Himmelskörper

Verschiedene Interpretationsansätze zu Tanja Dückers Himmelskörper


Bachelorarbeit, 2008

71 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Gliederung

A. Einleitung
I. Zum Begriff der Interpretation
II. Gegenstand der Untersuchung
III. Überblick über die Entstehung des Romans

B. Inhaltszusammenfassung

C. Interpretationsansätze
I. textorientierte Ansätze
1. Charakterisierung der Figuren
a. generelle Aspekte zur Charakterisierung
b. Figurenkonfiguration
c. Charakterisierung der drei ausgewählten Figuren
aa. Johanna Bonitzki
bb. Renate Sandmann
cc. Wieland
2. Aufbau und Erzähltechnik
3. Raumanalyse
4. Zeitanalyse
a. Erzählzeit
b. erzählte Zeit
5. Analyse der Handlung anhand von Höhepunkten und Leitmotiven
a. Höhepunkt
b. Leitmotiv
6. Zusammenfassung für textorientierte Ansätze
II. Autororientierter Ansatz
1. Zum Autor
2. Die generelle Arbeitstechnik autororientierter Ansätze
3. Autororientierte Forschungsansätze
a. Gadamer
aa. Die Zeit als Kriterium für die Wahl des Ansatzes
bb. Gadamers Theorie
cc. Anwendung des Ansatzes auf den Roman
b. Der Freudsche Ansatz
aa. Psychoanalyse
bb. Freuds Theorien
cc. Anwendung auf den Roman
c. Bedeutung der Interpretationen
4. Zusammenfassung für die autororientierten Ansätze
III. Werktranszendierende Ansätze
1. Rezeptionsästhetik
2. Der Ansatz Isers
a. Leerstellen
b. Impliziter Leser
c. Das Ziel einer rezeptionsästhetischen Interpretation
d. der Wirkungstheoretische Ansatz am Beispiel des Roman
3. Zusammenfassung für die werktranszendierenden Ansätze

D. Zusammenfassung

A. Einleitung

In dieser Arbeit möchte ich verschiedene Interpretationsansätze am Beispiel von Tanja Dückers Roman „Himmelskörper“ vorstellen. Damit beabsichtige ich zunächst einen Überblick über die verschiedenen Interpretationsansätze in der Literaturwissenschaft zu geben und aufzuzeigen, was diese Ansätze kennzeichnet. Des Weiteren möchte ich zeigen, wie ausgewählte Ansätze arbeiten und warum gewählte Schwerpunkte, wie Autor, Text oder Leser die Interpretation beeinflussen. Schließlich beabsichtige ich damit darzustellen, welche Deutungen ein einzelner Text eröffnet und es dadurch gerechtfertigt ist, unterschiedliche Interpretationsansätze zuzulassen.

Ich habe diesen Text aus drei Gründen gewählt: Zunächst merkte ich während der Lektüre des Romans schnell, dass sich mein Vorhaben, das Arbeiten mit unterschiedlichen Interpretationsansätzen, an diesem Text besonders gut verwirklichen lässt. Es finden sich autobiographische Momente, klare Erzähl-, Zeit- und Raumstrukturen und Personenkonstellationen, unterschiedliche Leitmotive und Höhepunkte und auch strukturelle und diskursive Leerstellen.

Des Weiteren hat mich auch ein rezeptionsgeschichtlicher Grund dazu bewogen, den Roman zu wählen, denn es handelt sich bei der Autorin um eine Schriftstellerin, die mit vielen Zuschreibungen, wie zum Beispiel dem Beinamen „Fräuleinwunder“ oder der Einordnung in die Pop-Kultur kämpfen musste, sich davon jedoch distanzierte.[1] Der Roman ist der Beweis, dass Tanja Dückers weder der Pop-Kultur angehört, noch als „Fräuleinwunder“ betitelt werden kann. „Himmelskörper“ beschäftigt sich mit einem Aspekt der deutschen Vergangenheit, den Tanja Dückers aus der Perspektive der Enkel beschreibt. Die Wahl des Themas lässt sie in Konkurrenz zum Nobelpreisträger Günther Grass treten, denn ein Jahr bevor „Himmelskörper“ erscheint, wird die Novelle „Im Krebsgang“ veröffentlicht. Das Buch des Nobelpreisträgers behandelt dasselbe Thema, nähert sich jedoch aus einer anderen Perspektive. Der Zeitzeuge Grass auf der einen und die junge Berliner Autorin auf der anderen Seite der untergehenden „Wilhelm Gustloff“. Zwei Texte, zwei Meinungen, zwei Perspektiven. Doch während Grass verdientes Lob akzeptiert, sieht sich Tanja Dückers mit Kritik konfrontiert. Als „Palastfrevlerin“[2] wird sie bezeichnet, womit ihr vorgeworfen wird, „zu jung zu sein, um glaubwürdig über den Zweiten Weltkrieg zu schreiben“[3]. Diese Tatsachen machten den Text für mich interessant.

