Evolution, Pflege und Haltung eines Hundes, Klassenstufe 3


Unterrichtsentwurf, 2007

29 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


Inhalt

1. Sachanalyse
Evolution
Aufzucht
Pflege
Baden
Die Pflege des Fells
Die Pflege von Augen und Ohren
Regelmäßige Zahnkontrolle
Krallen- und Ballenpflege
Ungeziefer und Zecken
Verhalten
Ernährung

2. Didaktische Analyse
2.1 Formulierung und Begründungen der Lernaufgabe
2.2 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhalts für die Schülerinnen und Schüler
2.3 Didaktische Reduktion
2.4 Einbettung der Stunde in die Unterrichtseinheit

3. Voraussetzungen für den Unterricht
3.1 Innere Voraussetzungen bei den Schülerinnen und Schülern
3.2 Äußere Voraussetzungen

4. Lernziele
4.1 Ziel der Unterrichtseinheit
4.2 Ziel der Unterrichtsstunde/Grobziel
4.3 Feinziele
Lernzielüberprüfung
Mündliche Prüfung
Schriftliche Prüfung

5. Methodische Überlegungen
5.1 Einstiegsmöglichkeiten
5.2 Artikulation
5.3 Sozial- und Aktionsformen
5.4 Medien
5.5 Mögliche Schwierigkeiten
5.6 Unterrichtsprinzipien

6. Geplanter Unterrichtsverlauf

7. Literaturverzeichnis

Anhang
Station 1 Evolution
Station 2 Pflege des Hundes
Station 3 Ernährung des Hundes
Station 4 Bewegung und Auslauf des Hundes
(Station 5 – Zeitpuffer)

1. Sachanalyse

Evolution

Als Stammgruppe aller Raubtiere, zu welchen auch der Hund gehört, gelten die vor ca 50 Millionen Jahre im Oligozän Lebenden Miacidae. Aus diesen heraus entwickelte sich unter anderem die Cynodictis, welche schon einige hundeähnliche Merkmale besaßen.

Über den Tomarctus, den wir uns marderähnlich vorstellen können, entwickelten sich die modernen Hunde, sowie Wölfe, Kojoten, Schakale und Füchse.

Der Wolf entstand vor ca. 300 000 Jahren in der Alten Welt.

Die Domestikation einer oder mehrer Unterarten des Wolfes und seiner Entwicklung zum Hund setzte circa vor 12 000 Jahren ein. In dieser Zeit begannen auch die Menschen ein landwirtschaftliches Leben zu führen.

Die Beziehung zwischen Mensch und Wolf entstand vermutlich aus den gemeinsamen Interessen – Sicherheit und Nahrung – heraus, beide Seiten profitierten von dem Nutzen.

Die ersten engeren Bande zwischen Wolf und Mensch entstanden aber wahrscheinlich erst durch die Aufzucht von Wolfswelpen innerhalb der Menschenfamilien. Die Menschen begannen zu selektieren und die Wölfe weiterzuzüchten, die Eigenschaften hatten, welche den Menschen wichtig waren.

Als Domestikation wird der Vorgang bezeichnet, dass Zucht, Pflege und Fütterung des Tieres unter menschliche Kontrolle gebracht werden, wobei viele ursprüngliche, instinktgesteuerte und überlebensorientierte Verhaltensweisen des Wildtieres durch selektive Zucht unterdrückt und langfristig ausgemerzt werden müssen. Voraussetzung für das Zusammenleben mit Menschen ist nicht nur eine genetische Neigung zur Folgsamkeit, wie im Falle des Wolfes, sondern auch eine gewisse Geselligkeit, die der Mensch bewusst herausgezüchtet hat um somit Aggressivität und Furcht einzudämmen.

Die Bereitschaft zu einer Beziehung zwischen Menschen und Hunden dürfte also mit den ihm und uns gemeinsamen sozialen Instinkten zusammenhängen.

Menschen sowie auch Hunde zeigen überraschend viele soziale Verhaltensweisen. Beide Spezies sing gesellig, verhalten sich Mitgliedern der eigenen Art, sowie anderen Tieren gegenüber neugierig, senden gleiche soziale Signale durch eine ähnliche Körpersprache aus, drücken Gefühle aus und besitzen eine ausgeprägte Gesichtsmuskulatur, welche Emotionen eindringlich darstellt.

