Zu aktuellen Entwicklungen in der Phantastik

Unter besonderer Berücksichtigung von Stephenie Meyers "Biss" Roman


Diplomarbeit, 2010

82 Seiten, Note: 13


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Die Phantastik - Definitionsversuche eines literarischen Genres
2.1 Die Definitionsproblematik
2.2 Theorie der Phantastik nach Uwe Durst
2.2.1 Die maximalistische Genredefinition - Louis Vax (1974) und Roger Callois (1974)
2.2.2 Die minimalistische Genredefinition - Tzvetan Todorov (1970)
2.2.3 Kritik an Todorovs Theorie
2.3 Einige Abgrenzungen von affinen Genres
2.3.1 Abgrenzung vom Märchen
2.3.2 Abgrenzung von Utopie
2.3.3 Abgrenzung von Science Fiction
2.4 Formulierung eines Arbeitsbegriffs
2.5 Die Grundmodelle des Phantastischen

3. Die Erzähltheorie nach Martinez und Scheffel (2007)
3.1 Das „Wie" der Erzählung
3.2 Das „Was" der Erzählung

4. Zur Entwicklung der phantastischen Literatur
4.1 Die Rolle der Mythologie in der phantastischen Literatur
4.2 Ursprünge des Vampirmythos
4.2.1 Die Vorläufer der Vampire
4.2.2 Tiere und ihre Rolle in phantastischer Literatur
4.3 Der Vampir als literarische Fiktion

5. Historische Textbeispiele aus der Vampirliteratur
5.1 John William Polidori „The Vampyre" (2005)
5.1.1 Zum Inhalt
5.1.2 Zur Erzählstruktur
5.1.3 Die Verwendung phantastischer Elemente
5.2 Bram Stokers „Dracula" (2008)
5.2.1 Zum Inhalt
5.2.2 Die Figur des Grafen Dracula
5.2.3 Zur Erzählstruktur
5.2.4 Die Verwendung phantastischer Elemente

6. Zur aktuellen phantastischen Literatur
6.1 Stephenie Meyers „Bis(s) zum Morgengrauen" (2009)
6.1.1 Zum Inhalt

7. Narratologische Interpretation von „Bis(s) zum Morgengrauen" (2009)
7.1 Das „Wie" der Erzählung
7.1.1. Das Verhältnis der Zeit
7.1.2 Dauer der Erzählung
7.1.3 Die Frequenz
7.2 Der Modus, oder die Frage nach der Mittelbarkeit
7.3 Die Stimme der Erzählung
7.4 Das „Was" der Erzählung
7.4.1 Die Figuren
7.4.2 Räume
7.4.3 Ereignisse und das Aufkommen phantastischer Elemente
7.4.3.1 Handlungen
7.4.3.2 Zustände oder Motive

8. Fazit mit abschließendem Vergleich

9. Bibliografie

„Der Vampir: ein Wesen, nicht tot, nicht lebendig, er schweift an den Grenzen des Jenseits, verweilt aber bei den Menschen, zieht umher bei Tag und Nacht und vereinigt in sich alle Gegensätze, Haß und Liebe, Gut und Böse, überschreitet alle Normen, erlöst und verdammt, ,schwarzer Christus, der vorgibt das Leben im Tod zu schenken„, Emanation der Mächte der Finsternis, Gefangener eines ungeheuren Hungers und Durstes, ergriffen von der Furcht und dem Wunsch zu sterben, es graut ihm vor der Einsamkeit so gibt der Vampir Anlaß zu tausenderlei Fragen, auf die Menschen früherer Zeiten einige Antworten beigesteuert haben.“ (Lecouteux 2008, 160)

1. Einleitung

Jeder Mensch kennt das Gefühl der Angst und weiß, dass sie eine sehr starke Gefühlsregung ist. Insbesondere die Angst vor etwas Unbekanntem weckt im Menschen Unbehagen und trotzdem gleichermaßen sein Interesse. Dieser Art der Faszination und ihrem Einfluss auf die Literaturgeschichte soll sich die folgende Arbeit widmen.

Howard Phillips Lovecraft (1995) beschreibt „die Anziehungskraft des Gespenstisch- Makabren“ zwar als „im allgemeinen begrenzt“ (Lovecraft 1995, 7), da es Fantasie auf Seiten des Lesers verlange und somit voraussehbar sei. Jedoch zeigt der kontinuierliche Erfolg von Romanen, welche sich solcher phantastischer Mittel bedienen, dass die Leser durchaus in der Lage sind, sich in andere Welten hinein zu versetzen oder ihren Alltag für wundersame Eindrücke zu öffnen.

