Abwehrhaltung beim Basketball (Sport, 3. Klasse)


Unterrichtsentwurf, 2009

17 Seiten, Note: 1,00


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

Warum dieses Thema?

Bezug zum amtlichen Lehrplan

Was ist die Sache beim Thema?

Klassensituation

Leistungssituation im Lernbereich „Spielen mit Bällen“

Das bringen die Kinder an Lernvoraussetzungen mit

Folgen daraus für differenzierende und individualisierende Maßnahmen

Wo haben die Interessen / Bedürfnisse / Vorerfahrungen / Ideen / Eigenaktivitäten der Schüler Raum?

Wo ist Orientierung / Struktur / Führung notwendig?

Methodische Grundsätze für den Basketballunterricht

Einordnung in die Sequenz

Lernziele

Benötigte Materialien

Stundenverlauf: Planung und Methodische Begründung

Überblick über das Stationentraining

Literatur

Anhang

Warum dieses Thema?

Das Sportspiel Basketball gehört zu den beliebtesten sportlichen Freizeitaktivitäten bei Kindern und Jugendlichen. Das athletische, schnelle Spiel übt eine große Anziehungs-kraft aus, die durch die Präsenz der Sportart in den Medien und den Erfolg deutscher Mannschaften (z.B. Nationalmannschaft, ALBA Berlin) sowie deutscher Athleten (z.B. Dirk Nowitzki) noch gesteigert wird.

Diese günstige motivationale Ausgangssituation seitens der SchülerInnen bietet vielfältige Möglichkeiten, im und durch das Basketballspiel wichtige Lernziele des Sportunterrichts umzusetzen.

Mein Ziel ist es, bei allen Jungen und Mädchen die Freude am gemeinsamen Spielen mit Bällen zu wecken. Hohe Spielanteile in den Sportstunden sollen jedem Kind die Chance geben, seine Sicherheit im Umgang mit dem Ball zu steigern. Spielstarke und spielschwache Kinder sollen mit- und voneinander lernen und ein „Gemeinschaftsgefühl“ erleben können.

Das Teilhaben an mannschaftlichen Ballspielen ist ein wichtiger Baustein sozialen Lernens. Das gleichberechtigte, selbstbewusste Interagieren im Rahmen eines Sportspiels stellt auch einen Schlüssel zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung dar und reicht damit über die Schule hinaus.

Das Basketballspiel vermittelt vielseitige körperliche Erfahrungen. Die SchülerInnen erleben unmittelbar die Bedeutung der motorischen Grundlagen Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer und Beweglichkeit. Das Erlernen unterschiedlicher Techniken mit dem Ball und die Lösung verschiedener Bewegungsaufgaben, erfordert Gewandtheit und motorische Kreativität und ermöglicht den Kindern Erfolgserlebnisse. Auf diesen Erfahrungen aufbauend, werden den SchülerInnen wichtige Aspekte des Sports, wie das Auf- und Abwärmen einsichtig. Elemente der Sicherheitserziehung werden im Umgang mit dem Sportgerät kontinuierlich berücksichtigt und den Kindern transparent vermittelt.

In der 3. Jahrgangsstufe wird auf die in der 1. und 2. Jahrgangstufe vermittelten Grundlagen der Ballspielschule aufgebaut. Der Schwerpunkt liegt neben der Vermittlung von technischen Fertigkeiten vor allem im spielerisch-taktischen Bereich. Dahinter stehen neuere Erkenntnisse aus der Trainings- und Bewegungslehre, die nahe legen, dass Kinder einfache taktische Grundprinzipien von Ballspielen bereits sehr früh erlernen können. Daher muss eine Methodik des Basketballunterrichts den Faktor Spielfähigkeit ebenfalls in den Mittelpunkt stellen.

Neben dem Dribbeln, Passen und Werfen als individuelle Techniken, gehört die Verteidigung zu den wichtigsten Spielhandlungen im Basketball.

In vorliegender Unterrichtseinheit werden die Verteidigungsgrundhaltung und Verteidigungsbewegung in Form eines Stationentrainings eingeführt. In den folgenden Unterrichtsstunden werden die erworbenen Fähigkeiten in weiteren Spielformen intensiviert und vertieft.

