Der Akteur der analytischen Soziologie und das Ereignis

- Kann die Anatomie des Sozialen ein Ereignis erklären


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

25 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung

2 Ein Ereignis und dieAnatomie des Sozialen
2.1 Räder und Triebkräfte
2.2 Übersetzungsmomente
2.3 Ausblick - Die Räumlichkeit des Sozialen

3 Der Horizont des Ereignisses
3.1 Färbungen und Schattierungen
3.1.1 Wissen : Mythos
3.1.2 Praktiken : Akteure und Institutionen
3.2 Ein Riss
3.3 Aktualisierung
3.4 Fazit - Morgen oder das Morgen von Heute ?

4 Diesseits des Ereignishorizonts
4.1 Strömungen

Bibliographie, Internet- und Graphikquellen

Erklärung

1 Einleitung

Der schwedische Soziologe Peter Hedström entwirft in seinem Werk dieAnatomie des Sozialendas Projekt einer analytischen Soziologie, mit der er auf abstrakte, aber dennoch realistische Weise soziale Ereignisse erklären will (vgl. Hedström 2008: 11). In Verbindung theoretischer Schärfe und empirischen Maßes, den Körper des Sozialen sezierend, sollen die den Ereignissen zu Grunde liegenden Mechanismen mit Bezug auf Akteure und Handlungen extrahiert werden (vgl. Hedström 2008: 12ff.). Wie aber ist der Begriff des Ereignisses zu verstehen, der in den verschiedensten Disziplinen seine Verwendung findet? Fragte man unbedarft danach, was denn ein Ereignis sei, so böten sich nämlich allerhand Meinungen und Publikationen an, eine Antwort darauf zu geben. Das Ereignis sei „etwas anderes“, eine Leere, der es Treue zu schwören gelte und deren Wahrheit das Ganze in Frage stelle, heißt es in der Philosophie Alain Badious, und in diesem Diskurs klingen mal einvernehmlich und mal widerwillig die Stimmen Martin Heideggers, Jacques Derridas oder Gilles Deleuzes mit (vgl. Badiou 1993: 91-95; Deleuze 1969: 186 - 193; Derrida 2003: 23ff., 50ff.; Hartle 2004). Von einem anderen Standpunkt aus thematisieren analytische Philosophen wie Donald Davidson die problematischen Zusammenhänge zwischen (sprachlichen) Ereignissen und dem Begriff der Handlung (vgl. Davidson 1985: 7-15), wohingegen der Sozialhistoriker Jacques Revel eine Geschichte des Ereignisbegriffes schreibt und dabei von seiner Wiederkehr kündet (vgl. Revel 2001: 161ff., 166ff.). Auch schon Max Weber versuchte inWirtschaft und Gesellschaft, die Bedeutung dieses Begriffes für die Erforschung des Sozialen zu ermessen (vgl. Weber 1922). Unabhängig von diesen tiefgründigen Überlegungen verraten sich nach einer Internetrecherche oder beim Aufblättern der Zeitung ganz unbegrifflich die vermeintlichen Ereignisse des Jahres, ob nun auf der Konzertbühne oder in den internationalen Börsen (vgl. Arena Ticket 2009, Heusinger 2009). In allen Kontexten aber, in denen der Begriff verwendet wird, hat er bestimmte Konnotationen, die sich aus der Bedeutung des Wortes „Ereignis“ herleiten lassen:

„[...] was den normalen, alltäglichen Ablauf in bemerkenswerter Weise unterbricht und durch seine Ungewöhnlichkeit auffällt und in Erscheinung tritt; [bedeutsamer, denkwürdiger] Vorgang, Vorfall“ (Berger, Gerda/Prosdowski, Günther 1976: 725).[1]

Bemerkenswert ist der Begriff des Ereignisses sicherlich, da er etwas unvorhersehbares bezeichnet, etwas, das durch nichts bestimmt scheint, außer dadurch, dass es aus dem Kontext des Bisherigen fällt. Da solche Außergewöhnlichkeiten den Rahmen des Alltäglichen sprengen, wie er in Gruppen, sozialen Aggregaten, ja ganzen Gesellschaften verhandelt wird, sollte es nicht verwundern, dass dieser Begriff in der Soziologie eine Rolle spielt. Wenn aber ein Ereignis per Definition ungewöhnlich ist und alltägliche Abläufe unterbricht, ist ihm dann mit den Mitteln einer analytischen Soziologie beizukommen? Lässt es sich in kausale Mechanismen zerlegen? Und falls nicht, wie wäre es sonst wissenschaftlich zu fassen?