Die Gründe für diese Fähigkeit benennt Lovecraft (1995) als Resultat frühneuzeitlicher menschlicher Instinkte. Die Reaktionen auf Umwelt und Erscheinungen, welche für den damaligen Erkenntnisstand unerklärlich waren, seien geprägt von Angst und Ehrfurcht. Dies sei für den „Glauben an das Übernatürliche derart förderlich, daß wir uns nicht zu wundern brauchen, wie gründlich die erbliche Natur des Menschen mit Religion und Aberglaube gesättigt ist.“ (Lovecraft 1995, 9).

In der folgenden Arbeit soll die Frage nach der Faszination des Vampirs und dessen Auftreten in der Literatur untersucht werden. Dazu wird die Gestalt zunächst als Phänomen eines abergläubischen Denkens beleuchtet und anschließend das Auftreten in vergangener, sowie in moderner Literatur untersucht. In einem nächsten Schritt wird ein Vergleich geschaffen und damit eventuelle Veränderungen aufgezeigt. Was waren die Anfänge der Vampirliteratur und wie entwickelte sie sich? Auf welche Vorläufer stützt sich der Mythos und wie ist der außergewöhnliche Erfolg der „Bis(s)-Tetralogie“ von Stephenie Meyer zu erklären? Dies sind wesentliche Fragen, welche nachstehend bearbeitet, und mögliche Antwortmöglichkeiten gesucht werden sollen. Hierbei wird zunächst ein theoretischer Einstieg in die phantastische Literatur gegeben und im Anschluss daran die Hintergründe des Vampirmythos und seine Bedeutung in phantastischer Literatur dargelegt.1

Phantastische Literatur, im Folgenden auch Phantastik, phantastische Erzählung oder das Phantastische genannt, spielt bereits seit dem 18. Jahrhundert eine, scheinbar im Zusammenhang mit einer Abkehr vom aufklärerischen Geist einhergehende, Rolle in deutscher Literaturgeschichte. Im Jahr 1814 wurden Ernst Theodor Amadeus Hoffmanns „Fantasiestücke in Callots Manier“ als „Contes fantastiques“ übersetzt und damit fand der Begriff Phantastik seinen Ursprung. Französische Literaturwissenschaftler wie Roger Callois, Louis Vax und Tzvetan Todorov beeinflussten die Entwicklung der literaturwissenschaftlichen Diskussion in Deutschland in den siebziger Jahren und den von da an kontinuierlichen Aufschwung. Ein markantes Beispiel für diesen Aufschwung liefern die Ergebnisse einer Untersuchung der TV- Unterhaltungsshow „Unsere Besten - das große Lesen“ im Jahr 2004. Es nahmen 250.000 Leserinnen und Leser teil, als es darum ging ihr Lieblingsbuch zu wählen (http://www.dieterwunderlich.de/lesen 50.htm , 24.04.2010). Das Ergebnis sprach ganz offensichtlich für eine zunehmende Beliebtheit der phantastischen Literatur. So belegte beispielsweise John Ronald Reuel Tolkiens Werk „Der Herr der Ringe“ Platz 1 und auch „Der kleine Prinz“ von Antoine de Saint-Exupery und „Harry Potter“ von Joanne K. Rowling, platzierten sich unter den ersten zehn Rängen. Diese und weitere Werke, wie zum Beispiel „Tintenherz“ von Cornelia Funke auf Platz 11, sind einer modernen Definition von Phantastik zuzuordnen. Dabei lassen sich noch wesentlich mehr Werke in dieser Studie finden, welche sich ebenfalls phantastischer Mittel bedienen. Beispiele hierfür sind „die Bibel“ oder „Faust. Der Tragödie erster Teil“, von Johann Wolfgang von Goethe. Nach Ansicht moderner Theoretiker werden diese jedoch nicht mehr in das Phantastik- Genre gerechnet.

Die Untersuchung dieses Zwiespalts, zusammen mit anderen Problematiken im Definitionsversuch der phantastischen Literatur, soll den theoretischen Einstieg in diese Arbeit bilden. Es soll gezeigt werden, dass eine einheitliche Definition des Begriffs Phantastik kaum möglich ist, jedoch lassen sich phantastische Merkmale benennen, anhand derer Texte verschiedenen Grundmodellen zugeordnet werden können.2

Im Anschluss daran wird, wie bereits erwähnt, der Hintergrund der Figur des Vampirs beleuchtet, wobei hier vor allem die Entwicklung im Laufe der Jahre in Abhängigkeit von gesellschaftlichem Wandel ausgearbeitet werden soll. Den Mittelpunkt der Arbeit, und damit die hauptsächliche Analyse, bildet ein Vergleich zwischen vergangenen und modernen phantastischen Vampirromanen. Hierfür wird ein sehr frühes Beispiel von John William Polidori „The Vampyre“ (1819)3 vorgestellt, ebenso wie der Erfolgsroman „Dracula“ (1897) von Bram Stoker. Beide sollen exemplarisch für die Anfänge der Vampirromane aufgeführt werden, als der Vampir noch als furchteinflößendes Monster Angst und Schrecken verbreitete. Im Kontrast dazu wird der Roman „Bis(s) zum Morgengrauen“ (2006) von Stephenie Meyer Thema der Analyse sein, in welchem ein völlig verändertes Vampirmotiv dargestellt ist. Das Bild des Monsters ist heute in zahlreichen romantischen Vampirromanen verharmlost und stark idealisiert worden. Die Frage nach dessen Entstehung, und dass derselbe Grundgedanke hinter der veränderten Symbolik bestehen bleibt, soll diese Arbeit behandeln.

