Kochkunst als touristische Attraktion


Hausarbeit, 2002

23 Seiten, Note: 2


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Tourismus in Deutschland

2. Die Entwicklung des Kulturtourismus

3. Kulturtourismus - eine Begriffsbestimmung

4. Kochkunst als touristische Attraktion

5. Deutschland kulinarisch
5.1 Kernprodukt
5.2 Preispolitik
5.3 Distributionspolitik
5.4 Kommunikationspolitik

6. Weintourismus
6.1 Definition Weinstrasse
6.2 Vorraussetzungen für Weinstrassen
6.3 Die Entstehung der Weinstrasse

7. Tourismus an der Weinstrasse

8. Das touristische Angebot

9. Die Zielgruppenansprache

10. Zusammenfassung

Literaturverzeichnis

1 Tourismus in Deutschland

Die Wachstumsphase des Tourismus scheint seit einigen Jahren unaufhörlich zu expandieren und wird seinen Trend auch in Zukunft fortsetzen. Nach wie vor ist der Tourismus in Deutschland ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Er stellt neben dem Handel den wichtigsten Dienstleistungssektor in der Bundesrepublik dar. Die Zahl der Reisenden übersteigt schon seit langem die der Daheimgebliebenen. Bereits über 70 Prozent der Deutschen verbringen Ihren Urlaub nicht am eigenen Wohnort. Die Haupturlaubssehnsüchte sind immer noch Sonne, See und Strand. So gehört Deutschland auch zu den Top Outgoing Ländern der Welt. Ihren Urlaub im Ausland verbringen 75 Prozent. Dieses Potential wird auch weiterhin bestehen und sich sogar noch ausweiten.[1]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: Gruner + Jahr Marktanalyse

eigene Darstellung

Als positiv ist auch die Entwicklung des Deutschland-Incoming in den letzten Jahren zu sehen. Die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste in Deutschland lag 1999 nach Angaben des statistischen Bundesamtes bei 35,7 Millionen. Dies entspricht einem Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zu 1998.[2] Doch trotz allem muss sich der Tourismus in der Bundesrepublik einem Strukturwandel unterziehen. Die zunehmende Zahl der Fernreisen und der Preisverfall im Flugverkehr bringen die inländischen Destinationen in eine globale Konkurrenz, zu dem zum Teil erheblich billigeren europäischen und außereuropäischen Zielen. Der Anteil der Urlauber, die im eigenen Land auf der Suche nach Erholung und Entspannung sind, verläuft reziprok zum Auslandstourismus. Nur etwa 30 Prozent der Deutschen verbringen Ihren Haupturlaub im eigenen Land. Trotzdem sehen sich die Meisten als Deutschlandurlauber. Grund dafür ist der immer beliebter werdende Kurzurlaub. Heutzutage ist der Tourismus wesentlich vielseitiger geworden. Neben dem Haupturlaub im Sommer zeichnet sich ein Trend zu zusätzlichen Kurzreisen im verbleibenden Saisonverlauf des Jahres ab. Eine zunehmende Erlebnis- und Genussgesellschaft und zunehmende Konsumentenwünsche verlangen nach mehr Abwechslung. Hier stellt sich besonders der Freizeitsektor in den Vordergrund. Hervorzuheben ist die Entwicklung in den Segmenten Kulturtourismus und Eventreisen. Innerhalb des deutschen Marktes nimmt der Kultururlaub eine immer bedeutendere Rolle ein. So ergab eine Umfrage folgende Reihenfolge bei den Reisearten:

Ausruhurlaub, Aktivitäten und Erlebnischarakter des Urlaubes, Sun & Beach, Verwandten- und Bekanntenbesuch und an fünfter Stelle der Kultururlaub[3].

Das Erleben von Natur und Landschaft, verbunden mit Kultur wird für den Urlaub immer wichtiger. In den folgenden Kapiteln soll der Schwerpunkt auf den Kulturtourismus, anhand eines Beispieles, gelegt werden.

2 Die Entwicklung des Kulturtourismus

Es gibt also eine Vielzahl von Ausprägungen im Tourismus. Somit stellt auch der Kulturtourismus einen Teilmarkt des gesamten Reisemarktes dar. Claude Caspar z.B. unterteilt die Tourismusarten nach Reisemotiven. Demnach gibt es Geschäftsreisen (Kongresstourismus, Seminartourismus, Messetourismus) und den Freizeittourismus (Sporttourismus, Erholungstourismus, Gesellschaftsorientierten-, Wirtschaftsorientierten- und Politikorientierten Tourismus und schließlich auch den Kulturorientierten Tourismus)[4].

Bevor der Begriff Kulturtourismus hier dargestellt werden soll, stellt sich die Frage, wie es zu diesem Trend kam. Wie alle wirtschaftlichen Aspekte kann man auch hier in Angebot und Nachfrage differenzieren. Zum Einen gibt es die verstärkte Nachfrage innerhalb der Gesellschaft nach Kultur und zum Anderen versuchen sich Fremdenverkehrsregionen auf eigene Kultur und Traditionen zurückzubesinnen und diese anzubieten. Die Ursprünge des Kulturtourismus in Deutschland liegen unter anderem in der politischen Änderung der deutschen Geschichte Ende der achtziger Jahre[5]. Die jahrzehntelange Trennung der beiden deutschen Staaten, hinterlies auch in den Köpfen einige Wissenslücken im Bezug auf die deutsche Kultur. Dieses Defizit an Wissen sollte gestillt werden und löste eine Reisewelle auf beiden Seiten aus. In der heutigen Gesellschaft ist, wie bereits erwähnt, ein Bedeutungszuwachs des Freizeitbereiches gegenüber der Arbeitszeit festzustellen. Der Faktor Arbeit steht trotz der arbeitsmarktpolitischen Situation, nicht unbedingt an erster Stelle, sondern Erleben und Genießen gehören heute zur Lebensqualität der Menschen. Diese Entwicklung wird vor allem gefördert durch die Verfügbarkeit von mehr Zeit, Geld, Bildung und Wohlstand, die man in diesem Umfang nie zuvor genoss. Aber auch die Nachfrage nach „der guten alten Zeit“[6] sowie eine Art Heimweh und Sehnsucht, wird sich zu Eigen gemacht. Heute, in jener Zeit in der sich alles so schnell entwickelt, in einer anonymen Gesellschaft, versucht man sich in Nostalgie zu versetzen. Ein Beispiel dafür sind die sogenannten „Ritterspiele“ die es fast in jeder ländlichen Region gibt.

Natürlich sei auch erwähnt, dass der Kulturtourismus der Bundesrepublik durch internationale Verbände und Organisationen gefördert wird. So ernennt die UNESCO Regionen und Denkmäler zum „Kulturerben“, in Deutschland gibt es 24 solcher „Erben“, um auf die Einmaligkeit dieser Denkmäler und Stätten aufmerksam zu machen. Auch die EU fördert den Tourismus durch finanzielle Mittel und unterstützt einzelne Projekte. So flossen bereits im Jahr 1991 250000 Euro zur Unterstützung der Kultur in die Bundesrepublik Deutschland.[7]

3 Kulturtourismus- eine Begriffsbestimmung

Kulturtourismus ist ein sehr weit gefächerter Begriff. In der Literatur findet man deshalb eine Vielzahl von Definitionen. Eine allgemein Gültige (von Becker) sei hier genannt:“ Kulturtourismus nutzt Bauten, Relikte und Bräuche in der Landschaft, in Orten und Gebäuden, um dem Besucher die Kultur-, Sozial- und Wirtschaftsentwicklung des jeweiligen Gebietes durch Pauschalangebote, Führungen, Besichtigungsmöglichkeiten und spezifisches Informationsmaterial nahezubringen. Auch kulturelle Veranstaltungen dienen häufig dem Kulturtourismus.“[8]

Zum Kulturtourismus gehören somit alle Reisen deren Motive schwerpunktmäßig kultureller Aktivitäten zugrunde liegen. Wann man von „kulturell“ sprechen kann, sei wohl eine subjektive Einstellung. Während der Eine zum Oktoberfest nach München fährt und dies als kulturelles Ereignis ansieht, nimmt der Andere eine Reise entlang der „Strasse der Romanik“ als Kulturreise war. Somit sind also alle Aktivitäten als „kulturell“ zu sehen, die der Reisende als solches empfindet. Kulturtourismus ist demnach eine Angebotsform des Tourismus, die versucht dem Urlauber die vorhandene Kultur einer Region oder eines Gebietes zu vermitteln. Becker weißt explizit darauf hin, dass der Kulturtourismus auch in Verbindung mit anderen Tourismusarten auftreten kann. Gemeint sind touristische Inszenierungen, die speziell mit Kulturtourismus zu tun haben. Als Ausprägungen des Kulturtourismus sind die Städtereisen, Studienreisen, Bildungsreisen, Sprachreisen oder auch der Thementourismus zu nennen. Gerade der Thementourismus entwickelt sich seit Jahren in sehr unterschiedlichen Varianten neu. Themenreisen zeichnen sich durch thematische Geschlossenheit aus, wobei die Kultur und die Herkunft der Themen sehr unterschiedlich sein kann. So gehören auch Lebensweisen, Sitten, Gebräuche, Festivals, Personalisierungstrategien wie das „Luther Jahr“ und Speisen und Getränke zu den Elementen eines Kulturthemas einer Region. Was das Angebotsvolumen betrifft, gehört Deutschland zu den führenden Ländern. Weltweit nimmt Deutschland in der Vielfalt von kulturtouristischen Angeboten, hinter Österreich, den zweiten Platz ein. Nachfolgendes Bild zeigt die vergleichende Einordnung Deutschlands. Trotz der zweiten Position kann man mit 79 % von einer Marktdominanz sprechen.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.sbg.ac.at./ipk/medoek/tourismus/touris4.htm

eigene Darstellung

4 Kochkunst als touristische Attraktion

Ziel dieser Arbeit soll es sein, anhand der Beispiele DZT „Deutschland kulinarisch“ und das Konzept des Weintourismus im Saale Unstrut Gebiet, die touristische Bedeutung von Kochkunst ( Ess- und Trinkkultur) für eine Region herauszuarbeiten. Außerdem soll das Zusammenspiel kultureller Ressourcen mit Spezialitäten einer Region für den deutschen Kulturtourismus als Wachstumsbranche gezeigt werden.

[...]


[1] Quelle: WTO (World Tourism Organization) Tourismusvision 2020, Juni 1998

[2] Quelle: www.statistik-bund.de/download/tour/st_tour.doc

[3] ADAC Mitgliederbefragung 1998 in ADAC (Hrsg.): Deutschland Tourismus- innovativ die Zukunft gestalten, München 1999, S.12

[4] Vgl. Caspar, C.: Die Tourismuslehre im Grundriss, Bern 1991, S.18 ff

[5] Vgl. Dreyer, A.: Kulturtourismus, München 2000, S.16

[6] Lindstädt, B. Kulturtourismus als Vermarktungschance für ländliche Fremdenverkehrsregionen, Materialien zur Fremdenverkehrsgeographie, 1994, S. 17

7 Vgl. Bundesministerium für Wirtschaft; ADAC (1991): Europäisches Jahr des Tourismus 1991, München 1991

8 Becker, C.: Kulturtourismus – Eine Einführung. – in: Kulturtourismus in Europa: Wachstum ohne Grenzen?, 1993, Trier, S. 8

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Kochkunst als touristische Attraktion
Hochschule
Hochschule Harz - Hochschule für angewandte Wissenschaften (FH)
Veranstaltung
Marketing im Tourismus
Note
2
Autor
Jahr
2002
Seiten
23
Katalognummer
V14797
ISBN (eBook)
9783638201049
ISBN (Buch)
9783638643627
Dateigröße
556 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kochkunst, Attraktion, Marketing, Tourismus
Arbeit zitieren
Alexander Pachmann (Autor:in), 2002, Kochkunst als touristische Attraktion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14797

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