Handbücher der Mediengeschichte


Hausarbeit, 2009

22 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhalt

1. Einleitung

2. Auswahl der Handbücher
2.1 Grundwissen Medien (Faulstich)
2.1.1 Vorbemerkung
2.2 Geschichte der Medien (Faßler/Halbach)
2.3 Die Medien (Hiebel/Hiebler/Kogler/Walitsch)
2.4 Von der Stimme zum Internet (Schöttker)
2.5 Handbuch der Mediengeschichte (Schanze)
2.5.1 Integrale Mediengeschichte
2.6 Mediengeschichte (Stöber)
2.7 Einführung in die Geschichte der Medien (Kümmel/Scholz/Schumacher)
2.7.1 Vorwort

3. Persönliches Fazit

4. Bibliografie

1. Einleitung

Befasst man sich mit dem Thema Mediengeschichte, so muss man sich dessen bewusst sein, dass es verschiedene Wege der Annäherung an dieses Feld gibt. Es formiert sich ferner aus weiteren Themenfeldern – wie zum Beispiel den jeweiligen Einzelmedien und ihrer Entwicklung – die für sich gesehen ebenfalls über eine gewisse Komplexität verfügen. Somit wird auch eine jeweils eigene Perspektive auf die Mediengeschichte geboten.

Im Seminar „Modelle der Mediengeschichte - Vom „Gänsemarsch der Stile“ zur „Akteur-Netzwerk-Theorie“ wurde die Mediengeschichte in drei Abschnitten behandelt: 1. Bildende Kunst, 2. Historie und 3. Probleme. Innerhalb dieser Aufteilung wurde bereits deutlich, wie umfangreich dieses Feld ist und dass es hinsichtlich dessen immer weiter führender Abhandlungen bedarf; denn die Mediengeschichte ist ein Gebiet, dass sich mit der stetigen Entwicklung der Einzelmedien und der Medienlandschaft insgesamt, immer wieder neu schreibt und ausdehnt. So stellte sich auch die Frage, wie Mediengeschichtsschreibung erfolgen kann? Diese Fragestellung eröffnete wiederum neue Möglichkeiten der Herangehensweise an die Thematik der Mediengeschichtsschreibung: das heißt, es kann eine Geschichtsschreibung von Medien, über Medien oder ein „double-bind“, eine Verknüpfung zwischen diesen beiden geben, die eine Geschichtsschreibung durch Medien ergibt. Ferner kann selbstverständlich eine Geschichtsschreibung der Medien erfolgen. Grob betrachtet scheinen all diese Möglichkeiten der Mediengeschichtsschreibung dasselbe zu bedeuten; dennoch gibt es feine Unterschiede.

Ziel dieser Arbeit ist es jedoch nicht, diese Unterschiede herauszuarbeiten, sondern vielmehr ein Augenmerk darauf zu werfen, wie Medienwissenschaftler Mediengeschichte darstellen. Somit bezieht sich die vorliegende Arbeit auf den zweiten Teil des Seminars, die Historie, und baut gleichzeitig auf dem gleichnamigen Referat, aus der Sitzung vom 19. Januar 2009 auf. Es gibt unzählbare Lektüren zum Thema Medien, beziehungsweise Mediengeschichte auf dem Büchermarkt, die sich auf verschiedene Weise mit der Mediengeschichte befassen und häufig unterschiedliche Herangehensweisen aufzeigen. Die Arbeit soll daher einen Einblick in die Inhaltsverzeichnisse, in einige Vorworte und in bestimmte Passagen sieben ausgewählter Handbücher zur Mediengeschichte bieten und die alternativen Vorgehensweisen der Autoren sowie die Verteilung der Themen näher betrachten. Die Auswahl der Handbücher soll hier chronologisch – entsprechend des jeweiligen Erscheinungsjahres – vorgestellt werden. Ihre Überschaubarkeit, Methode und ihre Wirkung auf den Leser und Nutzer der Handbücher soll abschließend in einem persönlichen Fazit betrachtet werden.

2. Auswahl der Handbücher

2.1 Grundwissen Medien (Werner faulstich)

Das erste zu besprechende Handbuch stammt aus dem Jahr 1995 und ist von Werner Faulstich. Die Ausführungen Faulstichs in Grundwissen Medien beruhen auf der Vorlage Kritische Stichwörter zur Medienwissenschaft aus dem Jahr 1979. Bei diesem Exemplar von Grundwissen Medien handelt es sich um die zweite, verbesserte Auflage des Buches, welche beim Wilhelm Fink Verlag in München erschienen ist. Das Buch wurde mehrmals erweitert und verbessert, so dass 2004 die fünfte vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage veröffentlicht wurde.