Zur Struktur der Arbeit ist folgendes zu sagen: Kapitel zwei befasst sich überwiegend mit verschiedenen Theorieansätzen zum Thema phantastische Literatur, wobei neben dem bereits erwähnten H.P. Lovecraft die Literaturwissenschaftler Roger Callois, Louis Vax und Tzvetan Todorov im Vordergrund stehen werden. Den nächsten Schritt wird eine Abgrenzung des Begriffs Phantastik einleiten, nämlich die Formulierung eines Arbeitsbegriffs und die Zuordnung verschiedener Texte der Kinder- und Jugendliteratur in drei Grundmodellen nach Carsten Gansel (1999). In Kapitel drei wird ein kurzer Überblick über narratologische Untersuchungen nach Genette gegeben, welche bei der Analyse der Romane von Bedeutung sein werden.

Damit schließt der Theorieteil, und ein Einstieg in die Vampirthematik soll geschaffen werden. Die Entwicklung der phantastischen Literatur oder des Schauerromans, im Einfluss der Mythologie, wird in Kapitel vier thematisiert. Hierbei liegt bereits ein besonderer Schwerpunkt auf der Entstehung des Vampirmythos und dem Vampir als literarische Fiktion. Daran anknüpfend wird, wie bereits erwähnt, der Roman „The Vampyre“ (2005) und „Dracula“ (2008) in Grundzügen analysiert, bevor übergegangen wird zu einer ausführlichen Analyse des Bestsellerroman „Bis(s) zum Morgengrauen“ (2009), im Original „Twiglight“ (2005), von Stephenie Meyer. Dieser hat den wohl größten Zuspruch in der phantastischen Literatur seit Harry Potter erfahren und diesem Erfolg soll auf den Grund gegangen werden.

Im letzten Kapitel wird ein Vergleich zwischen den vorgestellten Romanbeispielen gezogen, im Hinblick auf die Entwicklung von dem Vampir als furchtbare Schreckgestalt, bis hin zum Idealbild des Menschen und als Medienstar.

Diese Arbeit schließt mit einem zusammenfassenden Fazit in welchem die einleitenden Fragen nochmals aufgegriffen werden und eventuelle Antwortmöglichkeiten vorgestellt werden.

2. Die Phantastik - Definitionsversuche eines literarischen Genres

2.1 Die Definitionsproblematik

Den Einstieg in die andauernde Definitionsproblematik des Begriffs „Phantastik“ soll ein Zitat des Franzosen Louis Vax darstellen, da es zusammenfassend beschreibt, was im Folgenden näher erläutert werden soll:

„Wir werden den gewagten Versuch, das Phantastische zu definieren, nicht unternehmen: sogar die Zusammensteller der 'Checklist of fantastic literature' haben sich an diese Aufgabe nicht herangetraut. Und die Wörterbücher ziehen sich mit ihren Definitionen mehr schlecht als recht aus der Affäre.“ (Vax 1974, 11)

Die literarische Phantastik hat weniger mit Sprache als mit der dargestellten Welt zu tun, daher ist sie auch vorzugsweise in der erzählenden Literatur vorzufinden. Die Problematik aber ist, was eigentlich genau unter einer phantastischen Erzählung verstanden wird. Diese Frage ist nach wie vor umstritten. Dabei finden sich Definitionen unterschiedlicher Reichweite- zum einen wird in einem sehr weiten, andererseits aber auch wieder in einem sehr engen Rahmen definiert. So reicht es beispielsweise nicht aus den Begriff Fantasie im Titel eines Werkes aufzuführen, um einen Text zur phantastischen Literatur zu rechnen. Oft erfolgt die Klassifizierung als phantastisch jedoch nach relativ äußerlichen Merkmalen wie etwa durch Verwendung bestimmter Figurentypen (Vampire, Gespenster, Teufel usw.) oder aufgrund von Verwendung bestimmter Handlungselemente (Verzauberung, Verwünschungen usw.).

