Deutsches transkulturelles Wörterbuch


Fachbuch, 2009

85 Seiten


Leseprobe


EINLEITUNG

Dieses einsprachige interkulturelle Referenzwörterbuch beinhaltet Begriffe und Konzepte aus dem Bereich der interkulturellen Kommunikation und des interkulturellen und transkulturellen Managements. Es repräsentiert die internationale Fachterminologie der Fachliteratur in diesem Bereich, sowie die persönliche Erfahrung des Autors. Es ist „work in progress“ in einem dynamischen Wissensbereich und weniger eine umfassende Darstellung der heterogenen terminologischen Welt dieses innovativen Forschungsbereichs. Es ist als terminologische und konzeptuelle Ressource für Interkulturalisten angelegt.

Die Rezipierung und Einbettung fremdkultureller Konzepte in einen Heimatkultur-Kontext kann durchaus als ein Akt des kulturellen Engineerings betrachtet werden: das Ziel dieser kultur-ingenieurtechnischen Projekts ist die Schaffung eines kulturkompatibel-optimierten Systems mit erweiterten Systemressourcen und Leistungspotential im globalen Umfeld des 21. Jahrhunderts. Kulturelles Engineering oder Kulturtechnologie sind angemessene Neologismen. Mein Dank gilt den internationalen Autoren, deren Konzepte zusammen mit ihrem Namen erfasst wurden. Im Anhang befindet ein wesentlicher Teil der Bibliographie im Harvard Referenzierungssystem, auf dem die Inhalte aufbauen.

INTRODUCTION

This monolingual German intercultural dictionary covers terms and concepts from the field of intercultural communication and management is based on extractions from state-of-the-art intercultural literature (see literature in the annex) and personal investigation. It responds to the needs of students and practitioners in the field. It is by no means meant to be exhaustive, but it rather is work in progress. I have tried to attribute all important concepts to their authors and I sincerely apologize, should anyone have been omitted and request the permission to lay the foundation - on the basis of their myriad contributions - for an intercultural/transcultural terminological resource to benefit the intercultural community and those who are interested in the sustainable management of the 21st century global environment with its myriad cultural challenges. On my way towards a new conceptualization and contextualization of culture and its management, I have also included some innovative terms and constructs such as transcultural intelligence (TCQ) as an enhancement of cultural intelligence (CQ) a transcultural management profiler and 360° transcultural synergy to name a few. Intercultural and truly transcultural approaches synergize to result in an innovative transcultural managerial mindset and skillset.

360° Feedback
Begriff aus dem Bereich des Leistungsmanagements. Es beinhaltet Auskunft über die Leistung seitens Vorgesetzter, Kollegen und Mitarbeiter. Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft bringen dieses Feedback unterschiedlich zum Ausdruck.

360° Transkulturelle Synergie
Ein optimiertes Synergiemodell.

ACHASC
Leistung-Zuschreibung; eine Kulturdimension .

AD
Anno Domini; ACE (christliche Ära) ist die Abkürzung für AD in nicht-christlichen Kulturen.

ALG Kultur-Clustering
Eine Anordnung der Weltkulturen, die die gegenwärtige globalen kulturellen Verwerfungslinien hervorhebt und die zusätzlich zweckdienlich angepasst werden kann.

Ab incunabulis (Lat.)
Von der Wiege an.

Abrazo
Spanisch für Umarmung.

Absicht-Wirkung Kluft
Aufgrund kulturell unterschiedlicher Kommunikationsstile des Senders und des Empfängers kann eine Botschaft eine andere Lesart zur Folge haben als die vom Sender beabsichtigte, da die Kodierung und die Entkodierung mit unterschiedlichen kulturellen Annahmen erfolgt ist.

Absolute Werte
Die Mitglieder einer Kultur betrachten die Werte, die sie als Resultat ihres Sozialisierungsprozesses verinnerlicht haben und inmitten derer sie tagein-tagaus leben als normal und logisch - als absolute Werte.

Absoluter Wert
Eine Norm oder ein Wert, den Kulturmitglieder als universell gültig betrachten .

Adiós
Spanisch für Auf Wiedersehen!, wörtlich „zu Gott hin“ oder freier „Geh mit Gott“.

Adler Nancy
Kanadische Expertin für interkulturelles Management.

Administrative Distanz
Laut P. Ghemawats in der Harvard Business Review publizierten Forschung gibt es fünf administrative Distanzfaktoren: Nichtvorhandensein eines Kolonialverhältnisses/- eines gemeinsamen Währungssystems/politische Feindseligkeit/Regierungspolitik/schwache Institutionen.

Administratives Erbe
Ein Bartlett und Ghoshal Begriff, der die Triebfedern der Internationalisierung, d.h. die Internationalisierungsmotive, -mittel, -prozesse und -mentalitäten zusammenfasst.

Äquidistanz der Perspektive
K. Ohmaes internationales Management Konzept, das auf einer Vision und einem Wertesystem gründet, das nicht durch die inländischen Unternehmensinteressen zu Lasten des „Restes der Welt“ dominiert wird.

Aggregat-Kulturmodell
Bezieht sich auf ein multidimensionales Kulturmodell mit landeskulturellen statistischen Werten, wie beispielsweise Hofstedes 5-D und Trompenaars und Hampden-Turners 7-D Modell.

Akkulturation
Bezieht sich auf den Erwerb einer Fremdkultur und die damit einhergehenden Lern- und Anpassungsprozesse.

Akkulturationskurve
Oder kulturelle Anpassungskurve. Die sogenannte U-Kurve (Prof. Geert Hofstede) beschreibt die Entwicklung der Gefühlslage während des kulturellen Anpassungsprozesses an eine Fremdkultur in folgenden vier Phasen: Begeisterung, Kulturschock, Anpassung und Stabilität. Siehe Interkulturelles Anpassungsmodell.

Akkulturationsmodell
Verschiedene Zweige der Sozialwissenschaften haben den Verlauf des Zweitkulturerwerbs erforscht. Sie modellieren den Prozess der progressiven Anpassung an eine Zielkultur unter dem Blickwinkel der jeweiligen Wissenschaft.

Allgemeinkulturelles Training
Kulturelle Bewusstheits-, Wissens- und Kompetenzentwicklung.