Weitere Ähnlichkeiten zeigen sich im Aggressionsverhalten, sowie im Zusammenleben mit Artgenossen, Familie und einem Revier bzw. Platz wo sie sich zu Hause fühlen.

Mensch und Hund sind Allesfresser die gerne fast alles probieren.

Eine weitere nennenswerte Eigenschaft ist, dass beide Arten von Natur aus „Neotenie“ zeigen, d. h. lebenslang eine kindliche Neugier für die Welt um sich herum behalten. Auch noch im Erwachsenenalter spielen Hunde und Menschen, einfach deshalb weil es ihnen Spaß macht.

Aufzucht

Ganz allgemein ist zur Erziehung des Hundes zu sagen: Je früher damit begonnen wird, umso besser und leichter ist es, ihm etwas beizubringen. Die ersten Erfahrungen, die ein Hund mit dem Menschen macht, sind für sein ganzes Laben bestimmend.

In der Hundeerziehung ist Autorität unverzichtbar, da ein Hund der Autorität vermisst, macht was er will und Protest gibt. Die Autorität muss allerdings in einer Mischung aus liebevollen Einfühlungsvermögen und bestimmter Strenge, die jedoch von Lob übertroffen wird erfolgen.

Dem Hund sollte so wenig wie möglich, das aber ganz genau und gewissenhaft beigebracht werden.

Ihm ist alles Notwendige beizubringen, was für ein gutes Zusammenleben erforderlich ist.

Bevor man mit dem Hund zu üben beginnt übt man mit dich selbst. Als Hundelehrer muss man einige Tugenden und Eigenschaften haben, auf die man im normalen Alltag nicht so achtet (viel Geduld, Konsequent, Freundlichkeit, Entspanntsein, richtige Selbsteinschätzung, Kontrollieren der eigenen Bewegung)

Der Ablauf der Übung soll für den Hund zum Ritual werden. Deshalb ist darauf zu achten, beim Einüben pedantisch und pingelig zu sein. Mit lässiger Großzügigkeit bringt man niemandem was bei, auch nicht dem klügsten Hund.

Pflege

Nicht nur der Schönheit Willen, sondern vor allem aus Gründen der Hygiene und damit der Hund sich wohl fühlt, muss man ihn regelmäßig und gründlich pflegen. Dazu gehört Fellbürsten, Ohrenputzen, Zähne kontrollieren und Krallenschneiden.

Baden

Welpen dürfen erst ab der zwölften Woche und nach der Schutzimpfung gebadet werden. Erwachsene Hunde sollte man alle drei Monate baden. Hündinnen sollte man nach der Läufigkeit einmal baden.

Häufiges Baden ist schädlich für den Hund, da selbst milde Hundeshampoos dem Fell des Hundes Fett entziehen, das er braucht, um sich vor Kälte, Regen und sonstigen Witterungseinflüssen zu schützen.

Die richtige Temperatur des Badewassers beträgt 34°C. Es ist darauf zu achten das weder Wasser in die Ohren des Hundes noch Schaum in die Augen des Hundes kommen.

Die Stellen des Felles die häufig mit Urin benässt werden sollte man häufiger waschen. Wichtig ist das gründliche Trocknen des Hundes nach dem baden durch trockenrubbeln. Vermeiden sollte man Zugluft.

Die Pflege des Fells

Das Fell des Hundes ist jeden Tag für ca. 15 bis 30 Minuten, je nach Fellart, zu bürsten. Mit dem regelmäßigen Bürsten werden tote Haare entfernt und somit Filzknoten vorgebeugt. Entstehen trotz regelmäßiger Fellpflege einmal Filzknoten, so sind diese vorsichtig mit einer Schere zu entfernen.

Die Pflege von Augen und Ohren

Die Augen sind vorsichtig mit einem Papiertaschentuch auszureiben, wenn sich Sekret in den Augenwinkeln zeigt. Es ist darauf zu achten, dass es nicht zu Verkrustungen kommt, denn dann ist die Entfernung des Sekrets schwieriger und es können kahle Stellen und Entzündungen entstehen.