Romane und Erzählungen, unter dem Stichwort Phantastik herausgegeben, können also durchaus auch einer Textgruppe angehören, die andere als Märchen, Schauergeschichten oder Sciencefiction klassifizieren. Die Deutung eines Textes als phantastisch hängt also davon ab, welchen Begriff von phantastischer Literatur der Interpretation zugrundegelegt wird. Der vom Interpreten jeweils mitgedachte Vorbegriff des Phantastischen prägt die Kriterien dieses Genres. Es ist also zu versuchen, die phantastische Literatur abzugrenzen, und zwar gegen eine wie auch immer beschaffene und noch näher zu bestimmende nicht phantastische Literatur. Die Frage nach dem Verhältnis von Phantastik und Realität hat dabei einen zentralen Stellenwert. Literaturwissenschaftlern wie Vax (1974) und Callois (1974) zur Folge lässt sich aus ihr eine annähernde Definition des Phantastischen erkennen.

Vax (1974) nennt den „Einbruch eines übernatürlichen Ereignisses in eine von der Vernunft regierte Welt“ (Vax 1974, 17) als notwendige Voraussetzung, um von phantastischer Literatur sprechen zu können. Eine fiktive Welt in welcher nichts, oder nur ein unwesentlicher Teil der realistischen Wirklichkeit entspricht, ist laut Vax (1974) und Callois (1974) nicht dem Phantastik- Genre zuzuordnen. Dieser Art der Definition zur Folge seien beispielsweise Märchen von Phantastik abzugrenzen, da es nur eine „Zugabe zu unserer Alltagswelt ist, ohne sie zu berühren oder in ihrem Zusammenhang zu zerstören (...) Das Übernatürliche ist dort nicht beängstigend“. (Callois 1974, 46)

Um dem einleitenden Zitat von Vax (1974) noch etwas mehr Ausdruck zu verleihen, soll nun das Nachschlagewerk „Der große Brockhaus“ als Quelle für eine stark vereinfachte Art der Definition phantastischer Literatur herangezogen werden:

„Bezeichnung für literarische Werke in denen Übernatürliches eine tragende Rolle spielt. Auftreten von Geistern, Revenants, Vampiren, u.ä. Unerklärliche Vorgänge, häufig bedrohlicher Natur (^ Schauerroman) manchmal mehr spielerisch- märchenhaft; die Möglichkeit rationaler Erklärung bleibt meist in der Schwebe, mitunter wird eine solche aber am Ende geliefert. (...) Zahlreiche Werke der lateinamerikanischen Literatur gehören zur phantastischen Literatur - als Fantasy wird im angloamerikanischen Bereich meist an Sagen anknüpfende, phantastische Literatur bezeichnet; die Heroic Fantasy schließt besondere Kampfszenen ein. Auch viele ältere Werke, wie etwa die Geschichte der Tausend und eine Nacht lassen sich zur phantastischen Literatur rechnen. Der Übergang zu ^ Utopie ^ Science Fiction ^ und Thriller ist fließend. (...)“. (Brockhaus 1977, 677)

Dieser Definition zur Folge wird ein nahezu unzählig breites Spektrum von Werken zur phantastischen Literatur gezählt und zwar ohne weitere wesentliche Abgrenzung. Die Frage ob beispielsweise antike Mythen oder Sagen ebenfalls phantastisch sind, bleibt ungeklärt und ebenso die Frage nach Träumen. Ist ein Text phantastisch, bei dem sich am Ende herausstellt, dass die übernatürlichen Einbrüche nur im Traum der Protagonistin beziehungsweise des Protagonisten stattfanden?

Es fällt bis heute schwer, festzulegen, was genau unter phantastischer Literatur zu verstehen ist. Beispielsweise die Zugehörigkeit von Werken der Sciencefiction ist regional umstritten: In Frankreich gilt sie als

Weiterentwicklung der Phantastik, während der Osteuropäer Stanislaw Lem hauptsächlich jene Werke als phantastisch bezeichnet, welche im Westen als Sciencefiction gelten. Nach Uwe Durst (2007), grenzt Tzvetan Todorov hingegen Sciencefiction klar von phantastischer Literatur ab (vgl. Durst 2007, 17). Ähnliche Unterschiede lassen sich bei der Zugehörigkeit der sogenannten Fantasy- Literatur erkennen. Die Definitionen variieren mit ihren Betrachtern.

Durst (2007) nennt ein Beispiel hierfür, indem er sagt, Rolf Giesen stelle einen deutlichen Bezug zwischen Fantasy und Phantastik her, während Wörtche beides klar voneinander abgrenze (vgl. Durst 2007, 18).

Frankreich erwies sich als einer der Vorreiter bei der Aufklärung dieser terminologischen Verwirrung. Ihre Grundlage liegt in der Forschungsgeschichte, denn die phantastische Literatur war bereits im 19. Jahrhundert ein Begriff in französischen Enzyklopädien, während sie in anderen Ländern wie Deutschland, England oder Amerika bis Mitte der sechziger Jahre nicht oder nur unwesentlich bekannt war (vgl. Durst 2007, 19).