Amae
Japanisch für großherzige Zuwendung und Nachsichtigkeit; kulturell idealtypische Beziehung zwischen Vorgesetzten und Mitarbeitern; einige japanische Spezialisten meinen, amae (auch im Sinne von sich einschmeicheln) sei die Grundlange aller menschlichen Beziehungen in Japan.

Annahme
Unbewusste Auffassung über die Beschaffenheit der Welt.

Antikonfuzianismus
Die konfuzianische Gelehrtenschule unter Konfuzius und die legalistische antikonfuzianische Schule unter Tsin Huang Che Ti stellen eine historische Analogie zum Konflikt zwischen dem antikonfuzianischen Mao Zedong und Marschall Lin Piao in der Neuzeit dar. Sowohl der Konfuzianismus als auch der Antikonfuzianismus weisen auf eine mehrtausendjährige Kontinuität in der Geschichte des Reiches der Mitte hin.

Antizipierung
Voraussehung. Kulturelle Bewusstheit ermöglicht es, die potenziellen Konfliktbereiche, sowie die Gemeinsamkeiten und Synergiepotentiale im Vorfeld zu erkennen, sie zu antizipieren. Siehe Voraussehbarkeit.

Apéritif
Ein alkoholischer Appetitanreger.

Archaisch vs. Transnational
In archaischen Wirtschaftssystemen, die es nach wie vor in Teilen der südlichen und östlichen Hemisphäre gibt, basieren die wirtschaftlichen Geschäfte auf einem geschenkähnlichen Tausch, in dem Menschen und Dinge untrennbar miteinander verbunden sind. Es besteht nicht nur ein Band zwischen materiellen und immateriellen Dingen und Menschen, sondern auch zwischen den Geschäftspartnern, was eine gegenseitige Verpflichtung nach sich zieht. Auf Polynesisch heißt dieses Bindeglied „Hau“. Es gibt verschiedene Entwicklungsstufen der archaischen Systeme, von denen es noch Spuren in den globalisiertesten Wirtschaftssystemen gibt, wie beispielsweise in Japan. In hunderten und tausenden von Jahren haben sich die Wirtschaftssysteme von primitiven/archaischen zu modernen entwickelt, in denen sich die impliziten Bande zwischen Menschen und Gütern einerseits und Geschäftspartnern andererseits gelockert haben. Ein unpersönliches Währungs- und Rechtssystem hat eine integrale, ausgewogene Beziehung abgelöst. Das globale und das transnationale Unternehmen das, die sich im Laufe der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts über die Inlands- internationale und multinationale Firma entwickelt haben, verkörpern den entgegengesetzten Pol der archaischen Wirtschaft. In dieser modernen Wirtschaft kippt das Management globaler Konzerne bisweilen ohne Rücksicht auf Bande zwischen Kulturen, Menschen und Dingen strukturelle Gleichgewichte. Gigantische Transfers, Massenentlassungen, Delokalisierung zur Gewinnmaximierung und umweltschädigende Geschäftspolitik und Verhalten sind möglicherweise als Ursache für Kriege anzusehen. Dieser Prozess kann positiv gesteuert werden, wenn die beiden Pole gleichzeitig nachhaltig integriert werden können (ohne in primitivere Zeiten zurückzukehren).

Argumente
3 Argumenttypen: 1 Fakten, 2 Grundsätze, 3 Überzeugung.

Aristotelisches Denken
Verneint die Möglichkeit der Vereinbarkeit entgegengesetzter Ideen im selben Raum, da sie sich gegenseitig ausschließen. Andererseits steht das aristotelische Denken aber im Bezug zur Noetik, eine höhere Ebene der Erkenntnis.

Arrondissement
Einer der 20 Pariser Verwaltungsdistrikte. Sie sind spiralförmig im Uhrzeigersinn vom Zentrum (1. Bezirk) zur Peripherie (20. Bezirk), angeordnet.

Aufgabenorientiert
Wer im Aufgaben-Beziehungsgeflecht den Aufgabenaspekt priorisiert.

Augensprache
Nichtverbale Kommunikation durch Augenkontakt.

Außengesteuert
Auf äußere Bedingungen reagierend, Tugend(haftigkeit) ist außen lokalisiert.

Außenministerium
Bundesdeutsches Außenministerium in Berlin: Auswärtiges Amt.

Aussperrung
Die Arbeitsverweigerung seitens des Arbeitgebers.

Autorität
Einerseits persönliche Autorität, verkörpert im "Leader" und andererseits auf Regeln gründende Autorität, das heißt, die Autorität ist als Regeln verinnerlicht. Kann auch als externalisiertes und internalisiertes Superego bezeichnet werden.

Autoritätskonzeption
Bezieht sich auf die Verteilung der Macht in Gesellschaften. Siehe Machtdistanz.

Bürogestaltung
Kontextreiche Kulturen positionieren die Mitarbeiter in ihren Großraumbüros in einem offenen Raum in einer Weise, die die hierarchischen Strukturen und die Teamorientierung zum Ausdruck bringt, während kontextarme Kulturen den Raum der Großraumbüros physisch aufteilen, um ihn dadurch zu individualisieren.

Basmati
Eine der namhaftesten Reissorten aus dem Himalayagebiet.

Behaglichkeitszonen
Toleranzzonen; Bezeichnung für die kulturtypische Bandbreite angemessenen Verhaltens. Ist man gezwungen, sich außerhalb seiner kulturellen Toleranzzonen zu bewegen, so kann dies als Stress empfunden werden. .

Belbin
Britischer Forscher, dessen Name mit Teamforschung verknüpft ist. Siehe Belbins Teamrollen.

Belbins Teamrollen
Laut Forschung des Briten Belbin besteht das optimale Team aus neun Teamrollen: 3 Aktions-orientierte Rollen: 1 Former, 2 Implementierer, 3 Vollender; 3 Menschen-orientierte Rollen: 1 Koordinator, 2 Team Arbeiter, 3 Ressourcenforscher; 3 zerebrale Rollen: 1 Problemlöser 2 Kontrolleur-Evaluierer, 3 Spezialist. Jede Rolle hat Stärken und zulässige Schwächen.

