Unternehmenstransaktionen und die Frage der Finanzierung


Bachelorarbeit, 2009

101 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

Motivation

1 Grundlegendes
1.1 Was steckt hinter dem Begriff Mergers & Acquisitions
1.2 Ausprägungen von Unternehmensfusionen (Mergers)
1.3 Ausprägungen von Unternehmensübernahmen (Acquisitions)

2 Einordnung des Transaktionsbusiness in die Wirtschaftsordnung
2.1 Die Entwicklung der deutschen M&A Branche
2.2 Eine Momentaufnahme des internationalen M&A Geschäfts
2.3 Welche aktuellen Einflussfaktoren wirken auf die deutschen Transaktionen

3 Ablauf eines Akquisitionsprozesses
3.1 Vorbereitung und strategische Positionierung (Phase 1)
3.2 Identifikation passender Kandidaten (Phase 2)
3.3 Prüfung und Entscheidung (Phase 3)
3.4 Due Diligence
3.5 Bewertungsansätze für das Kaufobjekt
3.5.1 Einzelbewertungsverfahren
3.5.2 Gesamtbewertungsverfahren
3.5.3 Discounted Cashflow-Verfahren
3.6 Abgabe des Kaufpreisangebots (Phase 4)
3.7 Post-Merger Integration (Phase 5)

4 Ausprägungen von Unternehmensakquisitionen
4.1 Abgrenzungen des Bezugsmodells
4.1.1 Asset Deal
4.1.2 Share Deal
4.1.3 Rechtliche und steuerliche Effekte durch die Wahl des Bezugsmodells
4.2 Abgrenzung nach dem Charakter des Erwerbers
4.2.1 Finanzinvestoren (Financial Buyer)
4.2.2 Strategische Investoren (Trade Buyer)
4.2.3 MBO (Management Buy-Out) und MBI (Management Buy-In)
4.3 Unterscheidung bei den Übernahmetechniken
4.3.1 Freundliche Übernahme
4.3.2 Feindliche Übernahme
4.3.3 Handlungsspielraum der Parteien
4.3.3.1 Übernahmeansätze aus Sicht des Erwerbers
4.3.3.2 Abwehrstrategien der Zielgesellschaft
4.4 Die Bedeutung der Akquisitionswährung
4.4.1 Cash Offer
4.4.2 Share Offer

5 Finanzierungsinstrumente für Unternehmensakquisitionen
5.1 Finanzierung mit Eigenkapital
5.1.1 Möglichkeiten der Innenfinanzierung
5.1.1.1 Eigenkapitalgenerierung durch Selbstfinanzierung
5.1.1.2 Eigenkapitalgenerierung durch Kapitalfreisetzung
5.1.2 Möglichkeiten der Beteiligungsfinanzierung
5.1.2.1 Nicht börsennotierte bzw. nicht börsenfähige Unternehmen
5.1.2.1.1 Private Equity
5.1.2.1.2 Venture Capital
5.1.2.1.3 Öffentliche Beteiligungsfinanzierung
5.1.2.2 Börsennotierte bzw. börsenfähige Unternehmen
5.1.2.2.1 Kapitalerhöhung
5.1.2.2.2 Börsengang (IPO / Going Public)
5.2 Finanzierung mit Mezzanine Kapital
5.2.1 Merkmale von Mezzanine Kapital
5.2.2 Variationsvielfalt des Mezzanine Kapital
5.2.2.1 Mezzanine Kapital mit Eigenkapitalcharakter
5.2.2.2 Mezzanine Kapital mit Fremdkapitalcharakter
5.3 Finanzierung mit langfristigem Fremdkapital
5.3.1 Aufnahme von Darlehen
5.3.1.1 Senior Loan
5.3.1.2 Second Lien Loan
5.3.1.3 Schuldscheindarlehen
5.3.2 Emission von Schuldverschreibungen
5.3.3 Asset-Backed-Securtities

6 Fazit

Anhang

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1:Transaktionsentwicklung in Deutschland seit 1974

Abbildung 2:Top Ten der Deals mit deutscher Beteiligung 2007

Abbildung 3:Wichtigste Ziel- und Käuferbranchen 2007

Abbildung 4:Ablauf der Unternehmensakquisition

Abbildung 5:Prüfungsfelder einer Due Diligence

Abbildung 6:Bewertungsverfahren bei Unternehmensakquisitionen

Abbildung 7:Verteilung der Bewertungsphasen in der Praxis

Abbildung 8:Gängige Finanzierungsinstrumente bei M&A-Transaktionen

Abbildung 9:Entwicklung des Gesamtengagements institutioneller Kapitalbeteiligungsgesellschaften

Abbildung 10:Die fünf M&A Wellen

Abbildung 11:Unternehmensphasen und Investoren

Abbildung 12:Unternehmensfinanzierungsphasen im Wachstum.

Abbildung 13:Unternehmensentwicklungsstufen

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1:Unterscheidungsmerkmale Asset Deal und Share Dea

Tabelle 2:Rechenbeispiel Leverage Effek

Tabelle 3: Vor- und Nachteile eines Börsengangs.