Ich möchte auf das Angebot Hedströms, dass mich interessiert wie skeptisch stimmt, eingehen und bestimmen, ob dieAnatomie des Sozialenein Ereignis erklären kann. Um meine Fragestellung zu beantworten, gehe ich im ersten Kapitel auf die Nuancierungen von Hedströms Ereignisbegriff ein, um dann zu betrachten, wie ein Ereignis in seinem Modell zu Stande kommt und welche ontologischen und methodologischen Prämissen seine Funktionsweise stützen. Von der in der Einleitung angedeuteten Dynamik des Ereignisbegriffes ausgehend werde ich in „Der Horizont des Ereignisses“ einen Exkurs zu einem konkreten Ereignis wagen, dem Zusammentreffen des britischen Kapitäns James Cook mit den Bewohnern der Insel Hawaii im Jahre 1779. So will ich erfahren, welche Umstände dieses Ereignis auslösten und wie es Auswirkungen auf „kollektive Eigenschaften“ haben konnte (vgl. Hedström 2008: 16f., 101f.). Im letzten Kapitel greife ich die zuvor angestellten Überlegungen auf, um die Frage danach, ob der Erklärungsansatz Peter Hedströms einem Ereignis angemessen ist, zu beantworten. Abschließend wage ich einen Ausblick zu den Orten, an die diese Gedanken von verschiedenen wissenschaftlichen Strömungen getragen werden könnten.

2 Das Ereignis und die Anatomie des Sozialen

„Gibt es denn für die Wissenschaft keine andere Möglichkeit, dasEreigniszu begreifen, als es stets auf einElement(eines Systems, einer logischen Kette) zu reduzieren oder es in den großen Zahlen der Wahrscheinlichkeitsstatistik untergehen zu lassen?“ (Edgar Morin nach Revel 2001: 161)

Im Vorfeld einer Analyse, welche eine Beurteilung der Vorgehensweise derAnatomie des Sozialenanstrebt, gilt es die Frage zu beantworten, welche Elemente des Ereignisbegriffes diese hervorhebt:

„Die meisten Wissenschaftstheoretiker bestehen darauf, dass Ursachen und AuswirkungenEreignissesind [...] aus dem einfachen Grunde, dass Ursachen Dinge herbeiführen und das, was herbeigeführt wird (d.h., der Effekt), kann vorher nicht da gewesen sein. Folglich muss das, was herbeigeführt wurde, eine Veränderung oder ein Ereignis sein. Ebenso ist es schwierig zu erkennen, wie Wandel hervorgebracht werden soll, außer durch eine andere Veränderung, was darauf hindeutet, dass Veränderungen ebenfalls Ereignisse sind“ (Hedström 2008: 29).

Demnach wäre ein Ereignis ein Bündel spezifischer Ursachen und Auswirkungen, welche kausal miteinander verbunden sind.[2]In Anlehnung an die sozialwissenschaftliche Ereignistypologie, gelten auch soziale Zustände und variierende individuelle Merkmale als Ereignisse (vgl. Hedström 2008: 29).[3]Seien diese im engeren, wissenschaftstheoretischen Sinne als Nicht-Ereignisse zu definieren, so könnten sie doch wichtige Komponenten von Ereignissen sein, wie auch als „Ergebnisse einer Serie von Ereignissen gesehen werden“ (Hedström 2008: 30). Solche „Ereigniskomplexe“ entfalten sich also kausal zwischen ursächlichen Komponenten hin zu den Auswirkungen, die diese in Prozessen zeitigen. Eine der analytischen Soziologie nach angemessene Erklärung eines Ereignisses, habe eine „kontinuierliche und zusammenhängende Kette von kausalen oder intentionalen Verbindungen zwischen Explanans und Explanandum“ (Hedström 2008: 43) zu liefern: die Mechanismen, die Ursachen und Wirkungen der „Ereigniskomplexe“ verknüpfen.[4]Nur so könne eine befriedigende Antwort auf die Frage danach, warum ein bestimmtes Phänomen beobachtet worden ist, gegebenen werden (vgl. Hedström 2008: 12).[5]DieAnatomie des Sozialenversucht so, die Kluft zwischen logischen Sätzen, die Aussagen über soziale Zusammenhänge treffen, wie die deduktiv-nomologischen Erklärungen, zu überwinden. Zwar wird das Explanandum deduktiv aus dem Explanans hergeleitet, doch mit Bezug auf intentionale Mechanismen spezifischer Entitäten (Akteure) und Aktivitäten (Handlungen), die miteinander wechselwirken, so „dass sie regelmäßig jenen Typ von Phänomen hervorbringen, den wir zu erklären versuchen“ (Hedström 2008: 12).[6]Durch diese Annahmen Hedströms ist es notwendig geworden, meine Analyse von der Makro- auf die Mikroebene zu verlegen.Denn ist die „Konzentration auf Handlungen lediglich ein Zwischenschritt einer Erklärungsstrategie, die versucht, sozialen Wandel zu erklären“ (Hedström 2008: 16), dann befindet sich der Hauptantrieb, der „Motor“ des Ereignisses, auf dieser Ebene.[7]

2.1 Räder und Triebkräfte

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Um das Ineinandergreifen der Mikro- und der Makroebene in dieAnatomie des Sozialennachzuvollziehen, beziehe ich mich auf das von Hedström aufgegriffene Erklärungsschema James Colemans (vgl. Coleman 1990: 9ff.).[8]In Schritt 3 erfolgt die nachträgliche Zuordnung von individuellen Handlungen (C) zu einem Ereignis (D). Im Vorgang der Sezierung und Abstraktion werden die Ereignisse in Entitäten und Aktivitäten zerlegt und von jenen, die wichtiger erscheinen, werden Idealtypen und -handlungen abgeleitet (vgl. Hedström 2008: 13f., 56f.; Kron: 313f.).[9]Im Zuge dieser Modellierung von Idealtypen werden empirische Datensätze einbezogen und das Handeln der Akteure (C) auf typische Motivationen (B), wie sie in der DBO-Theorie darstellbar sind, zurückgeführt (vgl. Hedström 2008a: 22f.). In Schritt 1 treten diese Motivationen in Wechselwirkung mit dem Handeln und Verhalten der anderen Akteure (A), die ihnen als generalisierte Andere gegenübertreten (vgl. Hedström 2008: 69f., 71).[10]Die für einen „Ereigniskomplex“ entscheidende Dynamik entwickelt sich also aus der Modellierung der Interaktionsmuster zwischen (A) und (C).[11]Die Räder des mechanismischen Ereignisses sind dann die zielgerichteten Akteure, deren Triebkräfte Handlungen sind, die durch das Moment der DBO-Tripel übersetzt werden (vgl. Hedström 2008: 73).

