Möglichkeiten der Internalisierung negativer externer Effekte privatwirtschaftlicher Tätigkeit am Beispiel von Emissionen


Hausarbeit, 2003

25 Seiten, Note: 1,0


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

1 Problemstellung

2 Überblick

3 Ausgewählte Instrumente der Internalisierung
3.1 Steuern / Abgaben
3.2 Umweltzertifikate
3.3 Internalisierung durch Verhandlungen

4 Ausblick in die Zukunft

Literaturverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

Abb. 1: Übersicht der Instrumente

Abb. 2: Gleichgewicht nach Anpassung an eine Emissionssteuer und Optimum

Abb. 3: Preisbildung auf dem Zertifikatsmarkt

Abb. 4: Eigentumsrecht auf saubere Luft aus Sicht der Geschädigten nach Verhandlung

Abb. 5: Eigentumsrecht auf saubere Luft aus Sicht des Schädigers nach Verhandlung

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Problemstellung

Laut Stock (1998, S. 367) sind externe Effekte Auswirkungen irgendwelcher Aktivitäten, die den Nutzen von Haushalten oder die Produktion von Unternehmungen beeinflusst, ohne dass die betroffenen Haushalte oder Unternehmungen im Falle eines positiven externen Effektes etwas bezahlen müssen, oder im Falle eines negativen externen Effektes dafür entschädigt werden.

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen positiven externen Effekten (sprich „Externer Nutzen“), und zwar wenn Auswirkungen günstig für andere Individuen oder Unternehmen sind, und negativen externen Effekten (sprich „Externe Kos- ten“), wenn es sich um negative Auswirkungen handelt. Im Rahmen dieser Hausarbeit wird hier jedoch nur auf die negativen externen Effekte der Produk- tion eingegangen, und untersucht, wie diese zu internalisieren sind.

Negative externe Effekte der Produktion sind immer dann geben, wenn die Pro- duktion eines Gutes x durch ein bestimmtes Unternehmen Einfluss auf eine an- dere Wirtschaftseinheit hat. Es kann z.B. sein, dass die Produktionskosten ei- nes Gutes z bei einem anderen Unternehmen beeinflusst werden und sich die- ser Einfluss nicht über den Markt vollzieht und damit bei der Entscheidung über die Produktion des Gutes x unberücksichtigt bleibt. Des Weiteren kann die Pro- duktion des Gutes x für die Allgemeinheit ein Nutzeneinbußen dadurch erzeu- gen, dass bei der Produktion z.B. die Luft durch Emissionen verunreinigt wird und damit die Umwelt negativ beeinflusst wird. Die Produktion des Gutes x er- zeugt also nicht nur die ihm direkt zugeordneten internen Kosten (private Kos- ten), sondern auch externe Kosten, so genannte soziale Kosten, die nicht in die Kostenkalkulation einfließen. Diese sozialen Kosten sind oft Kosten infolge von Umweltverschmutzung, da das Gut Umwelt, welches alle Charakteristika eines öffentlichen Guts aufweist, den Unternehmen unentgeltlich zur Verfügung steht.

Es kommt folglich aufgrund der externen Effekte zu einem Auseinanderfallen von privaten und insgesamt entstehender Kosten, da sich die gesamten Kosten aus der Summe der privaten (internen) und sozialen (externen) Kosten ergeben. Daher wird durch die Internalisierung versucht, die externen Kosten zu internen zu transformieren, so dass alle Kosten vom Unternehmen in die Kostenkalkulation miteinbezogen werden.

Der Preis- und Marktmechanismus, der nur die privaten, nicht aber die sozialen Kosten erfasst, führt daher zur Fehlallokation von Ressourcen. Werden die ex- ternen Kosten nicht internalisiert, werden die Preise für die produzierten Güter, gemessen an den tatsächlich entstandenen Kosten, zu gering kalkuliert. Diese Preisverzerrung hat zur Folge, dass die produzierten Güter in zu großen Men- gen produziert werden. Somit ist das ökonomische Prinzip und damit die Alloka- tion, d.h. die Bereitstellung von Gütern in einer Volkswirtschaft nicht optimal.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Internalisierung der negativen externen Effek- te im Bezug auf die Umwelt ist die Verantwortung gegenüber zukünftigen Gene- rationen. Dabei geht es darum auch längerfristig eine Entwicklung sicherzustel- len, die die Bedürfnisse der heute lebenden Generation von Menschen befrie- digt, ohne zu riskieren, dass die Verfügbarkeit über Ressourcen und damit die für zukünftige Generationen offenen Möglichkeiten beeinträchtigt werden. Bei einer Entscheidung sollen alle Kosten und Nutzen in der Gegenwart wie auch in der Zukunft berücksichtigt werden. Unter dem Begriff der Nachhaltigkeit wird eine Entwicklung verstanden, die gleichrangig ökologische, ökonomische und gesellschaftliche Ziele in den Blick nimmt. Dies wird als „Drei Säulen-Konzept“ eines marktwirtschaftlichen Umweltschutzes bezeichnet, das in der Lage ist, die gesamte Produktion durch finanzielle Anreize in Richtung Umweltverträglichkeit und somit Nachhaltigkeit zu verändern. "Sustainable development" (Nachhaltig- keit) bedeutet, dass zur Herstellung von Produkten und Dienstleistungen all- mählich die nicht erneuerbaren durch erneuerbare Ressourcen substituiert wer- den und erneuerbare Ressourcen nicht über ihre Regenerationsrate genutzt werden. Bei der Belastung der Umwelt durch abbaubare Emissionen ist sicher- zustellen, dass die Verschmutzung die Aufnahmefähigkeit der Ökosysteme nicht überfordert. (vgl. Dybe/Rogall 2000, S. 23)

Ein klassisches Beispiel eines negativen externen Effektes ist die Nutzung des Umweltgutes Wasser durch eine Fabrik und einen Fischereibetrieb an einem Fluss. Die Fabrik und der Fischereibetrieb erzeugen jeweils private Güter. Durch die Produktion der Fabrik wird das Flusswasser verunreinigt. Durch diese Verunreinigung werden die Fangquoten der Fischerei beeinträchtigt. Die Fabrik erzeugt aufgrund ihrer Produktion für den Fischereibetrieb einen negativen ex- ternen Effekt, für den der Fischereibetrieb mangels eines Rechtes an der Was- serqualität keine Entschädigung verlangen kann. Durch die private Produktion wird das öffentliche Gut Wasser in seiner Qualität gemindert und erzeugt als negativen externen Effekt die Fangquotenreduzierung. (vgl. o.V., 25.05.2003,http://www.uni siegen.de/dept/fb05/bwl3/downloads%20bwl3/Vorle sungsmaterial%20zur%20Umweltpolitik.pdf)

Externe Effekte können unterschiedliche Auswirkungsgrade habe. So trifft die Luftverschmutzung im Endeffet jeden, aber der Müll im Vorgarten betrifft nur die nächsten Nachbarn.

Es existieren vier Prinzipien der Umweltpolitik zur Internalisierung dieser nega- tiven externen Effekte. Zu einem gibt es das Verursacherprinzip. Dabei hat der- jenige die Kosten der Vermeidung oder Beseitigung der Umweltbelastung zu tragen, der sie verursacht hat. Über eine Kostenanlastung sollen solche Pro- dukte, deren Herstellung, Gebrauch oder Entsorgung mit Umweltbelastung ver- bunden sind, teurer und dadurch weniger nachgefragt werden. Umweltbeein- trächtigungen sollen an ihrem Ursprung bekämpft werden und als solche im marktwirtschaftlichen Allokationsmechanismus berücksichtigt werden. Es wird ein Preismechanismus für Umweltgüter simuliert, wobei die sozialen Zusatzkos- ten durch externe Effekte in die Entscheidungsrechnung des Individuums ein- gehen sollen. Probleme die sich hierbei ergeben sind, dass die Feststellung der Höhe der Kosten und die Ermittlung des Verursachers oft schwierig ist. Wenn der Verursacher oder der ihm zuzurechnende Schadensanteil nicht festgestellt werden kann, gilt das Gemeinlastprinzip. Dies besagt, dass die durch die Um- weltbeeinträchtigung entstandenen Kosten über die öffentliche Hand von der Gesellschaft getragen werden. Letztlich trägt die Last also der Steuerzahler.

Des Weiteren gibt es das Vorsorgeprinzip. Dabei ist so zu handeln, dass von vorneherein möglichst keine oder nur eine geringe Gefahr für die Umwelt ent- stehen kann. Dies kann in Form einer Minimierung der Eingriffsintensität als Vorsorge gegen Umweltbeeinträchtigungen erfolgen (sparsamer Umgang mit Umweltgütern, Abwasseraufbereitung, Emissionsminderung,...). Die Folge ist eine Verringerung des Belastungsausmaßes. Als viertes Prinzip ist das Koope- rationsprinzip zu erwähnen, welches an die Eigenverantwortung und an die Mitwirkung aller gesellschaftlichen Gruppen zur Beseitigung und Vermeidung von Umweltschäden appelliert. Es zielt auf die konsensbestimmte Kooperation sowohl national als auch international sowie zwischen verschiedenen gesell- schaftlichen Entscheidungsträgern (Bürgern, Betrieben, Behörden, Wissen- schafts- und Umweltorganisationen) ab. Hierbei geht um „freiwillige Vereinba- rungen“, „Selbstbeschränkungsabkommen“ oder „freiwilliger Selbstverpflich- tung“ sowie Verhandlungslösungen (Branchenabkommen) zwischen stattlichen und wirtschaftlichen Institutionen. (vgl. o.V., 25.05.2003, http://www.uni siegen.de/dept/fb05/bwl3/downloads%20bwl3/Vorlesungsmateri al%20zur%20Umweltpolitik.pdf)

2 Überblick

Durch folgende Instrumente werden dem Verursacher der Emissionen die von ihm verursachten Schäden angelastet. Ziel dieser Internalisierung ist es, dass der Entscheidungsträger die externen Effekte bei der Festlegung von Ausmaß und Qualität deiner Aktivitäten berücksichtigt. Diese soll so weitgehend erfol- gen, dass private und externe Kosten einander in ihrer Auswirkung auf das vom Entscheidungsträger verfolgte Ziel völlig äquivalent sind. In der Volkswirt- schaftslehre unterstellen wir üblicherweise, dass der Entscheidungsträger (so- fern es sich dabei um ein Unternehmen handelt) das Ziel der Gewinnmaximie- rung verfolgt. Eine derartige Anlastung der externen Effekte mit der oben ge- nannten Konsequenz erfordert demnach eine Monetarisierung. Nur als monetä- re Größe können sie in der selben Weise wie die privaten Kosten in die Ge- winn- und Verlustrechnung des Produzenten eingehen und seine Entscheidun- gen über Ausmaß und Form der Produktion gleichrangig mit den privaten Kos- ten beeinflussen. (vgl. Endres/Holm-Müller 1998, S. 5)

Es existiert eine Vielzahl von Instrumenten, die zur Internalisierung der externen Effekte eingesetzt werden. Ordnungsrechtliche und ökonomische Instrumente, wie auch private Ansätze in Form von Verhandlungen. In der Praxis wird oft ein Mix verschiedener Instrumenten zur Erreichung der Zielsetzung (z.B. Emissionsreduzierung) eingesetzt. Im Folgenden werden diese Instrumente separat betrachtet. Die nachstehende Abbildung 1 soll einen Überblick über die hier angesprochenen Instrumente liefern.

[...]

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Details

Titel
Möglichkeiten der Internalisierung negativer externer Effekte privatwirtschaftlicher Tätigkeit am Beispiel von Emissionen
Hochschule
Fachhochschule Bonn-Rhein-Sieg in Sankt Augustin
Note
1,0
Autor
Jahr
2003
Seiten
25
Katalognummer
V144601
ISBN (eBook)
9783640556151
ISBN (Buch)
9783640556540
Dateigröße
481 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Internalisierung, externe Effekte, Emissionen, Umweltverschmutzung, Umweltgüter, Emissionsminderung, Emissionsreduzierung, Verursacherprinzip, Gemeinlastprinzip, Vorsorgeprinzip, Kooperationsprinzip, Ordnungsrechtliche Instrumente, Ökonomische Instrumente, Umweltzertifikate, Coase-Theorem, Emissionsauflagen, Haftungsrechte, Subventionen, Pigou-Steuer, Preis-Standard-Ansatz, Emissionssteuer, Emissionszertifikate, Umweltbörse, Laissez-faire-Regel, Pareto, Cap-and-trade-System
Arbeit zitieren
Simone Eter (Autor:in), 2003, Möglichkeiten der Internalisierung negativer externer Effekte privatwirtschaftlicher Tätigkeit am Beispiel von Emissionen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144601

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