Berührungsverhalten
Nichtverbale Kommunikation durch Berührungsverhalten.

Bereitwilligkeit
Hersey-Blanchard Begriff der situativen Führungstheorie: bezieht sich das Vorhandensein von Vertrauen, Engagement und Motivation.

Berufskultur
Bezieht sich auf das Berufsethos der Berufsstände, wie Medizin, Recht, Ingenieurwissenschaften.

Best Practice
Geht davon aus, dass es universell gültige, optimale Modelle oder Verfahren gibt. Doch sollte diese Auffassung kulturell relativiert werden. Hofstede hat hinsichtlich Führung, Organisation und Motivation nachgewiesen, dass fremdkulturelle Managementmodelle nicht ohne weiteres übernommen werden können. Das Optimum ist jeweils in Bezug zum kulturellen, institutionellen und zum Gesamtkontext zu setzen.

Bewusstsein
Giddens unterscheidet drei Bewusstseinsebenen, die das kulturelle Lernen beeinflussen: 1 das Unbewusste, 2 das praktische Bewusstsein, 3 das diskursive Bewusstsein. Das praktische Bewusstsein bezeichnet das latente, unausgesprochene kulturelle Wissen, das diskursive Bewusstsein den diskursiven Ausdruck des unausgesprochenen. Repression sperrt den Zugang des diskursiven zum Unbewussten, während der Inhalt des praktischen Bewusstseins durch Erziehung und Sozialisierung erschlossen werden kann.

Beziehung-Sache
Zwei Kommunikationsstile: der Sache-Beziehung Kommunikationsstil beginnt mit den spezifischen Fakten, bevor er zum Beziehungsaufbau übergeht, während der Beziehung-Sache Kommunikationsstil erst eine diffuse Beziehung aufbaut, bevor er die spezifischen Fakten anspricht.

Beziehungsorientiert
Wer zwischenmenschliche Beziehungen im Beziehungs-Aufgabengeflecht vorrangig behandelt.

Bezugssystem
Ein interkulturelles Bezugssystem ist ein multidimensionales Kulturmodell, das der Beschreibung, dem Vergleich, sowie der Analyse im Bereich des internationalen Diversitätsmanagements.

Billard Bälle vs. Wellen
Das Zwei-Billardkugeln Kulturkonzept besagt, dass Kulturen gleich zwei Billardkugeln entweder aufeinanderprallen oder aneinander vorbeigehen. Prallen sie aufeinander, so entsteht ein Kulturkonflikt, gehen sie an einander vorbei, so findet keinerlei Wechselwirkung statt. Nur ein diffuseres Kulturkonzept, das auf dem Wellen-Prinzip basiert, ermöglicht eine konstruktivere Dynamik der Wechselwirkung. Siehe Welle-Teilchen Hypothese.

Billion
In Großbritannien, Frankreich und Deutschland eine Million Millionen, in den USA und in zunehmendem Masse auch in Großbritannien für tausend Millionen verwendet.

Blomqvists Vertrauensmodell
Blomqvists Vertrauensmodell visualisiert den Vertrauensbildungsprozess und die Vertrauenskriterien, die Vertrauen und Wohlwollen insbesondere zwischen kleinen und mittelständischen, weniger bekannten Technologiefirmen einerseits und international operierenden Großfirmen andererseits schaffen.

Bogenschießen
Das japanische Bogenschießen ist kein Leistungssport, sondern es lehrt die Verschmelzung mit der Natur. .

Bohr N
Niels Bohrs Komplementaritätsprinzip besagt, dass man Materie und Energie entweder als Wellen (vermittels Wellendetektor) oder Teilchen (vermittels Partikeldetektor) betrachten kann.

Bond M.H.
Kanadischer interkultureller Wissenschaftler, Autor der Chinesischen Wertestudie, der Chinese Values Survey oder kurz: CVS.

Brussel
Flämisch für Brussels auf Englisch und Bruxelles auf Französisch.

Buch/nicht-Buch Religionen
Buch bezieht sich hier auf Offenbarung und Hl. Schriften: daher auch Offenbarungs-/nicht-Offenbarungsreligionen.

Buddha (Gautama Siddhartha)
Starb ca. 483 v. Chr.; ein indischer Prinz, der unter dem Bo-Baum (gilt als heiliger Baum Indien) die Erleuchtung gefunden haben soll. Er war in etwa ein Zeitgenosse weiterer großer Weiser, nämlich von Konfuzius, Laotse und Sokrates.

Budget Systeme/Kulturvergleich
Siehe Management und Natur.

Bundesrat/Bundestag
Bundesrat/Bundestag.

Buon giorno, buona sera
Italienisch für guten Tag und guten Abend.

C.N.R.S.
Centre nationale de la recherche scientifique. Französisches nationales wissenschaftliches Forschungszentrum.

CAGE Analyse
P. Ghemawats vierdimensionale Distanzanalyse der kulturellen, administrativen, geographischen und ökonomischen Distanz ist ein Korrektiv zur CPA (country portfolio analysis).

CAGE Distanz Modell
Bezieht sich auf eine vierdimensionale Methode der Distanzanalyse; siehe CAGE-Analyse oder CAGE Distanz-Bezugsrahmen.

CIA World Factbook
Eine Informationsressource über zahlreiche Bereiche der Welt insgesamt, sowie Länderinformationen (Zeitzonen, Währungen, Klima, Geographie, geopolitische, sozioökonomische, Gesundheitsdaten und andere). Eine nützliche Ressource von globalen Experten für globale Manager und eine Ergänzung zur internationalen Management Entwicklung.

CQ
Kulturelle Intelligenz.

CVS
Studie chinesischer Werte von M. Bond.

Chaebol
Koreanisches Konglomerat.

Chauvinismus
Die Auffassung, dass ein Land dem anderen überlegen sei.

Chiku Nailao
Ausdauer (Chinesisch).

Chinesische Klassiker
Die heiligen Bücher des Konfuzianismus.

