Sulla et Marius - Die Gegnerschaft von Sulla und Marius


Hausarbeit (Hauptseminar), 2008

29 Seiten, Note: 1,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung und Fragestellung

2. Herkunft und Hintergrund Marius’ und Sullas

3. Die Rolle Marius’ und Sullas im ‚Bellum Iugurthinum’

4. Die Rolle Marius’ und Sullas in den Germanenfeldzügen

5. Der Bundesgenossenkrieg und der Streit um den Oberbefehl gegen Mithridates

6. Fazit

7. Literaturverzeichnis

1. Einleitung und Fragestellung

Fällt der Begriff Feindschaft oder gar Erzfeindschaft, so könnte ein historisch gebildeter Mensch sogleich an Personenpaare wie Stalin und Trotzkji oder Saladin und Richard Löwenherz denken. Aber auch die Antike bietet einige Beispiele. Als eine der erbitternsten Gegnerschaften gilt in der späten römischen Republik die Beziehung zwischen Gaius Marius, dem siebenfachen Konsul und dem „dritten Gründer Roms“[1] und Lucius Cornelius Sulla, dem ‚ dictator legibus scribundis et rei publicae constituendae’. Doch wie stand es wirklich um diesen Konflikt, von welcher Natur war er und ab wann kann man von einer Feindschaft, einer ‚ inimicitia ’, der beiden Persönlichkeiten sprechen? War es ein rein individueller Konflikt aufgrund persönlicher Aversionen, fand eine Interessensüberschneidung statt oder handelte es sich sogar um einen Stellvertreterkonflikt, in dem beide Repräsentanten verschiedener politischer Gruppierungen waren? All diese Fragen sollen in der vorliegenden Untersuchung geklärt werden. Hierfür bietet es sich an, die beiden Protagonisten gegenüberzustellen, Gemeinsamkeiten und Unterschiede herauszuarbeiten und wichtige Epochen und Stationen ihrer Lebensläufe zu vergleichen. Daraus folgen im Einzelnen nach weitgehend chronologischer Ordnung deren Herkunft, deren Rolle im ‚ Bellum Iugurthinum ’, ihr Wirken in den Germanenfeldzügen, die innenpolitische Karriere und schließlich der Konflikt um den Oberbefehl gegen Mithridates. Innerhalb dieser Episoden sind vor allem diejenigen Passagen von Interesse, bei denen die zwei Protagonisten aufeinander trafen und es zu Interaktion kam. Als Quellen für diese Untersuchung dienen in erster Linie die Parallelbiographien Plutarchs, welche - soweit bekannt – die umfangreichsten erhalten Quellen über Marius und Sulla darstellen. Außerdem sollen auch Sallusts ‚ Bellum Iugurthinum ’, eine äußerst detaillierte Darstellung, welche leider nur einen kleinen Zeitabschnitt abdeckt, und die Geschichtswerke von Appian, einem Geschichtsschreiber aus Alexandria, und Velleius Paterculus, einem eher wenig bekannten Chronisten, welcher unter Tiberius schrieb, Berücksichtigung finden und den Plutarschen ‚ Vitae ’ gegenübergestellt und mit diesen verglichen werden. Des Weiteren finden sich bei Cicero zahlreiche Nennungen vor allem des Marius aber auch Sullas. Ob aus diesen verwertbare historische Aussagen gewonnen werden können, gilt es zu überprüfen. Die Quellen sollen vor allem auch im Hinblick auf Glaubwürdigkeit und Plausibilität überprüft werden, folglich schwingt bei deren Untersuchung die Frage mit, ob diese die historischen Gegebenheiten realitätsgetreu und ausgewogen wiedergeben oder ob bestimmte Darstellungen einem spezifischen Geschichtsverständnis geschuldet sind oder gar eine Motivation bestand, gewisse Ereignisse ‚umzuinterpretieren’. Dabei bietet es sich u.U. auch an, auf deren Vorlagequellen einzugehen.