Tabelle 4:Unterscheidungsmerkmale der verwendeten Finanzierungsformen

Tabelle 5:Finanzierungsinstrumente

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Motivation

In Anbetracht der jüngsten Entwicklung auf den internationalen Kapitalmärkten, sind es mittlerweile nicht nur Fachleute und Unternehmenslenker die sich alltäglich mit dem Begriff Mergers & Acquisitions auseinandersetzen. Vielmehr ist es jeder Konsument von Tagesnachrichten, wenn er neben der oft zitierten Finanzkrise solche Schlagwörter wie Firmenübernahme, Zwangsverstaatlichung, Unternehmensaufkauf, Megafusion und der Gleichen liest bzw. hört. Hinter den hierbei verwendeten Worthülsen steht jedoch eine Vielzahl von Prozessen, mit deren Komplexität und Bedeutung der Durchschnittsbürger regelmäßig überfordert ist. Im Zeitalter der zunehmenden Anglisierung und der stetig wachsenden Masse an Fachbegriffen, ist es somit schwer, die Botschaften dieser Beiträge nachvollziehen zu können. Auch aus diesem Grund war es die Motivation dieser Arbeit, einen kompakten Überblick über das Gebiet Mergers & Acquisitions (M&A) zu geben.

Es soll aufgezeigt werden, was hinter dieser Begrifflichkeit steckt, welche Entwicklung in den letzten Jahrzehnten dabei stattfand und welchen Stellenwert dieser Wirtschaftsbereich mittlerweile genießt. Ferner soll der Ablauf eines typischen Unternehmenskaufes skizziert und hierbei die diversen Ausprägungen vorgestellt und erläutert werden.

Ein besonderer Schwerpunkt wird im Rahmen des geschilderten Transaktionsablaufs, auf die Frage der vorhandenen Finanzierungsinstrumente gelegt. Für die Unternehmen stehen je nach Firmierung, Größe und Branche unterschiedliche Instrumente, sowohl mit Eigenkapital- als auch mit Fremdkapitalcharakter, zur Verfügung. Neben diesen klassischen Finanzierungsformen gewinnen die hybriden Instrumente rund um das Mezzanine Kapital immer mehr an Bedeutung. Geschuldet dieser Entwicklung werden in Kapitel fünf die zweckmäßigsten Finanzierungsformen dargestellt.

Obwohl der Begriff M&A auch Unternehmensfusionen beinhaltet, wird das Hauptaugenmerk der folgenden Ausführungen auf der Erläuterung von Unternehmensübernahmen liegen.

1 Grundlegendes

1.1 Was steckt hinter dem Begriff Mergers & Acquisitions

Vor dem Hintergrund der turbulenten Geschehnisse an den internationalen Aktien- und Finanzmärkten wird die Öffentlichkeit beinahe täglich mit Schlagzeilen von Unternehmensübernahmen und -fusionen konfrontiert. Im internationalen Gebrauch spricht man hierbei von Mergers & Acquisitions. Aber was genau hat man unter dieser Begrifflichkeit eigentlich zu verstehen? Der Begriff Mergers & Acquisitions entstammt dem angloamerikanischen Wirtschaftsraum und umfasst wie erwähnt, die deutschen Begriffe Unternehmenszusammenschlüsse und Unternehmensübernahmen .[1]

Allein mit der Übersetzung des Begriffes lässt sich der Bereich Mergers & Acquisitions (ff. M&A) jedoch nicht vollständig erklären. Es gibt in diesem Wirtschaftsbereich eine ganze Reihe von Ausprägungen die Gerhard Picot in seinem Buch Mergers & Acquisitions überaus prägnant aufführt. Für ihn sind die gängigsten Erscheinungsformen innerhalb des M&A Sektors

- Unternehmenskäufe und -verkäufe
- Unternehmenszusammenschlüsse
- Kooperationen, Allianzen und Joint Ventures
- Unternehmenssicherungen und -nachfolgen
- Management Buy-out und Buy-in
- Börsengänge/IPO[2]

Mit der reinen Durchführung der oben genannten Transaktionen ist es in der Praxis jedoch nicht getan. Der Arbeitsprozess beginnt oftmals schon mehrere Monate vor dem Start der Transaktion und kann durch die anschließende Integration des Zielobjektes, in die internen Strukturen des Käufers oder Partners, mehrere Monate bis Jahre in Anspruch nehmen.

Ferner sind die beiden Begriffe Merger und Acquisition voneinander zu trennen, da sie sich in ihrem Wesen grundsätzlich unterscheiden.

1.2 Ausprägungen von Unternehmensfusionen (Mergers)

Unter einer Unternehmensfusion ist allgemein ein Zusammenschluss von mindestens zwei Unternehmen zu verstehen. Es gibt für die beteiligten Parteien hierbei die Möglichkeit einer Verschmelzung durch Aufnahme oder durch Neugründung einer Gesellschaft. Dabei wird das Vermögen der Fusionspartner in einem der beteiligten oder aber dem neu gegründeten Rechtsträger konzentriert.[3]

Im Gegensatz zu Akquisitionsprozessen, die Transaktionen gegen den Willen des Zielunternehmens beinhalten können, sitzen bei Unternehmensfusionen überwiegend gleichberechtigte Partner an den Verhandlungstischen.