An letzter Stelle möchte ich noch einen weiteren Grund anführen, der eher persönlicher Natur ist: Ich gehöre ebenfalls zur Enkelgeneration. Auch meine Großeltern sind Zeitzeugen des Zweiten Weltkriegs und auch sie runzeln die Stirn, wenn ich Fragen stelle oder wenn ich mich auf der Basis meines in der Schule erworbenen Geschichtswissens über den Zweiten Weltkrieg äußere, wodurch auch ich mich in einer ähnlichen Lage sehe wie die Autorin.

I. Zum Begriff der Interpretation

Der Begriff der Interpretation bedeutet im Allgemeinen die „aufschlüsselnde Textauslegung im Sinne kunstgemäßen Verstehens schriftlich fixierter Lebensäußerung“[4] und im Besonderen handelt es sich bei der Interpretation um eine „Methode der literaturwissenschaftlichen Tätigkeit“[5], die diversen Einflüssen unterliegt, so dass von „Methodenpluralismus“[6] gesprochen werden kann. Eine Definition davon, was das Verfahren der Interpretation umfasst, ist an dieser Stelle deshalb wichtig, da sie den Rahmen für diese Arbeit anlegt und erklärt, warum ein und derselbe Text zu mehreren ausdeutenden Ergebnissen innerhalb einer Lesart und zwischen den Interpretationsmethoden kommen kann.

Jede Methode nutzt bestimmte Einflüsse, um zum Ziel zu kommen. Dieses lässt sich beschreiben als die möglichst vollständige, kohärente Ausdeutung eines literarischen Textes, die diesen verständlich macht, bzw. es zulässt, den Text unter den Ergebnissen, zu denen die Interpretation gekommen ist, neu zu betrachten.

Autororientierte, werktranszendierende und textzentrierte Ansatze lassen sich zunächst grob unterscheiden. Die Namen deuten dabei schon an, dass die Ansätze den Fokus auf unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Während autororientierte den Autor ins Zentrum der Betrachtung stellen, liegt der Fokus bei werktranszendierenden Ansätzen auf dem Leser und bei textzentrierten auf dem Text. Methodenpluralismus bedeutet jedoch nicht nur, dass literarische Texte, je nach gewähltem Ansatz, nach dem entsprechenden ähnlichen Muster interpretiert werden. Innerhalb der einzelnen Ansätze zeigen sich vielmehr wesentliche Unterschiede, so dass es zu weiteren Differenzierungen innerhalb der Ansätze kommt. Methodenpluralismus ist damit zugleich das Wort, das die unterschiedlichen Interpretationsmethoden innerhalb eines Ansatzes bezeichnet.

Neben der gewählten Methode und den Techniken, die der Interpretation zugrunde gelegt werden und die bestimmen, welche Merkmale (Sprache, Stil usw.) in der Interpretation Beachtung finden, kommt es zusätzlich auf den idealen Leser des Textes und auf den empirischen Leser der Interpretation an, um beschreiben zu können, wie ein bestimmter, untersuchter Aspekt (Figur, Ereignis usw.) eines Textes innerhalb der gewählten Interpretationsmethode auf einen empirischen Leser wirkt und verstanden wird.

II. Gegenstand der Untersuchung

Die unterschiedlichen Schwerpunkte der drei Ansätze erinnern stark an das Kommunikationsmodell, das von drei zentralen Elementen „Autor“, „Text“ und „Leser“ ausgeht. Ich werde in dieser Arbeit mit den textzentrierten Ansätzen beginnen, anschließend die autororientierten Ansätze bearbeiten und schließlich die werktranszendierenden Ansätze untersuchen.

Damit wird meine Arbeit unterschiedliche Interpretationsansätze vorstellen und für jeden Ansatz zunächst zusammenfassend beschreiben, was die unterschiedlichen Methoden innerhalb eines Ansatzes gemeinsam haben und warum diese Methoden letztlich unter einem Ansatz subsumiert werden. Anschließend werde ich darauf eingehen, was generell in einem solchen Ansatz beachtet wird, d.h. welche Techniken gewählt werden können, um innerhalb dieses Ansatzes zum Ziel der vollständigen Interpretation zu kommen. Diese Techniken werde ich bereits an bestimmten Textstellen des Romans „Himmelskörper“ demonstrieren. Anschließend werde ich ausgewählte Literaturwissenschafter und deren Methoden und Techniken vorstellen und anhand des Textes zeigen, wie einzelne Techniken und deren Methode arbeiten.

