Systemische Supervision


Seminararbeit, 2010

16 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Gliederung

1. Vorwort

2. Systemische Supervision
2.1. Definition
2.2. Rückblick
2.3. Aufgaben und Ziele von Supervision
2.4. Zielgruppen

3. Methoden und Interventionsformen
3.1. Interventionsformen
3.2. Die Rollen in der Supervision
3.2.1. Der Supervisor
3.2.2. Der Supervisand
3.2.3. Der Auftraggeber
3.3. Formen der Supervision
3.3.1. Einzelsupervision
3.3.2. Gruppensupervision
3.3.3. Teamsupervision
3.3.4. Fallsupervision
3.3.5. Lehrsupervision
3.3.6. Balintgruppen
3.3.7. Organisationsberatung
3.4. Design einer systemischen personenorientierten Beratung

4. Organisationssoziologie und Psychologie

5. Supervision und Coaching

6. Resümee

7. Quellenangabe

1. VORWORT

„Überall dort, wo sich Menschen in einer organisierten Form zusammenfinden und miteinander arbeiten, kann eszu Spannungen und Konflikten kommen. Diese können psychische Folgen für den Einzelnen und negativeAuswirkungen auf das Arbeitsergebnis haben. Aufgrund dessen wird Supervision in der Wirtschaft, im Sozial- undGesundheitswesen, in der Politik und im Sport eingesetzt. Sie dient der psychosozialen Unterstützung, Begleitungund Reflexion von Arbeitsprozessen mit dem Ziel, die Beziehung der Menschen untereinander und bei ihrenTätigkeiten zu verbessern“(Belardi 2002, S. 2).

Die vorliegende Hausarbeit handelt von Supervision mit systemischem Ansatz oder anders ausgedrückt um personenorientierte Beratung in Organisationen. Wobei sich das Hauptinteresse auf die Aufgabenfelder und Methodik bezieht. Zu Beginn wird die Supervision definiert. Im weiteren Verlauf wird auf die Geschichte der Supervision eingegangen. Mit der Erläuterung der Ziele, Aufgaben und Funktionen wird diese Arbeit fortgesetzt. Anschließend werden die verschiedenen Formen wie Einzel-, Team- und Gruppensupervision aufgezeigt. Im darauf folgenden Kapitel wird auf die Rollen und deren Funktionen eingegangen. Daraufhin werde ich eine systemisch personenorientierte Beratung als Beispiel beschreiben. Weiter wird die Organisationssoziologie und Psychologie der Supervision erklärt. Die Unterschiede von Coaching und Supervision werden im Anschluss beschrieben. Abgeschlossen wird die vorliegende Hausarbeit mit einem Resümee.

2. Systemische Supervision

2.1. Definition

Supervision kommt vom lateinischen Begriff „supervidere“. Das heißt übersetzt, etwas zu überblicken oder die Übersicht über etwas zu gewinnen.

Supervision bedeutet heute:

,,[...] grundsätzlich die Beratung aller beruflichen Zusammenhänge, nicht nur derjenigen im Sozial- undGesundheitswesen, aus denen die Supervision hervorgegangen ist"(Belardi 1998, S. 44)

Eine ausführliche Definition der Supervision liefert Rappe-Giese> ,,Supervision ist eine Institution, deren erste Funktion es ist, die Psychodynamik von professionellen Beziehungen, seien es Beziehungen zwischen Professionellen und ihren Klienten oder Beziehungen zwischen den Professionellen, z.B. Teammitgliedern, zu analysieren. Zweitens hat Supervision die Funktion, die Rollenhaftigkeit dieser Beziehungen zu untersuchen; sie fragt nach den Auswirkungen der Institution, in der Professional und Klient oderProfessional mit Professional zusammenkommen, auf deren Beziehungen. Und drittens vermittelt Supervisionbeide Analyseebenen und klärt das Zusammen- bzw. Gegeneinander wirken von psychischen und institutionellenStrukturen in professionellen Beziehungen.“(1990, S. 4 zit. nach Belardi 1998, S. 44)

Supervision im Sinne von Rappe-Giesecke ist Ende des 19. Jahrhunderts entstanden. In dieser Zeit sind zwei soziale Arbeitsfelder entwickelt worden. Zum einem die Psychoanalyse und zum anderen die Soziale Arbeit. Der Fokus der eben genannten Arbeitsfelder sind die personenbezogenen Dienstleistungen gewesen (vgl. Belardi 2002, S. 18).

Systemische Supervision basiert auf den Prinzipien systemischen Denkens. Theoretische Grundlagen bilden die Kommunikationstheorie1, die Kybernetik2 und die Systemtheorie3.