2. Herkunft und Hintergrund Marius’ und Sullas

Marius wurde 157 v. Chr. in Arpinum in der Provinz Latium geboren. Über seine Eltern weiß Plutarch[2] Folgendes zu berichten:

„Marius’ Eltern, ganz unbekannte Leute, lebten dürftig von ihrer Hände Arbeit. […] Von feiner großstädtischer Sitte wusste man hier nichts, das Leben war bäuerisch-derb, aber auch schlicht und mäßig wie in altrömischer Zeit.“[3]

Dieses Faktum wird in der modernen Forschung[4] mit Verweis auf Marius militärischen Rang vor Numantia überwiegend als unglaubwürdig beurteilt und es wird davon ausgegangen, dass er wie bei Velleius Paterculus geschildert aus ritterständischer Familie stammte. Folgt man dieser Auffassung, so könnte dieser Lapsus Plutarchs entweder ein Versehen sein oder eine bewusste Korrektur um dem Leser ein bestimmtes Bild Marius’[5] zu vermitteln. Denn diese Interpretation passt gut zu den Informationen, welche er über Marius Charakterzüge gibt:

„Er war eine männliche, kriegerische Natur und kannte das Soldatenhandwerk besser als die Politik. So ließ er in Zeiten der Machtfülle seiner Leidenschaft oft ungehemmt die Zügel schießen. Es heißt, dass er von griechischer Wissenschaft nichts wissen wolle und sich auch niemals der griechischen Sprache bediente, wenn es um wichtige Dinge ging.“[6]

Zwei Aspekte dieser Schilderung erscheinen betonenswert. Zum einen deutet Plutarch hier zum ersten Mal eine der Schwächen des Marius, seine ‚Leidenschaft’, an, welche aus seiner Sicht später zu dessen Untergang beitragen werde. Zum anderen beschreibt er an dieser Stelle Marius als einen Mann, der zwar eine außergewöhnliche Disposition für das Kriegswesen besitzt, zugleich aber offenbar ein eher tölpelhaft-dümmlicher Bildungsfeind zu sein scheint, einen Typus für den er selbst, kundiger Kenner der griechischen Philosophie, wohl kaum Sympathie aufbringen kann. Evans schreibt hierzu: „It is quite apparent that, owing to a lack of more apposite material, Plutarch fell back on his own considerable literary flair and […] contributed to the development of the ‚tough-old-military-man-legend’“[7]. Bei genauer Analyse erweckt an dieser Stelle der Konditionalsatz Misstrauen, denn dieser legt nahe, dass Marius sehr wohl zumindest der Griechischen Sprache mächtig war, diese aber lediglich nicht bei ‚wichtigen Dingen’ anwendete. Ein weiteres Indiz, das gegen eine bäuerliche Herkunft spricht und möglicherweise eine Unachtsamkeit Plutarchs. Als Vergleich dazu die bereits angedeutete Stelle über Marius’ Herkunft und Gemüt bei Velleius Paterculus:

„Huius legatus fuit C. Marius, quem praediximus, natus equestri loco, hirtus atque horridus vitaque sanctus, quantum bello optimus, tantum pace pessimus, immodicus gloriae, insatiabilis impotens semperque inquietus.“[8]

