Malerei und Kommunikation


Referat (Ausarbeitung), 2003

57 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Gliederung

Malerei ein Medium?

Funktionen der Malerei
Abbildende Funktion
Religiöse Funktion
Ästhetische Funktion
Politische Funktion
Portraitmalerei

Malerei heute und in Zukunft

Quellenangabe

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Im Abschnitt Malerei ein Medium? beschäftigen wir uns mit der Frage inwiefern die Malerei einen Beitrag zur Kommunikation leistet.

Wir stellen uns die Frage, welche Art der Kommunikationen es bei der Malerei gibt und wie sich die Kommunikation im Laufe der Zeit geändert hat.

Im anschließenden Teil untersuchen wir die verschiedenen Funktionen der Malerei und setzen uns mit der Frage auseinander, ob und welchen Anteil die abbildende, ästhetische, religiöse und politische Funktion der Malerei heute noch besitzen.

In einem kurzen Abschnitt geht es uns um die Portraitmalerei, die nicht nur alle vier Funktionen miteinander verbindet, sondern auch ein Beispiel für die „Ausdruckskunst“ darstellt.

Malerei heute und in Zukunft soll kurz darstellen, wie es um die Malerei heute steht und wie es in der Zukunft aussehen kann. Es werden Fragen und Thesen zum Thema gestellt und versucht zu beantworten.

Die Quellenangabe bietet einen Überblick über von uns genutzte Informationskanäle.

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Ein Kunstwerk lesen

Ursprünglich stellte das Wort Kunst eine Bezeichnung für jene technische Geschicklichkeit dar, die man zur Fertigung eines Gegenstandes benötigt, oder um eine bestimmte Tätigkeit auszuführen. Kunst war daher die Arbeit der Schmiede und Schumacher, aber auch die der Dichter, Bildhauer und eben Maler.

Viele Jahrhunderte blieb das Wort Kunst der Bezeichnung der so genannten schönen Künste vorbehalten, also jener Künste, die ein ästhetisches Ziel hatten (die Suche nach dem Schönen): im Bereich der Malerei, dem Gebiet unserer Untersuchung, handelt es sich um visuelle und bildende Künste. Heute bezeichnet man im visuell-bildenden Bereich jede Tätigkeit als künstlerisch, wenn jemand durch schöpferisches Gestalten aus den verschiedensten Materialien und unter einem ästhetischen Anspruch Kunstwerke hervorbringt und Aussagen und Inhalte zu vermitteln versucht. Kunst ist, was als Kunst bezeichnet wird.

Ein kraftvolles Mittel der Kommunikation

Bereits in der vorgeschichtlichen Zeit, als der Mensch noch keine Schrift kannte, begann er Bilder zu verwenden, um mit seinen Mitmenschen zu kommunizieren.

Die Bilder konnten eingeritzt oder auch mit in der Natur vorhandenen Farben auf die Wände einer Höhle gemalt sein. Sie hatten jedenfalls eine Bedeutung, waren erfüllt mit Gedanken, Gefühlen und Wahrnehmungen.

Einige dieser Bilder sind bis in unsere Zeit erhalten geblieben, und selbst in so großem zeitlichem Abstand erlauben sie uns, die Sensibilität dessen zu erkennen, der sie schuf; manchmal geben sie uns Einblicke in die Art und Weise, wie ein ganzes Volk oder eine Epoche dachte und fühlte.

Die Erforschung der Geschichte der Malerei ist auch darum wichtig, weil Künstler direkte Überbringer von Botschaften sind; durch ihre Werke haben sie auf sichtbare Weise komplizierte Inhalte ohne Worte übertragen.

Die Sprache der Bilder ist direkt, reich und kraftvoll. Wie alle Sprachen muss man sie jedoch lernen. Andernfalls bleibt das Bild “stumm“ und es erfolgt keine Kommunikation.

Wie Kommunikation erfolgt

In jeder Form der Kommunikation gibt es folgende Beteiligte:

den Sender, dass ist die Person, die sich entschließt, etwas zu vermitteln;

die Botschaft, Inhalt der Kommunikation;

den Code, das Zeichensystem, das zur Kommunikation verwendet wird, muss, von dem, der die Botschaft erhalten wird, wiedererkannt werden;

das Medium ist das Element, das „physisch“ die Übertragung der Botschaft ermöglicht;

der Empfänger ist die Person, an welche die Botschaft gerichtet ist;

der Kontext bezeichnet den Zusammenhang, innerhalb dessen die Kommunikation erfolgt und

die Funktion definiert das Ziel dessen, der die Botschaft aussendet.

