Vom Schaf zur Wolle


Hausarbeit (Hauptseminar), 2007

19 Seiten, Note: 1,7


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Einleitung

1. Das Schaf
1.1 Vorkommen/Verbreitung
1.2 Arten/Haltung
1.3 Nutzung/Erzeugnisse
1.4 Familie und Fortpflanzung

2. Schafrassen
2.1 Schafrassen in Deutschland
2.1.1 Die Merinorasse
2.1.2 Die Fleischschafrassen
2.1.3 Die Landschafrassen
2.2 Schafrassen in Großbritannien
2.2.1 Langwollrassen
2.2.2 Kurzwollrassen
2.2.3 Hochlandrassen
2.3 Schafrassen in Australien

3. Die Wolle
3.1 Einordnung der Faser
3.2 Die Wollfaser
3.3 Eigenschaft und Qualität der Wolle
3.4.1 Unterscheidung der Wolle
3.4 Gewinnung der Wolle ( Textile Kette)
3.4.1 Die Schur
3.4.2 Sortieren der Vliese nach Qualität und Gebrauch
3.4.3 Das Waschen der Rohwolle
3.4.4 Das Trocknen
3.4.5 Das Kardieren

4. Fazit

5. Literaturverzeichnis

Einleitung

Wenn wir über die Schafwolle sprechen, beziehen wir uns meistens auf die Eigenschaft und die Textile Kette des Rohstoffes. Doch was zeichnet die Schafwolle noch aus? Ist Schafwolle gleich Schafwolle? Spielt die Rasse eines Schafes eine wichtige Rolle bei der Wollqualität? Welche Schafrassen gibt es? Welche Umweltbedingungen müssen gegeben sein, damit die Schafwolle eine gute Qualität hat? Wie sieht die Züchtung und Verbreitung der Schafe aus? Und und und. Diese und weitere Fragen müssen wir uns im Zusammenhang der Wollqualität stellen.

Der erste Teil der Arbeit setzt sich mit der Verbreitung, Züchtung und der Wirtschaftlichen Aspekten auseinander.

Im zweiten Teil der Arbeit werden verschiedene Schafrassen und deren spezielle Eigenschaft der Wolle vorgestellt.

Zuletzt wird im dritten Teil der Arbeit auf die Eigenschaften, Gewinnung und die Qualität der Wolle eingegangen.

1. Das Schaf

1.1 Vorkommen/Verbreitung

Das Schaf gehört zu den ältesten und weitverbreittesten Nutztieren der Erde. Es ist auf Grund seiner idealen Anpassungsfähigkeiten vom Vorland der Nordseeküste bis zum Hochgebirge, sowie in Gegenden der Polarkreise bis zu den Tropen zu finden. Sein weltweites Vorkommen hat das Schaf neben seinen äußeren Anpassungsfähigkeiten auch der Tatsache zu verdanken, dass es keinem religiösen Tabu unterliegt, wie beispielsweise das Schwein. So wird es in vielen Ländern der Erde auf Grund seines Nutzungsspektrums unter verschiedenen Aspekten, wie z.B. Fleisch, Fell oder Milch, gehalten.[1]

1977 gab es weltweit etwa 1 027 859 000 Schafe, wovon 125 812 000 in Europa zu finden waren. Im Jahr 1999 blieb das weltweite Vorkommen mit 1 Milliarde Schafen relativ konstant. In Europa waren zu diesem Zeitpunkt etwa 14 000 000 Schafe zu finden, was einen deutlichen Rückgang zeigt. Erklären lässt sich dieser Rückgang in Europa und die dennoch konstante Weltanzahl durch die fortschreitende Entwicklung der Schafhaltung in den Entwicklungsländern, sowie in Asien. In Deutschland lag das Schafaufkommen 1978 bei 1 134 498. 1999 waren bereits 2 Millionen Schafe in Deutschland zu finden, 2004 waren es sogar 2 713 000 Schafe. 2005 ließ sich ein leichter Rückgang auf 2 584 000 Schafe deutschlandweit verzeichnen.[2]

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Quelle: http://www.destatis.de/basis/d/forst/forsttab11.php

1.2 Arten/Haltung

Schafe können sich ausgesprochen gut an verschiedene klimatische Verhältnisse ihrer Standorte anpassen, daher gibt es in vielen Gebieten ganz spezifische Lokalrassen. Allein in Deutschland existierten 1992 17 verschiedene Schafrassen.[3] Die meist verbreitete Schafrasse des deutschen Bestandes stellt das Merinolandschaf mit etwa 30% dar. Neben dem Merinoschaf gelten für den deutschen Schafbestand 3 Rassengruppen. Hierzu gehören die Fleisch-, Milch- und Landschafe. Die Milchschafe sind für ihre hohe Milchleistung, die bis zum 10-fachen ihres Körpergewichts sein kann, bekannt. Landschafe hingegen können Landschaften und deren Struktur erhalten, wie z.B. Deiche oder Heidegebiete. Das Merinoschaf gehört auf Grund seiner feinen Wolle zu der Rasse der Wollschafe.[4] Die Haltungsbedingungen für Schafe haben sich in Laufe der Jahre verändert. Die früher weit verbreitete Herdenhaltung ist heute auf Grund unterschiedlicher äußerer Faktoren, wie z.B. zunehmende Verkehrsdichte oder Nutzung der Grünflächen für die Landwirtschaft, stark zurückgegangen. Die Tiere werden heute meist auf eingezäunten Koppeln gehalten, die eine ständige Bewachung erübrigen.[5]

1.3 Nutzung/Erzeugnisse

Das Schaf ist eines der Tiere mit der vielseitigsten Nutzung. Weltweit werden viele Qualitätsprodukte des Schafes erzeugt und verwendet. Hierzu gehören: Fleisch, Wolle, Lanolin, Schaffelle und edle Pelze, Häute, Schafmilch, Schafkäse, Därme sowie Kot und Mist.

Schafe wurden früher vorwiegend auf Grund ihrer Wolle gehalten. Durch die Verbreitung von Baumwolle und dem technischen Fortschritt in der Herstellung von Chemiefasern ist der Aspekt der Wolle beim Schaf jedoch stark zurückgegangen. Heute setzt man vermehrt auf die Haltung von Schafen zur Fleischerzeugung. In Deutschland liegt der pro Kopfverbrauch bei etwa 1 kg Schaffleisch in Jahr, der Gesamtverbrauch pro Person bei 98,1 kg pro Jahr. Weltweit liegt das Schaf- und Ziegenfleisch 2004 bei 5% der gesamten Fleischerzeugung. Trotz der gestiegenen Anzahl an Fleischschafen und einer Umorientierung zur Fleischproduktion unterliegt die Wolle einer stetigen und konstanten Nachfrage. Mit Lanolin bezeichnet man ein Produkt, welches im Wollfett enthalten ist. Dieses wir hauptsächlich in der Kosmetik verwendet.

Schaffelle und edle Pelze erhalten ihre Farben oft durch spezielle Züchtungen, besonders Lammfelle steigen im Preis, da sich ihre Beliebtheit weiter steigert. Die Häute der Schafe dienen meistens als Rohmaterial für die Herstellung feiner Lederwaren. Schafmilch und Schafkäse dienen in vielen Ländern zur Milch- und Eiweißversorgung. Einige Schafe liefern in ihrem Leben in jeder Laktationsperiode (250 bis 300 Tage) bis zu 600 Liter Milch. Die Därme der Schafe werden heute Saitlinge bei der Wurstherstellung, sowie als Fäden in der Chirurgie verwendet. Der Kot und Mist der Schafe dient, wie auch bei vielen anderen Tieren als Dünger und zur Intensivierung der Ackerwirtschaft.[6]

1.4 Familie und Fortpflanzung

Schafe sind Herdentiere, das heißt sie leben mit bis zu 330 Artgenossen in einer Herde zusammen. In der Herde leben männliche Schafe, so genannte Hammel (kastriert) gemeinsam mit weiblichen Schafen und deren Lämmer zusammen. Der Widder ist das männliche fruchtbare Schaf und kennzeichnet sich durch nach hinten gerundete Hörner. Mehrere Widder leben in kleinen Gruppen getrennt von der Herde, nur in der Paarungszeit werden sie dieser zugeführt. Nach der Paarungszeit trägt das Mutterschaf das Lamm etwa 21 Wochen lang aus. Durch Züchtungen können Weibchen heute alle dreiviertel Jahre Lämmer bekommen, oft sogar Zwillinge. Ursprünglich bekommen Schafe allerdings nur ein Lämmchen pro Jahr.[7]

2. Schafrassen

2.1 Schafrassen in Deutschland

In Deutschland werden die Schafrassen in drei Gruppen eingeteilt: Merinorassen, Fleischschafrassen und Landschafrassen.

2.1.1 Die Merinorasse

Bei der Merinorasse wird zwischen den Merinolandschaf und dem Merionofleischschaf unterschieden.

Das Merinolandschaf entstand aus der Kreuzung von Merinoschafen und der heimischen Landrassen. Das Merinoschaf ist ein mittelgroßes Schaf mit keilförmigen, langen Kopf und typischen Wollschopf sowie breiten und leicht hängenden Ohren. Es ist ein sehr widerstandsfähiges Schaf, welches sich in der Weide aber auch in Pferch und Koppel wohl fühlt. Die Heimat in Deutschland ist für die Meinolandschafe mehr südlich wie Bayern, Baden-Würtenberg, Rheinland-Pfalz und auch Süd Hessen.

[...]


[1] Vgl. Atlas der Nutztierrassen, 1996, Seite 103

[2] Vgl.FAOSTAT.URL:http://apps.fao.org/lim500/nphwrap.pl?Production.Livestock.Stocks&Domain=SUA&servlet=1. und Schafzucht, 1980, Seite 18f

[3] Vgl. Atlas der Nutztierrassen, 1996, Seite 103f

[4] Vgl. www.aid.de und Atlas der Nutztierrassen, 1996, Seite104

[5] Vgl. Atlas der Nutztierrassen, 1996, Seite 104

[6] Vgl. www.landwirtschaft-mlr.baden-wuerttemberg.de, 1980, Seite 17f

[7] Vgl. www.schafplanet.de

Ende der Leseprobe aus 19 Seiten

Details

Titel
Vom Schaf zur Wolle
Hochschule
Universität Osnabrück
Note
1,7
Autor
Jahr
2007
Seiten
19
Katalognummer
V145237
ISBN (eBook)
9783640549344
ISBN (Buch)
9783640550593
Dateigröße
535 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schaf, Wolle, Verarbeitung, Fasern, Textil, Rasse, Textile Kette
Arbeit zitieren
Veronika Weigel (Autor:in), 2007, Vom Schaf zur Wolle, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145237

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