Praktikumsbericht bei einer Tageszeitung


Praktikumsbericht / -arbeit, 2006

23 Seiten, Note: 2,0


Leseprobe


1. Einleitung

In der Zeit vom 1. August 2006 bis zum 30. September 2006 absolvierte ich mein Praktikum in der Lokalredaktion einer regionalen Tageszeitung.

Im Verlauf des ersten Kapitels werde ich kurz beschreiben, warum ich diesen Praktikumsplatz gewählt habe und den Praktikumsbetrieb vorstellen. Außerdem werde ich erklären, welche Tätigkeiten ich während des Praktikums machen durfte.

Im zweiten Kapitel werde ich kurz über meine Tätigkeiten im Vorfeld der Bürgermeisterund Landratswahlen in der Region, aber auch über meine Arbeit am Wahlsonntag. Während des Praktikums gab es jedoch nicht immer eitel Sonnenschein - während der zwei Monate unterliefen mir auch Fehler, die ich ebenfalls kurz beschreiben möchte. Im dritten Kapitel werde ich versuchen das Praktikum zu reflektieren, sowie im vierten Kapitel ein kurzes Resümee ziehen.

Im Anhang befinden sich ein paar Beispiele der von mir verfassten und auch veröffentlichten Zeitungsartikel sowie die Bescheinigung meines Praktikumsbetriebes.

1.1 Auswahl des Praktikumsplatzes

Auf der Suche nach einem Praktikumsplatz war mir klar, dass dieser sich in einem Arbeitsbereich befinden sollte, in dem ich mir auch später eine berufliche Zukunft vorstellen könnte. Die Erfahrungen innerhalb der zwei Praktikumsmonate sollten meine zukünftige Berufswahl unterstützen oder verwerfen. Als Wunschtätigkeitsfeld hatte sich bereits vor der Wahl des Studienplatzes der journalistische Bereich herauskristallisiert, aus welchem Grund auch ein Praktikum in einem journalistischen Betrieb für mich erstrebenswert war.

Während meines Praktikums wollte ich die Recherchemethoden und das Fachwissen, welches ich während des ersten Studienjahres erlernt hatte im Alltag anzuwenden. Auf der anderen Seite sah ich die Möglichkeit Erfahrungen, die ich während eines Praktikums bei journalistischen Tätigkeiten machen würde, für mein weiteres Studium nutzen zu können, wie zum Beispiel die Durchführung eines Interviews.

Ich entschied mich für ein Praktikum bei einer Tageszeitung, da mir die Arbeit im Bereich der Printmedien immer sehr interessant erschien. Im Vorfeld bewarb ich mich bei vier Zei- tungen in Raum Hannover, in Kassel, Bremen und Leer für den Zeitraum vom 1. August 2006 bis zum 30. September 2006. Während ich von der Hannover Allgemeinen Zeitung sowie den Hessischen Nachrichten Absagen erhielt, wurde ich bei der Ostfriesen-Zeitung sowie bei den Bremer Nachrichten zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.

Ich erhielt bei beiden Zeitungen die Zusage, dass ich für diesen Zeitraum ein Praktikum absolvieren konnte und hatte nun die Wahl. Ich entschied mich für die Praktikumsstelle bei der Ostfriesen-Zeitung in Leer, da ich gebürtig aus dieser Region komme und mich dort sehr gut auskenne. Aufgrund der Tatsache, dass ich die Ostfriesen-Zeitung bereits aus meiner frühesten Jugend kenne und sogar als Kind im Rahmen eines Projektes „Zeitung und Schule“ das Lesen gelernt hatte, entschied ich mich für ein Praktikum dort.

1.2 Vorstellung der Ostfriesen-Zeitung

Die Ostfriesen-Zeitung (OZ) ist eine regionale Tageszeitung in der Region Ostfriesland, deren Berichterstattung die Landkreise Leer, Emden und Aurich umschließt. Sie ist Teil der Zeitungsgruppe Ostfriesland, der eine weitere Tageszeitung sowie eine Wochenzeitung angehören und umfasst eine Auflage von etwa 40.000 Exemplaren. Die Hauptredaktion der OZ befindet sich in Leer sowie kleineren Lokalredaktionen in Aurich, Emden und Weener. Insgesamt sind etwa 280 Personen in allen Redaktionen angestellt.

