Einflussfaktoren auf Erfolg und Wachstum von jungen Unternehmen im Bereich Industrie


Seminararbeit, 2010

33 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abstract

Abbildungsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsdefinition
2.1. Abgrenzung des Bereiches Industrie
2.2. Was bedeutet Erfolg und Wachstum?

3. Besondere Merkmale des verarbeitenden Gewerbes

4. Wichtige Einflussfaktoren im Bereich Industrie
4.1. Eigenschaften des Gründers
4.1.1. Allgemeines Humankapital
4.1.2. Spezifisches Humankapital
4.1.3. Sonstige personenbezogene Faktoren
4.2. Unternehmensbezogene Faktoren
4.2.1. Kapitalausstattung
4.2.2. Die Rechtsform des Betriebes
4.3. Umfeldbezogene Faktoren
4.3.1. Branche
4.3.2. Sonstige umfeldbezogene Faktoren

5. Fazit: Die optimale Betriebsgründung?

Literaturverzeichnis:

Anhang

Abstract

Aufgrund der wichtigen Rolle von jungen Unternehmen im Bereich Industrie auf unsere Wirtschaft, zeige ich in meiner Arbeit die Einflussfaktoren auf Erfolg und Wachstum dieser Unternehmen auf. Die besondere Bedeutung des Industriebereichs ist durch die hohe Überlebensquote von Neugründungen und die überproportionale Innovations- und Beschäftigungseffekte dieser Neugründungen bedingt. Als Industrie wird aufgrund der ungenauen Abgrenzung gegenüber dem Handwerk in dieser Arbeit das verarbeitende Gewerbe definiert. Erfolg und Wachstum werden anhand der Merkmale Überlebenswahrscheinlichkeit, Beschäftigungs- und Umsatzwachstum beurteilt.

Ausgehend von einer Dreiteilung werden die personellen, unternehmensbezogenen und umfeldbezogenen Faktoren betrachtet und deren Einfluss auf Erfolg und Wachstum aufgezeigt. Als besonders wichtig stellt sich hierbei die Kapitalausstattung und die damit verbundene Startgröße des Unternehmens dar. Dies baut auf der Theorie der „liability of smallness“ auf und ist in der Industrie aufgrund von steigenden Skalenerträgen und der Marktmacht der etablierten Anbieter besonders wichtig. Außerdem spielen allgemeines und spezifisches Humankapital des Unternehmers eine entscheidende Rolle. Zu den umfeldbezogenen Faktoren zählen z.B. die genau Branche und die Region in der das Unternehmen gegründet wird.

Abbildungsverzeichnis:

Abbildung 1: Gründungen und Liquidationen 1997 – 2008 in Deutschland.

Abbildung 2: Einflussfaktoren auf Erfolg und Wachstum

2. Einleitung

Die Zahl der Unternehmensgründungen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gesunken und hat im Jahr 2008 einen historischen Tiefpunkt erreicht. So wurden laut dem Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (IfM Bonn) 2008 nur knapp 400.000 Unternehmen gegründet, was ein Rückgang von 6,2 % gegenüber dem Vorjahr bedeutet.[1] Somit überstieg die Anzahl der Liquidationen erstmals die Gründungen, was zu einem negativen Saldo führt (vgl. Abbildung 1).

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Gründungen und Liquidationen 1997 – 2008 in Deutschland.

Es wird jedoch erwartet, dass in diesem Jahr wieder mehr Unternehmen gegründet werden, da bei einer hohen Arbeitslosigkeit meist viele Gründungen „Aus der Not“[2] entstehen und das erwartete Anziehen der Wirtschaft auch wieder mehr „Chancen-Gründungen“[3] fördert.

Eine hohe Gründerquote ist für unsere Wirtschaft von großer Bedeutung, da Unternehmensgründungen Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum schaffen, Innovationen fördern und die Märkte beleben[4]. Jedoch sind junge Unternehmen meist einem hohen Insolvenzrisiko ausgesetzt. Bei der Münchener Gründerstudie bestanden nach 4 Jahren nur noch 57,3 % der neugegründeten Unternehmen.[5] Die mit Abstand höchste Überlebenschance hatte das verarbeitende Gewerbe mit ca. 71%,[6] was vor allem durch eine Positivselektion aufgrund der hohen Markteintrittsbarrieren bedingt ist (vgl. Kapitel 3). Zusätzlich bringt eine Neugründung in diesem Bereich besonders viele Arbeitsplätze mit sich, da durchschnittlich 3,4 Vollzeitstellen geschaffen werden, was weit über dem gesamten Durchschnitt aller Gründungen (2,4 Vollzeitstellen) liegt.[7] Außerdem bringt das verarbeitende Gewerbe durch die höheren Forschungsausgaben besonders viele Marktneuheiten heraus.[8] Aus diesen Gründen lohnt es sich Neugründungen im Industriebereich näher zu betrachten und aufzuzeigen welche Faktoren Einfluss auf Erfolg und Wachstum dieser Unternehmen haben.