Chinesische Strategeme
Die 36 chinesischen Strategeme mit Bedeutung, wie sie Tony Fang in seinem Werk Chinese Business Negotiation Style präsentiert hat: "1 Das Meer ohne Wissen des Himmels überqueren: Die tiefsten Geheimnisse in den alltäglichsten Situationen verbergen, 2 Wei belagern, um Zhao zu retten: Die Schwächen des Gegners angreifen, 3 Mit einem geliehenen Messer töten: Externe Ressourcen zum Eigenvorteil verwenden, 4 Den erschöpften Feind entspannt erwarten: Entspanne dich und bewahre deine Kraft, während du zuschaust, wie der Feind sich ermüdet, 5 Ein brennendes Haus plündern: Nutze die missliche Lage oder die Krise des Gegners, 6 Unruhe im Osten verursachen, aber im Westen angreifen: Im Osten einen Angriff vortäuschen, aber im Westen attackieren, 7 Etwas aus nichts zaubern: Lass das Unwirkliche als wirklich erscheinen: Erlange einen Vorteil durch Vorspiegelung falscher Tatsachen, 8 Nach außen die Straße instand setzen, insgeheim aber nach Chen Chang marschieren: Unter offensichtlichen, durchschaubaren und öffentlichen Manövern verdeckte, überraschende und geheime Schachzüge verbergen, 9 Das brennende Feuer von der anderen Seite des Flusses betrachten: Meistere die Kunst der Verzögerung: Erwarte den günstigen Augenblick, 10 Ein Messer im Lächeln verbergen: Einen starken Willen unter einem gefälligen Äußeren verbergen, 11 Den Pflaumenbaum statt des Pfirsichbaums verdorren lassen: Ein kleines Opfer bringen, um einen großen Vorteil zu erlangen, 12 Eine Ziege im Vorübergehen mitnehmen: Nutze Gelegenheiten, wenn sie sich bieten, 13 Aufs Gras schlagen, um die Schlange zu schrecken: Setze direkte und indirekte Warnung und Agitation ein, 14 Eine Leiche leihen, um die Seele zurückzubringen: Etwas Vergangenes wiederbeleben, indem man es neu schmückt oder in einer neuen Form zum Ausdruck bringen, 15 Den Tiger aus dem Berg locken: Bewege den Gegner aus seinem natürlichen Umfeld heraus, aus dem er seine Kraft bezieht, um ihn verwundbar zu machen, 16 Um festzuhalten muss man erst loslassen: Lass dem Feind Raum für den Rückzug, damit er sich nicht genötigt sieht, aus Verzweiflung anzugreifen, 17 Einen Ziegelstein werfen, um eine Stück Jade zu erhaschen: Etwas Minderwertiges für etwas hochwertiges eintauschen, 18 Um Banditen zu fangen, muss man erst die Rädelsführer dingfest machen: Erledige zuerst das Wichtigste, 19 Das Brennholz unterm Kochtopf wegnehmen: Vermeide es, die starken Seiten deines Gegners anzugehen und entferne die Quelle seiner Kraft, 20 Das Wasser aufpeitschen, um den Fisch zu fangen: Nutze die Unfähigkeit des Gegners, Widerstand zu leisten, wenn er sich in einer heiklen Lage befindet, 21 Die Tür verschließen, um den Dieb zu fangen: Schaffe eine günstige Gelegenheit, um den Gegner einzukreisen und alle Fluchtwege abzuschneiden, 23 Sich mit den entfernten Staaten anfreunden, während man die nahen angreift: Bekämpfe einen Feind nach dem anderen. Wenn der benachbarte Staat erobert ist, kann man den entfernten angreifen, 24 Entgegne deinen Feinden Schritt für Schritt: Benutze den nahen Staat als Basis zum entfernten Staat. Entledige dich dann des nahen Staates, 25 Die Träger stehlen und die Säulen austauschen: Dieses Strategem bezieht sich auf verschiedene Alternativtaktiken zur Erreichung verdeckt gehaltener, verborgener Ziele, 26 Auf den Maulbeerbaum zeigen, während man die Robinie beschimpft: Absichten und Meinungen indirekt kommunizieren, 27 Den besonnenen Narren spielen: Seine Absichten verbergen, um durch völlige Überraschung zu gewinnen, 28 Den Feind auf das Dach locken und dann die Leiter wegnehmen: Den Feind in eine Falle locken und dann die Fluchtwege abschneiden, 29 Blumen blühen auf dem Baum, 30 Der Gast wird Gastgeber, 31 Das Strategem der schönen Frau: Setze Frauen, Verlockung und Spionage ein, um deinen Feind zu beherrschen, 32 Das Strategem der leeren Stadt, 33 Das Gegenspionage Strategem, 34 Das Selbstpeinigungsstrategem, 35 Das Strategem der kombinierten Strategeme, 36 Ein guter Kämpfer flieht die Gefahr des gegenwärtigen Moments".

Chinesische Werte
Grundwerte und Tugenden der konfuzianischen Welt: 1 Tao: Der Weg, der gute Weg, 2 Das Streben nach dem praktischen Guten, 3 Die geordnete Interdependenz zwischen Regent und Untertan, 4 Die geordnete Interdependenz von Vater und Sohn, 5 Die geordnete Interdependenz von Mann und Frau, 6 Die geordnete Interdependenz von älterem und jüngerem Bruder, 7 Die geordnete Interdependenz von älterem und jüngerem Freund, 8 Sei dir deines Platzes bewusst, 9 Mitmenschliche Loyalität, 10 Gegenseitigkeit, 11 Gegenseitiger Vorteil und gegenseitige Pflichten, 12 Harmonie, 13 Gesicht.

Chinoiserie
Fr. Begriff für chinesische dekorative Gegenstände.

Christliche Kardinaltugenden.
Kardinaltugenden der christlichen Zivilisation sind: 1 Gerechtigkeit, 2 Klugheit, 3 Mäßigung, 4 Stärke, 5 Vertrauen, 6 Hoffnung, 7 Liebe.

