Life-Cycle-Cost in der Beschaffung und Logistik

Seminararbeit über Produktlebenszykluskosten


Seminararbeit, 2009

23 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Tabellenverzeichnis

1 Einführung
1.1 Problemstellung
1.2 Zielsetzung

2 Erläuterung des Begriffs Life-Cycle-Costing und die Abgrenzung zum Total Cost of Ownership

3 Das Life-Cycle-Costing im Unternehmen
3.1 Vor- und Nachteile für Anbieter und Käufer
3.2 Kostenbestandteile im Nutzungszeitraum eines Investitionsgutes
3.3 Gegenüberstellung der bestehenden Ansätze
3.4 Berechnungsmodell am Beispiel des VDMA-Einheitsblatt 34160

4 Beispiele der Beschaffung von Investitionsgütern unter Anwendung von Life­Cycle-Costing
4.1 Die günstigste Energiesparlampe in der 11 Watt-Klasse
4.2 Autos der Kompaktklasse im Berechnungsmodel
4.3 Wirtschaftlichkeitsberechnung von Flachbildschirmen im Format 19 Zoll Widescreen

5 Fazit und Ausblick

6 Literatur- und Quellenverzeichnis

7 Eidesstattliche Erklärung

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Der sprichwörtliche Eisberg der Kosten bei der Investitionsgüterbeschaffung

Abbildung 2: Grundidee bei LCC-Betrachtungen

Abbildung 3: Vor- und Nachteile aus Anbieter- und Nutzersicht

Abbildung 4: Bestandteile der Lebenszykluskosten

Abbildung 5: Phasenmodell VDMA-Einheitsdatenblatt 34160

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Gegenüberstellung der LCC-Berechnungsansätze

Tabelle 2: Vergleich zwischen zwei Energiesparlampen und einer Standartglühlampe

Tabelle 3: Gegenüberstellung dreier Kompaktklasse Wagen

Tabelle 4: Vergleich dreier Flachbildschirme

1 Einführung

1.1 Problemstellung

Die Weltwirtschaftskrise 2009 zwingt die ganze Welt in die Knie. Nicht nur kleine Firmen verschwinden vom Markt, auch die ganz Großen bleiben nicht verschont. Sparen ist angesagt. Sparen heißt meistens: weniger Geld ausgeben und dadurch auch weniger Produkte kaufen. Doch wenn nun etwas gekauft werden muss, weil es dringend benö­tigt wird, welches Produkt erfüllt die Anforderungen am besten? Welches Produkt ist am sparsamsten und somit am günstigsten?

Um diese Fragen beantworten zu können, bedarf es eines Berechnungssystems, dass nach Möglichkeit alle Kosten im Zeitraum der Benutzung betrachtet, die am Investiti­onsgut anfallen. Also nicht nur die Anschaffungskosten, sondern auch die Folge- und Entsorgungskosten, um nur einige wenige zu nennen. Hier kommt das so genannte Life-Cycle-Costing mit seinen Berechnungsmodellen zum Einsatz.

1.2 Zielsetzung

Ziel dieser Seminararbeit ist es, dem Leser aufzuzeigen, dass es bei der Produktbe­schaffung und in der Logistik nicht nur den Anschaffungspreis zu berücksichtigen gilt. Es soll verdeutlicht werden, dass sich ein höherer Anschaffungspreis durchaus rechtfer­tigen lässt, wenn sich durch eine im Vorfeld durchgeführte Life-Cycle-Costing Berech­nung heraus gestellt hat, dass die Gesamtkosten eines Produktes mit höheren Anschaf­fungskosten niedriger sind als die Gesamtkosten eines vermeidlich günstigeren Produk­tes. Zudem soll ein Überblick gegeben werden, welche Bestandteile im Life-Cycle­Costing wichtig sind und wann die Anwendung Sinn macht.

Des Weiteren wird das Prognosemodell für die Lebenszykluskosten von Maschinen und Anlagen (VDMA-Einheitsblatt 34160) betrachtet und erläutert. Durch anschließende Praxisbeispiele wird dann die sinnvolle Anwendung des Life-Cycle-Costing demonstriert und vorgerechnet. Schlussendlich wird ein zusammenfassendes Fazit Ausblick auf die Zukunft des Life-Cycle-Costing geben.

2 Erläuterung des Begriffs Life-Cycle-Costing und die Abgrenzung zum Total Cost of Ownership

Die Grundidee von Life-Cycle-Costing (zu deutsch: (Produkt)Lebenszykluskosten, abgekürzt mit LCC) ist nicht nur die unmittelbaren Kosten die mit dem Erwerb eines In­vestitionsgutes anfallen, sondern auch die Kosten für den Betrieb, die Wartung, die In­standhaltung und auch die Entsorgung zu berücksichtigen. Meist sind es noch deutlich mehr Punkte die beachtet werden müssen, wie in Abbildung 1 ersichtlich ist.

Beispiele aus dem täglichen Leben zeigen, dass schon lange unbewusst mehr oder weniger qualitativ hochwertige Entscheidungen auf Basis dieser Überlegungen getrof­fen werden. Ein gutes Beispiel ist der Siegeszug des Diesel-Pkws. Die Käufer haben hier die Vermutung, dass der höhere Preis beim Kauf sich über einen geringeren Kraft­stoffverbrauch und einer höheren Lebensdauer rechnet.[1]

Im industriellen Umfeld wird ähnlich gehandelt. Die Zielset-zung des Einkäufers ist es, Investitionsgüter zu finden, die über einen klar definierten Zeitraum die geringsten Kos-ten verursachen. Der Einfluss einzelner Faktoren ist je nach Anwendung und Branche sehr unterschiedlich. So spielen Entsorgungskosten bei ge¬fahrstoffhaltigen Produkten wie zum Beispiel bei Kühlge¬räten eine wesentlich größere Rolle als bei den Produkten, die durch metallisches Ein¬schmelzen recycelt werden.

