Das kreative Schreiben im Französischunterricht vor dem Hintergrund der Kompetenzorientierung und der Motivierung der Lerner


Hausarbeit (Hauptseminar), 2009

15 Seiten, Note: 3,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Kompetenzstufen
2.1 “Schreiben” im Common European Framework
2.2 „Schreiben“ in den Bildungsstandards

3. Das kreative Schreiben
3.1 Die Legitimation des Schreibens im Französischunterricht
3.2 Die Begriff der Kreativität
3.3 Vor- und Nachteile kreativer Schreibanlässe
3.4 Kreative Schreibaufgaben anhand der Lektüre Un pacte avec le diable

4. Zusammenfassung

Bibliographie
I Primärliteratur
II Sekundärliteratur

1. Einleitung

Neben den kommunikativen Fertigkeiten wie Leseverstehen, Hörverstehen, Sprachmittlung und dem Sprechen spielt das Schreiben im zeitgemäßen kompetenzorientierten Französischunterricht eine wichtige Rolle, wobei der Fokus in dieser Seminararbeit auf das Potenzial des kreativen Schreibens gelenkt wird. Es wird untersucht, welche Vorteile kreative Schreibanlässe im Unterricht bieten und welche Aufgaben sich, am Beispiel der Lektüre Un pacte avec le diable von Thierry Lenain, sich diesbezüglich anbieten,

Zunächst wird im Kapitel 2 vorgestellt, wie der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Fremdsprachen und die deutschen Bildungsstandards die Teilkompetenz „Schreiben“ definieren.

Ferner ist das das Schreiben bei Lernern nicht besonders populär. Deshalb muss der Lehrer darauf achten, dass die Schüler die Legitimation des Schreibens durchdringen und anerkennen. (Kapitel 3.1)

Außerdem nimmt das analytische Schreiben selbst im aktuellen Fremdsprachenunterricht auf Grund des propädeutischen Charakters eine fundamentale Rolle ein, da es erste vorwissenschaftliche Grundsteine für die möglicherweise spätere universitäre Analyse literaturwissenschaftlicher und sprachwissenschaftlicher Texte legt.[1] Kreative Verfahren, v.a. bei Schreibaufgaben, werden von Lehrern tendenziell abgelehnt. Sie gelten als zu verspielt und unwissenschaftlich. Dabei bieten gerade die kreativen Verfahren diverse motivationale Vorteile, welche zusammen mit den Nachteilen im dritten Kapitel dargelegt werden.

Auf Grund des Sprach- und Themenreichtums bietet sich Un pacte avec le diable von Thierry Lenain im vierten und fünften Lernjahr sowohl für die Erweiterung Lesekompetenz als auch für die analytischen und kreativen Schreibaufgaben bzw. die Schreibkompetenz an.[2]

2. Kompetenzstufen

2.1 “Schreiben” im Common European Framework

Der G emeinsame E uropäische R eferenzrahmen für Sprachen: Lernen, lehren, beurteilen (GER) (kurz: Europäischer Referenzrahmen, (in Englisch: C ommon E uropean F ramework of R eference for Languages CEFR)) des Europarats, legt für Sprachlehrer und –lerner eine umfangreiche Empfehlung dar, die das Sprachenlernen, die Sprachproduktion und die Sprachkompetenz des Lerners vergleichbar, ökonomisch und anschaulich machen soll. Hierfür schlägt der Europäische Referenzrahmen sechs Niveaustufen von A1-C2 vor, wobei A1 die elementare Sprachverwendung und C2 für die kompetente Sprachverwendung symbolisiert.

Die folgende Tabelle zeigt die Teilkompetenz „Schreiben“ für die Niveaustufen A2 und B1:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[3] [4]

Kritisch zu bemerken ist, weshalb die Schreibkompetenz bei der Kompetenzstufe A2 lediglich auf das Schreiben einer Postkarte ausgerichtet ist, wohingegen der Lerner bei der Kompetenzstufe B1 „texts“ und „letters“ schreiben können muss? Sollte der Lerner bei A2 nicht ebenso dazu fähig sein, kurze Texte, Briefe/E-Mails schreiben zu können, wenngleich deren Sätze tendenziell einfache Strukturen enthalten?