Mit einer Fusion durch Neugründung einer Gesellschaft können die Vertragspartner die Problematik einer einseitigen Aufgabe der Identität und somit einer vermeintlichen Unterordnung im Unternehmensverbund umgehen. Die beteiligten Unternehmen einigen sich auf die Firmierung der neuen Gesellschaft und bringen ihre wirtschaftlichen Aktiva und Passiva vollständig ein. Somit erlischen beide Einzelunternehmen nach Gründung des neuen Unternehmensmantels. Oftmals ist diese Variante der Fusion die einzige durchführbare Möglichkeit, da das Selbstverständnis und Geltungsbewusstsein der Parteien einer Aufnahme in das jeweilig andere Unternehmen im Wege stehen.

Dieter H. Vogel nennt in seinem Buch, M&A – Ideal und Wirklichkeit ein bekanntes Beispiel für diese Art des Fusionierens und zwar die Fusion von der Thyssen AG und der Fried. Krupp AG zur ThyssenKrupp AG.[4]

1.3 Ausprägungen von Unternehmensübernahmen (Acquisitions)

Bei Unternehmensübernahmen geht es mitunter weniger kameradschaftlich zu als bei den Fusionen. Zu unterscheiden sind bei den Akquisitionen drei wesentliche Erscheinungsformen. Es handelt sich hierbei um den Asset Deal , den Share Deal und den so genannten Hostile Takeover, welcher im deutschen Sprachgebrauch der Bedeutung einer feindlichen Übernahme gleichzusetzen ist.

Es sei an dieser Stelle noch zusätzlich erwähnt, dass die feindliche Übernahme eine Variante der Unternehmensakquisition darstellt und nicht wie oftmals in der Öffentlichkeit transportiert, stellvertretend für den Begriff der Akquisition steht.

Man spricht dann von einer Akquisition, „wenn von dem Erwerb und der Veräußerung von Unternehmen, Unternehmensteilen oder Beteiligungen und die Eingliederung in den Unternehmensverbund des Erwerbers ggf. als Tochtergesellschaft“[5] die Rede ist.

Somit kann im Vergleich zu einer Fusion festgehalten werden, dass durch die Übernahme einer Gesellschaft ein Übergang der „aktiv wahrgenommenen Informations-, Leitungs- und Kontrollbefugnisse“[6] stattfindet und daher nicht mehr von einem beidseitigen Geben und Nehmen wie bei einer Verschmelzung zweier Gesellschaften gesprochen wird.

Ein aktuelles Beispiel in diesem Bereich stellt die feindliche Übernahme des Reifenherstellers Continental AG durch die in Herzogenaurach ansässige Schaeffler Gruppe dar. Obwohl Continental ein gelistetes Dax 30 Unternehmen ist und fast doppelt soviel Umsatz generiert wie die Schaeffler Gruppe, war sie nicht vor der Übernahme durch das Herzogenauracher Unternehmens sicher. Im Bereich der Unternehmensakquisitionen führen viele Wege in das oft zitierte Rom, auch wenn diese anfangs kaum vorstellbar erscheinen.

2 Einordnung des Transaktionsbusiness in die Wirtschaftsordnung

M&A-Transaktionen haben heute eine deutlich größere Bedeutung für die Weltwirtschaft als dies in der Vergangenheit der Fall gewesen ist. Die Entwicklung des M&A-Marktes lässt sich für den Zeitraum der letzten 100 Jahre in so genannten M&A Wellen zusammenfassen. Vor allem der Nordamerikanische Kontinent tat sich global für lange Zeit als Alleinunterhalter in diesem Segment hervor. Insgesamt lassen sich fünf abgeschlossenen Wellen zählen während wir uns momentan inmitten der sechsten Welle befinden.[7] Diese Wellen weisen in aller Regel keinen fließenden Übergang ineinander auf, sondern bilden sich z. B. im Rahmen von signifikanten Veränderungen der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen.

Die Beweggründe wie auch die Volumen haben sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte jedoch beträchtlich verändert. Die Hauptmotivation der ersten M&A Welle (1897 – 1904) war getrieben von der „Vermeidung von Überkapazität und Preisverfall durch horizontale Zusammenschlüsse“.[8] Es fand eine Vielzahl an Verschmelzungen von kleineren Unternehmen statt und zugleich „passten sich die Großunternehmen durch externes Wachstum auch dem Zusammenwachsen der regionalen Märkte an, ermöglicht unter anderem durch die Fertigstellung der Eisenbahn, und wurden national“.[9]

Die vierte M&A Welle innerhalb der 80er Jahre des vergangenen Jahrhunderts startete beispielsweise aufgrund anderer Motive. Diese Welle läutete die Aufbruchstimmung auf dem internationalen M&A Markt ein. Die Großunternehmen begannen sich global aufzustellen und die so genannten Cross-Boarder Transaktionen hielten Einzug in die „Fusionitis“[10]. Es wurde also nicht nur innerhalb der Landesgrenzen akquiriert sondern auch in anderen Ländern und auf anderen Kontinenten.