Die Ohren werden zunächst mit einem feuchten Tuch von Straßenschmutz und Essensresten gesäubert. Das Ohreninnere muss regelmäßig kontrolliert werden, ca. alle 14 Tage. Der Gehörgang wird dabei mit einem in Öl getränkten Wattestäbchen gereinigt.

Regelmäßige Zahnkontrolle

Der Hund ist von klein auf daran zu gewöhnen, sich die Zähne mit Wasser und einem Tuch putzen zu lassen. Später wenn der Hund erwachsen ist kann man seine Zähne auch mit einer weichen Bürste und spezieller Hundezahnpasta oder unparfümierter Seife reinigen.

Da Hunde oft unter Zahnstein leiden ist eine regelmäßige Kontrolle durch einen Tierarzt erforderlich.

Krallen- und Ballenpflege

Krallen müssen geschnitten werden, wenn der Hund sie sich nicht am Pflaster genügend abläuft. Meist handelt es sich dabei um die Daumenkralle. Beim Nagelschneiden muss darauf geachtet werden, dass der durchblutete Teil der Kralle nicht verletzt wird.

Die Pflege des Ballens ist besonders wichtig, da sie sehr stark beansprucht werden.

Bei schlechtem Wetter oder Schnee sind die Ballen täglich mit einem feuchten Lappen zu reinigen und gründlich abzutrocknen. Es muss regelmäßig kontrolliert werden, ob kleine Steine, Splitter oder andere Fremdkörper zwischen ihnen klemmen. Wundgelaufene Ballen werden gepudert, rissige mit Vaseline eingecremt.

Ungeziefer und Zecken

Wenn der Hund sich kratzt sollte man ihn auf Ungeziefer kontrollieren. Das können Flöhe sein, Zecken, oder Haarlinge die kaum erkennbar sind. Die Ungeziefer müssen vom Tierarzt diagnostiziert werden und entsprechende Mittel müssen von ihm verordnet werden.

Verhalten

Bestimmt werden die Verhaltensweisen aus der Natur des Hundes, die trotz der langen Gemeinschaft mit dem Menschen noch viele seiner wölfischen Eigenschaften aufweist. Er ist ein Raubtier und somit gut zur Jagd geeignet. Er hat ein ausgeprägtes Revier- und Territorialverhalten, deshalb ist er ein guter Wächter.

Sein Sozialverhalten, die Herkunft aus einer Rudelgemeinschaft, macht ihn so gesellig.

Gewisse Reaktionen (z.B. die Reaktion auf optische Wahrnehmung einer Bewegung) laufen automatisch ab.

Der Hund ist gleichzeitig ein eigenständig handelndes, feinfühlendes Individuum, das eigenständige Entscheidungen fällt.

Hundeverhalten ist also die Summe aus angeborenen Verhaltensweisen der Spezies Hund, dem speziellen Verhalten verschiedener Rassen, dem erlernten Verhalten durch Erziehung und Zusammenleben mit dem Menschen und umgesetzten Emotionen und Gefühlswerten.

Ernährung

Bei der idealen Hundeernährung müssen die Grundnährstoffe Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate im richtigen Verhältnis zueinander stehen.

Dazu kommen noch die notwendigen Vitamine und Mineralstoffe.

Mengenmäßig soll die Nahrung so abgestimmt sein, dass der Hund weder abmagert noch zu dick wird.

Die ideale Hundenahrung soll mindestens 30% Eiweiß, 5% Fett, bis zu 5% Rohfaser (Ballaststoffe) und höchstens 50% Kohlenhydrate enthalten. Hinzu kommen 2% Kalzium und Phosphor (als Ersatz für die Knochen des Beutetiers).

Das alles ist in der Fertignahrung enthalten.

Das Futtermittelgesetz ist wesentlich strenger als das Lebensmittelgesetz und somit ist die Verwendung von Fertigfutter unbedenklich.

Zum Fertigfutter gehören:

Dosenfutter (Nassfutter): in verschiedenen Geschmacksrichtungen, zu dem noch Beikost wie Gemüse gefüttert werden soll.

