte 1999: 240-243).

Zudem präferiert das deutsche Fernsehpublikum mittlerweile zunehmend einheimische Produktionen (Hallenberger 2002: 505). Im Gegensatz zu ausländischen Produktionen stellen deutsche Formate einen Rückbezug zum Alltag her und bieten somit dem Zuschauer Identifikationsmöglichkeiten mit dem Gesehenen (Karstens/Schütte 1999: 93, 94).

1.3 Programmanalyse zur Ermittlung deutscher Fernsehproduktionen

Wie bereits dargelegt, gewinnen deutsche Fernsehproduktionen immer mehr an Bedeutung für die hiesige Fernsehwirtschaft. Welchen Anteil nehmen deutsche Produktionen im deutschen Fernsehen aber eigentlich ein? Um den Anteil deutscher Fernsehproduktionen zu ermitteln, führte ich für die Woche vom 30.11. bis 6.12.2002 eine Programmanalyse durch (vgl. Abb.1). Dabei wurden nur die Sender ARD, ZDF, RTL, SAT.1 und ProSieben berücksichtigt.

Den größten Anteil einheimischer Produktionen haben die beiden öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten mit je knapp 90 %. Überraschender- weise haben sowohl RTL als auch SAT.1 ein beachtliches Angebot an deutschen Produktionen, wohingegen ProSieben das größte Angebot an ausländischen, vorwiegend amerikanischen Sendungen hat. Die Anzahl länderübergreifender Koproduktionen ist allgemein äußerst gering.

Abbildung 1: Deutsche und ausländische Produktionen im deutschen Fernsehen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Datenbasis: TV Movie 25 (2002)

2. Die deutsche Filmwirtschaft

Im Jahr 2000 gab es in Deutschland insgesamt 5.275 Produktionsunternehmen, darunter ca. 1.600 TV-Produktionsunternehmen, 450 Kinofilmproduzenten, 240 Firmen mit Schwerpunkt auf Werbefilm, 800 Industriefilmproduzenten und 2.200 filmwirtschaftliche Produktionsfirmen, die hauptsächlich Videofilme produzierten oder als technische Dienstleister für andere Produzenten fungierten (Seufert 2002: 15). Letztendlich werden aber nur rund ein Viertel der Fernsehproduktionsfirmen für das Programmgeschäft als relevant angesehen (Friedrich 1997: 34).

[...]

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Details

Title
Die Produktion unterhaltender Fernsehangebote in Deutschland
College
Friedrich-Alexander University Erlangen-Nuremberg  (Lehrstuhl für Kommunikations- und Politikwissenschaft)
Course
Das Geschäft mit der Fernsehunterhaltung
Grade
2,0
Author
Year
2002
Pages
28
Catalog Number
V16098
ISBN (eBook)
9783638210393
File size
816 KB
Language
German
Keywords
Produktion, Fernsehangebote, Deutschland, Geschäft, Fernsehunterhaltung
Quote paper
Simone Stephan (Author), 2002, Die Produktion unterhaltender Fernsehangebote in Deutschland, Munich, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/16098

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