Eine Information kann verschiedene Deutungsebenen haben:

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„Organonmodell“, Karl Bühler

Der Stil des Künstlers

Das Werk eines Malers, ein visueller Text, kann durch den Betrachter auf unterschiedlichen Ebenen gelesen werden. Jeder Künstler hat dabei seine eigene Art und Weise des Ausdrucks, die wir Stil nennen. Gleiche Inhalte/ Themen können somit von unterschiedlichen Künstlern in völlig anderer Art wiedergegeben werden. Andere Techniken und Stile bedeuten eine unterschiedliche Verwendung von Codes der Darstellung, obwohl die inhaltliche Situation unverändert sein kann.

Wie man ein Kunstwerk “liest“

Die Freiheit der Malerei umfasst sämtliche Möglichkeiten der bildlichen Darstellung von Vorstellungen, wobei zum Inhalt alle Dinge der sichtbaren und gedanklichen Welt gemacht werden können. Die Spanne des Inhalts und der Funktion reicht von magisch-kultischen Funktionen über das Bedürfnis nach Schmuck bis zur Befriedigung von Luxusbedürfnissen. Jedes Thema der Malerei wie Landschaft, Porträt, Genre oder Ornament hat seine eigene Geschichte, wie auch bestimmte Motive immer wieder in verwandelter Form auftauchen können.

Wenn man vor einem Kunstwerk steht, braucht man vor allen Dingen Informationen. Urheber, Titel, Datierung, Größenangaben, Standort, Technik und Gattung (z.B. Landschaftsmalerei oder Stillleben) sind dabei existenziell, jedoch nicht die ausschließlichen Schwerpunkte.

Hat man diese Daten zur Kenntnis genommen, kann man sich der beschreibenden (deskriptiven) Lektüre des Themas widmen. Diese Lesart, die noch genauer als denotiv bezeichnet wird, sagt uns ganz einfach, was im Werk dargestellt ist, was man im Bild “sieht“.

Man kann sich dann der interpretatorischen Lektüre des Kunstwerks, auch konnotativ genannt, zuwenden, wobei es sich hier um die komplexeste Phase des “Lesens“ handelt. Ein Kunstwerk zu interpretieren bedeutet nämlich, von Grund auf die Botschaft und die Funktion zu begreifen, die ihm der Künstler beigegeben hat, oder einfach, was er eben damit aussagen oder vermitteln wollte.

In dieser Hinsicht kann es von großer Bedeutung sein, den religiösen, historischen und kulturellen Kontext zu untersuchen, innerhalb dessen das Werk geschaffen wurde. Grundlegend ist die Lektüre der Ausdrucksmittel, d.h. der Formensprache, die der Künstler verwendet, um sich verständlich zu machen. Tatsächlich besteht der künstlerische Wert eines Werkes in der Art und Weise, wie sein Urheber Farben, Räume, Linienkomponiert hat.

Um ein Werk zu interpretieren, muss man oft auch die Bedeutung von symbolischen Figuren kennen; der Künstler kann nämlich Bilder in einer Bedeutung verwendet haben, die anders ist als die, die sie auf den ersten Blick aufweist: die Entschlüsselung der Symbole kann uns viel reichere Möglichkeiten zur Interpretation geben.

Schlussendlich kann es interessant sein, die Bezüge eines Werkes zu kennen, d.h., die Elemente, die es mit Kunstwerken anderer Epochen gemeinsam hat. Jeder Künstler hat die Erfahrungen den vorhergegangenen Meister in fruchtbarer Weise neu umgesetzt, und er hat seinerseits den nachfolgenden Generationen ein Erbe an Kenntnissen hinterlassen. Die gesamte Kunstgeschichte zeigt, wie im Laufe der Jahrhunderte antike Modelle wieder aufgenommen und neu interpretiert wurden.