Christus
Worin unterscheidet er sich laut Papst Johannes Paul II von allen anderen: 1 Sokrates war ein Weiser, der im Namen der Wahrheit den Tod annahm. 2 Mohammed war ein Prophet, der einen religiösen Verhaltenskodex predigte, an den sich alle jene halten müssen, die zu Gott beten. 3 Buddha war ein Erleuchteter, der alles Geschaffene verneint. Er sieht keine Möglichkeit der Erlösung in der Schöpfung. 4 Christus ist der absolut einzigartige und unwiederholbare Mittler zwischen Gott und den Menschen. Er verneint die Schöpfung nicht, wie Buddha und der Mensch ist nicht nur nach Gottes Ebenbild geschaffen, sondern er ist auch im Menschen selbst. „Gott ist alles und wird in allem sein 1Kor15,28)“.

Chromatik
Nichtverbale Kommunikation mittels Farben.

Chronemik
Nichtverbale Kommunikation über das Zeitverständnis: monochron vs. polychron.

Chung
Konfuzianisches Konzept des mittleren Weges.

Circulus virtuosus/circulus vitiosus
THT Konzept: wenn entgegengesetzte, ein Dilemma begründende Werte, komplementär wechselwirken, so entstehen integrierende, kreative Aufwärtsspiralen (circulus virtuosus), bekämpfen sie sich aber, so kann dies zu destruktiven Abwärtsspiralen führen (circulus vitiosus).

Courtoisie
Fr. Begriff für Höflichkeit und Ritterlichkeit; verfeinerte Höflichkeit .

DV (Lat.)
Deo Volente. So Gott will.

Datenorientierte Kultur
Lewis: ein Kultur, deren Mitglieder Information aus den Quellen Printmedien und Datenbanken beziehen.

Dekulturation
Die durch die Anpassung an eine Zielkultur bedingte Verlagerung der Aufmerksamkeit von der Ausgangskultur weg hin zur Zielkultur führt zu einer mehr oder weniger tiefgreifenden Entwöhnung von der Ausgangskultur im Zuge der Akkulturation.

Design
Es gibt kulturbedingte Annahmen hinsichtlich Gestaltung, Verpackung und Präsentation bezüglich Gewicht, Form, Farbe, Größe, Volumen. Während beispielsweise ein kleines und leichtes Produktdesign im ostasiatischen Japan als hochentwickeltes high-tech Produkt gilt, kann es die Vermarktbarkeit in Kulturen, in denen diese Produktmerkmale negativ konnotiert sind, eher einschränken. Gleichermaßen haben dieselben Farben, wie auch Produktbezeichnungen kulturspezifische Konnotationen.

Dialogorientierte Kultur
Lewis: eine Kultur, deren Mitglieder Information über den unmittelbaren Austausch mit anderen Kulturmitgliedern beziehen.

Dichotomie
Ein binärer, zweigliedriger Begriff, wie gut vs. böse, kurzfristig vs. langfristig.

Diffuse Kultur
Ganzheitlich wechselwirkend.

Dilemma
Zwei entgegengesetzte (unvereinbar erscheinende) Positionen, die sich jedoch unter dem Blickwinkel der Dilemma Theorie als komplementär erweisen können.

Dilemma Theorie
Die THT 5-Schritte Methode des Dilemma Managements benutzt die biologische Metapher der Doppelhelix der DNA. Die fünf Schritte-Methode hin zur Integration der komplementären Gegensätze lauten: 1 Prozessierung, 2 Kontextualisierung, 3 Sequenzierung, 4 Zirkulierung, 5 Synergisierung. Trompenaars - Hampden-Turner von der THT Consulting Group haben sie formuliert.

Diplomatisches Corps
Die Gemeinschaft der diplomatischen Vertreter einer Regierung im Ausland.

Distanz Modell
Keith Goodalls und John Roberts‘ Distanz-Modell unter dem Titel „ Repairing Managerial Knowledge-Ability over Distance“ umfasst 5 Aspekte des Distanzmangements im weltweiten Management: 1 Sprache, 2 zeitweilige persönliche Begegnungen, 3 Distanztechnologie, 4 Gedächtnis, 5 Mittler.

Diversität
Diversität bezieht sich auf Heterogenität im allgemeinen, während mit kultureller Diversität die internationale Diversität gemeint ist.

Diversitätsmanagement
Internationales Diversitätsmanagement ist das Management von Mitgliedern verschiedener Nationalkulturen. Das Kulturprofil derselben Kulturmitglieder ist aber aufgrund des individuell variablen Kulturprofils, das aus einer Anzahl von kulturellen Ebenen besteht, sowie dem Ausdrucksgrad der Nationalkultur durch ihre Mitglieder zu ergänzen.

Diversitätsmatrix
Menschliche Diversität wird verständlich, wenn man die Sprache der Werte, Einstellungen und Verhaltensmuster zusammen mit den konkomitanten inneren Strukturen (siehe Taiheki) versteht, und wenn man jeweils das eine dieser Zeichensysteme in das andere übersetzen kann.

Diversitätsprinzip
In der Natur ist die Diversität die Regel: Myriadenfache Variationen derselben Arten. Der Mensch als Krone der Schöpfung steht nicht außerhalb der Naturgesetze. Deshalb ist die Diversität auch sein Erbe, nicht nur biologisch, sondern auch kulturell, sprachlich usw. Diese Diversität kann biologisch als die Variation eines Genotyps in Form verschiedener Phänotypen betrachtet werden, physikalisch unter dem Blickwinkel der Entropie oder mathematisch unter dem Blickwinkel der Fraktalität thematisiert werden. Papst Johannes Paul II betrachtete beispielsweise die Dialektik der religiösen Diversität als einen Weg zu einem Optimum in der Schöpfung. Dies bedeutet, dass wir mit und nicht gegen die Diversität arbeiten sollten.

Diversitätsmanagement Strategien
Organisationen können die kulturelle Diversität entweder ignorieren, minimisieren oder nutzen.

Doppelhelix, Doppelschraube
Die Doppelhelix der DNA ist eine mikrobiologische Metapher oder Modell, auf dem das Synergieprinzip gründet. THT haben diesen Ansatz in der Gestalt der Dilemma Theorie in der internationalen/interkulturellen Management Entwicklung popularisiert.

Downing Street
Downing Street Nummer 10 ist der Sitz des britischen Premierministers.

Dritte Welt
Blockfreie Staaten Asiens, Afrikas und Lateinamerikas.

ECU
Die europäische Währungseinheit (Verrechnungseinheit) ist der Vorläufer des in 2002 eingeführten Euro.

