Leseprobe
Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel
Institut für Volkswirtschaftslehre
Lehrstuhl für Makroökonomie
- Transmissionsmechanismen in geschlossenen und offenen Volkswirtschaften -
Sommersemester 2003
Intertemporale Effekte antizipierter und nicht antizipierter
Geldpolitik in einer Währungsunion
Kai Nekat
I n h a l t s v e r z e i c h n i s
Abbildungsverzeichnis II
1 Einleitung 1
2 Modellbetrachtung 1
2.1 Beschreibung und Charakterisierung des Modells 1
2.2 Darstellung des Modellrahmens 2
2.3 Analyse des Modells 5
3 Auswirkungen expansiver Geldpolitik 8
3.1 Steigerung der Geldmengenwachstumsrate 8
3.1.1 Komparativ-statische Analyse 8
3.1.2 Intertemporaler Transmissionsprozess in der Gesamtunion 9
3.1.3 Intertemporaler Transmissionsprozess in den einzelnen Unionsländern 13
3.2 Vergleich einer einmaligen Steigerung der Geldmenge 16
4 Schlussbetrachtung 17
5 Anhang 19
5.1 Herleitung der Zustandsgleichungen 19
5.2 Herleitung der langfristigen Gleichgewichtswerte 24
5.3 Herleitung der Anpassungszeitpfade 25
5.3.1 Sattelpunktstabilität des Systems 25
5.3.2 Bestimmung der Anpassungszeitpfade des Summensystems 26
5.3.3 Bestimmung der Anpassungszeitpfade des Differenzensystems 29
5.3.4 Bestimmung der Anpassungszeitpfade der nationalen Outputs 32
5.4 Modifikation der Ergebnisse für eine einmalige Geldmengensteigerung 32
5.4.1 Langfristige Gleichgewichtswerte 32
5.4.2 Konstanten der Anpassungszeitpfade 33
5.5 Numerisch ermittelte Anpassungszeitpfade 34
5.5.1 Plots der Zeitpfade einer antizipierten Steigerung von m& 35
5.5.2 Plots der Zeitpfade einer unantizipierten Steigerung von m& 40
5.5.3 Plots der Zeitpfade einer antizipierten Steigerung von dm 0 > 44
5.5.4 Plots der Zeitpfade einer unantizipierten Steigerung von dm 0 > 48
6 Literaturverzeichnis 52
A b b i l d u n g s v e r z e i c h n i s
Abbildung 1: Wirkungen einer Erhöhung des Geldmengenwachstums auf die Währungsunion als Ganzes 10
Abbildung 2: Wirkungen einer antizipierten Erhöhung des Geldmengenwachstums auf den aggregierten Output der Währungsunion 12
Abbildung 3: Konjunkturgefälle innerhalb der Währungsunion infolge einer antizipierten Erhöhung des Geldmengenwachstums 14
Abbildung 4: Outputentwicklung in den einzelnen Mitgliedsländern bei einer antizipierten Erhöhung des Geldmengenwachstums 15
Abbildung 5: Anpassungszeitpfad des aggregierten Unionseinkommens bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 35
Abbildung 6: Anpassungszeitpfad der terms of trade bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 35
Abbildung 7: Anpassungszeitpfad der realen Geldmenge bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 36
Abbildung 8: Anpassungszeitpfad des Realzinssatzes bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 36
Abbildung 9: Änderungsrate der terms of trade bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 37
Abbildung 10: Änderungsrate der realen Geldmenge bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 37
Abbildung 11: Anpassungszeitpfad der Preisdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 38
Abbildung 12: Anpassungszeitpfad der Einkommensdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 38
Abbildung 13: Anpassungszeitpfad des Outputs der einzelnen Unionsländer bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 39
Abbildung 14: Anpassungszeitpfad des aggregierten Unionseinkommens bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 40
Abbildung 15: Anpassungszeitpfad der terms of trade bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 40
Abbildung 16: Anpassungszeitpfad der realen Geldmenge bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 41
Abbildung 17: Anpassungszeitpfad des Realzinssatzes bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 41
Abbildung 18: Anpassungszeitpfad der Preisdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 42
Abbildung 19: Anpassungszeitpfad der Einkommensdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 42
Abbildung 20: Anpassungszeitpfad des Outputs der einzelnen Unionsländer bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmengenwachstumsrate 43
Abbildung 21: Anpassungszeitpfad des aggregierten Unionseinkommens bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 44
Abbildung 22: Anpassungszeitpfad der terms of trade bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 44
Abbildung 23: Anpassungszeitpfad der realen Geldmenge bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 45
Abbildung 24: Anpassungszeitpfad des Realzinssatzes bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 45
Abbildung 25: Anpassungszeitpfad der Preisdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 46
Abbildung 26: Anpassungszeitpfad der Einkommensdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 46
Abbildung 27: Anpassungszeitpfad des Outputs der einzelnen Unionsländer bei einer antizipierten Erhöhung der Geldmenge 47
Abbildung 28: Anpassungszeitpfad des aggregierten Unionseinkommens bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 48
Abbildung 29: Anpassungszeitpfad der terms of trade bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 48
Abbildung 30: Anpassungszeitpfad der realen Geldmenge bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 49
Abbildung 31: Anpassungszeitpfad des Realzinssatzes bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 49
Abbildung 32: Anpassungszeitpfad der Preisdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 50
Abbildung 33: Anpassungszeitpfad der Einkommensdifferenz zwischen den Unionsländern bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 50
Abbildung 34: Anpassungszeitpfad des Outputs der einzelnen Unionsländer bei einer unantizipierten Erhöhung der Geldmenge 51
1 Einleitung
In der derzeitigen weltweiten konjunkturellen Schwächephase werden immer wieder Stimmen laut, die eine expansivere Geldpolitik mit dem Ziel der Stabilisierung bzw. Stimulierung der wirtschaftlichen Aktivität der Zentralbanken fordern.1 Im Vergleich zur US-Amerikanischen Federal Reserve Bank of New York, die zu diesem Zweck auf eine expansive geldpolitische Linie einschwenkte, verhält sich die Europäische Zentralbank (EZB) eher zurückhaltend, was zum einen auf die restriktivere Zentralbankverfassung,2 in der die Geldwertstabilität das primäre Ziel einnimmt und die wirtschaftpolitische Stabilisierung im Konjunkturzyklus lediglich als Nebenziel eingeht, als auch auf die ungewissen Transmissionswirkungen expansiver Geldpolitik zurückzuführen ist.
Aufgrund der heterogenen Wirtschaftsstrukturen der einzelnen Mitgliedsländer des Euroraumes in den Bereichen der Finanzsysteme3, der Arbeitsmärkte,4 dem Grad der Offenheit der einzelnen Volkswirtschaften sowie des Lohnsetzungsverhaltens ergeben sich erhebliche Asymmetrien auf der Angebots- und der Nachfrageseite. Somit bedarf es einer genaueren Analyse der Transmissionswirkungen expansiver Geldpolitik innerhalb einer asymmetrischen Währungsunion, um die Auswirkungen auf makroökonomische Größen innerhalb der einzelnen Länder zu erklären. Vor diesem Hintergrund wird exemplarisch im Rahmen dieser Arbeit ein dynamisches Modell für eine asymmetrische Währungsunion betrachtet. Zunächst wird unter Kapitel 2 der Modellrahmen erläutert und charakterisiert, auf dessen Basis dann in Kapitel 3 die intertemporalen Auswirkungen expansiver Geldpolitiken im antizipierten und unantizipierten Fall untersucht werden. In Kapitel 4 wird die gesamte Untersuchung einer Schlussbetrachtung unterzogen.
2 Modellbetrachtung
2.1 Beschreibung und Charakterisierung des Modells
Es handelt sich bei dem nachfolgend betrachteten Ansatz um das sattelpunktstabile System eines dynamischen Modells einer kleinen Währungsunion mit Asymmetrien auf der Angebots-, wie auf der Nachfrageseite. Auf der Nachfrageseite wird hierbeivon unterschiedlichen Zinssensitivitäten der privaten Güternachfrage und auf der Angebotsseite von sich unterscheidendem Lohnsetzungsverhalten in den Unionsländern ausgegangen.5 Der Grundtyp dieses Modells geht auf die sogenannten "sticky price“ oder "overshooting“ Ansätze von Dornbusch zurück.6 Charakteristisch für Modelle diesen Typs sind die unterschiedlichen Anpassungsgeschwindigkeiten der Zustandsvariablen. Während die nicht-prädeterminierte, die sogenannte Sprungvariable, diskrete Änderungen in der Zeit vollzieht, passt sich die prädeterminierte Zustandsvariable exogenen Störungen erst zeitverzögert an. Im Rahmen dieses Modells stellen die terms of trade indirekt über den Wechselkurs, der als Informationsvariable des Kapitalmarktes rationaler Erwartungsbildung unterworfen ist, die nichtprädeterminierte Zustandsvariable dar. Der intertemporale Verlauf der realen Geldmenge, welche die zweite Zustandsvariable des dynamischen Systems darstellt, ist hingegen über die verzögerte Preisanpassung prädeterminiert. Das gesamte intertemporale Modellverhalten lässt sich durch die dynamischen Zustandsgleichungen dieser beiden Variablen darstellen.7
2.2 Darstellung des Modellrahmens
[....]
1 Vgl. hierzu International Monetary Fund (2002), S. 27; EUROFRAME (2002), S. 5 sowie International Monetary Fund (2003), S. 27.
2 Vgl. Art. 105 Abs. 1 und 2 EGV.
3 Siehe Clausen/Hayo (2002), S. 10.
4 Siehe Siebert (1997), S. 40 f.
5 Vgl. Wohltmann/Clausen (2001), S.149.
6 Vgl. Dornbusch (1976), S. 1161 f.
7 Vgl. Wohltmann (1994), S. 3.
- Arbeit zitieren
- Kai Nekat (Autor:in), 2003, Intertemporale Effekte antizipierter und nicht antizipierter Geldpolitik in einer Währungsunion, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14557
Kostenlos Autor werden
Kommentare