Todorov (1970), französischer Forschungsdirektor und einer der bedeutendsten Literaturwissenschaftler auf dem Gebiet der Phantastik, definiert phantastisches als „wunderbares“ und es müsse dem Bereich des „Übernatürlichen“ angehören. Während ein Ereignis, welches sich am Ende als „natürlich“ erweise, bestenfalls unheimlich sein könne. Seit seiner Untersuchung in den siebziger Jahren begann sich die Situation auch in Deutschland zu wandeln und es scheint, als bemühe sich jene Literaturwissenschaft „der lange Zeit dominanten französischen Forschung mittlerweile den Rang abzulaufen“ (Schröder 1994, 4).

Dem Aufschwung, welchen die phantastische Literatur erlebe, sei es trotz internationaler Kongresse wie die seit 1980 jährlich stattfindende International Conference on the Fantastic in the Arts, organisiert von der International Association for the Fantastic in the Arts und umfangreicher Bibliographien nicht möglich, einen einheitlichen Konsens für die Definition des Phantastischen zu finden. Eine Gruppe von Wissenschaftlern zweifle sogar an der Existenz eines solchen Genres. So zitiert Thomson Hans Holländer, welcher es „eine ästhetische Kategorie (...), wie das Schöne, das Erhabene, das Häßliche“ nennt (Thomsen 1980, 77).

Die Definition des literarischen Genres der Phantastik ist offensichtlich keineswegs einheitlich und es gibt noch viele weitere Ansätze, welche hier nicht genannt werden. Jedoch wurde ein Überblick über die Schwierigkeiten und verschiedenen Grundsätze geschaffen.

Das einzige Merkmal, welches für nahezu alle Theorien gleichbedeutend gültig scheint, wenn es um die Definition phantastischer Literatur geht, ist: „Dass magische Dinge in unsere Welt einbrechen“ (Le Blanc 2003, 6).

Ausgehend von diesem Standpunkt sollen im Folgenden einige Theorieansätze vorgestellt und kritisch beleuchtet werden.

2.2 Theorie der Phantastik nach Uwe Durst

Der Theoretiker Uwe Durst führt in seinem Band „Theorie der phantastischen Literatur“ zwei Erklärungsmodelle der Genredefinition an und ordnet ihnen jeweils bekannte Literaturwissenschaftler auf diesem Gebiet zu. Im Folgenden sollen diese beiden Ansätze erläutert und ihre wichtigsten Vertreter aufgeführt werden.

2.2.1 Die maximalistische Genredefinition - Louis Vax (1974) und Roger Callois (1974)

Nach Dursts (2007) maximalistischen Bestimmungen hängt Phantastik unweigerlich mit unserer Realität zusammen, denn nur das Reale macht das Phantastische phantastisch. In phantastischer Literatur wird mit unserer Angst vor dem Unerklärbaren gespielt, welches in die Realität einbricht.

Es wird jedoch innerhalb der maximalistischen Phantastiktheorie weiter zwischen einer historischen und einer ahistorischen Theorie unterschieden.

Die ahistorische Theorie umfasst alle Texte, welche nach heutiger Definition den gültigen Naturgesetzen widersprechen, beziehungsweise gemessen an ihnen übernatürliche Elemente enthalten. Dabei wird nicht zwischen historischen Überlieferungen, antiken Mythen, Märchen oder Romanen unterschieden. Ein biblischer Text, in welchem die Handlungen den naturgesetzlichen Rahmen sprengen, wird ebenso zur Phantastik hinzu gezählt wie ein moderner, phantastischer Roman. Lovecraft (1995) äußerte sich der ahistorisch- maximalistischen Theorie zustimmend, indem er sagte: „Die Horrorerzählung“, seine bevorzugte Formulierung für phantastische Erzählung, sei „so alt wie das menschliche Denken und die menschliche Sprache“ und es habe „sie immer gegeben, und es wird sie immer geben“ (Lovecraft 1995, 11).

Weitere Befürworter dieser Art der Definition sind zum Beispiel Harald Fricke (1981) und weitaus früher Charles Nodier (1830).

Das wichtigste gemeinsame Merkmal sei die Sicherheit, dass die Ereignisse den geltenden Naturgesetzen, seien sie physikalischen, chemischen oder biologischen Ursprungs, definitiv widersprächen und somit unter Ausschluss dessen stünden, was in der uns bekannten Welt möglich sei. (vgl. Fricke 1981, 51)

Wie zu erwarten, gibt es gegen diese Art der Definition mehrfache Kritiken, unter anderem von Wörtche und Schröder, welche sich im wesentlichen darauf beziehen, dass durch die ahistorisch- maximalistische Theorie ein zu breites Spektrum an Texten erfasst würde, ohne jegliche Möglichkeit der weiteren Differenzierung.

