Netzwerkkompetenz - warum?

Der Bauplan für eine Gesellschaft, in der wir uns alle weitestgehend wohlfühlen können


Ausarbeitung, 2009

296 Seiten


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

VORWORT

EINFÜHRUNG

1 DAS PROBLEM ERKENNEN
1.1 Warum lohnt es sich, die Natur in ihrer Vielfalt und Schönheit zu erhalten ?
1.2 Warum lohnt es sich, daß wir unsere Ressourcen bestmöglich nutzen ?
1.3 Wie können Vorurteile und schnelle Schlußfolgerungen wirksam verhindern, das eigentliche Problem zu erkennen ?

2 DAS PROBLEM BESCHREIBEN
2.1 Welche Herausforderungen stellt das Informationszeitalter an die Wirtschaft bzw. die Unternehmen ?
2.2 Warum brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die das Internet kompetent als individuelle Wissens- und Problemlösungsquelle nutzen können ?
2.3 Warum brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die innerlich bereit sind, mit ihren Kollegen konstruktiv zusammen zu arbeiten und die ihre Aufgaben mit Herz und Verstand erfüllen ?
2.4 Wie kann ganz allgemein eine konstruktive zwischenmenschliche Zusam- menarbeit entstehen, wie kann man sie erhalten und wie kann sie schließlich wieder aufgelöst werden ?
2.5 Welche Zukunftsperspektiven haben die Industriegesellschaften grund sätzlich ?
2.6 Welche grundsätzlichen Probleme müssen gelöst werden, damit qualitativ hochwertige und vor allem innovative Produkte und Dienste in großer Zahl entstehen können ?

3 DAS PROBLEM LÖSEN
3.1 Wie können wir die fehlenden Kompetenzen zum produktiven Umgang mit Informationen und Wissen aufbauen ?
3.2 Wie können wir eine Umgebung schaffen, in der wir diese Kompetenzen auch voll einbringen können ?
3.3 Welche wichtigen Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit die vorher kurz beschriebenen Änderungen in der Arbeitswelt, im Bildungssystem und allgemein innerhalb einer Gesellschaft, die im Informationszeitalter erfolg reich sein will, realisiert werden können ?
3.4 Welche gegenwärtigen Verhaltensweisen machen den Wandel von der Industrie- in die Informationsgesellschaft besonders schwer ?
3.5 Wie können wir die Natur als Lehrmeister nutzen, um eine Umgebung zu schaffen, in der Menschen sich wohlfühlen können ?
3.6 Mit welchen Wertvorstellungen und Verhaltensweisen können wir den Wohlstand in unserer Gesellschaft erhalten ?

4 DIE GRENZEN DER VON MIR ERDACHTEN LÖSUNG
4.1 Wie kann der Einzelne motiviert werden, aktiv an der Verbesserung der Gesellschaft mitzuwirken ?
4.2 Für welche wichtigen Fragen liefert meine Lösung keine unmittelbaren Antworten, und in welchen Quellen kann man die diesbezüglichen Antworten finden ?
4.3 Was können wir tun, um den jeweils anderen darin zu fördern, daß erseine Begabungen, Leidenschaften und Werte optimal entfalten kann ?
4.4 Warum lohnt es sich, daß wir an uns selbst glauben ?

5 FAZIT
5.1 Was hindert uns am meisten daran, rasch eine funktionierende Informationsgesellschaft aufzubauen ?
5.2 Ist der bisher beschriebene Weg der einzige Weg, oder gibt es
Alternativen dazu ?
5.3 Was muß nun konkret getan werden, warum muß es getan werden, wie kann Ihnen meine Lösung dabei helfen, und wie sieht der Lohn für Ihre Anstrengungen konkret aus ?