Gemeinsamkeiten mit Plutarch sind die Betonung von Marius Zügellosigkeit und Bildungsferne, ein wesentlicher Unterschied hingegen die Herkunft. Fest steht auf jeden Fall, er war kein Mitglied der Patrizier und konnte somit weder auf verdiente Vorfahren noch auf ein entsprechendes Ansehen zurückgreifen, sondern war der Gruppe der ‚ homines novi’ zuzuordnen, deren Weg nach oben oft mit erheblichen Schwierigkeiten und Ressentiments von Seiten der Aristokratie begleitet war. Weiterhin wichtig festzuhalten ist die Tatsache, dass seine militärische Begabung den Grundstein für den späteren Aufstieg bildete. Das erste Mal namentlich erwähnt wird er 134 v. Chr., als er unter P. Cornelius Scipio vor Numantia diente und laut einer Anekdote Plutarchs[9] halb im Scherz, halb im Ernst vom als sein Nachfolger vorgeschlagen wird. Anschließend folgte sein Einstieg in die Politik, wobei er zunächst 123/122 v. Chr. Kriegstribun und ‚ Quaestor ’ wurde und dann das Amt des Volkstribun bekleidete. Bei dieser Tätigkeit gewann er stärker an politischem Profil und zog sich das erste Mal den Unmut des Senats zu, da er gegen dessen Willen ein Gesetz durchsetzte, das die Beeinflussbarkeit der Bürger bei Abstimmungen verringern sollte. Daraufhin strebte er das Amt des ‚ Aedils ’ 117 v. Chr., was aber misslang und auch die ‚ Praetur ’ 115 v. Chr erreichte er nur mit knapper Not. Dafür konnte er aber anschließend 114 v. Chr. als ‚ Propraetor ’ in ‚ Hispania citerior’ für Ruhe sorgen und sich abermals bewähren. Aufgrund dieser Erfolge, wohl aber auch aufgrund einer Heirat mit der Patrizierin Iulia aus dem Hause der Caesaren wählte ihn Q. Caecilius Metellus, anfangs einer seiner Unterstützer, später einer seiner erbitternsten Gegner, als Legat und Stellvertreter für den Krieg gegen Iugurtha, was schließlich seinen späteren Aufstieg begründen sollte.

Setzt man nun die Herkunft und den Werdegang Sullas dagegen, so fällt zunächst einmal ganz banal auf, dass eine nicht unerhebliche Altersdifferenz von knapp zwanzig Jahren zwischen Marius und Sulla lagen. Von diesem wird angenommen wurde, dass er 138 v. Chr. geboren wurde. Über seine Herkunft schreibt Plutarch:

„Lucius Cornelius Sulla entstammte einem patrizischen […] Geschlecht. Einer seiner Vorfahren Rufinus, so wird berichtet, war Konsul gewesen, aber größer und auffallender als diese Ehre war die ihm dann widerfahrene Entehrung. Er wurde nämlich im Besitz von mehr als zehn Pfund künstlerisch verarbeiteten Silbers befunden, was das Gesetz nicht gestattete; daher wurde er aus dem Senat gestoßen. Seine Nachkommen lebten danach in Niedrigkeit, und Sulla selbst wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf.“[10]

Folglich war Sulla zwar formal ein Patrizier, hatte aber ansonsten nur wenige Schnittpunkte mit dieser Klasse. Er entstammte einer verarmten Familie und war nicht nur politisch bedeutungslos, sondern sein Familienname litt sogar unter dem Fehlverhalten seines Vorfahren und er entbehrte der ‚ commendatio maiorum ’. Er war also um mit Hölkeskamp zu sprechen „keineswegs gleich von Geburt an ein designierter Konsul“[11]. Noch deutlicher wird dieser Kontrast an einer Stelle über Sullas Gesellschaft:

„[…] wo es sich um einen Mann handelt, der so spottlustig veranlagt gewesen sein soll, dass er, als er noch jung und ohne Ansehen war, stets in Gesellschaft von Schauspielern und Possenreißern war und ihr zügelloses Leben teilte, und als er Herr über alles geworden war, die frechsten Burschen von Theater und Bühne um sich sammelte und mit ihnen zechte und herumwitzelte […] Eine üble Wirkung dieses Sichgehenlassens war auch seine Neigung zu Liebschaften und Genüssen jeder Art.“[12]

Ihn trennte also nicht nur Geld und Einfluss von der Aristokratie, sondern er führe anscheinend zudem noch ein äußerst unziemliches Leben und pflegte Kontakt zu plebejischen Schichten. Somit verwundert es auch nicht, dass es bis zum Beginn des ‚ Bellum Iugurthinum ’ nur äußerst spärliche Informationen über die ersten dreißig Jahre seines Lebens gibt.

Das bedeutet, wenn man die beiden Protagonisten vor Kriegsbeginn miteinander vergleicht, so ergibt sich eine asymmetrische Situation. Auf der einen Seite Marius, der hier und da schon auf sich aufmerksam gemacht hatte, bereits einige Ämter des ‚ cursus honoru m’ absolviert hatte und zwar noch nicht in die höchsten Sphären der Macht vorgedrungen war, aber wohl dennoch weitestgehend bekannt war. Auf der anderen Seite hingegen steht Sulla, der bis dahin noch keine oder kaum politische Ambitionen gezeigt hatte und für den Großteil der römischen Öffentlichkeit noch unbekannt war. Dies sollte sich aber schon bald ändern.

3. Die Rolle Marius’ und Sullas im ‚Bellum Iugurthinum’

Der ‚ Bellum Iugurthinum ’ wird in der Forschung oft eng im Zusammenhang mit den innenpolitischen Schwierigkeiten der späten römischen Republik gesehen, da Korruption und innenpolitische Verwicklungen einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Kriegsverlauf hatten. Im Kern ging es zunächst um einen Thronstreit, der von dem numidischen Usurpator Iugurtha initiiert wurde und in dessen Folge 112 v. Chr. einige römische Bürger getötet wurden. Dadurch wurde der Senat zum Eingreifen gezwungen, jedoch brachte der Kriegsverlauf zunächst auch aufgrund von Bestechung nicht den gewünschten Erfolg. Das Blatt wendete sich erst nachdem 109 v. Chr. Quintus Caecilius Metellus den Oberbefehl für Nordafrika erhalten und dieser Marius zu seinem Legaten und Stellvertreter bestimmt hatte. Glücklicherweise steht für dieses Ereignis neben Plutarchs ‚ Vitae ’ noch eine weitere ausführlichere Quelle zur Verfügung, in der sowohl Marius als auch Sulla ein verhältnismäßig großer Raum gewährt wird und sich u.a. je eine Charakterisierung befindet. Jedoch ist auch bei dieser Quelle Vorsicht geboten, da auch Sallust Geschichtsschreibung in erster Linie als moralischen Auftrag verstand und sein Werk vorwiegend im Hinblick auf dramatisch-literarische Wirkung konzipierte. Weiterhin gilt es zu Bedenken, dass er selbst das Zeitalter der Bürgerkriege noch miterlebt hat und ein Parteigänger Caesars war. Da es sich um eine vollständige Beschreibung des ganzen Kriegsverlaufs handelt, tritt Marius zusammen mit Metellus erst recht spät ins Rampenlicht. Kurz nach seiner ersten Nennung folgt bei einer einführenden Vorstellung Marius’ eine knappe Beschreibung:

„At illum iam antea consulatus ingens cupido exagitabat, ad quem capiundum praeter vetustatem familiae alia abunde erant: industria, probitas, militiae magna scientia, animus belli ingens, domi modicus, lubidinis et divitiarum victor, tantummodo gloriae avidus.“[13]

Eine durchaus nicht negative Beurteilung, überwiegen doch die positiven Attribute wie ‚ industria ’, ‚ probitas ’, ‚ militiae magna scientia ’, animus belli ingens ’, jedoch findet sich zuletzt seine Schwäche die ‚ avaritia gloriae ’. Was darunter genau zu verstehen ist, erläutert Sallust kurz danach. Man geht von einem Konflikt zwischen Marius und Metellus aus, jedoch divergieren die Quellen über dessen Entstehung nicht unwesentlich. Sallust beschreibt diese folgendermaßen:

