Defensives und offensives Schreiben in den "Liaisons dangereuses" von Choderlos de Laclos

Machtverhältnisse in Liebes- und Freundschaftsbeziehungen


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

23 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Die gesellschaftliche Ordnung als Spielfeld gewaltsamer Leidenschaften

2. Das Briefgefecht zwischen der Marquise und dem Vicomte

3. Die Korrespondenz zwischen M. de Valmont und Mme de Tourvel
3.1 Die Schreib- und Angriffsstrategien des Vicomtes
3.1.1 Der Liebesdiskurs als Machtdiskurs
3.1.2 Der Brief als Angriffs- und Zwangswaffe
3.2 Die Defensive der Présidente de Tourvel
3.2.1 Das Schweigen als Mittel zur Verteidigung
3.2.2 Das Schreiben zum Selbstschutz

4. Die Macht des geschriebenen Wortes

Schlussfolgerung

Literaturverzeichnis

Einleitung

In dieser Arbeit möchte ich darlegen, dass der Brief als einfaches Kommunikationsmittel, in dem Briefroman Les Liaisons dangereuses, von Pierre Choderlos de Laclos, in seiner Funktion maßgeblich erweitert ist. In zahlreichen Fällen stellt Geschriebenes, das in dem Roman als Liebesdiskurs angeführt wird, bei näherer Betrachtung einen Machtdiskurs dar. Meine Analyse wird unter anderem der Frage nachgehen, inwiefern der Briefaustausch zwischen den Figuren in einigen Fällen einen wahrhaftigen (Liebes)Kampf zum Ausdruck bringt, wobei diese Diskussion die Tür zu einigen weiteren Untersuchungsaspekten öffnet.

Durch das Schriftstück werden nicht nur Informationen überliefert und ausgetauscht, sondern Handlungen direkt vollzogen, sodass das Schreiben selbst als stark performativer Akt zu betrachten ist. Ich vermute, dass die Sprache besonders innerhalb dieses Romans weitaus mehr ist, als ein Mittel zur Abbildung der fiktionalen Realität, dass das Schreiben nicht nur die Machtverhältnisse zwischen den Figuren ausdrückt, sondern direkt mit beeinflusst und modifiziert. Das Wort ist in den Liaisons dangereuses, je nachdem wer die Feder hält, eine Waffe der Offensive oder der Defensi­ve.

Das erste Kapitel der Arbeit wird meine Beobachtungen bezüglich der zwischen den Fi­guren herrschenden Machtverhältnisse darlegen, wobei sich zeigen wird, dass die in dem Roman abgebildete gesellschaftliche Ordnung als binäres Relationssystem zu erfassen ist, in dem vornehmlich eine genderspezifische Aufteilung der Protagonisten in Aggres­soren und Defensoren stattfindet. Die Überlegung, dass die weiblichen Figuren dabei meist die Opferrolle einnehmen, während die männlichen Protagonisten in der Rolle der Angreifer erscheinen, soll durch eine Bezugnahme zu einer vom Autor selbst durchge­führten Geschlechterforschung, der Niederschrift De L'Éducation des femmes [1], gestützt werden. Das Kapitel wird dabei insbesondere auf die Figur der Marquise de Merteuil eingehen, da diese – dadurch, dass sie als Frau nicht nur dank der Libertinage eine hohe Machtposition besetzt, sondern ebenso dank ihres sprachlichen Geschicks – die hierarchische Ordnung innerhalb der Gesellschaft durchbricht.