6 ABSCHLIEßENDE FRAGE

7 SELBST AKTIV WERDEN

DANKSAGUNG

WEITERE BÜCHER VON MIR

LITERATURVERZEICHNIS

SCHLÜSSELWORTVERZEICHNIS

Abbildungsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis

ABBILDUNG 4-1 - FLI4L.DE - PRAXIS-GALLERY - EINE BIERKISTE ALS ROUTERGEHÄUSE

ABBILDUNG 4-2 - FLI4L.DE - PRAXIS-GALLERY - EINE WERKZEUGKISTE ALS ROU TERGEHÄUSE

ABBILDUNG 4-3 - FLI4L.DE - PRAXIS-GALLERY - EIN ROUTERGEHÄUSE AUS LEGO BAUSTEINEN

ABBILDUNG 4-4 - BEBENSEE.DE - ALLGEMEINE INFORMATIONEN - FLI4L-ZUBEHÖR

ABBILDUNG 5-1 - INTERNET EXPLORER - FAVORITEN FÜR DIE AUFGABE "MEIN LEBEN SINNVOLL GESTALTEN" - GESAMTSICHT

ABBILDUNG 5-2 - INTERNET EXPLORER - FAVORITEN FÜR DIE AUFGABE "MEIN LEBEN SINNVOLL GESTALTEN" - TEILAUFGABEN

ABBILDUNG 5-3 - INTERNET EXPLORER - FAVORITEN FÜR DIE AUFGABE "MEIN LEBEN SINNVOLL GESTALTEN" - TEILAUFGABE "MEINE PERSÖNLICHKEIT ENTWICKELN"

ABBILDUNG 5-4 - INTERNET EXPLORER - FAVORITEN FÜR DIE AUFGABE "MEIN LEBEN SINNVOLL GESTALTEN" - TEILAUFGABE "PROBLEME LÖSEN"

Vorwort

Wie man seit gut 30 Jahren verfolgen kann, funktioniert unser ehemals erfolgreiches wirtschaftliches und auch politisches System, das uns in den 50ern und 60ern das deutsche Wirtschaftswunder ermöglichte und das durch die Entwicklung und Pro- duktion der unterschiedlichsten Massenprodukte und -dienste für einen weit verbrei- ten "materiellen" Wohlstand in unserer Gesellschaft gesorgt hat, nicht mehr.

Heute sind diese einst erfolgreichen Systeme sogar dafür verantwortlich, daß der Leidensdruck bei den meisten von uns mehr und mehr zunimmt.

Wie so oft aber ist nicht bei denen der Leidensdruck am höchsten, die am lautesten jammern, sondern bei denen, die kaum einer von uns wahrnimmt:

- die, die ihre Begabungen, Leidenschaften und Werte erkannt haben und im Rahmen ihrer Lebensaufgabe umsetzen möchten und von vielen in unserer Gesellschaft, ohne daß diese es selbst bemerken, daran gehindert werden
- unsere nachfolgenden Generationen, die sich nicht bei uns beklagen können, weil sie beispielsweise noch nicht verstehen, daß der kontinuierlich wachsende Schuldenberg ihnen später einmal die Möglichkeit nehmen wird, ausreichend in wichtige Lebensbereiche wie etwa die Bildung oder die Entwicklung innova- tiver Produkte und Dienste zu investieren
- unsere alten und kranken Mitmenschen, die nicht mehr ausreichend versorgt werden können, sich aber schämen, etwas zu sagen
- die Tiere, die als billige Fleischlieferanten in der Massentierhaltung ihr Leben fristen müssen und nicht für sich selbst sprechen können

- ...

Um unsere Probleme zu lösen, brauchen wir ein politisches System, bei dem wir alle wesentlich mehr Mitspracherecht haben als bisher und ein wirtschaftliches System, das unsere natürlichen Ressourcen schont und bei dem wir unsere eigenen Ressourcen, also unsere Begabungen, Leidenschaften und Werte bestmöglich entfalten können.

Im Rahmen des Buches werden die genannten Systeme bzw. der Bauplan für eine neue Gesellschaft beschrieben und Sie erfahren, wie Sie durch Ihre innere Bereit- schaft, konstruktiv mit anderen zusammen zu arbeiten und Ihre kompetente Teil- nahme an Netzwerken (Internet) aktiv am Aufbau dieser neuen Systeme mitwirken können.

Eine sehr wichtige Anforderung, die dabei an Sie gestellt wird, ist, daß Sie mit Hilfe Ihres Computers mit Internetzugang nicht nur gezielt Informationen beschaffen können, sondern auch in der Lage sind, diese effektiv zu nutzen, um das gerade anstehende Problem zu lösen.