EIS
Executive Information System; kybernetisches System zur Unterstützung von Entscheidungsträgern.

ENA
Ecole Nationale d'Administration; die französische Nationale Hochschule für Verwaltung mit Hauptsitz in Paris bildet die französische Wirtschafts- und Verwaltungselite aus.

EPG Mix
Siehe EPG Profil.

EPG Profil
H. Perlmutters Ethnozentrisch-Polyzentrisch-Geozentrische Einstellung der Führungskräfte am inländischen Firmenhauptsitz in Bezug auf die Globalisierung. Das EPG Profil bezieht sich darüber hinaus auf den Grad des Ethnozentrismus (Inlandorientierung), Polyzentrismus (Gastlandorientierung) und Geozentrismus (Weltorientierung) nach Produkten, Funktionen und geographischer Lage. Daraus resultiert ein EPG Mix, der eine differenziertere Definition der Internationalisierungsphase ist, die Firmen bereits erreicht haben.

ET
Eastern Time.

Eigengruppe
Ein Merkmal kollektivistischer Kulturen, das sich durch die Reziprozität des Schutzes durch den Seniorpartner und die Loyalität seitens des Juniorpartners unter den Gruppenmitgliedern auszeichnet, während es gleichzeitig die gruppenbedingte Identität stärkt.

Ein-Prinzip Imperialismus
Ein-Prinzip Imperialismus besagt, dass man nur seine eigenen Wertepräferenzen auf Kosten der komplementären Wertepräferenzen auf demselben Wertekontinuum berücksichtigt.

Eingeborener
Einheimischer.

Einheimisch werden
Fremdkulturelle Werte, Normen, Verhalten, Bräuche, Traditionen, Protokolle…internalisieren.

Einheimischer
Ein permanent Ortsansässiger.

Einheitsprinzip
Diversität erhält ihren Sinn, wenn sie zur Einheit in Bezug gesetzt wird. Einheit und Diversität sind die beiden entgegengesetzten, wechselwirkenden Pole eines Kontinuums. Kulturelle Konflikte existieren in Abhängigkeit von der Bewusstheit um dieses Kontinuums sowie auf diesem Kontinuum.

Einzigartigkeitsebenen
Laut Hofstede gibt es drei Ebenen der Einzigartigkeit in der „mentalen Softwarearchitektur“ des Menschen. Sie bildet eine Pyramide, deren Basis die menschliche Natur, deren Mitte die Kultur und deren Spitze die Persönlichkeit ist. Die Basis ist ererbt und symbolisiert die universelle mentale menschliche Programmierung. Die Mitte ist erlernt und symbolisiert die spezifisch kulturelle Programmierung. Die Spitze der Pyramide ist ererbt und erlernt und symbolisiert die einzigartige individuelle Persönlichkeit.

Eire
Gälisch für Irland.

Eisbergmodell
Das bekannte Eisbergmodell ist eine Metapher für sichtbare Verhaltensweisen, versinnbildlicht in der sichtbaren Spitze des Eisberges und den diese bedingenden Werte im unsichtbaren Rumpf des Eisberges.

Emotionen
R. Brislin hat die folgenden Kulturschock-Emotionen identifiziert: 1 Besorgnis, 2 enttäuschte Erwartungen, 3 Exklusion, 4 Ambiguität, 5 Konfrontation mit den eigenen Vorurteilen.

Empathie
Mit Empathie ist die Fähigkeit, die Wahrnehmung der Dinge durch einen anderen Menschen nachzuvollziehen zu können. R. D. Lewis listet eine Anzahl konkreter Charakteristika auf, die seiner Ansicht nach für Empathie im interkulturellen Kontext bezeichnend sind, wie beispielsweise Takt, Humor, Sensibilität, Flexibilität, Kompromiss, Höflichkeit, Ruhe, Wärme, Geduld, der Wille, Ziele abzuklären, Beachtung des Protokolls der anderen Seite, sorgsame Vermeidung von Irritationen, sorgfältiges Hinhören, Respekt der Vertraulichkeit, Erweckung von Vertrauen, die fortwährende Bemühung, die Lage vom kulturellen Standpunkt des anderen zu beurteilen.

En Shah Allah
Bedeutet in moslemisch-arabischen Kulturen "So Gott Will". Es relativiert menschliches Planen durch Gottes Ratschluss.

Enchufe
Spanisch umgangssprachlich für gute Beziehung.

Enkulturation
Erwerb der kulturellen Grundwerte und Verhaltensmuster.

Entfremdete
Laut Ting Toomey jene Rückkehrer, die den Wiedereingliederungsprozess nach dem Rücktransfer vom Ausland ins Inland nicht erfolgreich bewältigen.

Entlohnungssysteme, Kulturvergleich
Siehe Management und Aktivität.

Entropie
Kulturelle Homogenität könnte als entropisch, kulturelle Diversität dagegen als antientropisch und somit als Lebensfaktor betrachtet werden.

Entscheidungsfindung
Zahlreiche Optionen auf einem Kontinuum zwischen Führer - Gefolgsleute getroffener Entscheidung, von hierarchisch, über konsultativ bis partizipativ in kulturabhängig verschiedenen Ausprägungen.

Entscheidungskriterien, Kulturvergleich
Siehe Management und Aktivität.

Entscheidungsstile
Eine Entscheidung kann durch den Vorgesetzten, den Mitarbeiter oder von beiden gemeinsam mit kulturell variablen Graden der Partizipation und Initiative im Hinblick auf die Entscheidung getroffen werden.

Entsendungsbesprechung
Einführung in die Landeskultur als Vorbereitung auf die Entsendung; verschiedene Grade der Sensibilisierung, Bewusstheit, Wissen und Kompetenzvermittlung inbezug auf die Zielkultur. .

Ethik Profil
Ebene des Transkulturellen Profilers: Altruistisch-allozentrischer, nachhaltiger Ansatz, der den langfristigen Interessen aller Akteure Rechnung trägt.

Ethnische Konkurrenz
Ethnische Rivalitäten; Vorurteile, Diskriminierung und Säuberung sind deren Eskalationsstufen.