„Marius […] ab Metello petundi gratia missionem rogat. Quoi quamquam virtus, gloria atque alia optanda bonis superabant, tamen inerat contemptor animus et superbia, commune nobilitatis malum. Itaque primum conmotus insolita re mirari eius consilium et quasi per amicitiam monere, ne tam prava inciperet neu super fortunam animum gereret. […] Postquam haec atque alia talia dixit neque animus Mari flectitur, respondit, ubi primum potuisset per negotia publica, facturum sese, quae peteret. Ac postea saepius eadem postulanti fertur dixisse, ne festinaret; satis mature illum cum filio suo consolatum petiturum.[…] Quae res Marium quom pro honore, quem adfectabat, tum contra Metellum vehementer adcenderat” [14]

Nach dieser Schilderung entsteht der Konflikt aufgrund zweier Laster, nämlich zum Einen wegen der ‚ ambitio ’ des Aufsteigers Marius und zum Anderen aufgrund der adelstypischen ‚ superbia ’ Metellus’, jedoch verschuldet Metellus die Eskalation des Konflikts, indem ihm eine schwere Beleidigung[15] entfährt. Theodor Mommsen bestätigt dies gewissermaßen dadurch, dass auch er klassenbedingte Differenzen als Ausgangspunkt des Konfliktes sieht, setzt aber einen anderen Akzent und stuft die Schuld Marius’ als weit geringer ein: „Wenn die Aristokratie die ebenso verfassungsmäßige wie sonst vollkommen gerechtfertigte Bewerbung des tüchtigen und durchaus nicht oppositionell gesinnten Marius unterstützt hätte, so würde dabei nichts herausgekommen sein als die Verzeichnung eines neuen Geschlechts in den konsularischen Fasten; statt dessen wurde der nicht adlige Mann, der die höchste Gemeinwürde für sich begehrte, von der ganzen regierenden Kaste als ein frecher Neuerer und Revolutionär geschmäht […], der tapfere Offizier mit spitzen Reden von Metellus verhöhnt.“[16] Ganz anders dagegen die Situation bei Plutarch. Abgesehen vom militärisch-technischen Bereich werden ihm keine positiven Charakterzüge zugestanden:

„Er dachte nicht daran, nur des Metellus Ruhm zu mehren und sich, wie die anderen, für ihn einzusetzen. Dass er Legat geworden, schrieb er nicht dem Wohlwollen des Metellus zu, er war vielmehr überzeugt, dass ihn sein guter Stern zur glücklichen Stunde auf den Schauplatz gewaltiger Taten geführt habe, und versuchte, seine ganze Tüchtigkeit ins Licht zu stellen.“[17]

Dieser Ehrgeiz wird in einer anschließenden Anekdote sogar noch bis zur Bösartigkeit hin gesteigert, als er sich für die Verurteilung des Turpilius einsetzte:

„Auch Marius saß als Ratgeber im Kriegsgericht, schleuderte erbitterte Anklagen gegen Turpilius und hetzte auch die Mehrzahl der anderen gegen ihn auf, so dass Metellus wider Willen sich gezwungen sah, den Mann zum Tode zu verurteilen. Nach kurzer Zeit kam die Haltlosigkeit der Anklage an den Tag. Metellus litt schwer unter dem Geschehenen und die übrigen Offiziere trauerten mit ihm. Nur Marius frohlockte und prahlte, dies alles sei sein Werk, ja er schämte sich nicht, im ganzen Lager zu erzählen, er habe Metellus […] die rächende Furie auf den Hals gehetzt. Seitdem herrschte zwischen den beiden Männern unverhüllte Feindschaft.“[18]

Im Anschluss folgt bei bei Plutrach eine weitgehend ähnliche Darstellung mit exakt der gleichen Beleidigung Metullus, jedoch liegt der entscheidende Unterschied darin, dass Metellus’ Verzögerung mit der anschließenden Beleidigung im einen Fall ein Ausgangspunkt, also eine ‚ actio ’ ist, während es sich bei Plutarch vielmehr eine Konsequenz aus Marius voriger Niedertracht, also eine ‚ reactio ’ handelt.

[...]


[1] Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 27,5.