2.2 Übersetzungsmomente

Ein Ereignis bei Hedström geht weder in rein systemischen Analytiken (theoretischen Fiktionen) noch statistischen Modellen (empirischer Eklektizismus) unter (vgl. Hedström 2008: 29f.; Revel 2001: 161ff.). Um die analytische Verfahrensweise, mit der dieAnatomie des SozialenEreignisse zu erklären gedenkt, darzustellen, bietet sich das Bild einer umgekehrten Pyramide an: An ihrer Unterseite wird die Komplexität der sozialen Wirklichkeit reduziert und auf einen bestimmten Punkt fokussiert (eine individuelle Handlungskomponente, wie die DBO-Theorie). Von dort ausgehend kann das Modell sich einer komplexeren Logik öffnen (eine Komponente der Interaktionsstruktur, zum Beispiel die Theorie der kognitiven Dissonanz) und ermöglicht durch die Verschachtelung dieser dem Modell immanenten Komponenten die Erweiterung seiner analytischen Perspektive (eine Komponente, die Mikrohandlungen auf Makroergebnisse bezieht, beispielsweise eine „sich selbsterfüllende Prophezeiung“) (vgl. Hedström 2008: 56ff., 77-84, 90; Kron 2005: 29-34).[12]Es gibt eine Reihe von Annahmen, die das Zusammenspiel der drei Ebenen sichern und die Übersetzungsschritte zwischen ihnen handhaben: zum einen die Annahme, Akteure handelten zielgerichtet, und zum anderen die eines methodischen Determinismus (vgl. Hedström 2008: 49f., 59f.).[13]Darüber hinaus nimmt Peter Hedström disziplinspezifische Stoppregeln an, eine „natürliche“ Grenze zum Metier der Psychologie (vgl. Hedström 2008: 44f., 55f.). Es gibt also eine verlässliche Verbindung von mentalen Ereignissen (der Beeinflussung der DBO-Tripel) über intendierte Handlungen (den feststehenden Handlungsoptionen) zu Interaktionsmustern.[14]In der agentenbasierten Simulation werden schließlich diese Zusammenhänge in Algorithmen übersetzt und Muster generiert, in denen Ereignisse in Form von Umschlagpunkten oder Aggregationseffekten in Verteilungs- und Netzwerkstrukturen erklärt werden sollen (vgl. Hedström 2008: 182-188, 188ff.). Diese topgraphischen Darstellungen sind Bilder des Sozialen, die ausdrücken, wie sich kausale Tendenzen in Akteurskonstellationen über „mittlere“ Zeitspannen auswirken würden (vgl. Hedström 2008: 185, 188ff.).[15]

[...]


[1] Daran anknüpfend wäre die etymologische Herkunft des Wortes Ereignis anzuführen: es stammt vom althochdeutschen

Worte „irougen“, was soviel bedeutet wie „vor Augen stellen“ (vgl. Kluge 1999: 229).

[2] In dieAnatomie des Sozialenwird der Begriff des Ereignisses oftmals synonym mit dem des Phänomens verwendet (vgl. Hedström 2008: 15, 42, 55). Zur Problematik der analytischen Definition eines Ereignisses vergleiche (Davidson

1985: 259 – 268).

[3] Hedström spricht im Zusammenhang von Überzeugungen und Bedürfnissen auch von „mentalen Ereignissen“ (vgl. Hedström 2008: 62). Vergleiche zu diesem Begriff auch (Davidson 1985: 291 – 294).

[4] Methodologisch stehen diese Annahmen denen des Reduktionismus nahe, alle Makroprozesse seien zur Gänze auf Mikroprozesse (Handlungen) rückführbar (vgl. Heintz 2004: 17ff.).

[5] Zur Bedeutung der „Warum-Frage“ für die Erklärung des „Wie der sozialen Verlaufsform“ vergleiche (Kron 2005: 311ff.).

[6] Hierbei will Hedström Mechanismen als Theoreme über Wahrscheinlichkeiten verstanden wissen. Anders als allgemeingültige Gesetze seien diese ereignisspezifisch (vgl. Hedström 2008: 50ff.). „Der Hauptunterschied zwischen Mechanismen und Gesetzen kann demnach darin gesehen werden, dass Gesetze sich auf Ko-Variationen beziehen [...] und eben nicht [auf] kausale Generalisierungen über periodisch auftretende Prozesse“ (Kron 2005: 337). Da der Mechanismus einer deduktiven Logik nach verfährt, benötigt er wie deduktiv-nomologische Schemata allgemeingültige Sätze, in diesem Fall soziale Gesetze, die die Logik des deduktiven Schlusses gewährleisten. Als solche gelten die DBO-Theorie oder Festingers Theorie der kognitiven Dissonanz (vgl. Hedström 2008: 77ff.; Opp 2007: 117f.). Zur Kritik dieses logischen Schemas vergleiche (Deleuze 1969: 48-56).

[7] Makrophänomene ließen nicht darauf schließen, dass ihnen ähnliche Mechanismen zu Grunde liegen, wohingegen gleiche Akteurskonstellationen immer die gleichen Effekte verursachen (vgl. Hedström 2008: 55f., 107ff.).