Dies alles führte dazu, dass die Transaktionen in ihrer Anzahl und ihrer Transaktionssumme neue Dimensionen erreichten. Erstmals erschienen auch die Corporate Raider mit Nachdruck auf der M&A Bildfläche. Sie zeichneten sich vor allem dadurch aus, dass sie sich durch Ausgabe von Anleihen mit schlechter Bonität (Junk Bonds) eine Eigenkapitalbasis verschafften, um sich anschließend mit Fremdkapital im Sinne des Leveraged Buy-Out zu refinanzieren.[11] Durch dieses System konnten die Corporate Raider auch die großen Deals der damaligen Zeit in Angriff nehmen. Da es aber scheinbar in der Natur des Transaktionsgeschäftes liegt, dass eine Vielzahl von den wirtschaftlich geschlossenen Ehen nicht die gewünschte und kalkulierte Dynamik erzielen, führte genau dieser Umstand gegen Ende der 80er Jahre zum Zusammenbruch des Junk Bond Marktes. Dies war somit einer der größeren Mosaiksteine für das abrupte Ende der vierten Transaktionswelle.

2.1 Die Entwicklung der deutschen M&A Branche

Der deutsche M&A Markt kam erst nach der Wiedervereinigung von Ost- und Westdeutschland richtig in Schwung. Sicherlich gab es zuvor sowohl Fusionen, strategische Allianzen und auch Übernahmen, aber alles in allem waren in Westdeutschland die Felder verteilt. Durch die gesunde Selbsteinschätzung der deutschen Unternehmer hinsichtlich Ihrer eigenen Wettbewerbsfähigkeit, wurden zu diesem Zeitpunkt auch keine signifikanten Anstrengungen unternommen, sich in Form von horizontalen Akquisitionen im Ausland zu verstärken.

Als die ehemaligen zentralwirtschaftlich geführten Betriebe der DDR durch die deutsche Treuhandanstalt zum Kauf angeboten wurden, ergab sich für die Unternehmen neues Wachstumspotential. Hierdurch belebte sich der Wirtschaftszweig M&A zunehmend und es kristallisierten sich im Laufe der Jahre auch immer mehr Intermediäre und Spezialisten für diesen Bereich heraus.

Neben der Expansion gen Osteuropa fanden vor allem in der deutschen Automobilindustrie, nach der Übernahme von Seat durch Volkswagen in den 80er Jahren, auch in den 90ern eine Reihe von Veränderungen statt. Im Jahr 1994 übernahm BMW die Mehrheit an dem englischen Autohersteller Rover, worauf im Jahr 1998 die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler bekannt wurde. Auch die deutsche Pharmabranche veränderte, durch den Zusammenschluss von Hoechst mit dem französischen Rhône-Poulenc Konzern im Jahr 1999, sein Gesicht.[12]

Ein gutes Beispiel für Großaktivitäten (mit deutscher Beteiligung) ist z.B. auch die Übernahme von Mannesmann durch Vodafone mit einer Transaktionssumme von 149 Mrd. US-Dollar.[13] Diese Entwicklung erreichte in Deutschland ihre Hochphase als die New Economy ggn. Ende des Jahrtausends die Börsen eroberte und sich das Spekulieren mit Privatvermögen zu einem Volkshobby entwickelte. Die im neuen Markt gelisteten Unternehmen konnten sich zu dieser Zeit beinahe beliebig mit frischem Eigenkapital eindecken und so Ihre Expansionen vorantreiben.

Nachdem Anfang des neuen Millenniums die Blase rund um den NEMAX 50 platze, wurde es wieder ruhiger um den deutschen Transaktionsmarkt. Die deutsche Wirtschaft musste die Schäden begrenzen, die Übertreibungen abbauen und die Unternehmen wieder auf Kurs bringen. Mit den Terroranschlägen am 11. September 2001 ließ die nächste Hiobsbotschaft nicht lange auf sich warten und stellte in ihrer Folge das Weltgeschehen auf den Kopf. Als Konsequenz rutschten die Börsenkurse zum wiederholten Mal in den Keller und es machte sich eine regelrechte Panik breit.

Aber dieser Lähmungszustand sollte nur von kurzer Dauer sein. Im Jahr 2002 gab es in Europa weitreichende Veränderungen der gesetzlichen Rahmenbedingungen, die der M&A Branche als Boden für neue Deals dienten. In Deutschland wurde zum 1. Januar 2002 das Wertpapiererwerbs- und Übernahmegesetz eingeführt. Dieses Gesetz hat vordergründig das Ziel, den Kleinaktionären mehr Schutz bei Unternehmensübernahmen durch Dritte, einzuräumen. Vielmehr bewirkt das Gesetz aber auch für den Verkäufer bei sog. Share Deals (auf den Veräußerungsgewinn) eine Befreiung der Körperschafts- sowie der Gewerbesteuer. Dieser Umstand überzeugte dann doch auch den ein oder anderen zögerlichen Unternehmenseigner, sich leichteren Herzens von Unternehmensanteilen zu trennen.

Ebenfalls im Jahr 2002 bekamen die Mitgliedsländer der Währungsunion ihre Einheitswährung – den Euro. Nachdem Jahre zuvor bereits Zoll- und Transferbarrieren innerhalb der Mitgliedsländer abgebaut wurden, folgte als bislang finaler Schritt die gemeinsame Währung und somit ein noch engeres Zusammenwachsen von Europa. Daneben wurde durch die sukzessive EU-Osterweiterung ein größerer Wirtschaftsraum geschaffen, indem, neben dem Aufkauf osteuropäischer Unternehmen, auch Joint-Ventures mit diesen Unternehmen wesentlich einfacher zu bewerkstelligen waren. Hierbei nutzten die Osteuropäer das deutsche Know-how und die deutschen Unternehmer die freien Kapazitäten und billigen Arbeitskräfte vor Ort.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Transaktionsentwicklung in Deutschland seit 1974

Quelle: Kunisch 2008a , S. 58.