Die Ostfriesen-Zeitung erscheint sechsmal wöchentlich, umfasst etwa 44 Seiten und besteht aus 4 Zeitungsbüchern. Ein Zeitungsbuch beschreibt mehrere Seiten, die in einem gefalteten Druckbogen zusammengefasst sind. In jeweils einem der Bücher stehen Nachrichten aus aller Welt, aus Ostfriesland, Lokalsport sowie die jeweiligen Nachrichten aus den Lokalre- daktionen Emden, Aurich und Leer. Bei dem Buch mit überregionalen Nachrichten handelt es sich um eine so genannte Mantelseite, die von der Nordwest-Zeitung erstellt wird. Auch das Buch für die Region Ostfriesland ist eine Mantelseite, die in der Hauptredaktion in Leer produziert und für alle drei Lokalausgaben der Ostfriesen-Zeitung verwendet wird.

1.3 Vorstellung der Lokalredaktion Leer

Die Lokalredaktion der OZ, in der ich mein Praktikum absolvierte, war für den Landkreis Leer sowie die Mantelseite Ostfriesland zuständig. In der Redaktion sind acht Redakteure angestellt, die zehn Seiten der Lokalausgabe mit Informationen füllen. Außerdem werden in der Redaktion die vier Seiten für die Mantelseite mit Artikeln aus den verschiedenen Lokalredaktionen erstellt. Das Schreiben der Artikel übernehmen die Redak- teure aller Redaktionen. Nicht selten kommt es hierbei vor, dass Artikel aus kurzen Stel- lungnahmen oder Texten der Redakteure zusammengesetzt werden. Für diese Artikel recher- chieren dann nicht nur ein oder zwei Reporter der einzelnen Lokalredaktionen, sondern es entsteht eine Art Patchwork-Artikel, zu dem mehrere Redakteure ihren Teil beitragen. Verantwortlich für den reibungslosen Ablauf in der Lokalredaktion und zugleich mein Prak- tikumsbeauftragter war Wolfgang Malzahn.

1.4 Haupttätigkeiten während der Einarbeitungsphase

Das Tätigkeitsfeld eines Praktikanten hing von meiner eigenen Bereitwilligkeit zur Arbeit ab. Während meines Praktikums befanden sich zwei der acht Redakteure im Urlaub. Der Vorteil daran war, dass zwar ein Arbeitsplatz für mich frei war, auf der anderen Seite entstand dadurch jedoch ein erheblicher Teil an Mehrarbeit für die übrigen Redakteure, da die Lokal- und Mantelseiten trotz alledem fertig gestellt werden mussten. Aufgrund des hohen zeitlichen Drucks war es für den Praktikumsbeauftragten sehr schwierig sich Übungsaufgaben oder ähnliches für mich auszudenken.

Aus diesem Grund beschlossen Wolfgang Malzahn und ich, dass die Einarbeitungsphase getreu dem plattdeutschen Motto „Dauen deid Lehren“ („Learning by Doing“) ablaufen soll- te. Nach einer kurzen Führung durch die Räumlichkeiten der Redaktion fuhr ich bereits am ersten Tag mit einem der Redakteure zu einem Außeneinsatz, um für einen Artikel, der am nächsten Tag erscheinen sollte, zu recherchieren. Dieser Artikel befasste sich mit Auszubil- denden, die am 1. August ihre Ausbildung begonnen hatten.1 Wir fuhren in verschiedene Ausbildungsbetriebe und führten Interviews mit einer Bankkauffrau und einem Dachdecker. Nach der Rückkehr in die Redaktion verfasste ich parallel zu dem Redakteur eine eigene Version des Zeitungsartikels, die gemeinsam besprochen und kritisiert wurde. Diese Ar- beitsweise wurde auch im späteren Verlauf des Praktikums weitergeführt: Jeder Artikel, von welchem Redakteur auch immer verfasst, wurde von mindestens einem der anderen Redak- teure gegengelesen und korrigiert. Dadurch wurde versucht möglichst viele Fehler auszu- schalten und so den Lesern einen guten und möglichst fehlerfreien Artikel bieten zu können.