III. Überblick über die Entstehung des Romans

Tanja Dückers begann die Arbeit an dem Roman „Himmelskörper“ im Jahr 2000 und arbeitete in den folgenden Jahren in den Ländern Finnland und Polen und in den Orten Stockholm, Riga und Kalingrad an dem Text.[7] Nach eigener Aussage, ging sie mit der Gustloff ins Bett und ist mit ihr wieder aufgewacht.[8] Nach dem Erscheinen von „Im Krebsgang“ nahm sie das erste Kapitel, das sich umfassend mit der Geschichte des Flüchtlingsschiffes „Wilhelm Gustloff“ befasste, aus dem Roman und richtete ihre Aufmerksamkeit allein auf die Erarbeitung des Geschichtsereignisses aus der Enkelperspektive. Erschienen ist der Roman 2003 im Aufbauverlag Berlin.

B. Inhaltszusammenfassung

Die Zwillinge Paul und Eva Maria, genannt Freia, wachsen bei ihren Eltern Peter und Renate am Berliner Stadtrand auf. Ihre Großeltern, Max und Jo, kommen oft zu Besuch und die Kinder stellen ihnen Fragen nach dem Zweiten Weltkrieg und ihren Erlebnissen, bekommen jedoch nur ausweichende oder unzureichende Antworten. Mit zunehmendem Alter interessiert sich insbesondere Freia immer mehr für die Vergangenheit der Familie und stößt bei der Wohnungsauflösung der Großmutter, nach deren Tod, auf eine Kiste, die neben mit Hakenkreuzen versehenen Gegenständen auch Hitlers „Mein Kampf“ enthält. Der Inhalt der Kiste und Erzählungen der Großeltern über die Kriegszeit, die sich mit zunehmendem Alter häufen, lassen Freia erkennen, dass ihre Großeltern „der Partei“ angehörten und Nazis waren. Die Parteizugehörigkeit und eine denunzierende Geste Renates, ermöglichten Jo, ihrer Schwester Lena und Renate schließlich die Flucht auf dem Flüchtlingsschiff „Theodor“, wodurch sie der Havarie der „Wilhelm Gustloff“ entgingen. Während Eltern und Großeltern alles sammeln und ihre Erinnerungen damit archivieren, beschließen die Zwillinge sich der Gegenstände, ihrer Erinnerungen an die Kriegsgeschichten und die damit verbundene Familiengeschichte dadurch zu entledigen, dass sie ein Buch schreiben wollen, das sie „Himmelsköper“ nennen.

C. Interpretationsansätze

Im Folgenden werde ich verschiedene Interpretationsansätze vorstellen. Dafür habe ich aus den textorientierten Ansätzen die werkimmanente Methode, aus den autororientierten die Ansätze von Gadamer und Freud und aus den werktranszendierenden den wirkungstheoretischen Ansatz gewählt.

I. textorientierte Ansätze

Der werkimmanente Interpretationsansatz gehört zu den textorientierten Ansätzen. Damit ist bereits klar, wo der Fokus der Betrachtung liegt; auf dem Text, der als „Kunstwerk im emphatischen Sinne“[9] verstanden wird. Innerhalb dieser Interpretationsmethode spielt der hermeneutische Zirkel, der besagt, dass das Ganze aus dem Einzelnen und das Einzelne aus dem Ganzen heraus verstanden werden muss, wie auch bei den autororientierten Ansätzen, eine wichtige Rolle. Dieser Ansatz beschäftigt sich mit einzelnen Aspekten, die sowohl den Inhalt des Romans als auch dessen Struktur, Aufbau und Technik untersuchen und diese Einzeluntersuchungen immer in Verbindung zum Gesamtwerk setzen.

Werkimmanent bezeichnet eine Interpretationsweise, die von allen extratextuellen Bezügen abstrahiert.[10] Dass heißt, dass innerhalb des Ansatzes Texterklärungen unabhängig von der Biographie des Autors, der Geistes- oder Kulturgeschichte oder kontextueller Informationen gesucht werden.[11] Der Text selbst gilt dabei als „in sich geschlossenes Ganzes“, das aus sich selbst heraus erklärbar ist.[12]

Für den Interpreten bedeutet dies, dass er versuchen muss, die „künstlerische[…] Vollkommenheit des Werks einzuholen und zu erklären“[13]. Dabei gilt die Interpretation als gelungen, wenn sie nachweist, dass es sich bei dem Text um ein kohärentes, einheitliches und bedeutungsträchtiges Kunstwerk handelt.[14]

Das Ziel eines solchen Ansatzes liegt darin, zu zeigen, wie unterschiedlich inhaltliche, gestalterische und sprachliche Elemente eines Textes in einer Textaussage einen bestimmten Sinn stiften.