Für die kommenden Jahre kann wieder von einem regen und somit auch wachsenden M&A Markt in Deutschland ausgegangen werden. Indizien hierfür gibt es nach Ansicht von Experten genügend. Wie hinreichend bekannt, verfügt der Wirtschaftsstandort Deutschland über eine zahlenmäßig extrem ausgeprägte Mittelstandsstruktur und allein in den nächsten Jahren müssen sich 200.000 bis 300.000 kleinere und mittelständische Unternehmen mit einem Führungswechsel befassen.[14] Wie diese Zahlen belegen kommt auf die Unternehmenseigner sehr viel Arbeit zu. Sollte hierbei „kein adäquater Nachfolger innerhalb der Familie oder des bisherigen Managements gefunden werden, bleibt als Alternative im Wesentlichen der Verkauf des Unternehmens“.[15]

Darüber hinaus zeigt sich seit einigen Jahren, dass sich auch in Deutschland ein Markt für Public Private Partnerships (PPP) abzeichnet. Hierunter versteht man die Einbringung von privatem Kapital und das Nutzen von Fachwissen, um mit einer Teil-Privatisierung öffentliche Aufgaben zu übernehmen. Solche Überlegungen finden zurzeit vor allem für den Hochbau, sowie den Autobahn-, Brücken-, Tunnelbau und der Gleichen statt. Im Vergleich zu den Nachbarstaaten Deutschlands, besteht für solche Konstrukte ein gewisser Nachholbedarf.[16] „Allerdings darf dies nicht den Blick dafür verstellen, dass insbesondere der ÖPP vergebene Projektauftrag (…) letztlich eine privatrechtliche Konstruktion darstellt, bei der sich die öffentliche Hand unmittelbar an der Projektgesellschaft beteiligt. Insofern sind – und dies kann nicht deutlich genug betont werden – bei der Verhandlung und Gestaltung derartiger Projektverträge sämtliche Instrumente und Techniken zu berücksichtigen, die bereits aus dem Blickwinkel der Mergers & Acquisitions notwendigerweise zu beachten und zur Erreichung optimaler (Gesellschafts-) Strukturen zu berücksichtigen sind“.[17]

2.2 Eine Momentaufnahme des internationalen M&A Geschäfts

Wenn man sich mit dem internationalen M&A Jahr 2007 befasst, so fällt zum einen auf, dass die Ergebnisse aus dem Rekordjahr 2006 nochmals verbessert wurden und zum anderen, dass die Umsätze sich höchst ungleichmäßig auf die beiden Halbjahre verteilen. Insgesamt „stiegen die Transaktionsvolumina von 3.910 Mrd. US-$ in 2006 auf 4.830 Mrd. US-$ in 2007, was einer Steigerung um 23% entspricht“.[18] Dabei ist zu beachten, dass die Unternehmenskäufe „in der zweiten Jahreshälfte um 21% im Vergleich zum Vorjahr zurück“[19] gingen. Ein Grund für das starke Abfallen im dritten und vierten Quartal ist mit Sicherheit die in Amerika ausgelöste Subprime-Krise.

Besonders deutlich wird dies bei der Betrachtung der Transaktionssummen pro Deal. In der ersten Jahreshälfte wurden im Schnitt 260 Mio. US-$ für die Kontrollrechte eines Unternehmens bezahlt. Das entspricht einer Steigerung von ca. 18% zum Rekordhoch von 213 Mio. US-$ in 2006. In der zweiten Hälfte des Jahres 2007 fielen dagegen die durchschnittlichen Preise mit 187 Mio. US-$ deutlich zurück und lagen unter dem Vorjahresniveau.

Darüber hinaus brachte das M&A-Jahr 2007 auch die Erkenntnis, dass der europäische Kontinent seine Vormachtstellung bewahren konnte und hierbei seinen prozentualen Anteil am Gesamtvolumen zu 2006 nochmals ausgebaut hat. Die Rangliste der größten Deals wurde ebenfalls durcheinander gewirbelt. So befinden sich auf den ersten beiden Plätzen keine amerikanischen Teilnehmer – eine Seltenheit. Ferner wurden amerikanische Unternehmen ihrerseits, geschuldet der starken Abschwächung des US-Dollars, ein beliebtes Übernahmeziel bei den Cross-Boarder Transaktionen.[20]

Für das erste Halbjahr 2008 kann festgehalten werden, dass die Subprime-Krise Ihrer Kreise zieht. Die Unternehmen konzentrieren sich wieder auf ihre strategische Aufstellung und haben hierbei ihre Beteiligungsaktivitäten, ganz im Gegensatz zu den Finanzinvestoren, nochmals gesteigert. Ferner ist das Volumen im Asien-Pazifik-Raum gestiegen. „Vor allem in China scheint der Nachholbedarf noch groß. Im Gastgeberland der diesjährigen Olympischen Spiele verdoppelte sich das Volumen im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 auf 118,7 Mrd. US-$“.[21]

Auch für den deutschen M&A Markt war das Geschäftsjahr 2007 ein, den Umständen entsprechend, gutes Jahr. So wurden in „2007 insgesamt 1.266 abgeschlossene Transaktionen mit Beteiligung eines deutschen Unternehmens erfasst. Verglichen mit dem Jahr 2006 bedeutet dies einen Rückgang um 8,2%“.[22] Ebenfalls rückläufig war die Zahl der so genannten Mega-Deals mit einer Transaktionssumme größer 4 Mrd Euro. Hier sank die absolute Zahl der Deals. von 15 auf 11.[23]

Die nachfolgende Abbildung zeigt für das Jahr 2007 die wertmäßig größten Deals mit deutscher Beteiligung.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Top Ten der Deals mit deutscher Beteiligung 2007

Quelle: Kunisch 2008a , S. 62.