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Ikonographische Inhalte “lesen“

Die Allegorie

Viele Bilder lassen den Betrachter ratlos zurück, weil er das Thema nicht erkennt und die Figuren den dargestellten Objekten nicht zuzuordnen weiß. Allegorien sind die am schwierigsten zu interpretierenden Bilder. Die Allegorie ist eine Darstellung, die Begriffe und moralische Prinzipien wie die Tugend, Laster, Ruhm, Ehre oder Gerechtigkeit personifizieren.

Die mythologischen Inhalte

Auf dem Renaissancegemälde von Sandro Botticelli, Minerva und der Zentaur (um 1480, Uffizien Florenz) zieht eine junge Frau einen Zentauren an den Haaren. Der Zentaur ist eine Figur aus der griechischen Mythologie, und die mit einer Hellebarde bewaffnete weibliche Figur ist mit Minerva (eine der Hauptgöttinnen der Römer identifizierbar. Der Inhalt des Werkes, das im 15. Jhd. entstand, gehört zum antiken Mythos, wurde aber von den Intellektuellen der Epoche des Humanismus, die mit den Künstlern zusammenarbeiteten, wieder “hervorgeholt“.

Abgesehen davon, dass es sich um ein mythologisches Bild handelt, ist dieses Gemälde auch eine Allegorie.

Die Göttin, die auch die personifizierte Weisheit ist, stellt die Intelligenz dar, die über die niederen Instinkte, durch den Zentauren symbolisiert, triumphiert.

Die Heiligenbilder

Die Heiligenbilder wurden von der Kirche kodifiziert; an den Orten des Gottesdienstes durfte keine ungewöhnliche Figur ihren Platz finden, und die Kunst sollte als Instrument der Verbreitung und der Belehrung für das Volk dienen. Heute können wir die Heiligen, deren Bilder seit den ersten Jahrhunderten in der gesamten christlichen Sakralkunst aufscheinen, oft nicht mehr identifizieren.

Ein Erkennen kann auf Basis eines reichen und mannigfaltigen Systems ikonographischer Zeichen erfolgen: Figur, Objekte, Symbole, sogenannten Attributen. Allgemeine Zeichen sind die Aureole, der Heiligenschein rund um den Kopf, ein Hinweis auf die Heiligkeit; die Palme, das Symbol des Märtyrertums; das Buch, das auf einen Kirchengelehrten, einen Autor theologischer Werke, hinweist.

Schließlich gibt es noch andere Zeichen, die ein Licht auf die persönliche Geschichte des Heiligen und seine Möglichkeiten als Mittler zwischen Gott und den Menschen werfen.

Die Attribute können mehr als eines sein und werden nach Haupt- und Nebenattributen unterschieden. In der Ikonographie eines Heiligen darf ein Hauptattribut nicht fehlen.

Die Königsbilder

Auch die Bilder der historischen Persönlichkeiten sind eine Ansammlung visueller Zeichen, die den persönlichen und symbolischen Wert des Dargestellten zu übermitteln versuchen.

Die Haltung der Figur, die Umgebung, in der sie sich befindet, die besonderen Objekte in ihrer Nähe sagen aus, wer sie ist, welche soziale Funktion sie hat, wie groß ihre Macht ist und was ihre Verdienste sind.

Die Bilder von Königen und Staatsoberhäuptern gehören zum Code „Bildnis“; als offizielle Bildnisse sind sie jedoch keine beschreibenden Darstellungen des präsentierten menschlichen Subjekts, sondern eine Gesamtheit von Symbolen und Zeichen, die einen besonderen Code bildet.

Die Kunstgattungen

In der Kunstgeschichte begegnet man Bildern jeden Typs mit den unterschiedlichsten dargestellten Inhalten. Bezogen auf diese Inhalte gehören die Werke Kategorien oder Kunstgattungen an, von denen die wichtigsten folgende sind:

Sakrale Kunst: umfasst Bilder von Gottheiten oder religiösen Szenen.

Die mythologische Gattung: zu ihr gehören Sujets aus der griechischen und römischen Mythologie oder aus anderen Kulturen.

Die historische Gattung: dazu zählen Werke mit einem Thema, das sich auf geschichtliche Ereignisse oder Personen bezieht.

Das Bildnis: es kann privat (und realistisch) sein, oder offiziell (glorifizierend), d.h., es ist für propagandistische Verbreitung bestimmt.

Szenen aus dem täglichen Leben: so genannte Genreszenen, mit Figuren in einem realen Ambiente.