Dieser Ansatz umfasst daher in etwa folgende Arbeitsschritte, die je nach Arbeitsinteresse des Interpreten mit in die Interpretation einfließen sollten: Charakterisierung der Figuren, Aufbau und Erzähltechnik, Analyse von Raum und Zeit und Analyse der Handlung anhand von Höhepunkten und Leitmotiven.[15]

Im Folgenden soll gezeigt werden, wie werkimmanente Interpretationsmethoden am Werk „Himmelskörper“ umgesetzt werden könnten. Eine umfangreiche Analyse würde jedoch den Rahmen der Arbeit sprengen, weshalb für jeden Arbeitsschritt nur einige Aspekte exemplarisch behandelt werden.

1. Charakterisierung der Figuren

Dieser Teil der Arbeit wird an drei Beispielen zeigen, wie eine Charakterisierung einer Romanfigur aussehen könnte.

a. Generelle Aspekte zur Charakterisierung

„Generell sind Figuren in literarischen Textwelten handelnde Figuren, die auf ihre Umwelt reagieren und in ihr agieren.“[16] Figuren unterscheiden sich von natürlichen Personen durch die Tatsache, dass sie in der Regel wenig Komplexität aufweisen. Die Dominanz, mit der sie im Text erscheinen, ist das ausschlaggebende Merkmal dafür, sie als Haupt- oder Nebenfiguren zu klassifizieren.[17] Ein Roman lebt durch seine Figuren, weshalb die Charakterisierung für eine Interpretation große Bedeutung hat, denn meist sind es die Figuren, die das Geschehen gestalten. In „Himmelskörper“ lassen sich verschiedene Figurentypen, wie Haupt- (Freia, Peter, Renate, Max, Jo, Paul) und Nebenfiguren (Wieland, Onkel Kazimierz, Lena, Rudolf usw.) finden.

Figuren werden in Romanen unterschiedlich gekennzeichnet, so z.B. explizit (z.B. durch Adjektive), oder implizit durch die Art und Weise, wie sie sich verhalten.

Der Roman „Himmelkörper“ wird von der Ich-Erzählerin Freia erzählt, die die einzelnen Figuren auch charakterisiert. Dies geschieht meist explizit, wie an einem Beispiel von unterschiedlichen Äußerungen Freias über Peter deutlich wird: Er hat ein „entschiedenes Gesicht“ (16), ist „gedrungen“ (37), „braungebrannt“ (54) und „leger gekleidet“ (54).

b. Figurenkonfiguration

Oftmals ist die Figurenkonfiguration in literarischen Texten von Bedeutung. Ein Beispiel für ein literarisches Werk, in dem die Figurenkonfiguration von besonderer Bedeutung ist, ist Goethes „Faust“, wo die Standeszugehörigkeit von Gretchen und Faust eine große Rolle spielt.

Obwohl die Figur Wieland, dessen Charakterisierung noch folgen wird, und Freia in „Himmelskörper“ oberflächlich betrachtet auch unterschiedlichen Ständen zugeordnet werden könnten, ist dies für die Figurenkonfiguration des Romans nicht entscheidend. In „Himmelskörper“ zeigt sich die Problematik der Konfiguration vielmehr dadurch, dass die involvierten Generationen entscheidende geschichtliche Ereignisse erlebt haben oder nicht. Von Bedeutung ist in „Himmelskörper“ insbesondere der Untergang der „Wilhelm Gustloff“ im Zweiten Weltkrieg. Die Großelterngeneration spricht den Nachfolgegenerationen das Recht ab, sich zu diesem Ereignis und auch generell zum Zweiten Weltkrieg zu äußern, wenn sie nicht direkt vom Krieg betroffen waren. So erzählt Freia:

Welch ein Segen, im Krieg nicht verliebt gewesen zu sein, hatte Jo einmal höhnisch Peters Ausführungen quittiert und ihm damit deutlich Redeverbot zu diesem Thema erteilt (96).

Ein zentraler Aspekt im Roman ist das genannte Ereignis aus der deutschen Vergangenheit und der divergierende Umgang der Figuren mit diesem Ereignis. Durch die von Dückers gewählte Figurenkonfiguration wird dieser Umgang mit der eigenen Vergangenheit problematisiert. Deshalb möchte ich eine Hauptfigur aus der Großelterngeneration, Jo, charakterisieren, eine Hauptfigur aus der Nachfolgegeneration, Renate, und eine Nebenfigur aus der Enkelgeneration, Wieland.

