Die Arbeit mit dem Wochenplan

Voraussetzungen für den Lehrer


Hausarbeit, 2003

14 Seiten, Note: sehr gut


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Einführung in die Geschichte der Schulpädagogik und die Entstehung des Wochenplans

3. Was ist ein Wochenplan?
3. 1 Verschiedene Formen der Wochenplanarbeit
3. 2. Der einfache Klassenlernplan
3. 3. Der differenzierte Wochenplan
3. 4. Der individuelle Wochenplan

4. Schritte zum Gelingen der Wochenplanarbeit

5. Der Aufbau eines Wochenplans

6. Vorteile und Nachteile eines Wochenplans
6. 1. Vorteile und Ziele
6. 2 Nachteile und Einwände

7. Wochenplan schon in der 1. Klasse?

8. Schlussbemerkung

9. Literaturverzeichnis

1. Einleitung

Im Laufe meines Studiums und meiner geleisteten Praktika habe ich mehrfach die Erfahrungen des „offenen Unterrichts“ machen können. Zu Beginn meiner eigenen Grundschulzeit wurde hauptsächlich frontal unterrichtet. Erst in der Orientierungsstufe wurde ich das erste Mal mit Wochenplanarbeit konfrontiert.

Die Kinder können mit dieser Lernform ihre Selbstständigkeit und Teamfähigkeit fördern sowie neue Arbeitstechniken kennen lernen und erfahren auf welche verschiedene Art und Weisen neue Dinge gelernt werden können.

In meiner folgenden Hausarbeit werde ich die Arbeit mit dem Wochenplan näher erörtern sowie die Voraussetzungen, die der Lehrer für diese Arbeiten schaffen muss.

Des Weiteren werde ich die Vor- und Nachteile erläutern und ein Beispiel geben, wie die Arbeit mit einem Wochenplan aussehen kann.

2. Einführung in die Geschichte der Schulpädagogik und die Entstehung des Wochenplans

Aus dem Marburger Grundschulprojekt, unter der Leitung von Wolfgang Klafi, ist in den Jahren 1971 bis 1979 die Wochenplanarbeit entstanden. Mit der Hilfe von 16 Grundschullehrerinnen sollte das Projekt einen Beitrag zur Reform der staatlichen Regelschule leisten. Das Wochenplan-Projekt soll dem Lehrer in der heutigen Schule ein pragmatisches und flexibel variierbares Hilfsmittel sein, um erste praktische Schritte in diese Richtung zu leisten.[1]

Die Begriffe Selbstständigkeit, Selbststeuerung, innere Differenzierung etc. sind nicht erst in den letzten Jahren aufgetaucht, sondern bereits in der Zeit der Reformpädagogik in den 20er Jahren.

Der Reformpädagoge Peter Petersen hat versucht, mit seinem damals entwickelten Jena-Plan die Reformversuche umzusetzen. Während der Umsetzung hat Peter Petersen eine ähnliche Methodik verwendet, wie es heute der Wochenplan ist.

Eine sehr wichtige Person des „freien Lernens“ ist selbstverständlich Maria Montessori, die mit ihrer vorbereiteten Umgebung und ihrer entsprechenden Materialausstattung das Kinderhaus zum Ort des „freien Lernens“ machte.

Nach Ende des zweiten Weltkrieges kamen reformpädagogische Impulse speziell im Grundschulbereich aus Großbritannien, mit dem Konzept des „open classroom“. Am Ende der 60er Jahre entstanden erneut Initiativen zur Schulreform. Eine dieser Versuchsschulen war die Glockseeschule in Hannover.

Die Reformpädagogen haben also schon sehr früh erkannt, dass es durchaus gute Alternativen zum herkömmlichen Frontalunterricht gibt. Eine dieser Formen ist die Arbeit mit dem Wochenplan.

3. Was ist ein Wochenplan?

Der Wochenplanunterricht ist ein Konzept zur Unterrichtsorganisation. Das selbstständige und aktive Lernen soll ins Zentrum des Unterrichts gerückt werden. Durch Selbststeuerung können die Kinder weitgehend flexibel arbeiten. Der Wochenplan enthält einen Zeitrahmen, in dem die Aufgaben zu erledigen sind und umschreibt die zu erledigenden Arbeiten. In den dafür vorgesehenen Stunden arbeiten die Kinder an diesem Plan selbstständig, alleine oder in der Gruppe. Gegenseitige Hilfe können die Kinder bei der Erledigung ihrer Aufgaben in Anspruch nehmen. Nach Fertigstellung ihrer Arbeiten kontrollieren die Schüler/innen diese selbst und tragen sie auf dem Plan als erledigt ein.[2]

Der Wochenplan besteht gewissermaßen aus einer Zusammenfassung und Ausweitung der sonst über die Woche verstreuten Kurzphasen von Stillarbeit, Partnerarbeit und Gruppenarbeit.