Falls das noch nicht der Fall ist, so möchte ich Sie mit meinem Buch davon überzeugen, daß es sich für Sie lohnt, den Zeit- und Arbeitsaufwand zu investieren, um die kompetente Nutzung der neuen Medien mit Hilfe eines von mir entwickelten Lehrgangs und eines unserer Zeit angemessenen Lehrkonzepts zu erlernen.

Ich wünsche Ihnen nun viel Freude beim Lesen und viele wertvolle Erkenntnisse, die Sie in Ihrem Leben weiterbringen. Es wäre schön, wenn ich Sie motivieren kann, aktiv an der Weiterentwicklung unserer Gesellschaft mitzuwirken.

Martin Glogger

Einführung

Der Zeit- und Arbeitsaufwand, der notwendig ist, damit Sie lernen, kompetent mit den neuen Informations- und Kommunikationstechnologien umzugehen, lohnt sich für Sie, da sich Ihnen so völlig neue, bisher undenkbare Möglichkeiten erschließen, um an wichtige, dokumentierte Informationen zu gelangen oder den Kontakt mit interessanten Menschen herzustellen.

Dazu ein einführendes Beispiel: Angenommen, Sie bearbeiten gerade eine Aufgabe und stoßen dabei auf ein Problem. Sie können an Ihrer Aufgabe zumindest an dieser Stelle nicht weiter arbeiten, wenn Sie dieses Problem nicht lösen. Um eine geeignete Lösung zu finden, formulieren Sie das Problem und überlegen sich Antworten auf die sich stellenden Fragen. Sie versuchen, das Problem durch persönliche Erfahrun- gen und Erkenntnisse aus ähnlichen Situationen, also durch eigenes Wissen, zu lö- sen. Nach einiger Zeit stellen Sie fest, daß so keine Lösung zustande kommt. Nun versuchen Sie, geeignete und vor allem schnell und leicht verfügbare Wissensträger wie etwa Menschen in Ihrem Familien- und Freundeskreis, Kollegen am Arbeitsplatz, entsprechende Bücher oder Fachzeitschriften ausfindig zu machen. Trotz Ihrer An- strengungen werden Sie nicht fündig. Für jemanden, der kompetent mit den neuen Medien umgehen kann, ist hier der Weg, der zu den gewünschten Informationen führt, noch lange nicht zu Ende. Das Internet ermöglicht den Zugang zu den vielfäl- tigsten Informationsquellen, mit deren Hilfe die benötigte Information entweder selbst oder in Zusammenarbeit mit anderen gefunden werden kann.

Jetzt könnten Sie kritisch einwenden, daß die Nutzung des Internets als Informationsquelle mit einem viel zu hohen Zeit- und Arbeitsaufwand verbunden ist. Man sucht stundenlang, bezahlt Online-Gebühren und ist hinterher genauso schlau wie vorher. Dieses und weitere Probleme soll mein Lehrgang lösen, der beschreibt, wie man die Internetdienste effektiv, sicher und individuell nutzen kann.

Die Bedeutung des Internets geht aber weit über die bloße Funktion als umfassende Informationsquelle und kostengünstiges Fernkommunikationsmittel für den Einzelnen hinaus.

Wir sind gerade am Beginn eines gesellschaftlichen Wandels - von einer Industriegesellschaft in eine Informations- bzw. Wissensgesellschaft -, die nicht zuletzt erst durch das Internet ermöglicht wird.

Es zeichnet sich ab, daß das Internet das Nervensystem der zukünftigen Wirtschaft sein wird. Für den Einzelnen bedeutet das, daß seine Fähigkeiten, die neuen Medien zu nutzen, immer stärker über seine Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt entscheiden.

Die nachfolgenden Inhalte sollen Ihnen wichtige Informationen darüber liefern, wa- rum es für Sie selbst und im größeren Zusammenhang für Deutschland und natür- lich alle Industrieländer so wichtig ist, den Wandel von der jetzigen Industrie- in eine funktionierende Informationsgesellschaft zu schaffen und welche Probleme dazu wie gelöst werden müssen.

Die zur Formulierung der nachfolgenden Informationen notwendige Denkarbeit bestand darin, die Zusammenhänge zwischen:

- meinen in der Bildungs- und Arbeitswelt, aber auch in der Gesellschaft im Allgemeinen gesammelten (teilweise sehr schmerzlichen) Erfahrungen und Erkenntnisse:
- Ausbildung als Zimmerer, Abschluss mit der Gesellenprüfung und eini- gen Jahren Berufserfahrung
- Ausbildung zum Elektroingenieur, Abschluss mit dem Diplom und ei- nigen Jahren Berufserfahrung

Im Rahmen meines Studiums sammelte ich auch sehr vielfältige Erfahrungen bei den verschiedensten Tätigkeiten (Taxifahrer, Trockenbauer, Tankwart, Helfer bei einem Veranstaltungs-Service, Käsewender,...), mit denen ich mein Studium finanziert habe.

- Suche nach einer Lebensaufgabe; diese besteht darin, mit Hilfe nützli- cher Produkte und Dienste am Aufbau einer funktionierenden Infor- mationsgesellschaft aktiv mitzuwirken meinen beim Erstellen der Lehrgänge "Effektive, sichere und individuelle Nutzung des Internets" und "Sichere Nutzung von IT-Systemen mit In- ternetzugang" gesammelten Erfahrungen und Erkenntnissen:
- den durch das Lesen von Büchern und Artikeln mit philosophi- schen, psychologischen und zeitgeschichtlichen Inhalten gewonne nen Erkenntnissen,
- den zum Thema Informationsgesellschaft, via Internet (Forenbeiträ- ge, aktuelle Nachrichten und Leserkommentare, Artikel, Protokolle von Fernsehreportagen, ...) gefundenen Informationen bzw. den daran gewonnenen Erkenntnissen,
- den durch eine Vielzahl von direkten Zweiergesprächen (über die ak- tuellen politischen und wirtschaftlichen Schwierigkeiten) mit vielen unterschiedlichen Menschen gewonnenen Erkenntnissen herzustellen und damit die nachfolgenden Fakten, Erkenntnisse bzw. Argumente zu formulieren, die Sie nun davon überzeugen sollen, daß es sich auch für Sie lohnt, den Zeit- und Arbeitsaufwand zu investieren, um die kompetente Nutzung der neuen Medien zu erlernen und aktiv am weltweiten Netzwerk "Internet" teilzu- nehmen.

Der Bauplan für eine Gesellschaft, in der wir uns alle weitestgehend wohlfühlen können

Die Ergebnisse der Zweiergespräche waren übrigens ernüchternd. Die Kernprob- leme erkannte keiner, einen Plan, wie man Deutschland wieder auf den Erfolgskurs zurückbringen kann, hatte auch niemand. Die Vielzahl der Probleme, zumindest die, die jeden Tag über die Medien veröffentlicht werden, konnten dagegen viele formu- lieren.

Es ist erstaunlich, wie wenig sich vor allem die unter 20-jährigen und die über 50- jährigen offensichtlich mit ihrer Zukunft (Stichwort: Informationsgesellschaft, Informationszeitalter) beschäftigen. Die genannten Begriffe waren für viele völlig neu oder nur vom Hörensagen bekannt.

Die meisten glaubten nicht, daß die Politiker im Sinne des Allgemeinwohls handeln und keiner traute den aktuellen Parteien bzw. Spitzenpolitikern zu, daß sie die Prob- leme, die das Land hat, lösen können. Die meisten fanden, daß das Volk, das schließ- lich die Folgen der politischen Entscheidungen zu tragen hat, aktiv bei den Ent- scheidungsprozessen dabei sein muß. Der Begriff der direkten Demokratie (Stichwort: Bürger- und Volksentscheide) fand bei vielen großen Zuspruch.

Aufgefallen ist, daß die meisten Bürger beim Thema "Politik" sehr zurückhaltend und desinteressiert waren, als ich aber von meiner Lösung (meine Lehrgänge und die Einrichtung individueller Computerarbeitsplätze) erzählte, hörten sie mit deutlich spürbarem Interesse zu. Die meisten stellten sogar höchst interessiert Fragen, was bei den politischen Themen nie vorkam.