c. Charakterisierung der drei ausgewählten Figuren

Jo habe ich gewählt, weil ich sie als Schlüsselfigur für das Familiengeheimnis betrachte und damit für einen zentralen Aspekt im Roman. Sie hat beide Kriege erlebt und muss sich nun der Enkelgeneration stellen. Sie setzt sich gegen ihren Mann durch und ist, wenn es um das Thema „Krieg“ geht, dominant. Renate war im Zweiten Weltkrieg noch ein Kind, ist aber Schuldnerin des Familiengeheimnisses. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass sie zum Thema Krieg noch etwas sagen darf, was vermutlich aus der Denunziation der Nachbarn resultiert. Obwohl die Figur als sehr ruhig beschrieben wird, ist auch sie im Roman dominant, weshalb ich sie für die Interpretation gewählt habe. Wieland hingegen gehört aufgrund seines Alters eigentlich zur Enkelgeneration. Allerdings wird er durch seine Eltern mit dem Zweiten Weltkrieg konfrontiert, weshalb er im Grunde zur Nachfolgegeneration gehört. Im Gegensatz zu Freia hat er nur wenig Geschichtsbewusstsein und entzieht sich diesem Thema. Die Figur ist jedoch genau aus diesem Grund interessant, denn Wieland ist Freias erster Freund und begleitet sie durch eine Phase wachsenden Geschichtsinteresses.

aa. Johanna Bonitzki

Johanna, genannt Jo, und Maximilian, genannt Mäxchen, sind die Hauptpersonen der Familiengeschichte, die Freia erforschen möchte, denn sie haben den Krieg miterlebt, kennen das Familiengeheimnis und könnten den Enkeln aus erster Hand von ihren Erfahrungen und den damaligen Umständen berichten.

Jo ist die „kleine, hagere Großmutter mit [einem] perfekt sitzenden Kostüm mit passenden Schuhen“ (54) von Freia und die Mutter von Renate. Sie wurde 1914, im ersten Kriegsjahr des Ersten Weltkrieges, geboren:

Sowohl Renate als auch Jo waren jeweils im ersten Kriegsjahr zur Welt gekommen (26).

Sie hat, wie auch Max, nie studiert („[…] dass ich (Freia) […] die einzige [war, die] studiert hatte, 26). Das könnte zwei Ursachen haben: einmal ist zu vermuten, dass Jo als Frau in der Kriegszeit nicht die Möglichkeit hatte zu studieren und zum anderen könnte man vermuten, dass sie nicht so sehr an einer Hochschulbildung interessiert ist. Für ihre Tochter tritt sie jedoch ein, als diese den Wunsch äußert, das Abitur zu machen, was zeigt, dass sie sehr wohl an Bildung generell interessiert ist und sich nicht mit einer Hausmütterchenrolle zufrieden gibt:

Johanna […] gab Renates Vater einen flachen Klaps auf den Hinterkopf, als der etwas von „Wozu braucht ein Mädchen denn das Abitur“ murmelte (33).

Ansonsten leben Jo und Max streng nach den „alten“ Werten und sind mit Renates „wilde[r] Ehe“ (35) mit Peter keineswegs einverstanden.

Jo hat zwei jüngere Schwestern, von denen eine Lena ist, mit der sie zusammen auf der „Theodor“ floh, während die andere nur einmal im Roman erwähnt wird, nämlich im zweiten Kapitel, wo diese brav mit ihren Schwestern in „Reih und Glied“ (27) stand. Diese Schwester bleibt jedoch von Anfang an ohne Namen und wird nicht wieder erwähnt. Jos Vater leitete ein Marzipan-Spezialitätengeschäft in Königsberg, wo Jo ursprünglich herkommt („eigentlich komme ich ja aus Königsberg“, 99).

Im Zweiten Weltkrieg war Jo beim BDM[18] und berichtet von dieser Zeit, als der „glücklichsten Zeit ihres Lebens“ (27). Allerdings redet sie nur dann unaufgefordert über den Krieg, wenn sie Freia die Zöpfe flechtet, wie Freia erzählt:

Ausflüge, Ferienlager - meine Zöpfe brachten Jo dazu, von früher zu erzählen, ohne dass Paul und ich drängeln mussten (62).

Diese Vertraulichkeit verschwindet zunächst, als sich Freia die Zöpfe abschnitt („[…] Paul und ich trauerten den aufregenden Geschichten nach“, 67).

Seitdem Max verwundet aus dem Krieg zurückgekommen ist, pflegt Jo ihn und hilft ihm, mit seinem Beinstumpf zurechtzukommen. Die beiden reden nur selten miteinander, versuchen sich auch in der eigenen Wohnung möglichst nicht in die Quere zu kommen („die beiden Kühlschränke von Mäxchen und Jo“, 269) und verstanden sich laut Freia auch sonst „nicht sonderlich gut“ (123). Daraus wird deutlich, dass die Beziehung zumindest eingeschlafen ist:

So pendelte Renate zwischen der städtischen Wohnung ihrer Eltern – die mit viel zu vielen Möbeln und Erinnerungen vollgestopft war, in der ihr Vater […] Patiencen legte und ihre Mutter stundenlang nähte, ohne ein Wort zu sprechen […] (31).