Faulstich hat sein Handbuch in zwei Hauptteile gegliedert, denen seine Vorbemerkungen und eine persönliche Einführung „Zur Entwicklung der Medienwissenschaft“ vorangehen. Der erste Teil, den Faulstich „Medium“ nennt, bietet aufgrund neun einzelner Disziplinen aus der Medienlandschaft, einen Überblick zu dem Themengebiet des „Mediums“. Er erläutert hier die Begriffe Medientheorie, Mediengeschichte, Medienökonomie, Medienpolitik, Medienrecht, Medienpsychologie, Medienethik, sowie die Medienästhetik und die Medienkultur. Faulstich selbst verweist in seiner Vorbemerkung darauf, dass diese ausgewählten neun Begriffe auch interdisziplinär genutzt werden, wie beispielsweise in den Wirtschafts- und Politikwissenschaften und in den Rechts- und Kulturwissenschaften. Innerhalb der Begriffserklärungen werden somit auch medienübergreifende Aspekte behandelt.

Betrachtet man diesen ersten Teil so kommt die Frage auf, ob diese Auswahl nicht noch durch weitere Begriffe zum Thema Medium erweitert werden könnte. Bezüglich dieses Gedankens allerdings erwähnt Faulstich in dieser Auflage auch, dass diese Übersicht noch um Bereiche wie Medienwirkung oder Medienverbund und auch um andere Gebiete wie die Pädagogik oder die Statistik erweitert werden könnte. Dies verspricht selbstverständlich auch den Druck weiterer Auflagen.[1]

Der zweite Hauptteil des Inhaltsverzeichnisses befasst sich mit mehreren Einzelmedien. Zu diesen haben neben Werner Faulstich selbst, sechs weitere Autoren Artikel, beziehungsweise Detaildarstellungen verfasst. Zu seinen aufgeführten Einzelmedien gehören unter anderem der Brief, das Buch, der Computer, der Film, das Fernsehen, der Hörfunk, das Plakat und auch die Schallplatte und das Theater. Alle hier genannten Medien werden laut Faulstich[2] wieder entsprechend des damaligen Forschungsstandes vorgestellt und sind, von der Vorlage von 1979 ausgehend, von 11 auf 17 Einzelmedien erweitert worden. Auffällig ist hier, dass trotz des weiten Spektrums an Einzelmedien, dennoch einige zu fehlen scheinen. Denn in der später erschienen vierten Auflage wurden einige dieser Artikel erweitert und die Übersicht um weitere Einzelmedien wie E-Mail, World Wide Web und Chat ergänzt[3], was besonders in diesem Falle die Entwicklung im Bereich Computer und Internet stark verdeutlicht.

2.1.1 Vorbemerkung

In der sehr knappen Vorbemerkung vom Herausgeber wird einleitend besprochen, wie sehr die Medien unseren damaligen – und natürlich auch heutigen – Alltag bestimmten und immer noch bestimmen. Als Ausgangspunkt, beziehungsweise als spätesten Zeitpunkt für den besonderen Stellenwert der Medien in unserer Gesellschaft, nennt Faulstich die 80er Jahre. Seither sind auch private Bereiche stark von Mediensystemen eingenommen. Dieser Einfluss gewinnt mehr an Bedeutung, je weniger dem Menschen seine Abhängigkeit von den Medien bewusst ist. Trotz dieser medienbestimmten Gesellschaft, die seit jeher existiert, bemängelt Faulstich das geringe Wissen innerhalb der Gesellschaft über das Themengebiet der Medien. Er bezeichnet diese Situation als „Medienignoranz“[4], die – berücksichtigt man die hohe Stellung der Medien in unserer Gesellschaft – dringend beseitigt werden muss.

In dieser Vorbemerkung stellt er ferner die Notwendigkeit des Wissens über Medien, dem Gemeinfrieden und einer sauberen Umwelt gleich. Trotz der Außergewöhnlichkeit dieses Vergleichs, ist es dennoch ersichtlich, dass Faulstich hier die enorme Wichtigkeit der Medienkompetenz verdeutlichen möchte. Im weiteren Verlauf stellt er die zweit Hauptteile und die Vorgehensweise in seinem Handbuch vor, welches er selbst als ein Fundament mit Daten und Fakten und mit Lösungsvorschlägen für Probleme ansieht[5]. Um dieses Fundament möglichst vielseitig zu gestalten, hat sich Faulstich Fächern wie der Kommunikationswissenschaft, Publizistikforschung und Medienwissenschaft bedient.

fazit:

Betrachtet man nun das Inhaltsverzeichnis von Grundwissen Medien, so fällt besonders die Ungleichmäßigkeit der Seitenzahlen der einzelnen Artikel auf. Sie schwanken zwischen fünf und 30 Seiten pro Artikel, was zutreffend für beide Hauptteile des Buches ist. Hieran lässt sich – zumindest oberflächlich – eine mögliche Relevanz der jeweiligen Themen erkennen. So nehmen beispielsweise Themen wie „Mediengeschichte“, das „Fernsehen“, der „Film“ sowie das „Video“ oder die „Schallplatte“ bis zu 30 Seiten ein, während das Einzelmedium Blatt/Flugschrift oder der Themenbereich Medienästhetik nur fünf Seiten einnehmen. Allerdings sind Bereiche wie etwa die „Mediengeschichte“ so komplexe Themengebiete, dass diese selbst in einzelnen Büchern – von denen auch im Folgenden noch einige vorgestellt werden sollen – besprochen werden.

