Zündkerzenwechsel und Diagnose (Unterweisung Kfz-Mechatroniker / -in)


Unterweisung / Unterweisungsentwurf, 2008

12 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Analyse der Situation

2. Lernziele fur Tobias

3. Ausbildungseinheit, Fertigkeiten und Kenntnisse → Deckblatt
3.1 4 Stufen Methode + Arbeitszergliederung
3.2 Padagogische Begrundung unter Berucksichtigung des Alters

4. Lernhilfen fur Tobias

1. Analyse der Situation

Tobias Verhalten hat sich verandert! Er ist unmotiviert, meckert herum und hat standig eine andere Meinung. AuBerdem sind ihm einfachste Arbeitsablaufe nicht mehr prasent. Grand genug, fur mich als Ausbilder aktiv zu werden. Ich habe nicht den Eindruck das Tobias uberfordert ist. Er hat einen guten Schulabschluss und ist handwerklich sehr geschickt. Meine Erwartungshaltung an ihn war auch nie ubermaBig hoch, eher dem Ausbildungsstand entsprechend , so das ich ihn zu keinem Zeitpunkt unter Druck gesetzt habe. Tobias hat sich wahrend der Probezeit und auch in den folgenden Monaten sehr bemuht und die an ihn gestellten Aufgaben und Anforderungen erfullt. Von einer Unterforderung zu sprechen ware allerdings stark uberzogen. Bisher stufe ich den Ausbildungsverlauf als normal ein. Grande kann es naturlich viele geben (neuer Freundeskreis, Familiare Probleme etc.) Ich denke aber, das die derzeitigen „Schwierigkeiten“ altersbedingt zustande kommen. Tobias ist 17 Jahre alt und in der Pubertat bzw. Nachpubertaren Phase (Adoleszensphase). Der Ubergang der Kindheit zum Erwachsenen wird in der Hauptsache durch hormonelle Einwirkung bestimmt. Dies bewirkt neben den korperlichen auch psychische Veranderungen. Solange die entwicklungsbedingte Umstellung des Korpers nicht abgeschlossen ist zeigt dich die psychische Anfalligkeit wir folgt:

- Lustlosigkeit
- Unsicherheitsgefuhle
- Konzentrationsschwache
- Schlechtere Arbeitsleistung
- Unausgeglichenem Verhalten und Empfindlichkeit

Tobias ist zwar im Moment ein wenig „Verhaltensauffallig“, hier aber von einem gestorten Verhalten zu sprechen ware deutlich ubertrieben. In meiner Funktion als Ausbilder bewahre ich Ruhe und stehe ihm unterstutzend zur Seite. Ich erkenne sein derzeitiges Verhalten als entwicklungsbedingt an und gebe ihm zu verstehe , dass ich bereit bin ihm zuzuhoren.

2. Lernziele fur Tobias

Naturlich ist mir sehr daran gelegen das gemeinsame Ausbildungsziel „das Bestehen der Gesellenprufung“ zu erreichen. Um dort hinzukommen mochte ich Tobias nicht nur das benotigte Fachwissen vermitteln, sondern ihn genauso intensiv charakterlich fordern. Er soil Kritikfahigkeit erlernen und ein „Teamplayer“ werden. Ich sehe es als besonders wichtig an fur Tobias ein angenehmes Umfeld zu schaffen, damit er beim „Lernen“ nicht blockiert ist. Naturlich werde ich Tobias wieder motivieren, er meckert standig rum - das soll sich andern und seine unkoordinierte Arbeitsweise ist auch kein unlosbares Problem, er ist ja schlieBlich nicht dumm. Neben den Personlichen gibt es auch eine Reihe von fachlichen Lernzielen. Hier geht es um ubergeordnete Bildungsinhalte. Tobias soll sich in der Welt des Kfz - Mechatronikers zurechtfinden. Es wird also lediglich eine Richtung angegeben. Ein Groblernziel ware z.B. „Tobias soll Wartungsarbeiten selbststandig durchfuhren konnen“. Hier werden kleinere inhaltliche Bereiche der Ausbildung genannt. Feinlernziele sind eindeutig formuliert und geben das Endverhalten an. Fur Tobias bedeutet das, er soll selbststandig einen Zundkerzenwechsel durchfuhren + verschiedenen Zundkerzenbilder erklaren konnen. Um diese Lernziele umzusetzen sind verschiedene Fahigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse erforderlich. Psychomotorische Lernziele → Tobias kann die Handgriffe zum Erneuern der Zundkerze ausfuhren und ist in der Lage ordnungsgemaB mit dem Werkzeug umzugehen. Hier geht es um die praktischen Fertigkeiten. Kognitive Lernziele → Er kann die einzelnen Arbeitsschritte erklaren und ist sich daruber im klaren welche SicherheitsmaBnahmen einzuhalten sind. AuBerdem kann Tobias mogliche Ursachen fur schadhafte Zundkerzenbilder erkennen. Affektive Lernziele → Punktlichkeit, selbststandiges und gewissenhaftes Arbeiten. D.h. Tobias weiB zwar uber den Arbeitsschutz bescheid, doch halt er sich auch dran? Hier geht es um die Einhaltung bestehender Vorschriften. Nicht bei eingeschalteter Zundung an der Zundanlage arbeiten. Sozial kommunikative Lernziele → Hier geht es um das soziale Miteinander. Die unausgeglichene Art von Tobias, schlagt irgendwann auf unser Betriebsklima - hier greife ich ein und gebe Hilfestellung.