Nichtsdestotrotz streiten sie häufig und Jo lässt ihre Wut dann insbesondere an Freias Haaren aus, wenn sich ihre die Gelegenheit bietet:

Manchmal konnten Jo nur gellende Aufschreie davon überzeugen, dass sie ihren Ärger über Mäxchen […] an meinen Haaren ausließ. Wenn sie mit dem grobzinkigen Kamm über meine Ohren kratzte, war der Beweis eindeutig erbracht, dass meine Großeltern gerade im Clinch miteinander lagen (64).

Als die Zwillinge noch klein waren, hatten die Großeltern einen großen Einfluss auf sie, zumindest wenn sie zu Besuch kamen. Bei den Besuchen wird deutlich, dass Jo die typische Vertreterin der Kriegmentalität ist und sich auch nach Kriegsende nicht von eingeprägten Mustern befreien kann, was sich zum Beispiel darin zeigt, dass sie Nahrungsmittel für sehr kostbar hält („Mit Essen spielt man nicht! So was war mal kostbar!“, 53).

Jo ist zudem äußerst dominant und nimmt alles selbst in die Hand. Das äußert sich nicht nur im Umgang mit ihrem Mann („[Großvater] wusste nie, was Großmutter für uns in die vielen bunten Papiere eingewickelt hatte“, 82), sondern auch in der Art und Weise, wie sie mit Peter und dessen Erziehung der Zwillinge umgeht:

„Bin ich hier in meinem Haus oder du?“ rief Peter zurück.

„Das - sind - meine – Enkel, und ich will nicht, dass sie sich an so einen Umgang mit Lebensmitteln gewöhnen“ gab Jo ungerührt zurück (53).

Ferner versucht sie zu bestimmen, was für die Zwillinge in ihrem Alter gerade angemessen ist („Sie [die Zwillinge] müssen so etwas noch nicht sehen, nicht so, und auch nicht nackt“, 82).

Sie ist diejenige, die anfangs jede Erzählung vom Krieg vermeidet und ausweichende Antworten gibt. Ein typischer Satz von Jo lautete daher: „So oder so ähnlich könnte es gewesen sein“ (82). Eher heißt sie Peters Geschichten von „Grübelmonstern, Futterneidhaien und Silberlügenaalen“ (80) gut; doch mit zunehmendem Alter kennt sie kein anderes Thema mehr als den Krieg:

Jo […] sprach später bei jeder […] Gelegenheit und schließlich, je älter und dementer sie wurde, immerfort über den Krieg (98).

Bei diesen Erzählungen, die die Großeltern sprachlich ausschmücken („jede sprachliche Ausschmückung“, 98) und den „zurechtgelegten Sätze[n]“ (100), ergänzen sie sich. Dabei wirken die Berichte eher wie Kaffeeklatsch, denn mitten in der Geschichte kann sich Jo unterbrechen und nach Keksen fragen:

Der Trommelplatz, der Deutsch-Ordensring, im Nu war alles voller schreiender Menschen […] reichst du mir bitte mal die Keksdose? Danke. Wo war ich stehengeblieben? (106).

Nach dem Krieg hatte Jo nur ausweichend auf die Frage nach ihrer politischen Gesinnung im Weltkrieg geantwortet („Unser Umfeld war treudeutsch, aber nicht nazideutsch“, 126). Dadurch wird deutlich, dass die Großeltern sich bedeckt halten wollen. Weder wollen sie zugeben Nazis gewesen zu sein, noch behaupten sie das Gegenteil. Ob die Großeltern ihre Kriegserinnerungen aus Scham zurückhalten oder nur, weil sie die Zwillinge für „zu jung“ (85) hielten, ist schwer zu sagen. Für mich liegt die Vermutung nahe, dass sie die größeren Zusammenhänge nicht erkennen und nur sehen, dass sie ihre Heimat aufgeben mussten. So verweisen sie immer wieder auf die Notlagen und Verwundungen, die sie selbst erfahren haben. Dabei spielen die Juden überhaupt keine Rolle; lediglich „der Russe“ (128) wird als Plünderer und Vergewaltiger und damit einziger Übeltäter im Zweiten Weltkrieg stigmatisiert wie Jo berichtet: „Den Russen mochte ich nie besonders, aber die Juden waren mir egal“ (104). Dass sie jedoch auch später nicht von ihrem Standpunkt, den sie während der Kriegszeit einnahmen, abweichen, wird durch eine Äußerung Mäxchens deutlich, in der er den Bienenstaat mit den Juden vergleicht:

Für mich sind die Kuckucksbienen die Juden im Bienenvolk. Sie bereichern sich an den Grundlagen, die andere Völker für sie geschaffen haben. Nutznießerisch. Berechnend (187).

