Kathryn Thornton - Berühmte Spaziergängerin im Weltall


Fachbuch, 2010

12 Seiten


Leseprobe


Zu den berühmtesten Spaziergängerinnen im Weltall ge- hört die amerikanische Astronautin Kathryn Ryan Cordell Thornton, geborene Cordell. Sie unternahm 1992 bei ihrem zweiten von insgesamt vier Raumflügen den längsten Spaziergang einer Frau im All. Ihr spektakulärer Ausflug dauerte mehr als siebeneinhalb Stunden.

Kathryn Ryan Cordell wurde am 17. August 1952 in Mont- gomery (Alabama) als Tochter von William C. Cordell und seiner Ehefrau Elsie Cordell geboren. Über die Kindheit von Kathryn ist in der Literatur wenig zu lesen. 1970 war sie Absolventin der „Sidney Lanier High School“ in Montgomery (Alabama).

1974 bekam Kathryn Thornton einen Bachelor in Physik von der „Auburn University“. 1977 erhielt sie einen Master in Physik von der „University of Virginia“ und 1979 einen Doktortitel in Physik von der „Unversity of Virginia“. Ein Stipendium der „NATO“ ermöglichte Kathryn Thornton, 1979 ihre Forschungen am „Max-Planck-Institut für Kern- physik“ in Heidelberg (Deutschland) fortzusetzen. 1980 kehrte sie in die USA zurück und arbeitete als Physikerin am „U.S. Army Foreign Science and Technology Center“. Am 23. Mai 1984 wurde Kathryn Thornton von der „NASA“ als Astronautenanwärterin ausgewählt. Sie war für die zehnte NASA-Gruppe vorgesehen.

Am 23. November 1989 startete Kathryn Thornton auf dem „Kennedy Space Center“ in Florida als Missionsspezialistin bei der Mission „STS-33“ mit der Raumfähre „Discovery“ zum ersten Mal ins Weltall. Das ursprünglich geplante Startdatum, der 20. November 1989, konnte nicht eingehalten werden, weil man Teile der Elektronik der Feststoffraketen auswechseln musste. Zum ersten Mal seit der Challenger- Katastrophe vom 28. Januar 1986 startete man wieder nachts. Zur fünfköpfigen Besatzung gehörten der Kommandant Frederick D. Gregory, der Pilot John E. Blaha sowie die Missionsspezialisten F. Story Musgrave, Manley L. Carter und Kathryn Thornton. Ursprünglich hätte David Griggs als Pilot mitfliegen sollen, doch er war während der Vorbereitung beim Absturz seines Oldtimer-Flugzeuges ums Leben gekommen. Für ihn sprang Blaha ein.

„STS-33“ war die fünfte Mission im Auftrag des US-Ver- teidigungsministeriums. Zweck und Ziele unterlagen der Geheimhaltung. Während des Fluges setzte man einen Satellit des Verteidigungsministerums aus. Insgesamt wurde eine Strecke von 3,3 Millionen Kilometern zurückgelegt. Nach 5 Tagen 6 Minuten 49 Sekunden und 79 Erdumkreisungen landete die „Discovery“ am 28. November 1989 auf der „Edwards Air Force Base“ in Kalifornien.

Der zweite Raumflug von Kathryn Thornton begann am 2. Mai 1992 auf dem „Kennedy Space Center“. Damals nahm sie bei der Mission „STS-49“ als Missionsspezialistin am Jungfernflug der Raumfähre „Endeavour“ teil. Zur siebenköpfigen Besatzung gehörten der Kommandant Daniel Brandenstein, der Pilot Kevin P. Chilton sowie die Missionsspezialisten Pierre J. Thuot, Kathryn Thornton, Richard J. Hieb, Thomas D. Akers und Bruce E. Melnick.

Zweck der Mission „STS-49“ war es, den zwei Jahre zuvor gestarteten Kommunikationssatelliten „Intelsat VI-F3“ für eine Reparatur zu bergen. Erst beim dritten Außenbordeinsatz („EVA“), bei dem erstmals drei Astronauten (Thuot, Hieb, Akers) gleichzeitig einen Weltraumausflug absolvierten, konnte der Satellit endlich von Hand eingefangen werden. Daraufhin erhielt „Intelsat“ einen neuen Apogäumsmotor, damit er eine vorgesehene geostationäre Umlaufbahn erreichen konnte. Den vierten und letzten Außenbordeinsatz bei der Mission „STS-49“ unternahmen Kathryn Thornton und Thomas D. Akers vom 14. Mai 1992 gegen 21 Uhr bis zum 15. Mai 1992 gegen 5 Uhr. Dabei wurden Strukturen und Werkzeuge getestet. Nach insgesamt 7 Stunden 44 Minuten war dieser Weltraumausflug beendet. Er gilt als der längste Weltraum- ausflug einer Frau!

Zum dritten Mal flog Kathryn Thornton am 2. Dezember 1993 bei der Mission „STS-61“ als Missionsspezialistin mit der Raumfähre „Endeavour“ ins All. Frühere Starttermine mussten wegen eines Sturms, der am 30. Oktober 1993 über das „Kennedy Space Center“ hinwegzog und einen Bereich der Startanlage beschädigte, sowie wegen schlechten, für eine eventuelle Notlandung ungeigneten Wetters am 1. Dezember 1993 verschoben werden.

An Bord der „Endeavour“ waren sieben Besatzungsmitglieder: der Kommandant Richard Covey, der Pilot Kenneth Bowersox sowie die Missionsspezialisten Story Musgrave, Kathryn Thornton, Claude Nicollier (Schweiz), Jeffrey Hoffmann und Thomas Akers. Bei „STS-61“ handelte es sich um die erste Reparaturmission des Hubble-Weltraumteleskops („HST“). Der Hauptspiegel des dreieinhalb Jahre zuvor gestarteten Observatoriums war fehlerhaft, was unscharfe Bilder zur Folge hatte. Kathryn Thornton nahm an zwei der insgesamt fünf Außenbordarbeiten („EVAs“) teil, die nötig waren, um das Korrekturinstrument „COSTAR“ und die WF/PC-II-Kamera zu installieren. Außerdem wurden die Solarpaneele zur Strom- versorgung des „HST“ ersetzt.

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Ende der Leseprobe aus 12 Seiten

Details

Titel
Kathryn Thornton - Berühmte Spaziergängerin im Weltall
Veranstaltung
-
Autor
Jahr
2010
Seiten
12
Katalognummer
V146435
ISBN (eBook)
9783640573554
Dateigröße
582 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Schlagworte
Kathryn Thornton, Ernst Probst, Astronautin, Raumfahrt, Frauenbiografien, Biografien, Raumfahrerinnen, Kurzbiografien, Astronautinnen
Arbeit zitieren
Ernst Probst (Autor:in), 2010, Kathryn Thornton - Berühmte Spaziergängerin im Weltall, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/146435

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