Bezug zum amtlichen Lehrplan

Fachprofil Sporterziehung

Im Sportunterricht wird den SchülerInnen ermöglicht, sich mit dem eigenen Körper auseinander zu setzen und anhand vielfältiger Bewegungserfahrungen die eigene körperliche Bewegungs- und Leistungsfähigkeit zu erleben und weiter zu entwickeln. Bei den Kindern werden Freude und Interesse an vielseitiger Bewegung und am Erproben vielfältiger Spiel- und Bewegungsmöglichkeiten geweckt, gefördert und erhalten.

Für eine altersgemäße und breite Grundlage an sportmotorischen Fertigkeiten und Fähigkeiten werden die für die körperliche Entwicklung wesentlichen Grundeigenschaften Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit sowie fundamentale koordinative Fähigkeiten gefördert.

Gemeinschaft:

Die SchülerInnen lernen, Haltungen und Einstellungen des kooperativen, fairen Miteinanders zu erproben und zu festigen. In vielfältigen Interaktionen und Sozialformen entwickeln sie die Einsicht in die Notwendigkeit und das Einhalten von Regeln.

Spielen, Gestalten, Fit werden:

Fit werden meint in der Sporterziehung dreierlei: Stärkung der Persönlichkeit, der körperlichen und der sportlichen Leistungsfähigkeit. Lernen und Üben fördern dabei die Willenskraft und das Durchhaltevermögen; die SchülerInnen erfahren, dass sich Anstrengungs- und Leistungsbereitschaft lohnen. Sie entwickeln über ihren individuellen Zuwachs an körperlichen Fähigkeiten und sportlichen Fertigkeiten ein positives Selbstwertgefühl und erfahren dadurch eine Stärkung ihrer Gesamtpersönlichkeit.

3.4 Spielen – Gestalten – Fit werden

Gefördert werden in diesem Lernbereich vor allem die Anstrengungsbereitschaft, Erfolgszuversicht und Selbsteinschätzung der SchülerInnen.

3.4.5 Spielen mit Bällen

Die SchülerInnen lernen durch eine übergreifende Spielschulung unter verschiedenen Vorgaben mit- und gegeneinander zu spielen. Dabei erfahren sie grundlegende Gedanken, Spielregeln und einfache vortaktische Grundlagen der großen Sportspiele. Die SchülerInnen verbessern in Spielen mit einfachen Strukturen und technischen Anforderungen ihre koordinativen, antizipatiorischen und interaktiven Fähigkeiten.

- Bälle mit der Hand spielen (Minibasketball):

- Sich mit dem Ball bewegen: Dribbeln am Ort, in der Bewegung, in verschiedenen Körperhaltungen; Begrüßungs-, Richtungs- und Slalomdribbeln

- Spielformen miteinander

- Spielformen gegeneinander und mit Störer

Was ist die Sache beim Thema?

Verteidigung

Im Basketball versteht man unter dem Begriff Verteidigungsarbeit die Zusammenfassung von Verteidigungsgrundstellung und Verteidigungsgrundbewegung.

Grundstellung

Der Verteidiger steht hier in einer weiten Grätschstellung. Die Füße stehen parallel und seine Fußspitzen zeigen nach vorn. Das Gewicht wird auf die Fußballen verlagert, um möglichst schnell und variabel reagieren zu können. Die Knie sind stark gebeugt (ca. 60 Grad), wobei dies durch eine Hüftbewegung nach vorne ausgeglichen wird. Der Oberkörper wird aufrecht gehalten. Der Blick ist auf den Ball bzw. Angreifer gerichtet. Die Arm- und Handhaltung variiert je nach Situation.

Verteidigungsbewegung

Um effektiv verteidigen zu können, muss die tiefe Grundstellung beibehalten werden. In dieser Haltung ist es dem Spieler möglich, sich in alle Richtungen zu bewegen. Die Beine werden nicht gekreuzt, sondern es wird mit schnellen Seitstellschritten agiert. Bei sehr dynamischer Ausführung können diese Schritte auch kleinen flachen Sprüngen ähneln. Bei Verteidigungsbewegungen rückwärts wird der Schritt nach schräg hinten durch Öffnen in der Hüfte begonnen.

Verteidigungshaltung in Ballbesitz

Um seinen Ball vor Angriffen durch den Gegner zu schützen, muss der Spieler das tiefe Dribbling mit Seitstellschritten anwenden. Der Oberkörper ist nach vorne über den Ball geneigt und es wird nahe am Körper gedribbelt. Die freie Hand wird zur Abwehr in Richtung des Gegners gestreckt. In der Verteidigungshaltung ist es wichtig, dass der Spieler stets seinen Körper zwischen den Gegner und seinen Ball bringt, d.h. mit dem Rücken zum Gegner spielt.