[2] Alle folgenden Quellen in griechischer Sprache werden aufgrund der fehlenden Sprachkenntnis des Verfassers nicht im Original, sondern in Form einer deutschen Übersetzung zitiert werden. Die Quellen in lateinischer Sprache hingegen werden selbstverständlich unübersetzt zitiert.

[3] Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 3,1.

[4] Vgl. Volker Werner: Quantum bello optimus, tantum bello pessimus. Studien zum Mariusbild in der antiken Geschichtsschreibung, Bonn 1995, S. 240f.

[5] Hierbei muss man sich vor Augen halten, dass sich Plutarch nicht als historisch präzisen Geschichtsschreiber verstand, sondern mittels seiner Biographien vielmehr versuchte anschauliche Vorbilder für eine tugendhafte Lebensführung zu geben. So schreibt er selbst: „Dass ich mich daran machte Biographien zu schreiben, beruht auf Anregungen, die mir von anderen zugetragen wurden, dass ich dabei blieb und Gefallen daran fand, geschah aus eigenem Antrieb, da ich, die Geschichte gleichsam als Spiegel benutzend, mein Leben zu ordnen und den Tugenden jener Männer anzugleichen versuchte.“ (Plutarch: Große Griechen und Römer, Band , übertragen und erläutert von Konrat Ziegler. München 1980, Aem.. 1,1.). Zudem galt ihm das ‚ Imperium Romanum ’ als beste Staatsform und somit vertrat er gegenüber der römischen Republik, die er selbst nicht mehr erlebte, eine entsprechend kritische Haltung.

[6] Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 2,1-2.

[7] Richard J Evans.: Gaius Marius. A political biography, Pretoria 1994, S 22.

[8] C. Velleius Paterculus: Historia Romana, übersetzt und herausgegeben von Marion Giebel, Stuttgart 1989, 11,1.

[9] Vgl. Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 3,3.

[10] Vgl. Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 3, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, Stuttgart 1955, Sul. 1,1.

[11] Hölkeskamp, Karl-Joachim: Lucius Cornelius Sulla – Revolutionär oder restaurativer Reformer, in: Hölkeskamp, Karl-Joachim, Stein-Hölkeskamp, Elke (Hgg.): Von Romulus zu Augustus. Große Gestalten der römischen Republik, S.199-218, hier: S.202.

[12] Vgl. Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 3, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, Stuttgart 1955, Sul. 1,1.

[13] Sallust: Der Krieg mit Iugurtha, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Josef Lindauer, Düsseldorf 2003, 63,2.

[14] Sallust: Der Krieg mit Iugurtha, herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Josef Lindauer, Düsseldorf 2003, 64,1-4.

[15] Hierzu muss man wissen, dass Metellus’ Sohn zu diesem Zeitpunkt erst knapp zwanzig Jahre alt war, er also Marius de facto empfiehlt, dass er mit seiner Bewerbung noch zwanzig Jahre warte.

[16] Theodor Mommsen: Römische Geschichte. Bd.3, München 1976, S.161.

[17] Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 7,1.

[18] Plutarch: Große Griechen und Römer, Band 6, übertragen und erläutert von Konrat Ziegler, München 1980, Mar. 8,2.

Ende der Leseprobe aus 29 Seiten

Details

Titel
Sulla et Marius - Die Gegnerschaft von Sulla und Marius
Hochschule
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg  (Seminar für Alte Geschichte)
Veranstaltung
Hauptseminar: Sulla
Note
1,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
29
Katalognummer
V144261
ISBN (eBook)
9783640547951
ISBN (Buch)
9783640553228
Dateigröße
631 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Feindschaft zwischen Gaius Marius und Lucius Cornelius Sulla, also inbesonders mit Frage, wann der Ursprung dieser Gegnerschaft zu situieren ist und worauf diese zurückgeht.
Schlagworte
Sulla, Marius, Gegnerschaft, Sulla, Marius
Arbeit zitieren
Daniel Conley (Autor:in), 2008, Sulla et Marius - Die Gegnerschaft von Sulla und Marius, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/144261

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