Das Stillleben: Gegenstand sind Früchte, Blumen, Objekte und Geräte des täglichen und häuslichen Lebens, Musikinstrumente, Wild, etc.

Die Landschaft: Hauptinhalt sind die Natur und Ansichten von Landschaften.

Die Allegorie: sie setzt sich aus Figuren und Gegenständen mit symbolischer Bedeutung zusammen.

Die visuelle Kommunikation

Die visuelle Kommunikation, d.h. die mittels der Daten des Sehens geschaffene Sprache, ist wie jede andere menschliche Sprache kodifiziert.

Italo Calvino schrieb einmal, ein Erkennen außerhalb von Codes existiere nicht.

Das “Lesen“ ist bei modernen Arbeiten einfacher als bei alten Werken, die durch den kulturellen und symbolischen Überbau komplexer gestaltet sind. Jedoch ist jedes Kunstwerk, ob alt oder modern, figural oder abstrakt, ein Bild.

Denn es besitzt eine Struktur, die der Betrachter wie einen anderen Aspekt der Realität wahrnimmt.

Visuelle Anregungen und Mechanismen der Wahrnehmung sind dem Betrachter und dem Künstler, der ein Werk schafft, gemeinsam.

Der Künstler verweilt auf besondere Weise in der eigenen visuellen Erfahrung und bezieht daraus die wesentlichen Elemente, um ein Bild des Realen zu erschaffen; er wertet einige stärker aus als andere, je nach seiner Persönlichkeit oder der Schärfe der Wahrnehmung, und er trägt oft dazu bei, beim Durchschnittsmenschen die Fähigkeit zum “Lesen“ zu entwickeln, denn die Künstler lehren uns, zu sehen.

Das Wahrnehmen der Bilder

Sehen ist ein mentales Phänomen, und vieles von dem, was wir sehen, ist bereits im Gehirn abgelegt und abgespeichert. Das Auge ist das äußere Sehorgan, das die visuellen Informationen sammelt: dank der von einem Gegenstand ausgesendeten und reflektierten Lichtstrahlung nehmen wir seine Form, die Dimensionen und die Farbe wahr.

Durch die Nervenbahnen gelangen diese Informationen ins Gehirn, das sie wie ein Computer mit allen anderen gespeicherten Informationen vergleicht, sie zuordnet, interpretiert und kodifiziert.

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Abbildende Funktion der Malerei

Was ist ein Abbild?

Die abbildende Funktion der Malerei ist die primäre und älteste

Funktion von Kunst.

Als Abbildung bezeichnen wir die Darstellung oder Vorstellung von etwas oder jemanden auf einer Fläche (Tafelbild, Zeichnung, Graphik, Fotografie). Insofern das Bild etwas abbildet, also nicht die Sache selbst ist, auf die es verweist, ist das Bild ein Zeichen.

Die ersten Abbilder stammen aus der Zeit der Höhlenmalerei

um 30 000 – 10 000vor Chr.

Bekannte Fundstellen sind die spanische Provinz Altamira und weitere Höhlen in Südfrankreich.

Diese Felsbilder zeigen primär naturalistische Darstellungen von Tieren. Selten werden jagende Menschen abgebildet. Für die Bilder wurden Erdfarben benutzt, die mit tierischem Fett, Eiweiß und Pflanzensäften oder sogar Blut gebunden und mit Pinseln aus Zweigen oder Schilfgras auf Felsgestein aufgetragen wurden.

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Felsbilder aus der Höhle von Altamira

Hintergrund für die sogenannte „Kunst einer Jagdkultur“ war in den seltensten Fällen die ästhetische Verschönerung des Wohnraums, sondern vielmehr der magische, religiöse Charakter. Die Abbilder dienten Ritualen, die die Fruchtbarkeit des Jagdwild beeinflussen sollten.

„...den das Bild war Darstellung und Dargestelltes, Wunsch und Wunscherfüllung in einem. (...) Wenn der Paläolithiker ein Tier an den Felsen malte, so schaffte er ein wirkliches Tier herbei. (...) Der beste Beweis dafür, dass diese Kunst bewusster und vorsätzlicherweise eine magische und keine ästhetische Wirkung verfolgte, ist, dass die Tiere auf den Bildern oft von Speeren und Pfeilen durchbohrt dargestellt oder nach Fertigstellung der Werke mit solchen angeschossen wurden.“

(A. Hauser, S. 4-7 Sozialgeschichte der Kunst und Literatur, München 1953)

Das Konzept der Nachahmung

Die Sehnsucht nach Nachahmung bestimmt die Geschichte der Malerei bis weit ins 19. Jh.