3. Ausbildungseinheit, Fertigkeiten und Kenntnisse → Deckblatt

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

3.1 4 Stufen Methode + Arbeitszergliederung

Vorbereiten und Motivieren Anfang der Woche habe ich bereits das Ziel unserer heutigen Unterweisung erläutert. Ich konnte den Werkstattbetrieb entsprechend planen und organisieren und Tobias hatte ebenfalls genügend Zeit sich vorzubereiten. Der Freitagvormittag bietet sich an, da es erfahrungsgemäß ein ruhiger Tag ist. Außerdem findet die Unterweisung in einer ruhigen Ecke im Werkstattbereich statt. So sind die Voraussetzungen optimal und wir können uns beide voll und ganz dem Lernziel widmen. Zu Beginn der Unterweisung gehe ich darauf ein das in der Werks tatt keine Halsketten, Armbänder, Uhren und Ringe zu tragen sind, außerdem weise ich Tobias auf den Arbeitsschutz, bezüglich der Unterweisung hin. Bei Arbeiten an der Zündanlage ist grundsätzlich immer die Zündung auszuschalten. Müssen wir an einem heißen Motor arbeiten ist Vorsicht geboten uns es sind Handschuhe zu tragen! Um Tobias zu motivieren, verdeutliche ich noch einmal die Wichtigkeit unserer Arbeit. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Zwischenprüfung. Selbstständiges Planen, Durchführen und Kontrollieren sind Prüfungsbestandteil und Arbeitsalltag. Beim Zündkerzenwechsel kommt es auf gewissenhaftes Arbeiten an und bei der Beurteilung der Zündkerzen auf Fachwissen! Hierbei bekommt man nämlich schnell einen Überblick über den „Gesundheitszustand“ des Motors. Für Tobias sicherlich nicht uninteressant, da er jetzt bald mit dem Führerschein fertig ist und einen Gebrauchtwagen kaufen möchte. Das Kundenfahrzeug steht bereits in der Werkstatt und Tobias soll eigenständig sämtliche Arbeitsmittel zusammenstellen. Diese Aufgabe dürfte kein Problem sein, da er sich gut in der Werkstatt „eingelebt“ hat. Ich kontrolliere gemeinsam mit Tobias alle Werkzeuge, Materialien, Sicherheitskleidung etc. und ergänze wenn nötig, bzw. lobe ihn wenn alles vorhanden ist.

Vormachen und Erklären Ich beginne mit der Arbeit und achte darauf dass Tobiasjeden Arbeitsschritt sehen kann. Ich erkläre ihm „was“ und natürlich „warum“ ich es so und nicht anders mache. Ich halte ständig Blickkontakt und merke sofort wenn etwas unklar oder er abgelenkt ist. Fragen soll Tobias ruhig sofort stellen. Ich stelle selber auch ein paar Zwischenfragen und kontrolliere ob Tobias aufmerksam ist und beziehe ihn gleichzeitig mit ein. Bei entstehenden Problemen unterbreche ich den jeweiligen Arbeitsschritt und erkläre ihm die offenen Fragen. Erst wenn alle Unklarheiten beseitigt sind, setze ich die Arbeit fort. Nach dem herausdrehen der Zündkerze, erläutere ich ihm das Zündkerzenbild. Zu diesem Zweck habe ich Anfang der Woche ein paar alte, „verschlissene Zündkerzen“ aufbewahrt, welche nun als Anschauungsmaterial dienen. Anhand dieser Kerzen kann ich Tobias genau erklären was zu beachten ist und worauf es ankommt. Außerdem berichte ich aus meiner Erfahrung, welche Probleme auftreten können und wie diese zu lösen sind. Sollte Tobias jetzt noch Fragen haben, beantworte ich diese.

Nachmachen und Erklären Nun ist Tobias an der Reihe. Nachdem er auf Arbeitsschutz und Sicherheitsmaßnahmen eingegangen ist, schaue ich seiner Arbeit zu und lasse mir jeden Schritt erklären. Hier bekommt Tobias meine volle Aufmerksamkeit. Er soll genau erklären warum er es so und nicht anders macht. Auf kleine Fehler, bzw. umständliche Handgriffe gehe ich erst einmal nicht ein, das können wir später bei der ersten gemeinsamen Auswertung machen. Bei groben Verstößen, insbesondere die seiner Gesundheit schaden könnten, greife ich selbstverständlich sofort ein. Abschließend bewerten wir gemeinsam seine Arbeit, sprechen über eventuell aufgetretene Schwierigkeiten und wie diese zu vermeiden bzw. zu lösen sind. Natürlich lobe ich ihn an dieser Stelle.

[...]

Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Zündkerzenwechsel und Diagnose (Unterweisung Kfz-Mechatroniker / -in)
Note
2
Autor
Jahr
2008
Seiten
12
Katalognummer
V148118
ISBN (eBook)
9783640628162
ISBN (Buch)
9783640628506
Dateigröße
443 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zündkerzenwechsel, Diagnose, Kfz-Mechatroniker
Arbeit zitieren
Thomas Baginski (Autor:in), 2008, Zündkerzenwechsel und Diagnose (Unterweisung Kfz-Mechatroniker / -in), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/148118

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