Die wichtigste Voraussetzung, um Ihnen die nachfolgenden Fakten, Erkenntnisse bzw. Argumente mitteilen zu können, war und ist es, aktiv am Leben teilzunehmen und die Menschen und die Natur dabei aufmerksam zu beobachten, entsprechende Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen, denn nur so konnte ich die vielen dafür notwendigen Erfahrungen sammeln bzw. Erkenntnisse gewinnen und dokumentieren.

Keine Angst, ich werde Sie nicht mit der Schilderung konkreter persönlicher Einzelerfahrungen langweilen, sondern vielmehr meine Erfahrungen und Erkenntnisse kombiniert mit weiteren Informationen verallgemeinern. Diese allgemeine Darstellung der nachfolgenden Informationen erlaubt es, daß Sie und alle anderen Leser vom allgemeinen auf das Besondere, nämlich Ihre ganz persönlichen Erfahrungen und Erkenntnisse, schließen können.

Dadurch ist es nicht nur leichter für Sie, die von mir zusammengestellten Informationen, mit denen ich Sie überzeugen möchte, zu verstehen und deren Glaubwürdigkeit zu beurteilen, sondern Sie können die Informationen auch einfacher in Ihrem Gedächtnis abspeichern, da Sie diese mit Ihren persönlichen Erfahrungen und Erkenntnissen in einen festen Zusammenhang bringen können.

Folgen Sie mir nun in eine bisher noch unbekannte, aber innerhalb einiger Generationen realisierbare Welt.

1 Das Problem erkennen

Die Grundprobleme der Industriegesellschaft sind der verschwenderische Umgang mit unseren natürlichen und unseren eigenen Ressourcen. Ersteres führt langfristig zum kollektiven Selbstmord, der verschwenderische Umgang mit unseren eigenen Ressourcen (die Gesundheit, der Charakter, die Begabungen, die Leidenschaften und die Werte) wird dazu führen, daß der weitverbreitete Wohlstand in den Industriegesellschaften im Laufe der Zeit immer weiter abnimmt.

1.1 Warum lohnt es sich, die Natur in ihrer Vielfalt und Schönheit zu erhalten ?

Wenn man spazieren geht und dabei die Natur in sich aufnimmt, die Tiere und Pflanzen in ihrer Vielfalt und Schönheit, so ist dies nicht nur ein erhebendes Gefühl, das wohl die meisten von uns innerlich bereichert, sondern läßt uns auch neue Kraft schöpfen, um die jeweils anstehenden Aufgaben zu meistern.

Nachfolgend sind einige besonders schöne Landschaften und Naturschutzgebiete in Deutschland aufgeführt, von denen jeder schon eines persönlich gesehen haben dürf- te:

- die Allgäuer Alpen, beispielsweise die grünen Bergwiesen, Berglandschaften und Natursehenswürdigkeiten in der Umgebung von Oberstdorf (die Brei- tachklamm, das Walmerdinger Horn, das Geißalphorn, das Fellhorn, die Mä- delegabel, ...) oder Hindelang (der Hochvogel, das mit 1600 m höchstgelegene Bergdorf Deutschlands Oberjoch, die Hinanger Wasserfälle, das Zwölfer- köpfle, der Sonnenkopf, ...)
- die Eifel und das Moseltal, beispielsweise die Höhlen in den Lavafelsen (vor etwa 10000 Jahren waren hier noch Vulkane tätig) bei Gerolstein, der Kratersee Windsborn, die bewaldeten Randwälle der Dauner Maare, ein Blick vom Pin- neberg bei Cochem auf das Moseltal, eine Wanderung durch den Wildpark Klotten, ein Rundblick von der Hohen Acht bei Adenau über die Eifelhöhen oder die romantischen Täler von Ourbach und Dünnbach
- die Nordsee, beispielsweise das Watt entlang der Westerriede, der Moorsee "Ewiges Meer" bei Emden, die Inseln Borkum, Juist und Norderney, die Insel Helgoland mit ihren roten Sandsteinklippen, das Kieler Seen- und Moränen- land oder das Landschaftsschutzgebiet der Lüneburger Heide (Moore, die Blü- tenpracht des Heidekrauts, ...)
- die Mecklenburgische Seenplatte und die Insel Rügen (Ostsee), beispiels- weise die große und die kleine Stubbenkammer und der Wissower Klinken oder die Feuersteinfelder in Neu-Mukran
- der Spreewald, beispielsweise die unzähligen Kanäle, in die sich die Spree im Oberspreewald verzweigt, eine Wanderung durch den Naturlehrpfad "Buchen- hain" westlich von Schlepzig oder die Teufelsbrücke im Rhododendronpark von Kromlau
- die sächsische Schweiz, beispielsweise die beeindruckende Sandstein- Landschaft der Bastei, die Mittelndorfer Mühle, der Kuhstall, die gigantische Aussicht von der Festung Königstein über die Landschaft der sächsischen Schweiz, insbesondere aber auf die sich durch diese Landschaft schlängelnde Elbe oder das Prebischtor (auf der tschechischen Seite des Elbsandsteingebir- ges), das größte von der Natur aus Sandstein herausgearbeitete Tor Europas
- der bayerische Wald, beispielsweise der Nationalpark mit Tierfreigehege (Luchse, Wölfe, Fischotter, Wildschweine, Bären, Wisente, ...), der Blick vom großen Arber auf den kleinen Arbersee, auf dessen schwimmenden Inseln sel- tene Moorpflanzen wachsen, der mit Granitfelsen bedeckte Gipfel des Lusen, der Dreiländerblick (Deutschland, Tschechien, Österreich) vom Dreisesselfel- sen aus, eine Wanderung von Sankt Englmar auf den Gipfel des Pröllers, die Quarzfelsen des Pfahls bei Viechtach oder die Moldauquelle bei Finsterau
- das Berchtesgadener Land, beispielsweise der Watzmann, der Königssee (mit Echowand und Wasserfall), der sauberste See Deutschlands, und der Obersee, die Schellenberger Eishöhle im Untersberg oder der Panoramablick vom Gip- fel des Kehlsteins Schöne Landschaften und Naturschutzgebiete aus aller Welt demonstriert der auf DVD oder VHS-Video erhältliche Naturfilm "Faszination Natur - Die schönsten Landschaften der Erde" vom Münchner Regisseur und Kameramann Gogol Lob- mayr.
In diesem Film werden beispielsweise folgende besonders beeindruckende Landschaften gezeigt:
- Neuseeland mit seinen Vulkanlandschaften, Geysiren, blubbernden Schlamm- tümpeln, heißen Quellen, in vielen Farben leuchtenden Seen und den tiefver- schneiten Gipfeln der neuseeländischen Alpen
- die USA mit ihren Nationalparks, wie dem Bryce-Canyon Nationalpark, ei- nem Wald aus rotgoldenen Zinnen, Schluchten und chaotisch geformten Säu- len, dem Monument-Valley Nationalpark, bei dem riesige Sandsteinblöcke wie Monumente aus der Wüste Arizonas ragen und dem Grand-Canyon Natio- nalpark, bei dem man, von oben betrachtet, unzählige Schluchten, Wasserfälle, Höhlen und Felstürme erblicken kann
- Kanada mit den Niagara-Wasserfällen, wo die Wassermassen des Niagara Ri- vers ca. 60 m senkrecht in die Tiefe stürzen oder die Rocky-Mountains mit ih- ren bezaubernden Gebirgs- und Seenlandschaften, die noch das Bild einer in- takten Natur vermitteln
- Afrika mit seinen Savannen in Kenia, Namibia und Südafrika, die eine Viel- zahl von Tieren wie beispielsweise Nilpferde, Gnus, Zebras, Flamingos, Löwen, Geparde und Giraffen ernähren, die Bergwälder in Uganda, in denen bei- spielsweise die von der Ausrottung bedrohten Berggorillas zuhause sind oder die Wüste Namib in Namibia, einer unendlichen, rotgoldenen Sanddünen- Landschaft
- das Great Barrier-Riff in Australien, die weltgrößte Korallenkalk-Landschaft, in der unzähligen Fische ihren Platz zum leben finden
- die weißen Kalksteinterrassen von Pamukkale, eine weiße Märchenlandschaft im Westen der Türkei

- ...

Nicht weniger faszinierend als die schönen Landschaften und Naturschutzgebiete sind die perfekten Systeme und Geschöpfe der Natur.

Folgende Beispiele machen dies deutlich:

- die Photosynthese, die das Sonnenlicht und das Kohlendioxid der Luft in je- ne chemische Energie (Sauerstoff) umwandelt, die alle Lebewesen benötigen, um zu existieren
- der menschliche Körper, ein Wunder mechanischer Anpassungsfähigkeit, das menschliche Auge, das bis zu 16,7 Millionen Farben unterscheiden kann, die Ohren, die bis zu 16000 verschiedene Töne hören können und die Nase, die ca. 350 verschiedene Gerüche unterscheiden kann, das menschliche Herz, das 6 Liter Blut pro Minute durch 100-tausende Kilometer Blutgefäße befördert, das Verdauungssystem des Menschen, eine chemische Fabrik, die Nahrung in Energie verwandelt, ...
- das Chamäleon, das gleich mehrere Naturphänomene in sich vereint:
- Augen, die sich voneinander unabhängig in verschiedene Richtungen bewegen können, beispielsweise sucht das eine nach Nahrung, während das andere nach Feinden Ausschau hält,
- eine gepanzerte Haut, deren Farbe sich an die Umgebung anpassen kann und
- eine lange klebrige Zunge, die pfeilschnell und zielgenau aus dem Maul des Chamäleons schießt und Beutetiere fängt
- das Nachtsicht-System der Klapperschlange, die die unsichtbaren Infrarot- strahlen, die von einem Warmblüter ausgesendet werden, sehen und damit ih- re Beutetiere auch im Dunkeln finden kann
- das Navigationssystem des goldenen Regenpfeifers, das ihn befähigt, viele tausend Kilometer entfernte Ziele (Hawaii - Ostsibirien) auf direktem Wege anzufliegen und wieder zum Ausgangsort zurückzufinden
- das Radarsystem der Fledermaus, die durch das Echo ihrer Ultraschall-Schreie Hindernisse erkennen und so zielsicher umfliegen kann
- das Gezeiten-Abgleich-System des Granien (Fisch), der seine Eier am Meeres- strand ablegt und das Laichen (der Granien muss von den Wellen wieder zu- rück ins Wasser geschwemmt werden) sowie das Ausbrüten der Eier (die Jun- gen müssen beim Ausschlüpfen von den Wellen ins Wasser geschwemmt werden) genau mit den Gezeiten abstimmt
- die aus dem Samenkorn wachsende Pflanze, die unabhängig von der Lage des Samenkorns im Dunkel der Erde immer zum Licht hin wächst
- die Falltürspinne, die in einem Erdloch unter ihrer selbst konstruierten Fall- tür auf Beute lauert
der Schützenfisch, der seine Beute aus dem Wasser heraus erspäht und von ihrem jeweiligen Aufenthaltsort herunterspuckt, so daß sie ins Wasser fällt, wo er sie aufsammeln und fressen kann
- die ungewöhnlichen Methoden, mit denen sich Pflanzen vermehren:
- beim Sauerklee werden die Samenkörner mit einer Geschwindigkeit von mehr als 50 km/h förmlich in die Welt hinausgeschossen, beim Ginster explodieren die Schoten, die die Samenkörner enthalten und diese werden dabei bis zu 15 m weit geschleudert
- der Löwenzahn läßt seinen Samen vom Wind verteilen
- die Samen des Fuchsschwanzgrases hängen sich an Menschen und Tie- re an und nutzen diese als Transportmittel
- die Kokosnuß benutzt als Transportmittel für ihren Samen (der sich bis zu einem Jahr hält) das Meer, das die Nuß an den nächsten Strand
schwemmt
- die im seichten Salzwasser wachsende Mangrove läßt ihren lanzenarti- gen Samen einfach fallen; wenn dieser im Grund in der Umgebung der

Pflanze stecken bleibt und Wurzeln schlagen kann, wächst die Mangrove direkt neben ihrer Mutterpflanze, ansonsten steht dem Samen eine mehr oder weniger lange Reise durch das Meer bevor. Während dieser Reise wird die Seite des Samens, auf der die Wurzeln sind, immer schwerer, bis der Samen schließlich kippt und sich mit den Wurzeln an einer entsprechend seichten Stelle verankert und im Optimalfall dort zu einer stattlichen Pflanze heranwächst

- der vertrocknete Fuchsschwanz wird als Samenbüschel über das Land gerollt und verstreut dabei seine Samenkörner
- die Höckerkiefer gibt ihre Samen erst frei, wenn ihre Zapfen durch ei- nen Waldbrand zerstört werden
- viele Samen werden auch von Tieren gegessen und unverdaut mit den Exkrementen an einem anderen Ort wieder ausgeschieden

- ...