Positiv anzumerken für dieses Handbuch ist, dass eine Vielzahl von Einzelmedien abgehandelt und besprochen wird, was dieses Buch möglicherweise auch zu einem guten Nachschlagewerk für Grunderläuterungen der jeweiligen Medien macht. Allerdings hätte eine übersichtlichere Gliederung der Einzelmedien im zweiten Teil vorgenommen werden können, wie beispielsweise durch die Verwendung von Oberbegriffen wie „Digitale Medien“ oder „Schriftmedien“.

2.2 Geschichte der Medien (Faßler/Halbach)

Das zweite Handbuch in dieser Reihe ist von Manfred Faßler und dem Herausgeber des Buches Wulf R. Halbach. Ihr Handbuch Geschichte der Medien ist 1998 ebenfalls beim Wilhelm Fink Verlag in München erschienen.

Das Inhaltsverzeichnis dieses Exemplars ist übersichtlich gestaltet. Es beinhaltet insgesamt zehn Beiträge, denen das Vorwort und eine „Einleitung in die Mediengeschichte“ von Faßler und Halbach vorausgehen. Bereits diese Einleitung der beiden Autoren erstreckt sich über 38 Seiten. Die folgenden anderen Texte wurden – ähnlich wie bei dem ersten vorgestellten Handbuch – jeweils von verschiedenen Autoren verfasst, so dass es sich hierbei eher um einen Sammelband zur Mediengeschichte handelt; wobei zwei der Beiträge erneut von den Herausgebern stammen. Den Beiträgen folgt eine Art Ausblick, der als „Ausgewählte Daten einer ungeschriebenen Geschichte der Medienevolution“ benannt ist.

Auffällig an diesem Handbuch ist ferner, dass keine genaue Unterteilung in Kapitel oder Hauptteile vorliegt. Allerdings lässt sich den Titeln der Beiträge entnehmen, dass sie sich jeweils auf bestimmte Zeitabschnitte der Mediengeschichte beziehen, wie es etwa durch die Einleitung der Herausgeber und auch durch den darauf folgenden Text von Jan Assmann, „Schrift und Kult“, deutlich wird. Anhand dieser Abfolge der Beiträge, lässt sich zumindest eine grobe zeitliche Reihenfolge erkennen. So beziehen sich die Themen in den Beiträgen anfänglich also auf die Schriftlichkeit und das literarische Medium, was anhand der ersten drei Texte „Schrift und Kult“ (Jan Assmann), „Medium und Literatur“ (Hans Ulrich Gumbrecht) sowie „Ohren und Augen – Schrift und Bild. Zur medialen Transformation körperlicher Wahrnehmung im Mittelalter“ (Horst Wenzel) zu erkennen ist.

Im Folgenden wird die Mediengeschichte der Bildenden Künste angesprochen und gleichzeitig auch Einzelmedien wie das Telefon und der Computer. Somit wird der Übergang zu den elektronischen Medien hergestellt und ihr Gebrauch in Verbindung mit anderen Medien und auch alten Medien besprochen. Dies ist zum Beispiel in dem Beitrag „Telefon: Medienwege – von der einseitigen Kommunikation zu mediatisierten und medial konstruierten Beziehungen“ (Joachim R. Höflich) und im Beitrag „Computergraphik und Radartechnologie. Zur Geschichte der Beleuchtungsmodelle in computergenerierten Bildern“ (Axel Roch) der Fall.

[...]


[1] Vgl.: FAULSTICH, Werner (Hg.) (1995): Grundwissen Medien. 2. Aufl. München: Fink Verlag. S. 8.

[2] Ebd.

[3] http://naxos.bsz-bw.de/rekla/show.php?mode=source&eid=IFB_05-1_045 [März 2009]

[4] Ebd. S. 7.

[5] Ebd. S. 8.

Ende der Leseprobe aus 22 Seiten

Details

Titel
Handbücher der Mediengeschichte
Hochschule
Universität Siegen
Veranstaltung
Modelle der Mediengeschichte
Note
1,7
Autor
Jahr
2009
Seiten
22
Katalognummer
V146831
ISBN (eBook)
9783640577590
ISBN (Buch)
9783640577965
Dateigröße
613 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Mythologie und Mediengeschichte
Schlagworte
Hanbücher, Mediengeschichte, Faulstich, Faßler, Halbach, Hiebel, Hiebler, Kogler, Walitsch, Schöttker, Schanze, Stöber, Kümmel, Scholz, Schumacher, Hülya Akkaş
Arbeit zitieren
M.A. Hülya Akkaş (Autor:in), 2009, Handbücher der Mediengeschichte, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146831

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