Sie ist eine Form der Beratung, die Einzelne, Teams, Gruppen und Organisationen bei der Reflexion und Verbesserung ihres privaten, beruflichen oder ehrenamtlichen Handelns begleitet. Supervision ist ein Kommunikationssystem, das sich zu einem zeitlich begrenzten Prozess der Beobachtung zusammenfindet. Dies ermöglicht eine Ergänzung, Erweiterung oder eine neue Ausrichtung. Der Fokus liegt je nach Zielvereinbarung bei der Arbeitspraxis, Rollen- und Beziehungsdynamik zwischen SupervisandIn und Klient/in sowie der Zusammenarbeit im Team bzw. in der Organisation (vgl. Kersting, Heinz J.: Systemische Organisationsentwicklung und Supervision, S.111).

2.2. Rückblick

Die Entstehung der Supervision ist mit der Entwicklung der Sozialarbeit in England und in den USA verknüpft. Im Rahmen der Industrialisierung, ist als Folge der harten Arbeitsbedingungen, das soziale Elend gewachsen. In dieser Zeit entstehen freiwillige Wohlfahrtsangebote, welche mit der Zeit Status in der sozialen Arbeit gewinnen. Im Jahre 1883 werden junge Hochschulabsolventen für soziale Projekte eingesetzt. Diese jungen Akademiker werden von einem Pfarrer, einmal wöchentlich zu einem Gespräch eingeladen. In diesem „Vieraugen“- Gespräch werden sozialpädagogische Fragen ausgesprochen und Erfahrungen reflektiert.

Später entwickelt sich diese Form der „Ehrenamtlichen Supervision“ in den USA weiter zur „Vorgesetzten Supervision“.

Zunächst findet Supervision als Praxisanleitung durch einen Vorgesetzten statt. Dabei handelt es sich meist um freiwillige SozialhelferInnen, die von SozialarbeiterInnen beraten werden. Supervision dient den Vorgesetzten dazu, professionelles Handeln in deren Sinne durchzusprechen und zu bestimmtem Verhalten anzuleiten (vgl.: Belardi, Nando: Supervision-Eine Einführung für soziale Berufe, S. 18ff).

Heute wird Supervision meistens von externen Supervisoren durchgeführt. Die Supervision hat in der Sozialen Arbeit begonnen und breitet sich immer mehr in allen anderen Branchen aus (vgl. Kersting, S.127).

2.3. Ziele und Aufgaben von Supervision

Das Hauptziel ist die Erweiterung der Denk- und Handlungsmöglichkeiten. Die Vereinbarung von konkreten Zielen findet mit dem Supervisanden statt. Durch die Reflexion von Erfahrungen und eine spätere Umsetzung von Fähigkeiten wird versucht das vereinbarte Ziel zu erreichen.

- Bei der Supervision sind grundsätzlich folgende Ziele möglich:
- die Förderung von Qualität
- zur Sicherung und Verbesserung der Qualität beruflicher Arbeit
- die Konfrontation mit Erlebnissen, Problemen, Konflikten und Fragen aus dem beruflichen Alltag.
- die Unterstützung bei der Entwicklung von individuellen Problemlösungskonzepten
- die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit von Arbeitsteams
- die Durchführung organisationaler Strukturveränderungen.

Die Supervision bietet Chancen zur emotionalen Entlastung des Einzelnen, zur Erhöhung der Arbeitszufriedenheit im Team, zur Personalentwicklung der gesamten Organisation und somit zu einer Qualitätssteigerung der Arbeit.

Ein weiteres Ziel ist die Selbstreflexion und dem damit verbundenen Lerncharakter sowie die mögliche Lösung eines Problems durch ein/e externe/r SupervisorIn. Diese/r setzten dabei wichtige Impulse zur Besserung und Vertiefung des Verständnisses und dienen damit der Erweiterung des Handlungsspielraums (vgl.: Belardi, 1998, S. 119f).

Zu den Aufgaben der systemischen Supervision gehören die beobachteten Abläufe zu „stören“. Damit soll die Gruppe angeregt werden beispielsweise neue Regeln zu konstruieren oder neue Lösungen zu finden. Viele Interventionen kommen aus dem Repertoire der systemischen Familientherapie.

Die folgende Grafik verdeutlicht die Verbindung der vier Perspektiven: Person - berufliche Rolle - Organisation - KundenKundin und die Unterscheidungen von Psychotherapie, Fortbildung, Reflexion und Organisationsberatung (vgl. Belardi, 1998, S. 46f):

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Eine Theorie wissenschaftlicher Erklärungen über was Kommunikation ist und wie sie funktioniert .

2 Eine Wissenschaft, die sich mit Zusammenhängen in Systemen beschäftigt.

3 Ein interdisziplinäre Erkenntnismodell in der Systeme zur Beschreibung und Erklärung diverser komplexer Phänomene herangezogen werden.

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Systemische Supervision
Hochschule
Evangelische Hochschule Ludwigsburg (ehem. Evangelische Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg; Standort Ludwigsburg)  (Hochschule)
Veranstaltung
Systemische Beratung
Note
1,0
Autor
Jahr
2010
Seiten
16
Katalognummer
V147407
ISBN (eBook)
9783640573134
ISBN (Buch)
9783640573301
Dateigröße
484 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Systemische, Supervision
Arbeit zitieren
Laura Perricone (Autor:in), 2010, Systemische Supervision, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147407

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