In Deutschland verhält sich die Lage 2008 ähnlich dem Gesamtmarkt. Die strategischen Hintergründe von Unternehmensfusionen und -transaktionen waren auch hierzulande vermehrt Antreiber. Die Anzahl der durchgeführten Deals hat sich um ca. 8% erhöht, das Volumen verringerte sich hingegen um 36% auf ca. 62 Mrd. US-$. Der überwiegende Teil dieser Transaktionen wurde an dieser Stelle in Form von Minderheitsbeteiligungen durchgeführt.[24] „Der vielleicht prominenteste „Vordenker“ war im Jahr 2007 der Sportwagenhersteller Porsche mit dem Einstieg bei Europas größtem Autokonzern VW. Bis dato haben die Zuffenhausener einen Anteil von knapp 36% aufgebaut, der ihnen jedoch bereits einen entscheidenden Einfluss bei VW sichert“.[25]

Daneben sticht dem Beobachter vor allem die Wandlung der Finanzdienstleistungsbranche ins Auge. Bei 323 Deals des Jahres 2007 tauchten Finanzdienstleister als Käufer auf. Das entspricht einem Marktanteil von ca. 25%. Von diesen Transaktionen fanden jedoch lediglich 74 und damit in etwa 23% innerhalb der Branche statt. Diese Charakteristik lässt sich mit der Erweiterung der Serviceleistungen und dem erschließen neuer Märkte erklären. Auf Platz zwei der M&A Rangliste rangiert die Dienstleistungsbranche. Es lässt sich hier eine voranschreitende Verringerung der Zahl der Marktteilnehmer feststellen. Ähnlich der Dienstleistungsbranche verhalten sich auch die Aktivitäten im Handel. Beide Segmente verzeichnen einen hohen Anteil bei Transaktionen innerhalb der eigenen Branche.

Während die Transaktionsvolumina im Handel zu etwas über 50% in der eigenen Branche stattfanden waren es im Dienstleistungssektor 65%. Ein Paradebeispiel für den Bereich der Dienstleistungen aus dem letzen Jahr, ist die Personalleasingfirma Adecco, die sich für 800 Mio. Euro mit der Tuja Zeitarbeit GmbH verstärkte. Im Discounthandel scheint das primäre Ziel die Vormachtstellung von Aldi und Lidl anzugreifen. Hierfür übernahm die Edeka-Gruppe den Discounter Plus. Darüber hinaus hat sich im Bereich des Drogeriemarktes ebenfalls das Beteiligungskarussell gedreht. Sowohl Schlecker als auch Rossmann konnten sich mit kleineren Wettbewerbern verstärken.[26]

Erwähnenswert sind zudem die Veränderungen innerhalb des Pharma- und Chemiemarktes. Die Großen werden immer größer und die Kleinen verschwinden, so lautet auch hier die Devise. Der Trend zur Bündelung von Zukunftstechnologien treibt beispielsweise die Bayer AG mit Bravour voran. Aufgrund des immensen Entwicklungs- und Forschungsdrucks dieser Sparte wird sich der Trend nach dem heutigen Kenntnisstand weiter fortsetzen.[27]

Die anschließende Tabelle zeigt nochmals wie sich die Marktsituation innerhalb der Wirtschaftssektoren – bezogen auf ihre M&A-Aktivität in Deutschland – im Jahr 2007 darstellt.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 3: Wichtigste Ziel- und Käuferbranchen 2007

Quelle: Kunisch 2008a , S. 62.

2.3 Welche aktuellen Einflussfaktoren wirken auf die deutschen Transaktionen

Wo geht die Reise hin? Diese Frage stellen sich die Markteilnehmer jedes Jahr aufs Neue. Diese Frage in allen Belangen adäquat zu beantworten vermag wohl niemand. Wenn man sich vor Augen führt, dass das neue Jahrtausend gerade einmal knapp neun Jahre alt ist, scheinen die weltweiten Vorkommnisse dieser Zeit für das Füllen ganzer Dekaden auszureichen. Heute stecken wir inmitten der internationalen Finanzkrise und obwohl die ganz Mutigen schon vom Ende der Krise sprechen, scheint sie mittelfristig noch nicht ausgestanden zu sein.

Die nachfolgend aufgeführten Faktoren sollen nochmals kompakt einen Überblick, über die vielleicht mit entscheidenden Faktoren, auf den deutschen Transaktionsmarkt von Morgen geben.