[8] Zur Herkunft der eingefügten Graphik verweise ich auf das Quellenverzeichnis.

[9] Idealtypen fungieren als Träger von Eigenschaften, die für ein Ereignis als relevant gelten. Sie seien keine „realen“ Akteure, sondern repräsentieren kollektive Eigenschaften einer Gruppe. Zum Verständnis des heuristischen Sinnes von Idealtypen empfiehlt sich eine Auseinandersetzung mit der Begriffsbedeutung nach Max Weber als fiktionale, phantasmatische Konstruktionen (vgl. Volker 1990: 13ff.) und der Diskussion, wie der Akteur zu modellieren sei, welche Komponenten ihm notwendigerweise eignen sollen (vgl. Kron 2005: 133-142; Parsons 1986: 69-87).

[10] Umwelt- und Selektionseffekte haben nur eine Relevanz, wenn sie sozial vermittelt sind. Zur Erklärung verweise ich hier auf das „Regenschirm-Beispiel“ (vgl. Hedström 2008: 63, 70ff.). Nur von den Akteuren Wahrgenommenes, dass sich in ihrem wechselseitig aufeinander bezogenem Handeln niederschlägt, ist in diesem Modell relevant.

[11] Zu den verschiedenen Traditionen von Kausalmodellierungen vergleiche (Hedström 2008: 146-149).

[12] Dieses Vorgehen rechterfertige sich durch die Forderungen nach psychologischer und soziologischer Plausibilität, Einfachtheit und einer „sinnvollen Handlungstheorie“ (vgl. Hedström 2008: 57f.).

[13] Zur Bedeutung teleologischer Handlungsmodelle und des methodischen Determinismus vergleiche (Boudon 1978: 18-26; Coleman 1990: 16-21).

[14] Unter diesem Gesichtspunkt ist die Modellwelt Hedströms eine aristotelische Welt, in der sich das Wesen des Sozialen seinem Ablauf nach zeigt, der auf Formal- und Finalursachen zurückführbar sei (vgl. Rapp 2001: 8-11, 127-130, 135-139). Der methodische Determinismus und der Glaube, die Welt bestehe aus kausalen Ketten, setzt zudem die Figur des „unbewegten Bewegers“ voraus, insofern die Realität nicht einer Matrjoschka ähneln soll, die immer kleinere Mechanismen beinhaltet, welche aber letztlich von keinem objektiven Punkt aus bestimmbar sind (vgl. Deleuze 1969: 48 -57; Farshim 2002: 111ff.; Rapp 2001: 172f.). Gedankenbilder wie die des Soziologen, der Akteure mit einer Fernbedienung ausschalten kann (Hedström 2008: 47) oder die Figur des Anatomen implizieren übrigens, der Forscher selbst habe die Position eines „unbewegten Bewegers“ inne und daher einen objektiven Blick auf die Realität (vgl. Farshim 2002: 79f.; Volker 1990: 11-17).

[15] Ein gutes Beispiel ist die „diskrete Ereignisanalyse“. Die abhängige Variabel „Austritt aus der Arbeitslosigkeit“ wird durch eine Simulation untersucht. Datensätze von Verteilungsstrukturen werden an eine Interaktionstheorie zurückgebunden, um aufzuzeigen, dass Akteure in Gruppen von Arbeitslosen, durch die Orientierung an der Bezugsgruppe, geringere Chancen haben, aus der Arbeitslosigkeit auszutreten (vgl. Hedström 2008: 176 -182).

Ende der Leseprobe aus 25 Seiten

Details

Titel
Der Akteur der analytischen Soziologie und das Ereignis
Untertitel
- Kann die Anatomie des Sozialen ein Ereignis erklären
Hochschule
Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
25
Katalognummer
V159860
ISBN (eBook)
9783640727155
ISBN (Buch)
9783640727834
Dateigröße
697 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Mechanismische Erklärung, Hedström, Ereignis, Mikro-Makro, Analytische Soziologie
Arbeit zitieren
Sebastian Weirauch (Autor:in), 2009, Der Akteur der analytischen Soziologie und das Ereignis , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/159860

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