Durch eine textimmanente Arbeitsweise soll durch das zweite und dritte Kapitel gezeigt werden, wie sich die Verhaltensmuster der Marquise de Merteuil, des Vicomtes de Valmont und der Présidente de Tourvel auf sprachlicher Ebene manifestieren, wobei sich das Augenmerk in beiden Kapiteln vorwiegend auf den Sprachgebrauch und die Wort­wahl der Figuren richtet. Dabei möchte ich auch untersuchen, wie der Akt des Schrei­bens und des Lesens selbst eine unterschiedliche Bedeutung für den Vicomte de Valmont, als offensiv agierende und der Présidente de Tourvel, als defensiv handelnde Figur, einnimmt. Die Überlegung, dass das Wort ein wahrhaftiges Instrument im 'Briefekrieg' darstellt, das die einer Figur zugeschriebenen Machtposition nicht nur aus­drückt, sondern auch trägt, soll in diesem Abschnitt der Arbeit ausgearbeitet werden. Die Stärken und Schwächen der Figuren spiegeln sich auch in deren Schreibstil wider, denn das Geschick einer Romanfigur im Umgang mit dem Worte scheint sich proportional zu ihrer Position innerhalb des Briefgefechts zu verhalten. Eine Untersuchung des Briefro­mans, hinsichtlich dieser Aspekte, bietet sich nicht nur aufgrund der Beschaffenheit der Liaisons dangereuses an, da einige biographische Fakten verraten, dass der Autor selbst, durch seine Tätigkeit als Artillerist und Festungsingenieur, mit fachlichen Angriffsme­chanismen und Abwehrtechniken vertraut war.[2]

Das letzte Kapitel wird auf die Signifikanz des Wortes eingehen – sei dies geschrieben oder gelesen. Es wird sich hierbei zeigen, dass dem zu Papier gebrachten Wort eine zu­sätzliche Kraft zugeschrieben wird, die nicht an die Ausdruckskraft, die ihm seitens des Schreibenden – beziehungsweise der Schreibenden – gegeben wird, gekoppelt ist, sodass es beispielsweise einen direkten Einfluss auf den Zustand einer Person haben kann.

1. Die gesellschaftliche Ordnung als Spielfeld gewaltsamer Leidenschaften

Bevor eine ausführlichere Analyse der in dem Briefroman vorzufindenden Diskurse durchgeführt werden kann, gilt es anhand dieses Kapitels darauf zu verweisen, dass die Machtposition der Figuren die Auffassung Laclos' über die Geschlechterordnung, die in­nerhalb der außerliterarischen Gesellschaft vorzufinden ist, widerspiegelt.

Folgt man den in dem Aufsatz De l'Éducation des femmes dargelegten Gedanken des Autors, hätten beide Geschlechter die gleiche Machtposition inne, vorausgesetzt, dass sie keinen zivilisatorischen Einflüssen ausgesetzt wären. So schreibt Laclos: „La nature ne crée que des êtres libres; la société ne fait que des tirans et des esclaves“[3]. Das Ver­langen nach Macht und Herrschaft liegt Laclos nach nicht in der Natur des Menschen, sondern ist als ein Produkt des 'gesellschaftlichen Geistes' zu werten, denn er behauptet ferner: „Si […] les hommes paroissent s'être réservé les fatigues de la chasse, c'est que cette occupation, loin de leur paroitre pénible, est en eux un penchant naturel, fortifié encore par le désir de puissance et de domination, premier fruit de l'esprit social.“[4]

Bei einer näheren Betrachtung der Briefe in den Liaisons dangereuses fällt jedoch auf, dass die beiden libertins – der Vicomte de Valmont und die Marquise de Merteuil – durch ihren Schreibstil Gewalt und den Wunsch nach Macht zum Ausdruck bringen. So äußert sich der Vicomte in einem Brief an die Marquise de Merteuil folgendermaßen: „Mais de plus grands intérêts nous appellent; conquérir est notre destin“[5] (4). Und be­züglich seines Vorhabens die Présidente de Tourvel zu erobern – und hier ist neben der Eroberung in der Liebe, von der politischen Eroberung die Rede – schreibt er: „Voilà ce que j'attaque; voilà l'ennemi digne de moi“ (4).[6] Die Person, mit der Valmont eigentlich eine Beziehung eingehen will – und sei sie auch rein sexuell – wird als Feind bezeich­net. Die Marquise, für die die von Valmont umworbene Présidente im Laufe des Romans immer mehr zur Rivalin wird, reagiert auf die Affäre des Vicomte eifersüchtig: „Je serais femme à vous enchaîner de nouveau, à vous faire oublier votre Présidente“ (19).[7] Obgleich Valmont bislang noch als ihr 'Freund' gilt, verfolgt sie das Ziel, dadurch dass sie an die Stelle ihrer Rivalin tritt und begehrt wird, ihn in Ketten zu legen und über ihn zu herrschen (siehe obiges Zitat). Das Interesse, das sowohl der Vicomte als auch die Marquise füreinander haben, ist somit nicht aufrichtig, sondern letztendlich narzisstischer Natur, denn