- Public Private Partnerships (PPP) werden in naher Zukunft an Bedeutung am hiesigen Wirtschaftsstandort gewinnen. Die Zusammenarbeit der öffentlichen Hand mit Know-how Trägern und Kapitalgebern aus der privaten Wirtschaft wird ein tragfähiges Zukunftskonzept sein.
- Die breite Masse der deutschen Small- und Mid-Cap Unternehmen steht vor einer Veränderung der Eigentümerstrukturen. Die Akzeptanz von M&A Transaktionen hat sich in den letzten Jahren deutlich verbessert und somit wird M&A bei vielen Entscheidungen eine Lösungsalternative sein.
- Durch die Schwierigkeit organisches Firmenwachstum zu generieren bleibt den Unternehmen oftmals nur noch der M&A Markt als Plattform. Darüber hinaus gibt es in Branchen wie dem Pharma- oder Chemiesektor noch Handlungsbedarf für Konsolidierungen.
- Das Zinsniveau im Interbankenhandel ist zum jetzigen Zeitpunkt für die Teilnehmer nachteilig – doch langfristig sollte sich das Umfeld wieder verbessern. Diese Tatsache wird die fremdfinanzierten Strategien bei Unternehmensakquisitionen in Zukunft erneut begünstigen. Stichwort: Leveraged Buy-Out.
- Die Bedeutung von Private Equity Fonds (PEF) ist in der Vergangenheit kontinuierlich gestiegen. Aufgrund der jüngsten Entwicklung dieser Investorensparte stagnierte dieser Trend. Es scheint jedoch auch hier in Zukunft wieder Luft nach oben vorhanden zu sein.
- In Deutschland ist die private Altersvorsorge mittlerweile zu einer Notwendigkeit geworden. Dieses Instrument steht in seiner heutigen Erscheinungsform noch in seinen Kinderschuhen. Hier kann für die Zukunft von frischem Investitionskapital ausgegangen werden.
- Die weltweiten Staatsfonds stehen nach wie vor mit milliardenschweren Vermögen in den Startlöchern und sind bereit für globale Investments.
- Die Globalisierung schreitet voran! Nach Erschließung von weiten Teilen Osteuropas, Chinas, Indiens und Südamerikas rollt die Industrialisierungswelle unaufhörlich in neue Länder und Regionen.[28]

3 Ablauf eines Akquisitionsprozesses

Das es mittlerweile gang und gäbe ist, sich durch Unternehmensakquisitionen auf dem Markt besser zu positionieren, konnte aus Kapitel zwei dieser Arbeit entnommen werden. Es wäre jedoch ein großer Irrtum, den Ablauf eines Unternehmenskaufs aufgrund der Transaktionszahlen als Routine zu bezeichnen. Ein Unternehmen quasi im vorbeigehen zu kaufen funktioniert wenn überhaupt nur in der Theorie.

Da sich die Verfasser der entsprechenden Fachliteratur über die Einteilung des Transaktionsablaufes nicht einig sind, wird in dieser Arbeit der obige Ablauf in fünf Phasen unterteilt.

Die nachfolgende Grafik soll den üblichen Prozess einer Akquisition wiedergeben. Hieraus wird ansatzweise deutlich, dass es Faktoren wie Weitsicht, Durchsetzungsvermögen und vor allem einer hohen Flexibilität der beteiligten Personen bedarf, um eine erfolgreiche Transaktion durchzuführen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 4: Ablauf der Unternehmensakquisition

Quelle: o.V. 2008 [Online], http://www.bwpartner.de/leistungen/nachfolge-unternehmensverkauf.php.

3.1 Vorbereitung und strategische Positionierung (Phase 1)

Entscheidend für die Notwendigkeit eine Transaktion durchführen zu müssen, ist der aktuelle Zustand der eigenen Unternehmung und ein daraus resultierender Handlungsbedarf. Oftmals wird den Unternehmen in Folge von Marktvolatilitäten ein Defizit vor Augen geführt, das dazu führt, dass die vorab formulierten Gesellschaftsziele unter Druck geraten. Diese Momentaufnahmen veranlassen die Manager, im Rahmen von zu treffenden Ad-hoc Maßnahmen, auch über Unternehmensbeteiligungen oder Unternehmenskäufe nachzudenken. Dies „kann bei einem aktiven Unternehmen ein operativ, strategischer Entscheid sein, indem es neue Märkte erschließen neue Wertschöpfungsstufen integrieren oder sich an einem Restrukturierungs- bzw. Konsolidierungsprozess in der Branche beteiligen will“.[29]

Unabhängig davon, ob sich die Geschäftsführung schon auf einen Unternehmenskauf festgelegt hat oder noch mit dem Gedanken spielt durch interne Umstrukturierungen die Situation zu verbessern, wird in diesen Situationen das eigene Unternehmen auf Herz und Nieren geprüft.

Typischerweise werden hierbei die Unternehmensziele auf den Plan gerufen. Diese sind zumeist mit den dazugehörigen Zeithorizonten in den Businessplänen der Unternehmen manifestiert. In Form von beispielsweise einer Stärken- und Schwächenanalyse kann nun herausgefiltert werden, ob das interne Potential für die Verwirklichung der Ziele ausreicht. Anschließend werden, in Anbetracht der Analyse, die aufgedeckten Schwachpunkte im Einzelnen untersucht. Hinsichtlich der potentiellen Szenarien im Mikro- und Makroumfeld des Unternehmens, muss nun entschieden werden, welche Auswirkungen die vorhandenen Defizite auf das Erreichen der Unternehmensziele haben.