Klassensituation

Die Klasse 3b setzt sich aus 27 SchülerInnen, davon 16 Mädchen und 11 Jungen zusammen, die in den umliegenden Dörfern der Gemeinde Xxxxx wohnen.

Der Großteil stammt aus geregelten familiären Verhältnissen, was sich auch an den schulischen Leistungen und am Sozialverhalten der Kinder bemerkbar macht.

Der Umgang der Schüler untereinander ist als rücksichtsvoll und aufmerksam zu bezeichnen. Gegen Ende des vergangenen Schuljahres sind 3 neue Schüler in die Klasse gekommen, die mittlerweile gut in die Klassen-gemeinschaft integriert sind.

Leistungssituation im Lernbereich „Spielen mit Bällen“

Das Leistungsspektrum der Klasse 3b im Fach Sporterziehung reicht von Schülerinnen, die seit mehreren Jahren Leistungsturnen betreiben, über Schüler, die wöchentlich im Sportverein Fußball spielen, bis zu Kindern, die in ihrer Feizeit kaum Sport treiben. Generell ist die 3b als eine „sportliche“ Klasse zu bezeichnen, die sehr motiviert am Sportunterricht teilnimmt und offen ist für sportliche Themen und Bereiche aller Art.

In der 1. und 2. Klasse haben die SchülerInnen kaum Bewegungserfahrungen mit Bällen gemacht, was sich zunächst deutlich in ihren Berührungsängsten beim Spielen mit Bällen bemerkbar machte. Hier sah ich Handlungsbedarf, um den Kindern die Angst vor dem Ball zu nehmen und ihnen Freude und Sicherheit im Umgang mit dem Ball zu ermöglichen. Sowohl bei den Jungen, als auch bei den Mädchen gibt es „ballsichere“ und „ballunsichere“ Kinder:

SchülerInnen, die sicher mit dem Ball umgehen:

...

SchülerInnen, die weitgehend sicher mit dem Ball umgehen:

...

SchülerInnen, die unsicher mit dem Ball umgehen:

SchülerInnen, die ängstlich mit dem Ball umgehen:

Das bringen die Kinder an Lernvoraussetzungen mit

Im Verlauf der 3. Klasse wurde im Sportunterricht eine vielfältige Ballschulung mit verschiedenen Bällen, Übungen und Spielen betrieben.

Seit einigen Wochen sammeln die SchülerInnen Bewegungserfahrungen und technische Fertigkeiten mit dem Basketball. Im Mittelpunkt standen bisher die Techniken Dribbeln, Passen und Fangen.

Das selbstständige allgemeine Aufwärmen der Kinder ist fester Bestandteil jeder Sportstunde.

Die SchülerInnen sind im Sportunterricht in 4 feste Gruppen zu je 6 bis 7 Kindern aufgeteilt, die ihren festen Sitzplatz im Mittelkreis der Turnhalle haben.

Das gemeinsame Auf- und Abbauen von Geräten oder Stationen durch die Gruppen ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die die Kinder gewissenhaft im Team erledigen.

Die Organisationsform des Stationenbetriebs und die Selbsteinschätzung auf dem Stationenpass sind den SchülerInnen aus dem bisherigen Sportunterricht bekannt.

Folgen daraus für differenzierende und individualisierende Maßnahmen

Jede der 4 Übungen im Stationenbetrieb hat unterschiedliche Schwierigkeitsgrade oder beinhaltet eine natürliche Differenzierung.

Demnach können die Kinder Anzahl der Reifen (Station 4), starke Hand oder Handwechsel (Station 3), Tempo (Station 2) und Risiko (Station 1) beim Ausführen der Bewegungsaufgaben selbst bestimmen.

Die Aufgabenstellungen geben jedem Kind die Chance, sich nach seinen individuellen Möglichkeiten und seinem technischen Können zu bewegen und somit Fortschritte und Erfolgserlebnisse zu verspüren.

Wo haben die Interessen / Bedürfnisse / Vorerfahrungen / Ideen / Eigenaktivitäten der Schüler Raum?

- Die Kinder erhalten zu Beginn jeder Sportstunde die Gelegenheit sich gegenseitig Bewegungsaufgaben zu stellen bis alle SchülerInnen in der Turnhalle versammelt sind.