They [Valmont and Madame de Merteuil] never admit that they are attracted to each other basically because they see their narcissistic reflection in the other, for in recognizing that they would also be forced to acknowledge the impossibility of such a situation: that each will narcissistically demand total commitment from the other, while insisting that absolute freedom is his alone. There can never be any true resolution of conflicts between narcissists, because, fascinated by his own being, the exercise of his power and the functioning of his erotic nature, the narcissist can never compromise or bargain, since that would seriously jeopardize his self-image, the ultimate value for him.[8]

Dass die Marquise de Merteuil, als Frau, innerhalb des Romans zu den tirans und nicht zu den esclaves gehört, ist für die damaligen gesellschaftlichen Verhältnisse selbstver­ständlich äußerst ungewöhnlich[9], was dem Autor bewusst gewesen sein dürfte. In sei­nem Aufsatz De l'Éducation des femmes bringt Laclos die herrschende Ungleichheit zwischen den Geschlechtern durch einen Appell an die Frauen zum Ausdruck. Dieser Aufruf greift auch den zuvor formulierten Gedanken des Autors, dass das ungleiche Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern eine gesellschaftliche Konstruktion ist, gleichermaßen auf:

O! femmes, approchez et venez m'entendre. […] Venez apprendre comment, nées compagnes de l'homme, vous êtes devenües son esclave; comment, tombées dans cet état abject, vous êtes parvenües à vous y plaire, à le regarder comme votre état naturel; comment enfin, dégradées de plus en plus par votre longue habitude de l'esclavage, vous en avez préféré les vices avilissants, mais commodes, aux vertus plus pénibles d'un être libre et respectable. […] ne vous laissez plus abuser par de trompeuses promesses, n'attendez point le secours des hommes auteurs de vos maux […] apprenez qu'on ne sort de l'esclavage; que par une grande révolution.[10]

Auf die Liaisons dangereuses übertragen ist anhand dieses Zitats zu erkennen, dass die Marquise de Merteuil als libertine die weibliche Figur des Romans repräsentiert, die durch ein langjähriges Selbststudium[11] das, was Laclos als Revolution bezeichnet, für sich selbst durchführt. Durch die Figur der Marquise werden die Bilder von Männlich­keit und Weiblichkeit in dem Roman verwischt.[12] Indem Mme Merteuil die weiblichen Verführungskünste zu ihrer Waffe macht, wird sie selbst zur Tyrannin, und versucht so, sich von der Vorherrschaft des Mannes zu befreien.[13] An dieser Stelle scheint Laclos in den Liaisons dangereuses literarisch das umzusetzen, was er in seinem Aufsatz bezüglich der sich befreienden Frauen festzustellen meint:

Elles [les femmes] sentirent enfin que, puisqu'elles étoient plus faibles, leur unique ressource étoit de séduire; elles connurent que si elles étoient dépendantes de ces hommes par la force, ils pouvoient le devenir à elle par le plaisir.[14]

Als „independant, invulnerable, highly proficient fighting unit“, oder – wie sie von Brinsmead noch bezeichnet wird – als „war machine“[15], steht die Marquise de Merteuil als Aggressorin in Opposition zu Cécile, der Présidente de Tourvel, Mme de Rosemonde und Mme de Volanges, die innerhalb des Romans eine defensive Haltung einnehmen, solches tun würden, oder ihrem Gegenüber zu solch einer raten.[16] Nichts desto trotz ist es fragwürdig, ob Mme de Merteuil, als Frau, einzig aufgrund ihrer Libertinage eine hohe Machtposition besetzt, da die Korrespondenz zwischen ihr und Valmont – wie im folgenden Kapitel ersichtlich wird – ebenfalls darauf verweist, dass sie dem Vicomte aufgrund ihres sprachlichen Geschicks oftmals überlegen ist.

