Elisabeth I. von England, Maria Theresia von Österreich und Isabella I. von Kastilien-León: Machterhaltungsstrategien europäischer Thronerbinnen in der Frühen Neuzeit


Essay, 2010

7 Seiten, Note: 1,3


Inhaltsangabe oder Einleitung

Die Bewertung der sich erfolgreich der Ehe verweigernden „Virgin Queen“ Elisabeth I. von England hat seltsame Fantasieblüten getrieben. Sie gipfelten in der ihr unterstellten „klare[n] psychologische[n] Aversion“ gegenüber dem männlichen Geschlecht allgemein. Diese äußerst fragwürdige Einschätzung der Psyche einer historischen Gestalt, die als Erklärungsgrundlage für den Ehelosigkeitsentschluss einer Regentin dienen soll, kann so jedoch nicht gehalten werden. Vielmehr mögen handfeste machtpolitische Überlegungen den Verzicht auf einen Ehegatten nahegelegt haben.
Die Erwartungshaltungen an die weibliche Thronerbin der Tudormonarchie wurden 1559 in einer Petition des Parlaments eindringlich formuliert: “Nothing can be more contrary to the publick Respects, than such a Princess, in whose Marriage is comprehended the safety and Peace of the Commonwealth, should live unmarried.” Die Rollenvorstellungen der englischen Gesellschaft im 16. Jahrhundert bedingten die Ehe: Ganz im Gegensatz zu der Idealisierung der Ehelosigkeit im Katholizismus, sah der in England seit der Reformation vorherrschende Protestantismus den Ehestand als einzige von Gott gewollte rechte Lebensführung an. Diesem heiligen Diktum konnte sich natürlich auch die Königin des Landes nicht entziehen. Für Elisabeth I. von England trat jedoch noch ein weiterer gewichtiger Grund, welcher ein Ehebündnis notwendig machte, hinzu; nämlich die Sicherung des Fortbestands der Tudormonarchie durch die Geburt eines legitimen Thronerbens.
Aus dem Ehezwang ergab sich jedoch eine spezielle Problematik für die Herrscherin, da eine christliche Ehe mit dem Gehorsamsgebot der Ehefrau dem Ehegatten gegenüber einherging.

Details

Titel
Elisabeth I. von England, Maria Theresia von Österreich und Isabella I. von Kastilien-León: Machterhaltungsstrategien europäischer Thronerbinnen in der Frühen Neuzeit
Hochschule
Carl von Ossietzky Universität Oldenburg  (Institut für Geschichte)
Veranstaltung
The Monstrous Regiment of Women: Weibliche Herrschaft in der Frühen Neuzeit
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
7
Katalognummer
V157867
ISBN (eBook)
9783640736201
ISBN (Buch)
9783640736355
Dateigröße
407 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Elisabeth I. von England, Maria Theresia von Österreich, Isabella I. von Kastilien-León, Thronerbinnen, Frühe Neuzeit, Weibliche Herrschaft
Arbeit zitieren
Melanie Büttner (Autor:in), 2010, Elisabeth I. von England, Maria Theresia von Österreich und Isabella I. von Kastilien-León: Machterhaltungsstrategien europäischer Thronerbinnen in der Frühen Neuzeit , München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157867

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