Offenbar wollen die Großeltern nicht als die Nazis vor den Kindern gelten, die sie tatsächlich sind und was sie zu Lebzeiten auch immer abstritten, was aus einer Äußerung Jos hervorgeht:

Freia, wir waren keine Nazis. Jede gewalttätige Ausschreitung haben wir abgelehnt (126).

Wie schwer der Umgang mit der Einstellung der Großeltern für die Familie, insbesondere auch die Zwillinge ist, macht auch die Tatsache deutlich, dass Freia sich erst bei der Wohnungsauflösung mit der Tatsache konfrontiert sieht, dass die Großeltern Nazis waren. Bei dieser findet Freia schließlich all die Dinge auf einem Fleck, die die Großeltern ihr Leben lang sammelten. Ein Kästchen mit Dingen, die Jo 1945 bei der Flucht dabeihatte, beseitigt dann auch die letzten Zweifel daran, dass die Großeltern Nazis waren:

Sie [die Großeltern] hatten es [Hitlers „Mein Kampf“] nicht nur besessen, sondern auch noch Anfang 45 vielen anderen Büchern vorgezogen und auf die Flucht mitgenommen. Ich dachte an all die distanzierten und ironischen Bemerkungen meiner Großeltern in den vergangenen Jahrzehnten über die Nazi-Zeit und über Hitler selber (262).

[…] nie wäre mir früher in den Sinn gekommen, Mäxchen und Jo als Nazis zu bezeichnen (263).

Dass die Großeltern Nazis waren, deutet sich für den Leser schon deutlich früher beispielhaft durch eine Episode an, in der Jo eine Fliege erschlägt und ihre Hand von Freia als „Täterhand“ (90) beschrieben wird. Freia hingegen erinnert sich erst bei der Wohnungsauflösung an viele kleine Episoden und Anspielungen, die sie bereits früher die politische Einstellung der Großeltern hätte erkennen lassen müssen.

Es wird deutlich, dass die Großeltern sich selbst als Helden feiern, da sie die Flucht aus Gotenhafen überlebt haben. Dies wird dadurch klar, dass insbesondere Jo immer wieder Vergleiche zum Leben der Eltern anstellt und hervorhebt, wie schwer es damals für sie war:

Minus zwölf Grad! Ihr seid doch vorhin […] nicht etwa erfroren, oder? Wenn ich daran denke, wie wir damals eine ganze Nacht und einen Morgen bei minus zwanzig Grad im Schnee […] gestanden haben (99).

Zusammenfassend lässt sich für die Figur der Johanna folgendes feststellen: Jo war treue Anhängerin des Regimes und der Partei, was ihr die Flucht aus Gotenhafen ermöglichte. Sie fühlt sich durch die Tatsache, dass sie fliehen mussten als Opfer und verweist immer wieder auf das eigene Elend. Dadurch wird deutlich, dass sie sich keiner „Schuld“ bewusst ist und dieser Zeit, als der „glücklichsten ihres Lebens“ hinterhertrauert. Ihr Denken und Handeln ist geprägt von den Werten der NS-Zeit und auch später fühlt sie sich missverstanden, wenn Zweifel, besonders durch Renate, an der Richtigkeit ihrer Darstellung über das Geschehen im Zweiten Weltkrieg angemeldet werden. Jo ist im und durch den Zweiten Weltkrieg sozialisiert worden und kann nicht von diesem Denken abweichen. Zunächst versucht sie es zu verbergen, doch sobald sie, aufgrund ihrer Demenz, nicht mehr die volle Kontrolle über ihre Gedanken hat, wird ihre Einstellung deutlich.

bb. Renate Sandmann

Renate wurde im ersten Kriegsjahr des zweiten Weltkrieges, also 1939 geboren. Bei der Flucht ihrer Eltern aus Gotenhafen war sie fünf oder sechs Jahre alt, da der Geburtsmonat unbekannt ist.

Sie ist „schlank und hübsch“ (14), hat „lange hellblonde Haare“ (13), ein „feingeschnittenes slawisches Gesicht“ (14), „blaue Augen“ (14), „schminkt“ sich nie (14) und auch ihre Kleidung wird als unauffällig beschreiben:

In ihrem dunkelblauen langen Mantel, grauen Leinenhosen, mit einem geblümten Halstuch (18).

Auffällig ist, dass Renates Äußeres dem nationalsozialistischen Idealbild einer Frau entspricht. Dass sie jedoch keineswegs mit den Ideologien des Nationalsozialismus konform geht, zeigt unter anderem die Tatsache, dass Renate sich sehr zurückhält und versucht, möglichst wenig aufzufallen: „Meine Mutter [Renate] hatte ein enormes Talent im Nicht-anwesend-Sein entwickelt“ (15). Ferner hat sie sich Wissen über den Zweiten Weltkrieg aus Büchern angeeignet und fällt ihren Eltern beinahe aggressiv bei Erzählungen ins Wort, um Fakten richtig zu stellen, die die Großeltern ihrer Meinung nach verfälscht oder beschönigt haben. Bei diesen Gelegenheiten ist sie nicht zurückhaltend.