1.5 Allgemeine Aufgaben während des Praktikums

Während des Praktikums gab es ein breites Feld an Aufgaben. Zu Beginn des Praktikums wurde mir das Programm „HAUMICHTOT“ erklärt, mit dessen Hilfe die Zeitung gestaltet wurde. Das Layout der Seiten orientierte sich stark an den Werbeanzeigen, die auf fast jeder Seite geschaltet worden waren und zum Teil eine halbe Seite bedeckten. Die Standardlänge eines Artikels betrug 90 Zeilen und erstreckte sich, je nach Aufbau der Seite, über drei oder vier Spalten. Meist wurden an den Rändern kleine Informationskäst- chen eingebaut, um Meldungen oder Ankündigungen unterbringen zu können. Neben dem Schreiben von längeren Artikeln, hatte ich auch die Aufgabe aus Pressemitteilungen, wie zum Beispiel der Wochenendbilanz der Polizei, eine 20 Zeilen lange Meldung zu formen.

Eine weitere meiner Funktionen war die des Pressefotografen - in Begleitung eines Redakteurs, der sich um das Schreiben des Artikels kümmerte, oder alleine, wenn es sich um Gruppentreffen oder rein repräsentative Termine handelte, bei denen es den Anwesenden primär darum ging auf einem Foto mit ihrem Namen darunter zu erscheinen. Diese Fotos wurden meist, wenn sie nicht dringend zeitnah erscheinen mussten, erst deutlich später veröffentlicht, wenn ein Mangel an Artikeln herrschte.

Die meiste Zeit des Praktikums verbrachte ich mit dem Recherchieren und Schreiben von Artikeln. Bereits in meiner ersten Praktikumswoche wurde einer meiner Artikel - sehr zu meinem eigenen Erstaunen - veröffentlicht. Kleinere Artikel wurden meist mit meinem Autorenkürzel TC veröffentlicht, bei Standardartikeln mit der Länge von 90 Zeilen wurden diese mit meinem gesamten Namen überschrieben.

Für die Recherche wurden meist mehrere Quellen herangezogen. Wenn es beispielsweise um eine Begebenheit ging, von der ich keinerlei Ahnung hatte, dann wurde zum einen über das Internet recherchiert, zum anderen wurde versucht einen unabhängigen Spezialisten auf die- sem Gebiet zu finden, der die Sachverhalte näher erklärte. Zum anderen diente bei Artikeln, die eine Vorgeschichte hatten über die bereits berichtet worden war, das Zeitungsarchiv der Ostfriesen-Zeitung.

Handelte es sich um einen Sachverhalt, über den bereits vor dem Jahr 2001 berichtet wurde, so musste man in das Zeitungsarchiv und in Aktenordnern nach dem Artikel suchen, da es keine digitale Katalogisierung der Zeitungsausgaben vor 2001 gab. Hierbei musste man sich auf das Gedächtnis der Redakteure verlassen, die den Artikel verfasst hatten und grob einzuordnen wussten, wann dieser veröffentlicht wurde.

Artikel, die nach dem Jahr 2001 veröffentlicht wurden waren im Online-Archiv der Zeitung gespeichert und der Arbeitsaufwand bei der Recherche war minimal. Es genügten meist ein bis zwei Schlagwörter um den gesuchten Artikel zu finden.

[...]


1 Anhang: Novizen auf dem Dach und im Sitzungssaal (02. August 2006)

Ende der Leseprobe aus 23 Seiten

Details

Titel
Praktikumsbericht bei einer Tageszeitung
Hochschule
Universität Kassel  (FB 5)
Veranstaltung
Orientierungspraktikum
Note
2,0
Autor
Jahr
2006
Seiten
23
Katalognummer
V144509
ISBN (eBook)
9783640543267
ISBN (Buch)
9783640542895
Dateigröße
489 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Praktikumsbericht, Tageszeitung
Arbeit zitieren
Tim Conrads (Autor:in), 2006, Praktikumsbericht bei einer Tageszeitung, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144509

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Praktikumsbericht bei einer Tageszeitung



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden