Zu Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline". Interpretationsansätze und Grundpositionen


Hausarbeit, 2001

12 Seiten, Note: 2+


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1 ÖDÖN VON HORVÁTH
1.1 Lebensdaten des Autors
1.2 Werke des Autors
1.3 Grundpositionen im Werk Horváths

2 DAS STÜCK: „KASIMIR UND KAROLINE“
2.1 Literaturepoche
2.2 Gattung
2.3 Entstehungshintergrund
2.4 Inhalt
2.5 Figuren
2.6 Aufbau des Textes
2.7 Sprache

3 INTERPRETATION
3.1 Interpretationsansätze
3.2 Motive und Symbole

4 LITERATUR
4.1 Eingesehene Primärliteratur
4.2 Eingesehene Sekundärliteratur

1 ÖDÖN VON HORVÁTH

1.1 Lebensdaten des Autors

1901 9. Dezember: Edmund (Ödön) Josef Horváth wird als erster Sohn des ungarischen Diplomaten Dr. Ödön Josef von Horváth und der Maria Hermine geb. Preahnal in Susak, einem Vorort von Fiume (heute: Rijeka / Kroatien) geboren.

1902 Die Familie zieht nach Belgrad, wo 1903 der Bruder Lajos zur Welt kommt.

1908 Übersiedlung der Familie nach Budapest, wo Ödön seinen ersten Unterricht in der ungarischen Sprache erhält.

1909 Der Vater wird nach München versetzt. Ödön bleibt jedoch in Budapest und besucht dort das erzbischöflische Internat „Rákóczianum“.

1913 Ödön folgt seinen Eltern nach München.

1914 Ödön besucht in München zuerst das Wilhelms-Gymnasium, wechselt dann aber an ein Realgymnasium.

1916 Übersiedlung der Familie nach Preßburg. Dort besucht Ödön die Staatliche Oberrealschule. Erste literarische Zeugnisse in Form von Gedichten.

1919 Ödön kommt zu einem Onkel nach Wien, wo er am Realgymnasium das Abitur macht. Danach folgt er wieder seiner Familie nach München. Dort schreibt er sich an der Ludwig-Maximilians-Universität für die Fächer Germanistik und Theaterwissenschaften ein.

1920 Ödön beginnt Kurzgeschichten für den „Simplicissimus“ zu schreiben.

1923 Nach der Exmatrikulation zieht Ödön zu seinen Eltern nach Murnau, wo er eine intensive schriftstellerische Arbeit beginnt. Die meisten Manuskripte aus dieser Zeit vernichtet er allerdings.

1924 Veröffentlichung einiger Sportmärchen in Zeitungen und Zeitschriften. Nach einer mehrwöchigen Parisreise beschließt Ödön nach Berlin umzuziehen.

1931 Auf Anregung von Carl Zuckmayer erhält Ödön den Kleist-Preis.

1933 Die geplante Uraufführung von „Glaube Liebe Hoffnung“ wird von den Nationalsozialisten verhindert; außerdem durchsuchen sie im selben Jahr das Haus der Eltern in Murnau. Ödön verläßt Deutschland und geht nach Österreich.

1935 Ödöns finanzielle Situation verschlechtert sich zunehmend, da sich die großen Theater nicht für seine Stücke interessieren.

1936 Ödön zieht nach Henndorf bei Salzburg, wo er mehrere Theaterstücke vollendet.

1936 Ödön kehrt nach Wien zurück, aber die politische Situation wird immer schwieriger. Nachdem viele seiner Freunde Wien verlassen, reist auch Ödön zuerst nach Budapest und anschließend nach Fiume.

Am 28. Mai kommt er in Paris an, wo Besprechungen über die Verfilmung von „Jugend ohne Gott“ stattfinden.

Am 1. Juni wird Ödön von Horváth während eines Gewitters von einem herabstürzenden Ast auf den Champs-Élysées erschlagen.

Am 7. Juni wird er auf dem Friedhof Saint-Quen beigesetzt.

1.2 Werke des Autors

1921 „Das Buch der Tänze“ entsteht auf Anregung des Komponisten Siegfried Kallenberg. Es wird im selben Jahr konzertant aufgeführt. Die anschließend im Münchener Schahin-Verlag erschienene Auflage kauft Ödön später auf und vernichtet sie.

1925 In Osnabrück wird „Das Buch der Tänze“ uraufgeführt. Die Kritik dazu ist vernichtend. Ödön vollendet das Volksstück „Revolte auf Côte 3018“, das ein authentisches Unglück an der Seilschwebebahn auf der Zugspitze behandelt und dessen Thema der Kampf zwischen Kapitalismus und Arbeit ist. Bei einem Aufenthalt in Murnau entsteht die Komödie „Zur schönen Aussicht“. Die frühen Theaterstücke zeigen Ödons Hinwendung zur Volkskultur und politischen Geschichte Deutschlands.

1927 „Revolte auf Côte 3018“ wird in Hamburg uraufgeführt. Da die Uraufführung schlechte Kritik erhält, arbeitet Ödön das Stück um und veröffentlicht es unter dem neuen Titel „Die Bergbahn“.

1928 Der Prozeß gegen einen Oberleutnant der Schwarzen Reichswehr wegen Anstiftung zum Fememord regt Ödön zu seinem Stück „Sladek oder Die schwarze Armee“ an. In seinem Drama verdeutlicht Horváth das soziale Umfeld und die politischen Bedingungen, die diesen Prototyp „Sladek“ formen, der als Mitläufer in nationalistischer Verblendung einen Mord begeht. Die Nationalsozialisten reagieren auf das Drama empört, so daß Ödön sein Werk überarbeitet und in „Sladek, der schwarze Reichswehrmann“ umbenennt.

1929 Im Gegensatz zur erfolgreichen Uraufführung von „Die Bergbahn“ in Berlin, erhält im selben Jahr die Erstaufführung von „Sladek, der schwarze Reichswehrmann“ enttäuschende Kritik.

Horváth vollendet die Posse „Rund um den Kongreß“.

1930 Ödön schreibt seinen ersten Roman „Der ewige Spießer“ und schließt die Arbeit an den Volksstücken „Italienische Nacht“ und „Geschichten aus dem Wiener Wald“ ab.

1931 „Italienische Nacht“ wird im Theater am Schiffbauerdamm in Berlin erfolgreich uraufgeführt. Dieses Volksstück portraitiert mit den Mitteln der Satire die spießigen Vertreter verschiedener Parteien der Weimarer Republik.

Auf Anregung Carl Zuckmayers erhält Ödön im Herbst diesen Jahres den Kleistpreis für „Geschichten aus dem Wiener Wald“. Horváth stellt darin das Elend der Hauptfigur Marianne dar, die, von ihrem Liebhaber verlassen, immer tiefer in Demütigung und Erniedrigung versinkt. Das Schicksal Mariannes steht dabei im Kontrast zur Seligkeit der Kleinbürgerwelt der Wiener Vorstadt.

Im November findet die Uraufführung von „Geschichten aus dem Wiener Wald“ im Deutschen Theater in Berlin statt, die großen Erfolg hat. Durch die positive Resonanz des Publikums und die Anerkennung der großen Theater erlebt Horváth somit im Jahr 1931 seinen künstlerischen Durchbruch.

1932 stellt Ödön „Kasimir und Karoline“ und „Glaube Liebe Hoffnung“ fertig. Während „Kasimir und Karoline“ noch im gleichen Jahr in Leipzig uraufgeführt wird, verhindern die Nationalsozialisten die geplante Uraufführung von „Glaube Liebe Hoffnung“. Horváth hat sich bei diesem Stück von dem authentischen Fall eines mittellosen Mädchens inspirieren lassen, das schon zu Lebzeiten versucht, ihren Körper an ein Anatomisches Institut zu verkaufen. In „Glaube Liebe Hoffnung“ stellt Ödön das Mädchen als Opfer der gesellschaftlichen Verhältnisse dar. Nach seinen eigenen Worten wollte der Autor «den gigantischen Kampf zwischen Individuum und Gesellschaft zeigen [...]» (Krischke, Traugott: Gesammelte Werke. Kommentierte Werkausgabe in Einzelbänden. Frankfurt a. M.: Suhrkamp. 1994. S. 12)

1933 Horváth beendet die Arbeit an „Die Unbekannte aus der Seine“ und „Hin und her“.

1934 Die Uraufführung von „Hin und her“ in Zürich ist erfolgreich. Im selben Jahr erscheint das Stück „Himmelwärts“, welches allerdings nicht aufgeführt werden darf.

1935 Ödön erhält eine Auftragsarbeit vom Max-Pfeffer-Verlag und schreibt „Mit dem Kopf durch die Wand“. Die Uraufführung erhält allerdings vernichtende Kritik.

1936 Horváth stellt die Stücke „Don Juan kommt aus dem Krieg“, „Ein Dorf ohne Männer“, „Der jüngste Tag“ und „Figaro läßt sich scheiden“ fertig. „Glaube Liebe Hoffnung“ wird nun in Wien uraufgeführt.

1937 Das Buch „Jugend ohne Gott“ manifestiert die religiöse Wandlung des Autors, der sich nun Themen wie Schuld und Sühne und sittliche Verantwortung des Einzelnen zuwendet. Die Komödie „Figaro läßt sich scheiden“ und das Stück „Ein Dorf ohne Männer“ werden in Prag uraufgeführt. Außerdem folgen die Uraufführung des Stückes „Himmelwärts“ in Wien und „Der jüngste Tag“ im Deutschen Theater in Mähnisch-Ostrau. Horváth beendet seine Arbeit an seinem letzten Roman „Ein Kind unserer Zeit“, das noch im gleichen Jahr erscheint.

[...]

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Details

Titel
Zu Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline". Interpretationsansätze und Grundpositionen
Hochschule
Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main  (Institut für Deutsche Sprach und Literatur 2)
Note
2+
Autor
Jahr
2001
Seiten
12
Katalognummer
V15127
ISBN (eBook)
9783638203401
ISBN (Buch)
9783638787871
Dateigröße
498 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Horváth, Kasimir, Karoline
Arbeit zitieren
Lucia Prado (Autor:in), 2001, Zu Ödön von Horváths "Kasimir und Karoline". Interpretationsansätze und Grundpositionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/15127

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