Dieses zurückhaltende Verhalten könnte ferner dadurch erklärt werden, dass sie sich die Schuld am Tod des Nachbarsohns gibt, was aus einer Erzählung Jos hervorgeht:

Da rief Natilein [Renate] plötzlich […]: Die [Nachbarn] ham gar nicht mehr den Gruß gemacht (249).

[…] und Frau Hunstein ließ ihren Rudi von den Schultern herab… nie wieder haben wir sie gesehen […] aber Renätchen hat uns das Leben gerettet (250).

Es ist anzunehmen, dass Renate glaubt, ihr Recht auf ein Leben verwirkt zu haben und daher versucht, so wenig wie möglich an diesem teilzunehmen. Nur selten bricht sie aus dieser unscheinbaren Rolle aus und verschwindet nach Warschau zu Onkel Kazimierz oder einmal bei einem Ausritt in Oberschlesien. Sie erklärt diese Ausbrüche nicht, sondern nimmt Vorwürfe stillschweigend hin, rechtfertigt sich nicht und vermeidet damit sowohl einen Konflikt als auch die Konversation an sich. Sie will ihre Familie daran nicht teilhaben lassen, sondern sich allein mit ihrem Schuldgefühl auseinandersetzen, was auch auf ein entwickeltes Schamgefühl hindeutet. Dies drückt einerseits Unsicherheit aus und andererseits auch, dass sie wenig Vertrauen hat, dass ihre Familie ihr Verhalten verstehen könnte.

Auf Wunsch ihrer Eltern machte Renate nach dem Abitur eine Ausbildung zur Orthopädieassistentin. Dabei überträgt sie im Gegensatz zu Peter, was sie durch die Arbeit lernt, auch auf den Alltag, was sich besonders an ihrer Haltung zeigt: „Ihr Rücken war sehr gerade beim Gehen, ihr Schritt gemessen“ (19).

Renate wird nicht nur als eine zurückhaltende, sondern auch als eine sehr unsichere Frau beschrieben, die sich nur wenig zutraut: „Sie glaubte immer, etwas nicht zu können“ (10). Freia behauptet, dass jeder glaubte, Renate und „ihre Frauenzeitschriften, ihren Kräutergarten und Königsberger Klopse“ (10) „in- und auswendig“ (10) zu kennen. Dadurch entsteht das Bild eines Hausmütterchens, das unkreativ und langweilig ist, sich für nichts als den Haushalt interessiert und nicht über diesen Horizont hinauskommt. Nur „halbherzig“ (14) versuchte Renate ihre Tochter in den Haushalt einzuführen, gab jedoch schon bei geringem Widerstand auf.

[...]


[1] Haberl 2003, S. 2.

[2] Ebd., S. 4.

[3] Ebd., S. 4.

[4] Best 2004, Lemma: Interpretation.

[5] Ebd., Lemma: Interpretation.

[6] Ebd., Lemma: Interpretation.

[7] Haberl 2003, S. 3.

[8] Zitiert nach Dückers in Haberl 2003, S.3.

[9] Anz 2007: Handbuch Literaturwissenschaft Band 2, S. 290.

[10] Lotman 1993, S. 141.

[11] Vgl. Anz 2007: Handbuch Literaturwissenschaft Band 2, S. 290.

[12] Best 2004, Lemma: werkimmanente Interpretation.

[13] Anz 2007: Handbuch Literaturwissenschaft Band 2, S. 290.

[14] Vgl. ebd., S.290.

[15] Auch sprachliche Besonderheiten gehören zu den Aspekten, die eine werkimmanente Methode untersucht. Auf diese werde ich jedoch nicht gesondert eingehen.

[16] Anz 2007: Handbuch Literaturwissenschaft Band 1, S. 126 f.

[17] vgl. ebd., S. 122.

[18] BDM ist die Abkürzung für den „Bund Deutscher Mädel“.

Ende der Leseprobe aus 71 Seiten

Details

Titel
Himmelskörper
Untertitel
Verschiedene Interpretationsansätze zu Tanja Dückers Himmelskörper
Hochschule
Universität Potsdam  (Germanistik)
Veranstaltung
Bachelorarbeit
Note
2,0
Autor
Jahr
2008
Seiten
71
Katalognummer
V150147
ISBN (eBook)
9783640612505
ISBN (Buch)
9783640612734
Dateigröße
666 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Himmelskörper, Verschiedene, Interpretationsansätze, Tanja, Dückers, Himmelskörper
Arbeit zitieren
Anica Petrovic-Wriedt (Autor:in), 2008, Himmelskörper, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/150147

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Himmelskörper



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden