Leseprobe
Inhalt
I. Einleitung
II. Sprache in ,,Mein Kampf ‘
II.1. Allgemeine Merkmale der Semantik in ,,Mein Kampf ‘
11.2. Sprachliche Konstituierung eines Feindbildes am Beispiel der Juden
III. Die Bedeutung der Rhetorik fur Adolf Hitler
III.1. Rhetorik in ,,Mein Kampf ‘ - eine Art Anleitung?
111.2. Reale Umsetzung in der offentlichen Rede (Ausblick)
IV. Fazit
Literaturverzeichnis
Ende der Leseprobe aus 14 Seiten
- Arbeit zitieren
- Sina Volk (Autor:in), 2010, Rhetorik und Feindbildkonstituierung in Hitlers "Mein Kampf", München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/157367
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Man muss zwischen Sprache, Rhetorik und Inhalt trennen. Was die Sprache betrifft,
dürfte sie lt. Foto sehr flüssig sein. Wer in der „Rasierloge“, also ganz vorn sitzt, benötigt einen Regenschirm, abgesehen von Bazillen. Ich hätte da einen Foto-Titel: „Dem Volk in die Suppe gespuckt …“
Marcel Reich-Ranicki bezeichnet Hitler als „grössten Redner deutscher Zunge“. Waren es nicht zwei? Die Deutsche und die Österreichische Zunge? Was M. Ranicki wohl auch nicht beachtet hat: Hitler, sein eigener Lektor analog „freier Edition“, hatte Bd. I diktiert (!). Ungereimtheiten im Text wurden also während Reden rhetorisch übertüncht. Hess, Baldur v. Schirach, Reichsjugendführer d. NSDAP, Goebbels u. a. halfen dabei.
In der Presse wird oft von „Mein Kampf“ gefaselt, ohne den Inhalt zu kennen. Hitler wollte z. B. die Eier des Kolumbus entdeckt haben. Beispiel Führervokabulare aus „Mein Kampf“, Band I, Kap. 11, Volk/Rasse:
„Es liegen die Eier des Kolumbus zu Hunderttausenden herum, nur die Kolumbusse sind eben seltener zu treffen.“ Oder: „ … das Ergebnis jeder Rassenkreuzung ist also auch die Niedersenkung des Niveaus der höheren Rasse oder körperlicher u. geistiger Rückgang u. damit der Beginn eines wenn auch langsam so doch sicher fortschreitenden Siechtums.“ Hitlers Strategie ist in vielen Passagen kaum verständlich, also nutzlos vor allem für die jüngere Generation. Es wäre ein „Zusatzlehrkörper“ notwendig, um jene Philosophie zu entwirren – soviel zum Inhalt.
Von 1933 bis 37 wurde die deutsche Wirtschaft revidiert - die Arbeitslosen verschwanden von der Straße. Das schaffte zunächst Vertrauen. Der Autobahnbau gen Westen und Osten oder die WASAG (Westfälisch-Anhaltische Sprengstoff-Actien-Gesellschaft), nur um Beispiele zu nennen, „schluckten“ einen Großteil. Dann das erste großflächige Bombardement auf Duisburg - es erfolgte drei(!) Jahre später. War mit beginnenden Luftangriffen auf deutsche Städte das Ende des Dritten Reiches nicht schon eingeläutet?
Literatur: „Als wir den II. Weltkrieg ausgruben …“ oder „Im Auftrag des Großen Bruders“ (Aufarbeitung Krieg/Nachkrieg u. Dikataturen)
Wenig Beachtung in der Presse finden Folgewerke zu „Mein Kampf“. Auch hier sind die Größen des Dritten Reiches in ihren Rednerposen präsent. Z. B.: Die "Nationale Erhebung vom 30. 01. z. 21 03. 33“, das Zigarettenbilderalbum "A. Hitler" oder „Hitler, wie ihn keiner kennt“ usw. Der „Völkische Bebachter“, „Der Angriff“ etc. wurden noch bis April 1945 unter die Massen „gejubelt“. Nicht zu vergessen die geschönten Frontberichte des Oberkommandos der Wehrmacht und NSDAP-Ton in Schellack gepresst - zur politisch ideologischen Beeinflussung.