3. Begriffsdefinition

3.1. Abgrenzung des Bereiches Industrie

Da ich in meiner Arbeit die besonderen Einflussfaktoren im Bereich Industrie darlege, muss zunächst einmal definiert werden, was unter diesem Bereich zu verstehen ist. Im Brockhaus wird Industrie definiert als "zusammenfassende Bezeichnung für die gewerbliche Verarbeitung von Rohstoffen und Halbfabrikaten, die Veredelung von Sachgütern sowie Montage- und Reparaturarbeiten.“[9] Jedoch wird das produzierende Handwerk ausgeschlossen, was dazu führt, dass nur der Teil des verarbeitenden Gewerbes betrachtet wird, der in größeren Betriebsstätten (Fabriken) stattfindet. Dies ist für eine Untersuchung zu Unternehmensgründungen problematisch, denn oft werden diese Unternehmen als kleine Handwerksbetriebe gegründet und wachsen mit der Zeit zu Fabriken an. Deshalb ist die Grenzen zwischen Industrie und Handwerk fließend und statistisch schwer zu erfassen.[10]

Aufgrund dieser Problematik sollten auch die Handwerksbetriebe im industriellen Sektor betrachtet werden. Jedoch wäre es ebenso ein Fehler alle Handwerksbetriebe pauschal in die Betrachtung einzubeziehen, weil z.B. auch ein Friseur, der eindeutig im Dienstleistungsbereich tätig ist, ein Handwerk ausführt. Auch die umgangssprachliche Verwendung des Begriffes „Industrie“ umfasst einen zu großen Bereich, da Branchen wie die „Tourismusindustrie“, “Musikindustrie“ und „Unterhaltungsindustrie“ miteinbezogen werden. Besser ist es Industrie als Synonym für das gesamte Verarbeitende Gewerbe zu verwenden. Dies schließt neben der klassischen Industrie auch das verarbeitende Handwerk mit ein. Auf der anderen Seite werden Dienstleistungs- und Handelsbranchen ausgeschlossen. Dieser Bereich ist klar definiert und als Bereich C (Verarbeitendes Gewerbe) in der Branchenklassifikation WZ 2008 des Statistischen Bundesamtes festgeschrieben.[11]

3.2. Was bedeutet Erfolg und Wachstum?

Zunächst muss definiert werden was unter Erfolg und Wachstum von jungen Unternehmen zu verstehen ist. Das Problem hierbei besteht darin, dass es für „Erfolg und Wachstum“ kein objektives Maß gibt. So kann dies aus verschiedenen Perspektiven (Gründer, Mitarbeiter, Investor, Gesellschaft, sonstige Anspruchsgruppen), in verschiedenen zeitlichen Dimensionen (kurz- / mittel- / langfristig) und aus verschiedenen Hintergründen (volkswirtschaftlich, betriebswirtschaftlich, gesellschaftlich, etc.) betrachtet werden.[12] Außerdem kann sich diese Definition mit der Zeit ändern. So könnte z.B. ein Existenzgründer in den ersten Jahren das Überleben als Erfolg sehen, später jedoch den Gewinn als eine klassische betriebswirtschaftliche Definition von Erfolg ansetzen. Das Problem am Gewinn als Erfolgsfaktor ist zum einen die fehlende Vergleichbarkeit durch die unterschiedliche Berechnung je nach Rechtsform und zum anderen, dass die Unternehmer meist versuchen aus steuerlichen Gründen einen möglichst geringen Gewinn auszuweisen.[13] Eine weitere Möglichkeit ist das Fortbestehen der Unternehmen nach einer bestimmten Anzahl von Jahren zu betrachten. Zwar kann man ein nicht mehr bestehendes Unternehmen nicht automatisch mit Misserfolg gleichsetzen, da eine Unternehmensschließung viele verschiedene Gründe haben kann.[14] Ebenso deutet ein Überleben des Unternehmens nicht zwangsläufig auf Erfolg hin, so kann ein Betrieb die ersten Jahre mit steigenden Schulden überstehen und zählt so als erfolgreiches Unternehmen obwohl der Unternehmenswert ständig abnimmt.[15] Jedoch wird das Überleben des Betriebes trotzdem meist als Minimalkriterium für Erfolg und Wachstum angesetzt.[16] Zusätzlich könnte man auch das Umsatz- oder das Mitarbeiterwachstum betrachten und daraus den Erfolg ableiten.[17] Diese beiden Ziele können sich mit den vorher genannten wiedersprechen, so mag z.B. Mitarbeiterwachstum für die Gesellschaft wichtig sein, jedoch muss es nicht unbedingt auf Profitabilität hinweisen.[18] Trotzdem werden zum einen das Umsatz- und zum anderen das Beschäftigungswachstum in der Praxis meist als Maß für Erfolg und Wachstum genommen.[19] Denn zwar lässt sich aus der Beschäftigungsentwicklung nicht direkt auf das betriebswirtschaftliche Wohlergehen schließen, jedoch werden Neueinstellungen meist nur getätigt wenn eine positive Entwicklung von Umsatz und Gewinn erwartet werden.[20] Diese Korrelation wird auch von BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998) bestätigt.[21] Und der Umsatz lässt sich deshalb als guter Indikator sehen da er in den meisten wichtigen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen (Umsatzrendite, Break-Even-Berechnung, Cash-Flow, etc.) enthalten und leichter als diese zu ermitteln ist.[22]

