Die Systematik und Funktion von Optionsgeschäften - ein kurzer Überblick


Referat (Ausarbeitung), 2002

16 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

1 Definition

2 Die Optionsarten

3 Die Grundgeschäftsarten
3.1 Der Long-Call
3.2 Der Short-Call
3.3 Der Long-Put
3.4 Der Short-Put

4 Die Optionspreisbewertung
4.1 Der innere Wert
4.2 Der Zeitwert
4.2.1 Die Zeit
4.2.2 Die Volatilität
4.2.3 Der Zinssatz
4.3 Das Delta

5 Motive für Optionsgeschäfte

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Gewinn-/Verlustdiagramm eines Long-Call

Abbildung 2: Gewinn-/Verlustdiagramm eines Short-Call

Abbildung 3: Gewinn-/Verlustdiagramm eines Long-Put

Abbildung 4: Gewinn-/Verlustdiagramm eines Short-Put

Abbildung 5: Zusammenhang zwischen Zeitwert und Moneyness

Abbildung 6: Zeitwert in Abhängigkeit von der Laufzeit

1 Definition

Bevor ich näher auf die Systematik und Funktionsweise von Optionsgeschäften eingehe, gilt es erst einmal zu klären, um welche Art von Geschäft es sich bei einem Optionsgeschäft überhaupt handelt. Als erstes sollte festgehalten werden, dass es sich bei einem Optionsgeschäft um ein derivatives Finanzinstrument handelt. Ein Derivat ist dadurch gekennzeichnet, dass der eigene Wert vom Wert eines anderen Finanztitels, dem so genannten Basiswert abhängt.[1]

Ein weiteres Merkmal von Optionsgeschäften ist, dass es sich um Termingeschäfte handelt, d.h. bei einem Optionsgeschäft wird zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses festgelegt, zu welchen Bedingungen der Vertrag an einem in der Zukunft liegenden Zeitpunkt erfüllt werden muss. Genauer gesagt handelt es sich bei einem Optionsgeschäft um ein bedingtes Termingeschäft, dass bedeutet eine Vertragspartei hat am Verfalltag die Möglichkeit zwischen Ausübung und Verfall der Option zu wählen. Dieses Recht wird beim Optionsgeschäft dem Käufer einer Option zugebilligt, während der Verkäufer sich der Wahl des Käufers fügen muss. Aus diesem Grund wird der Optionsverkäufer oft auch als Stillhalter bezeichnet.[2]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

2 Die Optionsarten

Prinzipiell kann man Optionsgeschäfte in börsennotierte Optionsgeschäfte und Over-the-counter-Optionsgeschäfte unterteilen. Bei einem Over-the-counter-Geschäft versuchen Makler, Käufer und Verkäufer von Calls und Puts zusammenzuführen, wobei die Kontraktspezifikation individuell auf die Vertragsparteien abgestimmt wird. In den folgenden Ausführungen werde ich jedoch vor allem auf die börsennotierten Optionsgeschäfte eingehen. Ein wesentliches Merkmal der börsennotierten Optionsgeschäfte ist, dass deren Kontraktspezifikationen standardisiert sind und nicht individuell ausgehandelt werden.[3] Bei den börsennotierten Optionsgeschäften spricht man auch von Optionsscheinen.

Optionsscheine kann man nun wiederum in amerikanische und europäische Optionsscheine unterteilen. Der einzige Unterschied zwischen diesen beiden Optionstypen ist, dass der Käufer eines amerikanischen Optionsscheins sein Recht jederzeit ausüben kann, während der Käufer eines europäischen Optionsscheins sein Recht nur am Ende der festgelegten Optionsfrist ausüben kann.[4]

Eine weitere Möglichkeit Optionen zu unterteilen, ist nach der Art des zugrunde liegenden Basiswertes. Bei den Basiswerten kann es sich beispielsweise um Aktien, Aktienkörbe, Indizes, Devisen, Rohstoffe oder Zinsinstrumente handeln. In der weiteren Betrachtung wird davon ausgegangen, dass den Basiswert eine Aktie bildet.[5]

3 Die Grundgeschäftsarten

Bevor ich auf die Grundgeschäftsarten eingehe möchte ich noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass bei einem Optionsgeschäft der Handelsgegenstand immer ein Recht ist. Im Falle eines Calls besteht das Recht darin etwas zu kaufen und im Falle eines Puts darin etwas zu verkaufen. Um die nachfolgenden Grundgeschäftsarten zu verstehen, sollte man wissen, dass der Käufer einer Option eine Long-Position hat und der Verkäufer einer Option eine Short-Position.[6]