Trockenfutter, das durch den Entzug von Wasser besonders haltbar und konzentriert ist, in seiner Zusammensetzung aber dem Dosenfutter gleicht.

Der erwachsene Hund bekommt eine Mahlzeit und möglichst immer zur gleichen Zeit. Die beste Fütterungszeit ist der Mittag. Das Futter darf weder zu heiß noch zu kalt sein; Raumtemperatur ist richtig. Essensreste bleiben nicht im Napf. Der Fressnapf soll immer sauber und leer sein.

Der Wassernapf dagegen ist immer frisch gefüllt. Ein Hund soll trinken können wann er will, wobei das einzige Getränk für den Hund frisches Wasser ist.

Suppige Nahrung sollte man nicht verfüttern, da sie nicht genügend sättigt und vom Körper zu wenig ausgenutzt wird. Nach dem Fressen braucht der Hund Ruhe. Spazierengehen vor der Mahlzeit macht Appetit.

2. Didaktische Analyse

2.1 Formulierung und Begründungen der Lernaufgabe

Das Thema „ Die richtige Haltung des Hundes“ wird im Rahmen der größeren Unterrichtseinheit „Hund“ behandelt. Es ist dem Erfahrungsbereich I „natürliche Phänomene und Gegebenheiten“ – Perspektive Natur im Rahmenplan Sachunterricht (RLP 2006) zuzuordnen. Die im Teilrahmenplan aufgeführten Kompetenzen, welche die Kinder anhand des Beispiel Hundes erwerben können lauten: „4. einen respektvollen Umgang mit der Natur anstreben und dabei berücksichtigen, dass – die verschiedenen Lebewesen unterschiedliche Bedürfnisse an ihre Umwelt richten. 5. Mit Lebewesen achtsam umgehen.“ (Teilrahmenplan Sachunterricht, 11)

2.2 Bedeutsamkeit des Unterrichtsinhalts für die Schülerinnen und Schüler

Der Gegenwartsbezug der Kinder zum Thema Hund ergibt sich zum einen aus dem Interesse von Kindern an Tieren generell, besonders an Haustieren.

Ein Gegenwartsbezug kann sein, dass einzelne Kinder einen Hund haben oder die Kinder in ihrem täglichen Leben oft mit Hunden in Berührung kommen. Viele Kinder in der Klasse haben einen Hund und erzählen im Sitzkreis am Montagmorgen von dem was sie am Wochenende mit ihrem Hund erlebt haben. Viele Kinder waren auch schon mal in einem Tierheim in der Nähe um dort die Hunde zu besuchen. Der Hund ist ein Lebewesen welches oft in ihrem Alltag auftritt.

Der Zukunftsbezug ergibt sich aus dem Wunsch vieler Kinder einmal einen Hund (oder ein anders Haustier) zu haben. Außerdem soll den Kindern klar werden, dass man mit Hunden, genauso wie mit allen anderen Lebewesen rücksichtsvoll umgehen muss und dass man mit einem Tier eine große Verantwortung übernimmt.

Da die Kinder nicht nur von einem Hund träumen, steht der Hund für Haustiere überhaupt. Der Hund ist somit exemplarisch ist für alle Tierarten, letztlich aber auch für jedes Lebewesen ein Beispiel, für das die Kinder Verantwortung übernehmen müssen.

Da das Thema Hund exemplarisch als Beispiel für Haustiere und Lebewesen überhaupt zeigen gilt, ist es ein geeignetes Unterrichtsthema.

[...]

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Evolution, Pflege und Haltung eines Hundes, Klassenstufe 3
Hochschule
Universität Koblenz-Landau
Note
2,0
Autor
Jahr
2007
Seiten
29
Katalognummer
V149151
ISBN (eBook)
9783640870981
ISBN (Buch)
9783640871025
Dateigröße
551 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Haustiere, Tiere, Biologie, Hunde, Wölfe, Raubtiere, Unterrichtsstunde, Langzeitplanung, Unterricht, Stunde
Arbeit zitieren
Florian Schwarze (Autor:in), 2007, Evolution, Pflege und Haltung eines Hundes, Klassenstufe 3, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/149151

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