Die Vermutung, dass der Vicomte und die Marquise die Rolle der Aggressoren innerhalb der fiktionalen Gesellschaftsordnung einnehmen, während die restlichen weiblichen Fi­guren eine OhnMachtsposition besetzen, erweist sich aufgrund der hier aufgeführten Be­obachtungen als begründet. Etwas komplexer gestaltet sich dabei die Charakterisierung männlicher Gestalten in ihrer Beziehung zu der Marquise de Merteuil, da diese, Laclos' Überlegungen nach, aufgrund ihres Geschlechts zu den Tyrannen gehören, doch inner­halb der literarischen Wirklichkeit – um die in De l'Éducation des femmes verwendete Terminologie hier aufzugreifen – selbst von Seiten Merteuils 'versklavt' werden. Danceny, der Chevalier de Belleroche und Prévan, der aufgrund seiner zahlreichen Ver­führungen eindeutig zu den tirans zu zählen wäre, nehmen innerhalb des Romans eine, im Vergleich zu Valmont, eindeutig weniger ausgeprägte offensive Haltung ein, wenn sie der Marquise gegenübertreten.

Das Machtverhältnis zwischen den Figuren deutet auf ein binäres und geschlechterkodiertes Relationssystem hin, das in seiner Grundlage die in De l'Éducation des femmes dargelegte Vorstellung des Autors über die gesellschaftliche Ordnung aufgreift. Die defensive Haltung der meisten weiblichen Figuren verweist darauf, dass die Aufteilung der Geschlechter in tirans und esclaves auch innerhalb des Briefromans existiert, wobei vor allem die wahrhaftige Flucht der Présidente, vor den Annäherungen Valmonts, die Machtlosigkeit der weiblichen Figuren auf besonders prägnante Art und Weise zum Ausdruck bringt.[17] Die hierarchische Beziehung zwischen den Geschlechtern wird in dem Roman auch durch die Reaktion, die Valmont auf den Fluchtversuch Madame de Tourvels hat, wiedergegeben. So schreibt dieser in einem Brief an die Marquise:

Quel plaisir j'aurai à me venger! je la retrouverai, cette femme perfide; je reprendrai mon empire sur elle. […] Je la verrai encore à mes genoux, tremblante et baignée de pleurs, me criant merci de sa trompeuse voix; et moi je serai sans pitié […] (100)

[...]


[1] Dieser Aufsatz wurde vermutlich im Jahre 1784 geschrieben, also zwei Jahre nach der Veröffentlichung der Liaisons dangereuses, im Jahre 1782. Einigen Spekulationen zufolge, soll Laclos die Fragmente zu unterschiedlichen Zeiten geschrieben haben, wobei auch im Unklaren bleibt, ob die uns vorliegenden Überlegungen eine tatsächlich abgeschlossene Version des Aufsatzes darstellen (Vgl. hierzu DeJean 1984, S. 201f).

[2] So beschreibt DeJean, beispielsweise, Laclos als „professional soldier who spent his entire life in search of a war in which to demonstrate his talents, a would-be fortifier in search of someone to attack his defenses“ (1984, S. 191). Betrachtet man die inhaltliche Beschaffenheit der Liaisons dangereuses, wollte Laclos wohl tatsächlich darlegen, wie sich militärische Offensive und Defensive, in ihrer Komplexität, auch im Liebeskampf äußern. Auch scheint er durch seinen provokanten Roman tatsächlich auf der Suche nach jemandem gewesen zu sein „to attack his defenses“ (siehe obiges Zitat), wobei die in dem Aufsatz De l'Éducation des femmes hervorgebrachten Überlegungen, wie sich zeigen wird, des weiteren dafür sprechen, dass Laclos eine Veränderung der Gesellschaft einleiten wollte. Die These, dass Laclos' Schreibintention ebenso an eine gewisse Moralvorstellung gebunden war, wird auch von Diaconoff aufgestellt, wobei sie den Autor – unter anderem aufgrund des Ausgangs des Plots – als wenig optimistisch beschreibt: „In his novel Laclos presents the erotic wasteland of society and seems to feel little optimism that it will ever be changed“ (1979, S. 61).

[3] Laclos 1903 (1784), S. 4.

[4] Laclos 1903 (1784), S. 64.

[5] Die in Klammern gesetzte Ziffer gibt an dieser Stelle sowie im weiteren Verlauf der Arbeit den Brief, aus dem zitiert wurde, wieder.

[6] Ich verweise an dieser Stelle nochmal darauf, dass die Untersuchungen einzelner exemplarischer Diskurse innerhalb des nächsten Kapitels durchgeführt werden, und ich mich hier darauf beschränke den soziologischen Hintergrund zu skizzieren.

[7] Jedoch gilt es darauf zu verweisen, dass sich gerade hinter dem Gefühl der Eifersucht ein Machtanspruch verbirgt, denn sowohl der Vicomte, als auch die Marquise sind auf das Verhältnis – das der Eine zu Cécile hält und die Andere zu Danceny – nur eifersüchtig, da es die Macht, die sie über den Einen oder die Andere haben, vermindert und ferner auch die eigene Selbstgefälligkeit herabsetzt. May, der verschiedene Arten von Macht festzustellen meint und interessante Überlegungen zu der Thematik 'Macht und Liebe' formuliert hat, beschreibt diesen Gedanken wie folgt: „Was man […] gemeinhin Eifersucht nennt, geht sicherlich weit über diese normale Sorge hinaus. Sie ist ein Besitztrieb, dessen Grad sich zu dem der Machtlosigkeit des Individuums direkt proportional verhält, d.h. der Grad der Bedrohung, die ein Mensch bei der Vorstellung, den anderen zu verlieren, empfindet, entspricht dem Grad seiner Eifersucht“ (1972, S. 124).

[8] Diaconoff 1979, S. 66 (Hervorhebungen im Original).

[9] Wie ausgeprägt die Vorherrschaft der Marquise über andere ist, zeigt sich an der Beziehung, die sie zu jeder der anderen Romanfiguren hält. Neben der Manipulation von Cécile und Danceny, tritt auch die Verleumdung Prévans und das Ausnutzen des Chevalier de Belleroche in den Vordergrund ihrer Taten. In Brief 5 sagt die Marquise de Merteuil selbst: „[...] rien ne m'amuse comme un désespoir amoureux“.

[10] Laclos 1903 (1784), S. 13f.

[11] Vgl. bezüglich ihrer persönlichen Entwicklung Brief 81. Die ihrerseits aus einer unbekannten Quelle zitierte Aussage „ Ces Tyrans détrônés devenus mes esclaves “ (81, Hervorhebungen im Original) tritt dabei besonders hervor, da sie die gleichen Bezeichnungen für Mann und Frau, die Laclos' in De l'Éducation des femmes verwendet (siehe das unter Fußnote 3 angegebene Zitat), wieder aufgreift und auf die Machtübernahme der Marquise über die paternalistisch geprägte Gesellschaft hinweist.

[12] Vgl. Richter 2000, S. 135.

[13] Vgl. hierzu Brinsmead, die die Entwicklung Mme de Merteuils folgendermaßen beschreibt: „She [die Marquise de Merteuil] cannot escape this harem world, but must try to work within it to become 'tyrant' herself. And in order to do so she must deny not only any feminine softness or accessibility in herself, but all human potential as well“ (1989, S. 35).

[14] Laclos 1903 (1784), S. 64f.

[15] Brinsmead 1989, S. 34.

[16] Vergleicht man Cécile und die Présidente de Tourvel beispielsweise, wird ferner erkennbar, dass unter den zur Defensive greifenden Protagonisten selbst eine Disparität zu verzeichnen ist, die auf einer unterschiedlichen Ausprägung des (sprachlichen) Geschicks und der Erfahrung dieser beiden Figuren basiert.

[17] Vgl. dazu Brief 100.

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Defensives und offensives Schreiben in den "Liaisons dangereuses" von Choderlos de Laclos
Untertitel
Machtverhältnisse in Liebes- und Freundschaftsbeziehungen
Hochschule
Universität Potsdam  (Institut für Romanistik)
Veranstaltung
Romanistisches Forschungskolloquium
Note
1,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
23
Katalognummer
V147225
ISBN (eBook)
9783640579822
ISBN (Buch)
9783640580200
Dateigröße
562 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Defensives, Schreiben, Liaisons, Choderlos, Laclos, Machtverhältnisse, Liebes-, Freundschaftsbeziehungen
Arbeit zitieren
Miriam Pirolo (Autor:in), 2009, Defensives und offensives Schreiben in den "Liaisons dangereuses" von Choderlos de Laclos, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/147225

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