Ethnozentrismus
Die Vorstellung, dass die eigene Kultur überlegen sei.

Ethnozentrismus, subtiler
Ethnozentrismus ist sehr subtil, da er unsere Identität mitprägt. Die Freiheit von Ethnozentrismus ist aber erforderlich, wenn man Menschen anderer Kulturen verstehen möchte.

Etikett
Zeremoniell, Protokoll, Regeln für situationsgemäßes, angemessenes Verhalten.

Europäische Ethnie
Die ethnische Gruppe der Völker Europas verbinden gemeinsame Charakteristiken. In der Systematik des Taiheki (siehe Taiheki) gehören sie insgesamt zum Typ 1, zerebral aktiv, unabhängig von den nationalen und individuellen Unterschieden. Darüber hinaus sind sie von einer gemeinsamen christlichen Religion, wie auch linguistischen Faktoren (konzeptuelle Sprachen versus nicht konzeptuelle Sprachen), sowie vom Rationalismus geprägt.

Europäische Identität
Die europäische Identität basiert insbesondere auf der 2000-jährigen Geschichte der Christlichen Zivilisation, die den Wert und die Rechte des Individuums betont. Dies ist das gemeinsame Fundament der unterschiedlichen europäischen Identitäten, sowie ihrer überseeischen Verzweigungen.

Europäische Institutionen
Die supranationalen Institutionen der EU befinden sich in Straßburg/Luxemburg (Europarat und Parlament), Brüssel (Europäische Kommission) und Den Haag (Europäischer Gerichtshof).

Evaluierung/Falschevaluierung.
Wenn wir Mitglieder anderer Kulturen an den Werten und Normen ihrer eigenen Kultur messen, evaluieren wir sie richtig, wenn wir sie jedoch an unseren eigenen Werten und Normen messen, evaluieren wir sie falsch.

Evolutionsprofil
Ebene des "Transkulturellen Profiler": Umfasst die phylogenetischen Entwicklungsstufen 1-6 und die interkulturellen Entwicklungsstufen 7-12: 1 Sensorische Ebene: menschliche Entwicklungsphase der Wahrnehmung, 2 Aktive Ebene: menschliche Entwicklungsphase der Aktion, 3 Affektive Ebene: menschliche Entwicklungsphase des Gefühls, 4 Analytisch intellektuelle Ebene: menschliche Entwicklungsphase des analytischen Intellekts, 5 Synthetisch intellektuelle Ebene: menschliche Entwicklungsphase des Ego und der sozialen Gruppe, 6 Universelle Ebene: menschliche Entwicklungsphase jenseits des Ego und des Intellekts, 7 Phase1 Verneinung: Unfähigkeit, kulturelle Unterschiede festzustellen, 8 Phase2 Abwehr: Erkennung kultureller Unterschiede, aber mit der Tendenz andere Kulturen negativ im Verhältnis zu seiner eigenen zu bewerten, 9 Phase3 Minimisierung: Erkennung der kulturellen Oberflächenunterschiede (objektive Kultur) wie beispielsweise Gebräuche und Gewohnheiten bei gleichzeitiger Beibehaltung der Auffassung, dass alle Kulturen im wesentlichen gleich sind, 10 Phase4 Akzeptanz: Anerkennung und Wertschätzung kultureller Unterschiede im Bereich des Verhaltens und der Werte, die man als logische und kohärente Lösungen ähnlicher Probleme in verschiedenen Umgebungen betrachtet, 11 Phase5: Anpassung: Entwicklung von Kommunikationskompetenzen, die interkulturelle Kommunikation viabilisieren; kybernetisches Denkens, 12 Phase6 Integration: Internalisierung einer bi- oder multikulturellen Perspektive; interkultureller Supervisor (Abschnitt nach Milton Bennett u. Dr. Thérèse Brosse, französische Kardiologin).

Ewington N.
Nigel Ewington ist ein britischer interkultureller Berater und Trainer.

Expatriierter, Repatriierter
Expatriierter: ein vom Inland in ein Gastland transferierter Managers. Repatriierter: ein vom Gastland ins Inland zurück transferierter Managers. Impatriierter: fremdkulturelle Manager in inländischen Organisationen sind Impatriierte.

Expatriierung
Im Bereich des Managements über kulturelle Grenzen hinweg ist es eine zeitlich begrenzte Entsendung eines Firmenmitglieds ins Ausland.

Fähigkeit
Hersey-Blanchard Begriff der situativen Führungstheorie: bezieht sich das Vorhandensein von erforderlichem Wissen, Erfahrung und Kompetenz.

Führung
Führungstheorien und -stile basieren in der Regel auf einem dichotomistischen Kontinuum, wobei ein Pol sich auf die speziell menschliche Seite der Zielerreichung und der entgegengesetzte auf die speziell aufgabenorientierte Komponente der Zielerreichung bezieht. Dies ist eine Gemeinsamkeit der Führungstheorien verschiedener kultureller Provenienz: Misumis PM (Leistung-Fürsorge) Theorie aus Japan, Hersey/Blanchards Situative Führungstheorie (Aufgaben-Beziehungsorientierung) aus den USA, und Sinha's (fördernd-fordernd) Führungsmodell aus Indien oder Sagie's (straff-locker) Führungskonzept aus Israel. Der optimale Führungsstil besteht wahrscheinlich in der Kultur und Kontext bezogenen Feinabstimmung der beiden Pole.

Fa-chia versus ju-chia
Gelehrtenschule vs. Legalistische Schule oder Konfuzianismus gegens Antikonfuzianismus.

Falschbeurteilung e. Kulturvariablen
Falschbeurteilung einer Kulturvariablen bedeutet, der Funktion und Bedeutung dieser Kulturvariablen in einer interkulturellen Begegnung nicht die angemessene kulturelle Bedeutung zuzuordnen.