Daraus folgt eine etwas differenziertere, historische Art der maximalistischen Definition. Sie versteht nur all jene Texte als phantastisch, in der eine zumindest annähernd zeitgenössische Wirklichkeit entscheidend ist. Literatur, welche weiter zurückliegt als das 18. Jahrhundert, wird aus der historisch­maximalistischen Theorie ausgeklammert. Dies schließt ein breites Spektrum an beispielsweise religiösen Texten, oder antiken Mythen aus und lässt einen etwas präziseren Definitionsversuch zu.

Bekannte Vertreter dieser Theorie sind Louis Vax (1974) und Roger Callois (1974), welche beide handlungsorientiert arbeiten und die „stofflich­inhaltlichen“ Besonderheiten aus einem Text herausarbeiten (vgl. Durst 2007, 31). Beide beschreiben den Bruch mit der Realität und den darin gültigen Naturgesetzen als wichtigstes Merkmal für die phantastische Literatur. Vax äußert sich dahingehend: „Die phantastische Erzählung liebt es (...) uns Menschen, wie wir es sind, vor Augen zu führen, die sich in unserer Alltagswelt bewegen und auf einmal mit dem Unerklärlichen konfrontiert werden“ (Vax 1974, 12).

Von dieser Theorie ausgehend ist das maßgebliche Merkmal der „Riß“ um ein Werk als phantastisch zu kennzeichnen. Dieser „Riß“ bezeichnet laut Vax (1974), Callois (1974) und auch anderen Handlungstheoretischen Bestimmungen den Einbruch von etwas Bedrohlichem, empirisch nicht Erklärbarem in unsere Welt. „Es ist das Unmögliche, das unerwartet in einer Welt auftaucht, aus der das Unmögliche per definitionem verbannt worden ist“ (Callois 1974, 46).

Dieses Unmögliche, meist Bedrohliche, kann beispielsweise in Form eines Teufelspaktmotives oder Vampirmotives auftreten. Nach Vax (1974) ist Angst ein wichtiges Merkmal der phantastischen Literatur und so unterscheidet er drei Genres hinsichtlich ihres angstbereitenden Potentials.

1. Das Reale (Le reel): Beruhigend weil keine Gespenster auftauchen, ähnlich Realismus
2. Das Imaginäre (l'imaginaire): Abgeschlossene Welt des Märchens, nicht bedrohlich
3. Die phantastische Kunst (l’art fantastique): Imaginäre Schrecken in realen Welten (vgl. Durst 2007, 33)

Zusammenfassend ist zur maximalistischen Phantastiktheorie zu sagen, dass alle erzählenden Texte, in deren fiktiver Welt die Naturgesetzte verletzt werden, als fantastisch gelten. Die Naturgesetzte sind das wichtigste Kriterium in dieser Theorie. Nicht das Unwahrscheinliche, das Unglaubwürdige oder die Lüge machen Texte phantastisch, denn sie sind Teile der realen Welt.

2.2.2 Die minimalistische Genredefinition - Tzvetan Todorov (1970)

Im Gegensatz zur maximalistischen Genredefinition bezieht sich die minimalistische in ihrer Definition des Phantastischen weniger auf die Binnenfiktionalität. Tzvetan Todorov (1970) ist ein Anhänger der minimalistischen Genredefinition. Er übt Kritik hinsichtlich der maximalistisch beeinflussten Aussage, dass nicht beängstigende Erscheinungen des Übernatürlichen nicht in der phantastischen Literatur vorkommen, mithin von der Nervenstärke des Lesers abhängen. Obgleich es auch phantastische Literatur gäbe, denen das Element der Angst völlig fehle.

Nach Todorov definiert sich Phantastik anhand „zweier diskrepanter Realitäten, von denen eine natürlichen, die andere hingegen übernatürlichen Charakters sei“ (Todorov 1970, 26). Das Phantastische sei also eine Unschlüssigkeit des Lesers und meist auch der handelnden Person, welche bis über das Ende des Textes hinausreiche. Sobald sich die Unschlüssigkeit durch eine in die ein- oder andere Richtung gehende Aufklärung auflöse, könne der Text einem benachbarten Genre zugewiesen werden. Des Weiteren formuliert Todorov vier genologische Klassen, welche die Zugehörigkeit verschiedener Texte besser verständlich machen sollen: Das unvermischt Unheimliche, das phantastisch Unheimliche, das phantastisch Wunderbare und das unvermischt Wunderbare.