2.2 „Schreiben“ in den Bildungsstandards

Die aktuellen Bildungsstandards unterscheiden sich von den früheren gravierend. „Seit 2002 stellen die Bundesländer nach und nach ihre Lehrpläne um.

Während traditionelle Lehrpläne fachliche Inhalte und eher global formulierte Lernziele verbindlich vorgaben („Inputorientierung“), konzentrieren sich die neuen, standardbasierten Lehrpläne auf die Beschreibung konkreter Leistungserwartungen in Form von Can-do- Formulierungen („Outputorientierung“).[5]

Die Kompetenzbeschreibung in den nationalen Bildungsstandards zum „Schreiben“ bezieht sich auf die Anforderung, die man im Französischunterricht an die Lerner zum Ende des Haupt- und Realschulabschlusses (Klassen neun und zehn) stellt. Die Kompetenzbeschreibungen lauten wie folgt:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten[6] [7]

Die wichtigste Niveauunterschied zwischen den beiden Kompetenzstufen besteht darin, dass die Lerner bei der Stufe A2 lediglich dazu in der Lage sein müssen, kurze, elementare Sätze zu schreiben, welche mit Sicherheit keine Relativsätze beinhalten, und bei der Stufe B2 bereits zusammenhängende Texte verfassen können müssen.

Des Weiteren komme in beiden Kompetenzstufen laut Hu und Leupold die Einhaltung orthografischer Regeln nicht zum Tragen[8]: „Dies kann damit erklärt werden, dass dem Bereich der Orthografie als Teil der sprachlichen Mittel eine dienende Funktion in den Bildungsstandards zugewiesen wird.“[9] Für die Schreibmotivation des Lerners ist dieser Aspekt essenziell, da der Hauptfokus der Schreibaufgaben nicht mehr ausschließlich bei der Ausmerzung orthografischer Fehler liegt, sondern in der Förderung von Motivation und der Selbstkonzept der Lerner. Laut Caspari übernehmen die sprachlichen Mittel heutzutage, wie z.B. Wortschatz und Orthografie im Unterricht nur noch eine dienende Funktion.[10]

[...]


[1] Das analytische Schreiben wird in dieser Hausarbeit jedoch nicht thematisiert.

[2] Cf: Kapitel 3.

[3] The Common European Framework, http://www.coe.int/T/DG4/Linguistic/Source/Framework_EN.pdf (Stand: 10.10.09).

[4] The Common European Framework, http://www.coe.int/T/DG4/Linguistic/Source/Framework_EN.pdf (Stand: 10.10.09).

[5] Tesch, Bernd; Leupold, Eynar; Köller, Olaf (Hrsg.), (2008), Bildungsstandards Französisch: konkret – Sekundarstufe I: Grundlagen, Aufgabenbeispiele und Unterrichtsanregungen, Berlin: Cornelsen, S. 30.

[6] KMK 2003: 15.

[7] KMK 2004: 16.

[8] Tesch, Bernd; Leupold, Eynar; Köller, Olaf (Hrsg.), (2008) Bildungsstandards Fran zösisch Konkret – Sekundarstufe I: Grundlagen, Aufgabenbeispiele und Unterrichsanregungen, Cornelsen, S. 64.

[9] cf: 6, S. 63

[10] Cf: 9, S. 30.

Ende der Leseprobe aus 15 Seiten

Details

Titel
Das kreative Schreiben im Französischunterricht vor dem Hintergrund der Kompetenzorientierung und der Motivierung der Lerner
Hochschule
Universität Hamburg
Note
3,0
Autor
Jahr
2009
Seiten
15
Katalognummer
V144927
ISBN (eBook)
9783640549030
ISBN (Buch)
9783640553075
Dateigröße
691 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Schreiben Kreativität Daniela Caspari
Arbeit zitieren
Nadine Richters (Autor:in), 2009, Das kreative Schreiben im Französischunterricht vor dem Hintergrund der Kompetenzorientierung und der Motivierung der Lerner, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144927

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