- In der allgemeinen Aufwärmphase darf der Vorläufer die Zusatzaufgaben beim Laufen bestimmen. Die SchülerInnen können bei Bedarf in den Mittelkreis laufen und dem Vorläufer weitere Bewegungsaufgaben vorschlagen.

- Beim speziellen Aufwärmen dürfen die Kinder selbstständig aus einem Angebot von Bewegungsaufgaben mit dem Basketball wählen (Bildkarten) und die Übungen nach ihrem individuellen Können ausführen.

- Bei Station 2 „Schnelle Füße“ ist jedes Kind einmal der „Lehrer“, der seine Gruppe mit der Handtrommel „dirigieren“ darf.

- In der Zwischenreflexion und der Endreflexion äußern sich die SchülerInnen mit Ideen und Verbesserungsvorschlägen, die in den weiteren Sportstunden ihren Platz finden können.

- Bei Doppelstunden sowie bewegungsintensiven Stunden erhalten die Kinder die Möglichkeit, ihre Trinkflaschen in den Gang zu stellen und bei Bedarf selbstständig trinken zu gehen.

Wo ist Orientierung / Struktur / Führung notwendig?

- Beim „freien“ Aufwärmen bilden die Kinder einen Kreis, um zu erleichtern, dass sich alle am Spiel beteiligen.

- Um Streitigkeiten bei der Aufstellung für das allgemeine Aufwärmen zu vermeiden, wird die Sitzordnung vom Kreis eingehalten; so ist jeder einmal Erster und einmal Letzter.

- Die 4 Gruppen sind über mehrere Monate fest und haben ihre eigene Farbe und Nummer sowie ihren festen Platz im Mittelkreis, um den Kindern Orientierung und ein gewisses Maß an Kontinuität im Sportunterricht zu bieten.

- Die Kastenteile an jeder Station sind notwendig, um die Bälle ordnungsgemäß zu verstauen, wenn sie nicht gebraucht werden. Dies ist ein wichtiges Element der Sicherheitserziehung beim Spielen mit Bällen, auf das – wegen der hohen Verletzungsgefahr – großen Wert gelegt werden muss.

- Die Bewegungsaufgaben an den Stationen wurden von der Lehrkraft ausgewählt, da diese Unterrichtseinheit eine Einführungsstunde ist und ein entsprechender Lernzuwachs sowie ein möglichst hoher Bewegungsanteil bei allen Kindern erreicht werden soll.

- Jede Gruppe räumt die Station mit seiner Nummer auf, um die Organisation des Abbaus für die Kinder zu erleichtern.

Methodische Grundsätze für den Basketballunterricht

1 . Alle Bälle nutzen!

➔ Jeder Schüler hat einen Ball.

2. Alle Schüler beschäftigen!

➔ Große Klasse (27 Schüler) im Sportunterricht

➔ Das Stationentraining ermöglicht, dass alle Schüler sich gleichzeitig bewegen.

3. Keine Basketballstunde ohne Dribbling!

➔ Ballbeherrschung lässt sich nur durch fortwährendes Üben erreichen.

4. Keine Basketballstunde ohne Spiel!

➔ Ziel des Übens und der Techniken ist die Anwendung im Spiel.

➔ Spielen heißt aber nicht immer Fünf gegen Fünf zu spielen.

➔ Auch Eins gegen Eins sind “richtige” Basketballspiele.

[...]

Ende der Leseprobe aus 17 Seiten

Details

Titel
Abwehrhaltung beim Basketball (Sport, 3. Klasse)
Hochschule
Staatliches Seminar für das Lehramt an Grundschulen und für das Lehramt an Förderschulen
Note
1,00
Autor
Jahr
2009
Seiten
17
Katalognummer
V144371
ISBN (eBook)
9783668384347
ISBN (Buch)
9783668384354
Dateigröße
598 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
abwehrhaltung, basketball, sport, klasse
Arbeit zitieren
Kathrin Doeppner (Autor:in), 2009, Abwehrhaltung beim Basketball (Sport, 3. Klasse), München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144371

Kommentare

  • Noch keine Kommentare.
Blick ins Buch
Titel: Abwehrhaltung beim Basketball (Sport, 3. Klasse)



Ihre Arbeit hochladen

Ihre Hausarbeit / Abschlussarbeit:

- Publikation als eBook und Buch
- Hohes Honorar auf die Verkäufe
- Für Sie komplett kostenlos – mit ISBN
- Es dauert nur 5 Minuten
- Jede Arbeit findet Leser

Kostenlos Autor werden