Falschinterpretation
Laut N. Adler und E. Schein gibt es folgende Ursachen für Falschinterpretation im interkulturellen Kontext: 1 interkulturelle Falschkategorisierung: Anwendung eigenkultureller Kategorien auf fremdkulturelle Situationen, 2 interkulturelle Stereotypisierung: Verwendung unserer eigenen Kultur-Weltkarte für die Sinngebung und die Einordung der Verhaltensnormen anderer Kulturen, 3 Mangel an kultureller Selbstbewusstheit (und Fremdbewusstheit): Die Einsicht in die eigenkulturelle Prägung und die Erkenntnis der eigenkulturellen Annahmen, sowie das Verständnis, dass die Weltkulturkarten anderer Kulturen auch Gültigkeit besitzen, bedingen die erforderliche kulturelle Selbst- und Fremdbewusstheit, 4 Projektion von Ähnlichkeit: Die parochiale Annahme, dass andere Kulturen der unseren ähnlicher seien, als sie wirklich sind, kann ursächlich dafür sein, dass man wesentliche Unterschiede in kritischen Situationen übersieht, obwohl sie bedeutsam sind.

Falschkategorisierung
Laut N. Adler bezieht sich Falschkategorisierung auf die Anwendung eigenkultureller Kategorien auf fremdkulturelle Situationen, was eine Ursache für die Falschinterpretation ist.

Faux pas
Franz. für einen Fehltritt, eine Verletzung des Etiketts, Protokolls und des Angemessenen.

Fleischessend, -er
Kulturen und Religionen, die keine ethischen oder hygienischen Einschränkungen bezüglich des Fleischkonsums haben.

Fragebogendesign
Design des Fragebogens dergestalt, dass die Antworten der Befragten die Information liefern, die die Forschungsfrage beantworten.

Fragebogeneinsatz
Nachdem ein Fragebogen entworfen wurde, wird er der erforschten Zielgruppe zur Beantwortung der Fragen vorgelegt.

Fraktale Kulturen
Kultur als fraktales Phänomen ist ein THT Konzept in Anlehnung an B. Mandelbrot. Es bedeutet, dass sich Kultur in einem organisatorischen Umfeld fraktal, das heißt selbstähnlich, häufig von oben initiiert, in den diversen Funktionsbereichen repliziert.

Französisches Außenministerium
Quai d’Orsay; französisches Außenministerium in Paris am Quai d'Orsay

Fremd-Bestimmtheit
Oder Umwelt-/Außen-Bestimmtheit, Umfeldbedingtheit oder Externe Steuerung, im Sinne der Reaktion auf die Umwelt; Synonyme für den entgegengesetzten Pol der Internen Steuerung oder Innen-Bestimmtheit.

Freuds Eisberg Theorie
Die Spitze des Eisbergs symbolisiert die Oberflächenbedürfnisse, während der unsichtbare Teil des Eisbergs die tieferliegenden Bedürfnisse und Probleme symbolisiert.

Funktionskulturen
Bezieht sich auf die spezifische Kultur von Funktionsbereichen innerhalb einer Organisation, wie z. B. Marketing, Produktion oder Forschung und Entwicklung (FuE).


Das japanische Gô Spiel geht auf das Jahrtausende alte chinesische wei-ch'i zurück und reflektiert Sun Tzus Strategie der Raumeroberung und der Paralysierung des Gegners und nicht seiner Zerstörung, was einer indirekten Strategie nahelegt.

GLOBE
Das GLOBE 9-D Kulturmodell besteht aus anderen Kulturmodellen entlehnten und optimieren Elementen: 1 Selbstbehauptung: bezieht sich auf das Ausmaß, in dem eine Gesellschaft ihre Bürger ermutigt, hartnäckig, konfrontativ, selbstbehauptend und konkurrierend, statt bescheiden und mild zu seins. 2 Bezieht sich auf das Ausmaß, in dem eine Gesellschaft zukunftsorientiertes Verhalten wie Planung, Investition in die Zukunft und Aufschub von Gratifikation seitens ihrer Bürger fördert und belohnt. 3 Geschlechterdifferenzierung: bezieht sich auf den Grad, in dem eine Gesellschaft Geschlechterrollen gegeneinander abgrenzt. 4 Unsicherheitsvermeidung: bezieht sich auf den Grad, in dem eine Gesellschaft die Unvorhersehbarkeit zukünftiger Ereignisse durch soziale Normen und Prozeduren zu mildern sucht. 5 Machtdistanz: bezieht sich auf den Grad, in dem die Mitglieder einer Gesellschaft erwarten, dass die Macht ungleich verteilt ist. 6 Institutionelle Förderung des Kollektivismus vs. Individualismus: bezieht sich auf den Grad, in dem Individuen durch gesellschaftliche Institutionen veranlasst werden, in Organisationen und in der Gesellschaft in Gruppen integriert zu sein. 7 Gruppen-Kollektivismus: bezieht sich auf den Grad, in dem sich Mitglieder einer Gesellschaft stolz fühlen, Mitglieder von Kleingruppen wie der Familie und einem engen Freundeskreis zu sein. 8 Leistungsorientierung: bezieht sich auf den Grad, in dem eine Gesellschaft in Gruppenmitgliedern Leistungsverbesserung und Exzellenz fördert und belohnt. 9 Human-Orientierung: bezieht sich auf das Ausmaß, in dem eine Gesellschaft ihre Mitglieder ermutigt und belohnt, fair, altruistisch, großzügig, fürsorglich und freundlich zu sein.

GS
Generalsekretär.

GUS
Gemeinschaft Unabhängiger Staaten; ein post-sowjetischer und post COMECON Staatenverbund unter der Ägide Russlands, der jedoch begrenzter, lockerer und ideologisch liberaler ist als seine Vorgänger.

[...]

Ende der Leseprobe aus 85 Seiten

Details

Titel
Deutsches transkulturelles Wörterbuch
Veranstaltung
Interkulturelles Management
Autor
Jahr
2009
Seiten
85
Katalognummer
V158777
ISBN (eBook)
9783640808328
ISBN (Buch)
9783640809066
Dateigröße
975 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
internationales Diversitätsmanagement, Fachterminologie, transkulturelles Management, globales Management, multikulturelles Management, interkulturelles Management, special terminology, intercultural management, transcultural management, international diversity management, diccionario alemán de la gstión intecultural, dictionnaire allemand du management interculturel
Arbeit zitieren
D.E.A./UNIV. PARIS I Gebhard Deissler (Autor:in), 2009, Deutsches transkulturelles Wörterbuch, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/158777

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