Ein Beleg dafür ist die berühmte Anekdote von Zeuxis und Parrhasius:

"Zeuxis malte im Wettstreit mit Parrhasius so naturgetreue Trauben, dass Vögel herbeiflogen, um an ihnen zu picken. Daraufhin stellte Parrhasius seinem Rivalen ein Gemälde vor, auf dem ein leinener Vorhang zu sehen war. Als Zeuxis ungeduldig bat, diesen doch endlich beiseite zu schieben, um das sich vermeintlich dahinter befindliche Bild zu betrachten, hatte Parrhasius den Sieg sicher, da er es geschafft hatte, Zeuxis zu täuschen. Der Vorhang war nämlich gemalt." (Plinius, Nat. Hist. XXXV, 64)

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„Zeuxis und Parrhasius“

Platon (Schüler Sokrates, 427-347 vor Chr.) formuliert als erste die These der Mimesis, die älteste Theorie der Kunst:

„Die Maler lenken unsere Aufmerksamkeit durch ihre Nachbildungen auf das Aussehen der Dinge, aber die Art, wie sich die Dinge dem Auge präsentieren, ist selbst eine kümmerliche Nachahmung der wahren Natur. Eigentliche Wahrheit oder Wahrhaftigkeit kommt allein der Idee zu, der eher gleichbleibenden, gottgegeben Gestalt hinter jeder Erscheinung, die wir wahrnehmen. Der Maler, indem er die bloße Erscheinung kopiert, ist ein „Nachahmungsgenie“, das gar kein ordentliches Wissen besitzt von dem, was es nachahmt.“

„ Die nachahmende Kunst ist nur Spielerei und keine ernstliche Beschäftigung“.

In seinem utopischem Entwurf des Idealstaats ächtet Platon die Künstler, die mit ihrer Nachahmungskunst einen Ersatz für ihre Wünsche und ihr „sinnliches, eitles Verlangen“ erschaffen.

Mimesis (Verb „mimeisthai“ – nachahmen): Darbietung , bei der, ohne Zuhilfenahme von Worten eine Geschichte erzählt oder die Anwesenheit einer Person heraufbeschworen wird.

Aristoteles (griechischer Philosoph, 384-322 vor Chr.) vertrat die Ansicht, dass sich die Menschen der Bilderwelt bedienten, um ihr Wissen zu erweitern:

„Das Nachahmen ist mit dem Menschen von Kindheit auf verwachsen... und das Erste was er lernt, eignet er sich auf dem Weg der Nachahmung an.“

Die Hauptaufgabe der Maler bestand bis ins späte 18. Jh. darin, die größtmögliche Ähnlichkeit mit etwas anderem herzustellen.

Kunst galt als einzige Form den Erfahrungsschatz der Menschen bildlich festzuhalten.

Bilder unterrichteten und dokumentieren das zu einem historischen Zeitpunkt wahrgenommene und seine Wahrnehmungsweise.

Kunst transportiert und lenkt Wissen und Erkenntnis entsprechend dem Stand der Erfahrungen, den Bedürfnissen und jeweiligen Zwecken.

[...]

Ende der Leseprobe aus 57 Seiten

Details

Titel
Malerei und Kommunikation
Hochschule
Westfälische Hochschule Gelsenkirchen, Bocholt, Recklinghausen  (Kommunikationswissenschaft)
Veranstaltung
Kommunikationswissenschaft
Note
2,3
Autor
Jahr
2003
Seiten
57
Katalognummer
V15248
ISBN (eBook)
9783638204187
Dateigröße
4169 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die wichtigsten Funktionen der Malerei werden im geschichtlichen Abriss dargestellt.Es wird die Frage geklärt, wie die Rolle der Malerei als Medium damals und heute zu bewerten ist.
Schlagworte
Malerei, Kommunikation, Kommunikationswissenschaft
Arbeit zitieren
Candy Lange (Autor:in), 2003, Malerei und Kommunikation, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15248

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