3.1 Der Long-Call

Die erste Grundgeschäftsart auf die ich nun eingehen werde ist der Kauf einer Kaufoption, also der Long-Call. In Abbildung 1 ist das Gewinn- Verlustprofil eines Long-Call grafisch dargestellt. Wie aus der Abbildung ersichtlich wird lohnt sich die Ausübung der Option erst wenn der Kurs des Basiswertes über dem Ausübungspreis liegt. Man spricht dann auch davon, dass die Option im Geld (in-the-money) ist. Wenn die Option im Geld ist, führt dies jedoch nicht zwangsläufig zu einem Gewinn. Die Gewinnschwelle wird erst überschritten wenn der Kurs des Basiswertes den Break-Even-Point übersteigt. Dieser Punkt ist erreicht wenn der Kurs des Basiswertes die Summe aus Ausübungspreis und Optionsprämie übersteigt. Jeder weitere Anstieg über den Break-Even-Point führt somit für den Optionsinhaber zu einem Gewinn, der theoretisch unbegrenzt hoch sein kann. Solange der Kurs des Basiswertes jedoch über dem Ausübungspreis aber unter dem Break-Even-Point liegt, werden lediglich die Kosten des Optionserwerbs verringert. Ist der Kurs des Basiswertes jedoch gleich dem Ausübungspreis (at-the-money) oder unter dem Ausübungspreis (out-of-the-money) so wird der maximale Verlust realisiert. Der maximale Verlust für den Inhaber des Calls beläuft sich hierbei auf die Optionsprämie. Der Grund weshalb sich der maximale Verlust auf die Optionsprämie begrenzt ist, dass der Käufer einer Option das Recht hat die Option auszuüben nicht aber die Pflicht. Ein rational denkender Mensch wird daher kaum eine Option ausüben, welche ihm noch zusätzliche Verluste einbringt.[7]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Gewinn-/Verlustdiagramm eines Long-Call

3.2 Der Short-Call

Wenn es einen Käufer einer Kaufoption gibt, muss natürlich auch ein Verkäufer existieren. Diese Begebenheit führt uns zum so genannten short-call. In Abbildung 2 wird das Gewinn- Verlustpotential eines short-call grafisch dargestellt. Wenn man den short-call mit dem long-call vergleicht sieht man, dass sich die beiden spiegelbildlich verhalten. Der short-call besitzt demnach ein auf die Optionsprämie begrenztes Gewinnpotential und unbegrenzte Verlustmöglichkeiten. Der Volle Gewinn wird bei einem short-call realisiert wenn der Kurs des Basiswertes unter dem Ausübungskurs liegt. Sobald der Kurs des Basiswertes über den Ausübungspreis steigt, jedoch unter dem Break-Even-Point bleibt, streicht der Verkäufer einen verminderten Gewinn ein. Jeder weitere Anstieg des Basiswertes über den Break-Even-Point hinaus führt für den Verkäufer zu Verlusten. Diese Verluste können theoretisch unbegrenzt hoch sein.[8]

[...]


[1] Vgl. Uszczapowski, I., Optionen und Futures, 1999, S. 38

[2] Vgl. Steiner, M./Bruns, C., Wertpapiermanagement, 1998, S. 267

[3] Vgl. Uszczapowski, I., Optionen und Futures, 1999, S. 80

[4] Vgl. Perridon, L./Steiner, M., Finanzwirtschaft, 1999, S. 316

[5] Vgl. Sparkasse, Vermögensanlage, 2001, S. 62

[6] Vgl. Uszczapowski, I., Optionen und Futures, 1999, S. 45 ff.

[7] Vgl. Uszczapowski, I., Optionen und Futures, 1999, S. 53 ff.

[8] Vgl. Steiner, M./Bruns, C., Wertpapiermanagement, 1998, S. 268 ff.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Die Systematik und Funktion von Optionsgeschäften - ein kurzer Überblick
Hochschule
Hochschule für angewandte Wissenschaften Ingolstadt
Veranstaltung
Finanzmarkttheorie
Note
2,0
Autor
Jahr
2002
Seiten
16
Katalognummer
V15202
ISBN (eBook)
9783638203906
Dateigröße
497 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Systematik, Funktion, Optionsgeschäften, Finanzmarkttheorie
Arbeit zitieren
Manfred Rabl (Autor:in), 2002, Die Systematik und Funktion von Optionsgeschäften - ein kurzer Überblick, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15202

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