Um sich der Tragweite dieser Schwächen bewusst zu werden, ist es mitunter notwendig einen Blick auf die Wettbewerber zu werfen. Oftmals kann hier festgestellt werden, wie die Konkurrenz mit den sich ändernden Markbedingungen umgeht und inwieweit ein mögliches Akquisitionspotential vorhanden ist.

Die anschließende Frage wird sich damit beschäftigen, ob das Unternehmen in der Lage ist, durch organische Weiterentwicklungen (z.B. Produktinnovationen, Diversifikationsstrategien, Kostenreduktionen usw.), diese Lücken zu schließen. Ferner muss geklärt werden, ob es ratsam erscheint dieses Know-how in Form von Zukäufen zu generieren. Abschließend darf auch die Frage der Integration nicht vergessen werden. Es hat nämlich keinen Sinn sich über Zukäufe Gedanken zu machen, ohne in der Lage zu sein, den „Einkauf“ auch umfassend zu integrieren. Die aufgezeigten Strategiefragen zu formulieren, aufzuarbeiten und anschließend die für die Unternehmung richtigen Entscheidungen zu treffen, sind in dieser ersten Phase die essentiellen Inhalte.

Es ist im Hinblick auf die folgende Phase 2 ratsam, sich ab diesem Zeitpunk der Hilfe und dem Sachverstand von unabhängigen Spezialisten zu bedienen.

3.2 Identifikation passender Kandidaten (Phase 2)

Es gibt für Akquisitionen eine Vielzahl von Motiven und je nach Motivationsgrund werden sich auch die Suchkriterien der Käufer anpassen. Rolf Bühner führt in seinem Buch Das Management-Wert-Konzept drei Motive an, um sich mit anderen Unternehmen zusammenzuschließen bzw. um diese zu übernehmen. Er unterscheidet die realen Zusammenschlussmotive, die spekulativen Zusammenschlussmotive und die Managementmotive.[30]

Wie bereits unter Punkt 3.1.1 ausgeführt, gehen wir der Einfachheit halber von den realen also den betriebswirtschaftlich geprägten Motiven aus.

Der Käufer muss sich im Folgenden über seine Motive im Klaren sein, um am Ende dieses Prozesses ein präzises Profil des Übernahmekandidaten zu bekommen. „Dies umfasst die Branche und die Märkte, die Produkte, die Wertschöpfungskette, das spezifische Know-how, die Größe, die Region und die Organisation“.[31]

[...]


[1] Vgl. Picot 2002 , S. 20.

[2] Vgl. Ebenda .

[3] Vgl. Vogel 2002 , S. 6.

[4] Vgl. Ebenda .

[5] Achleitner 2000 , S. 141.

[6] Ebenda .

[7] Eine Grafik der einzelnen M&A Wellen finden sie im Anhang dieser Arbeit unter der Abbildungsnummer 10.

[8] Theurl 2007 , S. 2.

[9] Achleitner 2000 , S. 147.

[10] Picot 2002 , S. 17.

[11] Vgl. Jansen 2008 , S. 64.

[12] Vgl. Ebenda , S. 65.

[13] Vgl. Jansen 2008 , S. 65.

[14] Vgl. o.V. 2008 [Online], http://www.pmc-gbr.de/unternehmensnachfolge.htm.

[15] Achleitner 2000 , S. 150.

[16] Vgl. Alfen / Mayrzedt / Tegner , S. 5 ff.

[17] Picot 2002 , S. 13.

[18] Kunisch 2008a , S. 57.

[19] Ebenda.

[20] Vgl. Kunisch 2008a , S. 57 ff.

[21] Kunisch 2008 , S. 394.

[22] Kunisch 2008a , S. 58.

[23] Vgl. Ebenda.

[24] Vgl. Kunisch 2008 , S. 394.

[25] Ebenda, S. 395.

[26] Vgl. Kunisch 2008a , S. 57 ff.

[27] Vgl. Ebenda.

[28] Vgl. Picot 2002 , S. 11.

[29] Binder 2006 , S.94.

[30] Vgl. Bühner 1990 , S. 5 ff.

[31] Binder 2006 , S.94.

Ende der Leseprobe aus 101 Seiten

Details

Titel
Unternehmenstransaktionen und die Frage der Finanzierung
Hochschule
Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen; Standort Nürtingen
Note
2,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
101
Katalognummer
V155010
ISBN (eBook)
9783640677375
ISBN (Buch)
9783640677467
Dateigröße
1012 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmenstransaktionen, Frage, Finanzierung, Mergers & Acquisition, Unternehmenskauf, Akquisitionsfinanzierung, Fusion, Due Dilligence, Mezzanine, M & A, Financial Engineering, Share Deal, Asset Deal, Innenfinanzierung, freundliche Übernahme, feindliche Übernahme, Andreas Bösherz, Bösherz, HfWU, Nürtingen-Geislingen, Bachelor, Thesis, Bachelorarbeit, IPO, MBO, MBI, Außenfinanzierung, Dr. Dr. Dietmar Ernst, Dr. Herbert Sperber
Arbeit zitieren
Andreas Bösherz (Autor:in), 2009, Unternehmenstransaktionen und die Frage der Finanzierung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/155010

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