Im unvermischt Unheimlichen werden phantastische Handlungen, Ereignisse oder ähnliches als unheimlich wahrgenommen und finden im Text keine Erklärung. Wenn ein Text dem phantastisch Unheimlichen angehört, finden alle phantastischen Ereignisse und Handlungen im Laufe der Geschichte eine rationale Erklärung oder zumindest Hinweise auf die Möglichkeit der natürlichen Aufklärung. Dem gegenüber steht das phantastisch Wunderbare, in welchem phantastische Elemente eine übernatürliche Anerkennung finden und rationalen Erklärungen nicht stand halten. Im unvermischt Wunderbaren schließlich lösen übernatürliche Ereignisse aus Ermangelung einer realistischen Alltagswelt keinerlei Erstaunen aus, weder auf Seiten des Lesers noch der Figuren (vgl. Gansel 1999, 215).

Todorov (1970) definiert Phantastisches scheinbar auf einer Wirkungs- oder Rezeptionsebene im Gegensatz zu Vax (1974) und Callois (1974), welche eher auf stofflich- inhaltliche Ebene achten. Darüber hinaus formuliert er einen Unterschied zwischen zwei Motiven in phantastischer Literatur. Erstens das Ich- Thema, welches sich durch die Fragen der Innenwelt einer Figur, ihrer Ich- Aufspaltung oder Metamorphosen auszeichnet und bei dem das Verhältnis von Menschen zum Unbewussten im Vordergrund steht. Kennzeichnend für dieses Thema ist ein eher passiver, beobachtender Charakter. Auf der anderen Seite steht das Du- Thema, welches sich auf die Präsentation der Außenwelten bezieht.

In diesem Motiv werden Verhaltensweisen der Menschen untereinander behandelt und inwiefern die Figuren mit fremdartigen Wesen oder unbekannten Welten konfrontiert sind. Im Zuge der Modernisierungsprozesse finden sich heute auch Texte in denen beide Themen miteinander verbunden sind (vgl. Gansel 1999, 97).

Zusammenfassend für die minimalistische Genredefinition lässt sich formulieren, dass die Unschlüssigkeit auf Seiten des Lesers und der Figuren und das Auftauchen übernatürlicher Elemente in unmittelbarem Zusammenhang stehen. Als Beispiel für einen solchen Text führt Durst die Kurzgeschichte „Young Goodman Brown“ von Nathaniel Hawthorne aus dem Jahre 1835 an, in welcher bis über das Ende hinaus ungeklärt bleibt, ob der Protagonist den Teufel nur geträumt hat oder nicht (vgl. Durst 2007, 44). Die minimalistische Theorie geht differenzierter vor und grenzt Texte besser ein als der maximalistische Ansatz. Sie bezieht sich auf zwei klar voneinander getrennte, fiktive Welten, welche mit dem Auftritt des Phantastischen aufeinander treffen.

2.2.3 Kritik an Todorovs Theorie

Todorovs Theorie wurde von vielen Seiten als hilfreich anerkannt, jedoch ebenso oft kritisch betrachtet. Durst (2007) beschreibt Stanislaw Lem als den bekanntesten Kritiker in Bezug auf Todorovs Phantastiktheorie.

Lem (1974) nennt das Indiz der Unschlüssigkeit unzureichend, da hierbei ein einziger Satz am Ende eines Textes ausreiche, um die scheinbar phantastische Erzählung auf die Realitätsebene zurückzubringen. Dies grenze den Bereich des Phantastischen zu sehr ein. Davon ausgehend, dass Todorov seine Auslegung des phantastisch Unheimlichen ebenfalls in das Phantastik Genre einbezieht, würde ein solcher Text jedoch sehr wohl hinzugezählt und damit dieser Einwand entkräftet. Des Weiteren sei eine Eingrenzung phantastischer Werke das Ziel der Theorie Todorovs gewesen und daher laut Durst nicht als Mangel zu verstehen. (vgl. Durst 2007, 49)

Lem (1974) bezeichnet Todorovs Definition „als Verallgemeinerung (...) unzulänglich, da sie sich auch in ihr genologisches Spektrum so manche Gruppe von phantastischen Werken nicht einzufügen vermag; diese Werke werden dadurch 'heimatlos', da sie sich auch in anderen literarischen Gattungen nicht unterbringen lassen.“ (Lem 1974, 119)

Durst (2007) beschreibt diese Art der Kritik als „wenig qualifiziert“ und Todorovs Arbeit als „Ausgangspunkt der aktuellen Phantastikforschung“. (Durst 2007, 50)

2.3 Einige Abgrenzungen von affinen Genres

Nachdem im Vorangegangenen einige Theorien vorgestellt und unter anderem kritisch beleuchtet wurden, soll nun eine Begriffsabgrenzung stattfinden, welche den anschließenden Versuch, einen Arbeitsbegriff zu formulieren, erleichtern soll.