Als Zielsetzung der Wochenplanarbeit kann man festlegen, dass die Kinder einen umfangreichen Arbeitsauftrag in eigener Regie bearbeiten. Die Arbeit soll sich der Schüler dabei selbst einteilen. Langfristig gesehen, sollen die Kinder angeregt werden, sich an der Gestaltung des Unterrichts und dessen Inhalte zu beteiligen. Bestimmte Wochenplanformen können sogar schon im ersten Schuljahr eingeführt werden.

3. 1 Verschiedene Formen der Wochenplanarbeit

Die Arbeit mit dem Wochenplan ist flexibel. Es besteht kein festgefahrener Plan, den der Lehrer/in einzuhalten hat. Es gibt unterschiedliche Formen der Planarbeit. Im folgenden werde ich drei verschiede Formen des Wochenplans vorstellen.[3]

3. 2. Der einfache Klassenlernplan

Zu Beginn wird jedem Kind dasselbe Aufgabenpensum als Pflichtprogramm vorgegeben. Die Zeiteinteilung und die Reihenfolge der zu bearbeitenden Aufgaben können die Schüler/innen selbst bestimmen. Kinder, die schneller fertig sind, können somit einen Teil ihrer Hausaufgaben reduzieren und/oder eine selbstausgesuchte Arbeit erledigen. Durch diese „Puffer-Massnahmen“ kann der individuelle und unterschiedliche Zeitbedarf bei der Aufgabenbearbeitung aufgefangen werden. Am Ende der Lernplansequenz ist es jedoch sehr wichtig, dass alle Kinder die Aufgaben bearbeitet haben, damit neue Stoffeinführung und Klassenarbeiten weiterhin gemeinsam erfolgen können. Diese Form des Wochenplans nennt man auch „geschlossener Plan“, da alle Aufgaben fest vorgegeben sind und der Schüler nur über Reihenfolge und Zeiteinteilung entscheidet.[4]

3. 3. Der differenzierte Wochenplan

Eine weitere Form der Planarbeit ist der differenzierte Wochenplan. Diese fortgeschrittene Planarbeit erfordert das Bekanntsein des einfachen Lernplans. Zusätzlich zu dem Basisprogramm erhalten die Kinder ein Erweiterungsprogramm, welches aus anspruchsvolleren Aufgaben besteht, die den Basisstoff ergänzen. Die Pflichtaufgaben werden mit diesem Planmodell durch Wahlpflicht und Wahlaufgaben ergänzt.[5]

[...]


[1] Vgl. Seite 6, Schritte zum selbstständigen Lernen, Eine praxisorientierte Einführung in den Lernplanunterricht, Norbert Landwehr, Michele Eschelmüller, Martin Koch, Pädagogik bei Sauerländer, Aarua/Schweiz, 1998

[2] Vgl. Seite 9, Schritte zum selbstständigen Lernen, Eine praxisorientierte Einführung in den Lernplanunterricht, Norbert Landwehr, Michele Eschelmüller, Martin Koch, Pädagogik bei Sauerländer, Aarua/Schweiz, 1998

[3] Vgl. Seite 62, Script zum Seminar „zwölf Unterrichtsmethoden“, WS 2002/2003, Herr Bernd Dühlmeier, Universität Hannover, 2003

[4] Vgl. Seite 9, Schritte zum selbstständigen Lernen, Eine praxisorientierte Einführung in den Lernplanunterricht, Norbert Landwehr, Michele Eschelmüller, Martin Koch, Pädagogik bei Sauerländer, Aarua/Schweiz, 1998

[5] Vgl. Seite 9 f, Schritte zum selbstständigen Lernen, Eine praxisorientierte Einführung in den Lernplanunterricht, Norbert Landwehr, Michele Eschelmüller, Martin Koch, Pädagogik bei Sauerländer, Aarua/Schweiz, 1998

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Die Arbeit mit dem Wochenplan
Untertitel
Voraussetzungen für den Lehrer
Hochschule
Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover  (Erziehungswissenschaften)
Veranstaltung
Unterrichtsmethoden
Note
sehr gut
Autor
Jahr
2003
Seiten
14
Katalognummer
V15250
ISBN (eBook)
9783638204194
Dateigröße
517 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Wochenplan, Unterrichtsmethoden
Arbeit zitieren
Martina Szonn (Autor:in), 2003, Die Arbeit mit dem Wochenplan, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15250

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