Abbildung 1: Der sprichwörtliche Eisberg der Kosten bei der Investitionsgüterbeschaffung

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Ehrlenspiel, K; Kiewert, A.; Lindenmann, U.: Beeinflussung der Lebenslaufkosten, Berlin/Heidelberg 2006, S. 120

Die Abbildung 2 stellt anschaulich den Zusammenhang zwischen den Beschaffungskos­ten, Instandhaltungskosten und den Betriebskosten eines Investitionsgutes dar. Dies könnte zum Beispiel eine CNC-Fräse sein.

Abbildung 2: Grundidee bei LCC-Betrachtungen

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Bünting, F.: Lebenszykluskosten optimieren, Wiesbaden 2009, S.36

Für eine Berechnung der Lebenszykluskosten müssen folgende Punkte klar definiert werden:[2]

- Die Aufgabenstellung
- Die Spezifikationen
- Der Betrachtungszeitraum
- Der Output / Die Leistung.

Dies ist wichtig, damit Güter verglichen werden können. Als Beispiel sei hier der Ver­gleich zwischen einem Ford Fiesta und einem Audi A5 als Firmenwagen genannt. Beide könnten in Frage kommen, doch wenn im Vorfeld nicht festgelegt wurde, welche Stre­cken im Jahr zurück gelegt werden sollen und wie lange die geplante Nutzungsdauer ist, kann eine sinnvolle Entscheidung nicht getroffen werden.

Nun stößt man in der Fachliteratur in Zusammenhang mit LCC auch immer auf den Be­griff „Total Cost of Ownership“ (TCO). Dies ist im Prinzip das Gleiche, obwohl geringfü­gige Unterschiede bestehen. Um hier keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, richtet sich der Autor nach der Definition von Bünting:

„Der TCO-Begriff kommt aus der Computerindustrie, während der LCC-Begriff eher aus der Investitionsgüterindustrie stammt. In der Fachliteratur werden die Begriffe meist sy­nonym benutzt, jedoch gibt es auch einige Autoren, die LCC als Untermenge des TCO- Ansatzes sehen. Nüchtern betrachtet gibt es nur marginale Unterschiede zwischen den beiden Definitionen.“[3]

Aus diesem Grund wird in dieser Arbeit das TCO dem LCC gleichgesetzt, allerdings wird nur der Begriff LCC verwendet.

3 Das Life-Cycle-Costing im Unternehmen

Dieses Kapitel befasst sich mit LCC in Unternehmen. Es werden nicht nur unterschied­liche Kostenbestandteile und der Nutzen, sondern auch unterschiedliche Ansätze beim LCC betrachtet. Weiterhin wird ein kurzer Einblick in das VDMA-Einheitsdatenblatt 34160 und dessen Methode gegeben.

3.1 Vor- und Nachteile für Anbieter und Käufer

„Dem Nutzen von LCC/TCO steht sowohl einmaliger Initialisierungs- als auch laufender Pflegeaufwand gegenüber. So muss der Anlagennutzer Betriebsdatentransparenz schaffen und verdichtete sowie detaillierte Controllingdaten auswerten und an den Lie­feranten weiterleiten. Hierzu muss ein geeignetes Berichtssystem aufgebaut werden.“[4]

Wie von Schweiger beschrieben, gibt es nicht nur Vorteile im Life-Cycle-Costing, son­dern auch Nachteile. Einer der größten ist wohl die Tatsache, dass bei der Einführung von Life-Cycle-Costing zum Teil immense Anstrengungen notwendig sind, die richtigen und vor allem aussagekräftigen Zahlen zu finden, vom Einkaufspreis einmal abgese­hen. Eine übersichtliche aber nicht vollständige Gegenüberstellung ist auf der nächsten Seite in Abbildung 3 zu sehen. In ihr stehen auf der linken Seite die Vor- und auf der rechten Seite die Nachteile, nach Anbieter und Nutzer unterteilt. Zu erkennen ist, dass die Vorteile überwiegen. Wenn dies nicht so wäre, würden das LCC und seine Anwen­dung in der Wirtschaft nachvollziehbarerweise keinen Sinn machen!

[...]


[1] Vgl. Schweiger S. (Hrsg.); Bünting, F.: Lebenszykluskosten optimieren, Wiesbaden 2009, S.36

[2] Vgl. Schweiger S. (Hrsg.); Bünting, F.: Lebenszykluskosten optimieren, Wiesbaden 2009, S.37

[3] Bünting, F.: Lebenszykluskosten optimieren, Wiesbaden 2009, S.38

[4] Schweiger S.: Lebenszykluskosten optimieren, Wiesbaden 2009, S.28

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Life-Cycle-Cost in der Beschaffung und Logistik
Untertitel
Seminararbeit über Produktlebenszykluskosten
Hochschule
Hochschule Heilbronn; Künzelsau
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
23
Katalognummer
V148324
ISBN (eBook)
9783640591237
ISBN (Buch)
9783640591459
Dateigröße
1351 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Life-Cycle-Costing, Lebenszykluskosten
Arbeit zitieren
Heiko Henn (Autor:in), 2009, Life-Cycle-Cost in der Beschaffung und Logistik, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148324

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Life-Cycle-Cost in der  Beschaffung und Logistik



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden