Soziale Gruppenarbeit


Hausarbeit, 2010

16 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


1.Einführung

Mein Thema für diese Hausarbeit ist eine Methode der Sozialen Arbeit, nämlich die Soziale Gruppenarbeit. Ich habe mich für dieses Thema entschieden, weil ich mein anstehendes Praktikum in diesem Bereich machen möchte und mich daher sehr für diese Methode interessiere.

Nun möchte ich aber auf das vorher genannte Zitat zurückkommen. Es ist macht gleich zu Anfang deutlich, wie die Soziale Gruppenarbeit zu begreifen ist. Aus diesem Grund möchte ich auch darauf näher eingehen, um mein Thema kurz vorzustellen. Konopka zeigt auf, dass es normal, ja alltäglich ist, uns in Gruppen zu bewegen. So nennt sie diese sogar die „(…) Grunderscheinungen menschlicher Beziehungen; (…).“[1] Dieses Zitat geht aber noch einen Schritt weiter. Konopka beschreibt die Arbeit mit Gruppen als etwas besonders schwieriges, mit entsprechend besonderen Anforderungen. Sie versucht herauszuarbeiten, welche Verantwortung sich hinter dieser Arbeit verbirgt. Die Folge ist eine Forderung nach wissenschaftlichem, aber auch ethischem Denken. Man muss sich stets der Macht bewusst sein, etwas Zerstörerisches oder Hilfreiches mit dieser Arbeit bewirken zu können. D.h. Soziale Gruppenarbeit verlangt ein gewisses Maß an berechtigtem Respekt gegenüber der Materie. Beides, zum Einen die Natürlichkeit mit der wir Gruppen gegenübertreten (und so keine Hemmnisse zu überwinden sind), sowie zum Anderen die enorme Schaffenskraft und Möglichkeit in der Arbeit mit Gruppen, wird schließlich deutlich und macht die soziale Gruppenarbeit heute zu einem wichtigen Standbein der Sozialen Arbeit.

In meiner Hausarbeit definiere ich zunächst einmal die Gruppe. Anschließend gehe ich näher auf die Soziale Gruppenarbeit § 29 SGB VIII ein, wozu die Zielgruppen, Formen, Programme und die Qualifikation der Mitarbeiter gehören. Darauf folgt das Phasen bzw. Stufenmodell von Bernstein und Lowy. Zum Schluss erläutere ich kurz den Nutzen des Modells.

2. Definition Gruppe

Allgemein lässt sich eine Gruppe als „eine Mehrzahl von Sachen oder Personen mit gemeinsamen Merkmalen“[2] definieren. Im pädagogischen bzw. soziologischen Sinn ist sie ein Sozialgebilde mit spezifischen Charakteristika. Die Gruppe umfasst mindestens drei Mitglieder, die ein gemeinsames Ziel oder eine gemeinsame Aufgabe haben. Sie stehen in relativ kontinuierlichem Kontakt zueinander. Die Gruppe zeichnet sich neben dem Zusammengehörigkeitsgefühl, dem „Wir-Gefühl“ durch ein gemeinsames Normen- und Wertesystem aus. Dieses System bildet die Basis der gemeinsamen Interaktion. Jedes Mitglied nimmt innerhalb der Gruppe eine mehr oder weniger festgelegte Rolle ein. Dadurch entsteht ein gruppeninternes Netzwerk von aufeinander bezogenen Rollen, die identischen oder unterschiedlichen Ranges sein können.[3]

3. Soziale Gruppenarbeit § 29 SGB VIII

Soziale Gruppenarbeit ist eine Leistung der Jugendhilfe im Rahmen der Hilfen zur Erziehung (§ 27 SGB VIII) für ältere Kinder und Jugendliche. Diese benötigen Hilfe bei der Überwindung von Entwicklungsschwierigkeiten und Verhaltensproblemen. Auf Grund eines gruppenpädagogischen Konzepts soll unter Nutzung eines gruppendynamischen Prozesses ihre Entwicklung zu einer eigenverantwortlichen und zugleich gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit[4] gefördert werden. Dies geschieht insbesondere durch die Stärkung der Beziehungs- und Verantwortungsfähigkeit, durch Einübung und Reflektion der Regeln des Zusammenlebens und durch den Abbau von Ängsten und Vorurteilen.

Den Anspruch auf die Hilfe zur Erziehung haben Personensorgeberechtigte, wenn eine dem Wohl des Kindes oder Jugendlichen entsprechende Erziehung nicht gewährleistet ist und die Hilfe für seine Entwicklung geeignet und notwendig ist[5]. Die betroffenen Kinder und Jugendlichen sind neben ihren Personensorgeberechtigten bei der Auswahl und Gestaltung der Hilfe zu beteiligen[6]. Dabei muss sich zeigen, ob insbesondere die Minderjährigen selbst bereit sind, die vorgesehene Form der Hilfe anzunehmen, oder ob ihnen andere Hilfen angeboten werden sollen.

Soziale Gruppenarbeit steht als Leistung auch jungen Volljährigen offen, wenn und solange sie diese Hilfe zur altersgemäßen Entwicklung ihrer Persönlichkeit und zu einer eigenverantwortlichen Lebensführung benötigen.[7]

3.1. Zielgruppen

Die Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche, die in folgenden Bereichen Probleme haben:

- im persönlichen Bereich (z.B. Aggressivität, Gewalt, Ängste, Selbstvertrauen, Freizeitgestaltung, Durchhaltevermögen, Beziehungsaufbau),
- im familiären Bereich (z.B. Kommunikation mit Eltern und Geschwistern, gestörte Eltern-Kind-Beziehung),
- im Freundschaftsbereich (z.B. Eingehen von Bindungen, Partnersuche, Zuverlässigkeit),
- im Schul- und Arbeitsbereich (z.B. Schul- bzw. Arbeitsverweigerung, Unlust, Über- oder Unterforderung, Konzentration, Kontaktprobleme).

Art und Umfang der Sozialen Gruppenarbeit richtet sich nach jeder Person individuell.[8]

3.2. Formen

Eine erste Differenzierung stellt die Art der Gruppenarbeit dar: Sie wird entweder als Kursus (mit einer von vornherein festgelegten Dauer) oder als fortlaufende Gruppe (ohne konkrete zeitliche Befristung) durchgeführt. Beide Formen haben ihre spezifischen Vor- und Nachteile:

Ein Kursus beginnt erst, wenn eine bestimmte Teilnehmerzahl erreicht ist. Dauer und Intensität sind dabei je nach Zielgruppe festzulegen, in der Regel aber eine Dauer von drei Monaten (bei zwei- bis dreistündigen Gruppentreffen pro Woche und ein bis zwei "Intensiv-Wochenenden") nicht überschreiten sollten. Alternativ ist auch ein Wochenkursus denkbar, sofern Schul- und Arbeitsverhältnisse der Teilnehmer dies zulassen. Während des Kursus verändert sich die Zusammensetzung der Teilnehmer nicht; alle beginnen zum gleichen Zeitpunkt und hören zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt auf - unabhängig davon, ob ein bestimmtes Ziel erreicht ist oder nicht. Effiziente Programmelemente können in jedem Kursus erneut eingesetzt werden. Sach- und Personalkosten können von vornherein ermittelt werden.

[...]


[1] Zit. Konopka, 1969, S. 14

[2] Vgl. dtv Lexikon, 1997, S. 224

[3] Vgl. Korte/Schäfers, 2002, S. 131

[4] Vgl. § 1 Abs. 1 SGB VIII

[5] Vgl. § 27 Abs. 1 SGB VIII

[6] Vgl. § 36 Abs. 1 SGB VIII

[7] Vgl. § 41 SGB VIII

[8] Vgl. § 27 Abs. 2 Satz 2 SGB VIII

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Soziale Gruppenarbeit
Hochschule
Technische Universität Dortmund
Note
1,3
Autor
Jahr
2010
Seiten
16
Katalognummer
V145067
ISBN (eBook)
9783640563449
ISBN (Buch)
9783640563692
Dateigröße
491 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Soziale, Gruppenarbeit
Arbeit zitieren
Marianne Schwarz (Autor:in), 2010, Soziale Gruppenarbeit, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/145067

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