[...]


[1] Vgl. IFM BONN (2010)

[2] Als „Gründungen aus der Not“ werden die Gründungen bezeichnet die vorrangig aufgrund von mangelnden Erwerbsalternativen getätigt werden. Diese sind positiv mit der Arbeitslosigkeit korreliert (vgl. GOTTSCHALK (2008) S.6)

[3] Als „Chancen-Gründungen“ werden die Gründungen bezeichnet bei der die Realisierung einer Geschäftsidee im Vordergrund steht. Diese werden eher in wirtschaftlich stabilen Zeiten umgesetzt.

[4] Vgl. GOTTSCHALK et al (2008), S.1 ff.

BUNDESMINISTERIUM FÜR WIRTSCHAFT UND TECHNOLOGIE (2010a).

[5] Vgl. BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998) S. 301.

[6] Vgl. BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998) S. 306.

[7] Vgl. GOTTSCHALK et al (2008), S.7.

[8] Vgl. GOTTSCHALK et al (2008), S.7.

[9] Vgl. BROCKHAUS S. 505.

[10] Vgl. BROCKHAUS S. 505.

[11] Siehe Klassifikation der Wirtschafszweige im Anhang.

[12] Vgl. JAKOBSEN (2006) S. 37.

[13] Vgl. JAKOBSEN (2006) S. 37.

[14] Vgl. WOYWODE (2004) S. 24.

[15] Vgl. BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998), S. 91f , GOTTSCHALK et al (2008), S. 38.

[16] Vgl. BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998), S. 91f

WERNER (2000) S. 54.

[17] Vgl. BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998), S. 92.

[18] Vgl. MARKMAN/GARTNER (2002).

[19] Vgl. PREISENDÖRFER (2002) S. 56; BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998),S.106ff.

[20] Vgl. WERNER (2000) S. 55.

[21] Vgl. BRÜDERL/PREISENDÖRFER/ZIEGLER (1998),S. 104.

[22] Vgl. JAKOBSEN (2006), S. 40, PREISENDÖRFER (2002), S. 56, WERNER (2000), S. 55.

Ende der Leseprobe aus 33 Seiten

Details

Titel
Einflussfaktoren auf Erfolg und Wachstum von jungen Unternehmen im Bereich Industrie
Hochschule
Universität Hohenheim
Veranstaltung
Seminar „Erfolg und Wachstum von Unternehmensgründungen und jungen Unternehmen“
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
33
Katalognummer
V148919
ISBN (eBook)
9783640603176
ISBN (Buch)
9783640603381
Dateigröße
904 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Unternehmensgründung, Industrie, Entrepreneurship, Erfolg, Wachstum, Wachstumsfaktoren, Einflussfaktoren, Unternehmen, Gründung, Erfolgsfaktoren
Arbeit zitieren
Benjamin Thurner (Autor:in), 2010, Einflussfaktoren auf Erfolg und Wachstum von jungen Unternehmen im Bereich Industrie, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148919

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