Die Römer in Großbritannien


Hausarbeit, 2001

15 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 Geschichtliche Einleitung

2 Bauliche Maßnahmen
2.1 Straßenbau
2.2 Städtebau
2.3.1 Colchester
2.3.2 Chester
2.3.3 St. Albans
2.3.4 Wroxeter

3 Römischer Hausbau
3.1 Römische Stadthäuser
3.2 Römische Landhäuser (villa rustica)

4 Militärische Befestigungen
4.1 Hadrianswall
4.2 Antoniuswall
4.3 Pharos

5 Schlußgedanken

6 Literaturverzeichnis

1 Geschichtliche Einleitung

Julius Caesar griff bereits im Jahre 55 und 54 v. Chr. Britannien zweimal an. Jedoch gelang es erst dem römischen Kaiser Claudius 43 n. Chr. die Insel dem Römischen Reich einzuverleiben. Dieses gelang ihm durch die Zersplitterung der Kelten in viele Stämme, die sich nicht erfolgreich zur Wehr setzen konnten. Das römische Invasionsheer landete im heutigen Richborough (damals Rutupiae) in Südostkent und drang von dort aus bis zur Linie der heutigen Städte Exeter, Bath, Leicester, Lincoln bis zum Humber vor. Die Grenze stellte der sogenannte Foose Way dar. Die Militärstraße trägt diesen Namen aufgrund der Gräben (lat. f ossae) aus denen das nötige Baumaterial entnommen wurde.[1]

Erst die Königin Boadicea, die sich nach dem Tod ihres Mannes von den Römern ungerecht behandelt fühlte, wagte es sich gegen die Römerherrschaft aufzulehnen.[2] Sie führte die Ikener und andere Stämme im Jahre 60 n. Chr. im Gebiet des heutigen East Anglia in den Krieg. Der Aufstand wurde von den Römern erfolgreich abgewehrt und die weiteren zweieinhalb Jahrhunderte regierte der Frieden in der römischen Kolonie. Lediglich an den Grenzen zum Reich gab es gelegentliche Auseinandersetzungen mit der nichtromanisierten Bevölkerung. Die Römer drangen weiter in den Westen und Norden vor und konnten das heutige Schottland jedoch nicht erobern. Um das erkämpfte Gebiet gegen die aus dem Norden Schottlands stammenden Pikten zu verteidigen errichteten sie in den Jahren122 bis 128 n. Chr. einen Schutzwall, der sich von der Tynemündung beim heutigen Newcastle upon Tyne im Osten bis zum Solway Firth bei Carlisle im Westen erstreckte. Den Befehl dazu gab der Kaisers Hadrian, nachdem der Wall benannt wurde. Für nur wenige Jahre konnten die Römer den 142 n. Chr. im Norden des Hadrianwalls errichteten Antoniuswall (benannt nach dem Kaiser Antonius Pius) halten. Er erstreckte sich vom heutigen Glasgow bis Edinburgh. Die Gegenwehr der Pikten (Picts) war so stark, das er bald wieder aufgegeben werden mußte. Um den Westen und Norden vor den Übergriffen von Pikten und Walisern zu sichern stellten die Römer das Gebiet unter Militärregierung. Der noch friedliche Süden und Osten wurde zivil verwaltet.[3]

Vor allem das Gebiet der „englischen Schichtstufen-, Platten-, und Senkenland und in Teilen des mittelenglischen Tieflandes“ (HEINEBERG 1997, S. 72) wurde von den Römern stark beeinflußt. Die nahezu 400jährige Zeit der Fremdherrschaft bescherte der einheimischen keltischen Bevölkerung nicht nur die Entwicklung des gradlinig verlaufenden Verkehrssystems, sondern ebenso die Entwicklung des Ackerbaus, die Rodung der Wälder, die Einführung landwirtschaftlicher Betriebe, verschiedener Kulturpflanzen, Städtesysteme, des Bergbaus und ländlicher Siedlungen. Diese Entwicklungen waren von herausragender Bedeutung für die spätere Entwicklung des Landes.

Die heimische Bevölkerung lebte im Einklang mit ihren Besatzern und es entwickelte sich schnell eine römisch-keltische Mischkultur, die 2 Mio. Menschen stark war.[4]

„Es [Britannien] war eine Außenprovinz eines vereinigten Weltreichs, das von Rom aus regiert wurde. Hohe Beamte sowie die höheren Offiziere der Armee kamen mit ihrer Familie und ihrem Haushalt für eine bestimmte Dienstzeit nach Britannien und kehrten nach Hause zurück, wenn sie beendet war; auch Kaufleute kamen und gingen, obwohl manche sich vielleicht in Britannien niederließen. Aber die einzige zahlreiche Klasse von Ausländern, die Britannien zu ihrer Heimat machten und dort starben, waren die Veteranen, die einen lebenslangen Militärdienst in einer der drei dort stationierten Legionen absolviert hatten. Die große Masse der Einwohner waren [weiterhin] die Kelten, die während der tausend Jahre vor der römischen Eroberung vom europäischen Kontinent angekommen waren und die jetzt die römische Sprache und Lebensweise annahmen und römische Bürger – Romano-Briten.“ (GERMER 1989, S.20)

In der Zeit der Römerherrschaft kam auch das Christentum erstmals nach Großbritannien. Es hatte jedoch Schwierigkeiten sich durch zu setzten. Vor allem römische Soldaten waren Anhänger des Mithraskults (Mithras: Sonnengott persischen Ursprungs), der eine reine Männerreligion war.[5] Erste Christen durften sich nicht zu erkennen geben bis das Christentum 391 n. Chr. zur Staatsreligion erklärt wurde. Es wird angenommen, daß sich das Christentum durchsetzte, weil es den Frauen mehr Rechte zugestand. Es wird berichtet, daß die Römer jeden Kult und jede Religion tolerierten, die die Gesetze des Staates nicht verletzten und den Kaiser als Gottheit anerkennen. Der britische Theologe Pelagius (gest. 418) stellte in der Spätzeit des römischen Christentums die Behauptung von der Existenz eines freien Willens auf und wurde exkommuniziert.[6]

Die lang anhaltende Periode des Friedens wurde erst zum Ende des dritten Jahrhunderts gestört. Die Skoten, die aus dem Norden der irischen Insel kamen, griffen die Westküste Britanniens an. An der Ost- und Südküste bedrohten zunehmend Sachsen das Römische Reich. Um diese fernzuhalten bauten die Römer Befestigungsanlagen, die „Forts der Sachsenküste“. Doch die Angriffe der germanischen Stämme beschränkten sich nicht nur auf die Küste Britanniens, sondern weiteten sich auch auf das Zentrum des Römischen Imperiums aus. So zogen nach und nach alle Legionen ab um das Reich zu verteidigen.

Britanniens Herrschaft durch die Römer endete 410 n. Chr.[7]

Anhand der nachfolgenden Beispiele soll verdeutlicht werden, auf welchen Gebieten die Römer für die Entwicklung Britanniens von Bedeutung waren. Weil von vielen Bauten nicht viel erhalten geblieben ist, wurde die ursprüngliche Form beschrieben.

2 Bauliche Maßnahmen

2.1 Straßenbau

Besonders lang dienten die von den Römern erbauten Straßen den Bewohnern Englands. Sie wurden zunächst nur aus politischen und militärischen Gründen gebaut, um die Provinz schnell und leicht erreichen zu können. Doch mit der Zeit dienten sie auch dem Handelsverkehr. Sie bildeten zusammen mit dem Städtesystem der Römer eine wesentliche Grundlage für die nachfolgende Stadt- und Verkehrsentwicklung.

Die ersten römischen Heerstraßen bildeten ein Netz von Haupt- und Nebenstraßen, das die römischen Siedlungen miteinander verband: Über den fest gestampften Boden legten die Römer zunächst eine Schicht aus groben Steinen mit einer abschließenden Querschicht. Darüber kamen mehrere Schichten aus kleineren Steinen in gröberer und feinerer Schüttung. Auf den besonders wichtigen Strecken wurde dieses Fundament mit einer Schicht aus Kopfsteinpflaster oder sogar mit einem Metallbelag abgeschlossen.[8] Entlang der Straßen führten Entwässerungsgräben. Schilder oder Meilensteine zeigten die Entfernung zur nächsten Stadt an.

[...]


[1] Quelle 3, Seite 20

[2] Quelle 2, Seite 21

[3] Quelle 2, Seite 21

[4] Quelle 11, Seite 32

[5] Quelle 2, Seite 23

[6] Quelle 2, Seite 24

[7] Quelle 2, Seite 21

[8] Quelle 3, Seite 106

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Die Römer in Großbritannien
Hochschule
Universität Lüneburg  (Kulturgeografie)
Note
2,3
Autor
Jahr
2001
Seiten
15
Katalognummer
V15911
ISBN (eBook)
9783638208994
Dateigröße
487 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Römer, Großbritannien
Arbeit zitieren
Julia Krooß (Autor:in), 2001, Die Römer in Großbritannien, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15911

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