In der Diskussion um die Phantastikdefinition wird häufig von anderen, verwandten Texten als „Subgenres phantastischer Literatur“ gesprochen (Kaulen 2003, 35). Dabei sind sich Literaturwissenschaftler nicht einig, um welche es sich genau handeln soll. So unterscheidet Kaulen zwischen dem Märchen, der Sage, der Legende, dem Mythos, der Utopie und Anti- Utopie, der Sciencefiction und den Schauer- und Horrorromanen, während Biesterfeld zwischen Sciencefiction, Fantasy, Phantastik, der Utopie und der phantastischen Kinder- und Jugendliteratur unterscheidet.

Die Autoren des „Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft“ (2003) definieren Phantastische Literatur im Wesentlichen ebenfalls als das Auseinandertreffen zweier fiktiver Welten, bei der die eine real möglich ist, während die andere übernatürliche Elemente enthält. Um sie nun von sogenannten Unterkategorien abgrenzen zu können, werden hier fünf Bedingungen formuliert:

1. Der Text muss eine nachvollziehbare Geschichte erzählen (Drama oder Erzählgedicht)
2. Die besagten zwei Teilwelten müssen Bestandteil dieser Geschichte sein.
3. Die unrealistische Teilwelt muss zeitgenössischen, kulturell festgelegten Naturgesetzen widersprechen
4. Die Figuren innerhalb der Geschichte müssen das phantastische Element als real wahrnehmen
5. Der Erklärungsbedarf, welcher durch das Auftreten des Phantastischen entsteht, kann auf drei Arten aufgeklärt werden:
a) Das letztendliche Auflösen der phantastischen Elemente als Täuschung (Betrug oder Traum)
b) Die phantastischen Elemente bleiben als solche bestehen und der Text liefert eine Erklärung für ihr Auftreten innerhalb der real- fiktiven Welt (okkultistische Mythologie)
c) Es bleibt bis zum Schluss ungeklärt, ob das Einbrechen des Phantastischen tatsächlich stattgefunden hat oder nicht. Der Text bietet zwei verschiedene Erklärungsmöglichkeiten.

(Baumgart/Fricke/Graubmüller/Friedrich/Vollhardt/Weimar 2003, 71)

Mit Hilfe dieser Bedingungen, fällt es leichter phantastische Literatur von ihren benachbarten Genres abzugrenzen.

Im Folgenden soll auf die Abgrenzung von Märchen, Utopie und Sciencefiction eingegangen werden, um beispielhaft zu verdeutlichen, auf was es in der Phantastik, im Gegensatz zu den drei genannten Genres, ankommt.

2.3.1 Abgrenzung vom Märchen

Wie zuvor erwähnt, ordnet Todorov (1970) das Märchen dem unvermischt Wunderbaren zu, da es die Alltagswelt nicht berühre und grenzt es damit aus dem Bereich des Phantastischen aus. Auch Callois (1974) definiert das Phantastische ausgehend von einer Abgrenzung des Märchens.

Eine Konfrontation mehrerer Ebenen, wie in Todorovs Beschreibung des Phantastischen als „Widereinander zweier diskrepanter Realitäten“ (Durst 2007, 41), bleibt beim Märchen aus. Das Märchen hat eine übernatürliche, in sich geschlossene Welt. Es löst kein Erstaunen aus, wenn ein unerklärliches Ereignis eintritt (vgl. Gansel 1999, 215). Zusätzlich zu den Volksmärchen entwickelte sich das Kunstmärchen, meist das Werk eines spezifischen Autors. Als solches Werk wurde anfangs nahezu jeder Text gezählt, der ein übernatürliches Element enthielt.

[...]


1 Die hier angeführte Jahreszahl bezeichnet das Erscheinungsjahr der ersten Ausgabe. Die Untersuchungen dieser Arbeit beziehen sich im Folgenden auf die Hörbuchausgabe von 2005

2 Die Vorlage für diese Arbeit bildet die Hörbuchausgabe von 2008, sowie Teile aus der Übersetzung von 1967 (in Borrmann 2000).

3 Die erste deutsche Übersetzung des Romans erschien 2006, diese Arbeit stützt sich auf eine Ausgabe von 2009

Ende der Leseprobe aus 82 Seiten

Details

Titel
Zu aktuellen Entwicklungen in der Phantastik
Untertitel
Unter besonderer Berücksichtigung von Stephenie Meyers "Biss" Roman
Hochschule
Justus-Liebig-Universität Gießen
Note
13
Autor
Jahr
2010
Seiten
82
Katalognummer
V156514
ISBN (eBook)
9783640697366
Dateigröße
1321 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Phantastik, Biss zum Morgengrauen, Uwe Durst, Phantastiktheorie, Todorov, Kinder und Jugendliteratur
Arbeit zitieren
Mariska Kraaijvanger (Autor:in), 2010, Zu aktuellen Entwicklungen in der Phantastik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/156514

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