Die genannten Beispiele vermitteln nicht nur, wie einfallsreich, schön und wertvoll die Natur ist, sondern zeigen auch, wie wichtig es ist, diese in Jahrmillionen geschaf- fene Natur in ihrer Schönheit in unserem und im Sinne unserer Kinder zu erhalten.

Können wir derzeit alle guten Gewissens behaupten, daß wir die Natur in ihrer Schönheit und Vielfalt erhalten ?

Während die meisten durch die unzähligen Berichte in den Medien mittlerweile wis- sen, daß die Industriegesellschaften die Hauptverantwortung für die rücksichtlose Ausbeutung der Natur und die Verschmutzung der Umwelt tragen und deshalb be- reits aktiv am Umweltschutz mitwirken (energiesparendes Bauen, Mülltrennung, ...), ist eine andere Form der Verschwendung natürlicher Ressourcen den meisten noch nicht bewußt: die Vergeudung ihrer eigenen Schätze - ihrer Begabungen, Leidenschaf- ten und Werte und im weiteren Sinne ihrer Gesundheit und ihres Charakters.

In jedes Samenkorn hat die Natur einen Teil ihrer schöpferischen Kraft gelegt und sorgt dafür, daß neues Leben entstehen kann. Jede Sekunde werden unzählige Samenkörner in die Luft verstreut. Jedes einzelne Samenkorn hat dabei das Ziel, eine Umgebung zu erreichen, die ein Wachstum ermöglicht. Einen Ort, der das Leben, das im Samenkorn steckt, entgegennimmt und gedeihen läßt.

Ich wünsche mir, daß die von mir zusammengestellten Informationen, ähnlich wie die Samenkörner der Pflanzen die Erde bereichern, Ihr Leben bereichern. Dazu müssen Sie sich nur aktiv mit diesen Informationen auseinandersetzen und entsprechend Ihrer inneren Stimme handeln.

1.2 Warum lohnt es sich, daß wir unsere Ressourcen bestmöglich nutzen ?

Wer sich einmal davon überzeugen möchte, wie vielfältig die Begabungen, Leiden- schaften und Werte alleine der Menschen im kleinen Bayern (im Vergleich zur gro- ßen weiten Welt) sind, der sollte sich einmal die folgenden, auf VHS-Video und DVD erhältlichen Dokumentationsfilme "Gernstl unterwegs" ansehen, in denen Franz Xaver Gernstl und sein Team hinter die Kulissen bayerischer Lebensart bli- cken:

die erste Tour führt entlang der bayerischen Staatsgrenzen und beginnt in Lindau am Bodensee

einige besonders interessante Menschen, die Franz Xaver Gernstl und sein Team auf dieser Tour kennen lernen, sind folgende:

- ein Bildhauer und Steinmetz aus Schöffau im Allgäu
- ein leidenschaftlicher Landwirt und Landmaschinenmechaniker aus der Nähe von Oberstaufen im Allgäu
- ein Zimmerer, Berggastwirt und Muliführer ebenfalls aus der Nähe von Oberstaufen
- ein Malermeister, Theologe und Schöpfer eines einzigartigen Kut schenmuseums aus Hinterstein im Allgäu
- ein Hobby-Tischler, Volksschauspieler, Land- und Gastwirt aus Nie derndorf in Tirol
- ein Käser (Käse-Weltmeister) aus Hatzenstädt in Tirol
- ein Koch, Eisschnitzer, Visionär (Eishalle zum Eispalast umbauen) aus Nußdorf am Inn
- ein Kapellenbauer, Selbstversorger und Religionslehrer aus Burghausen in Oberbayern
- ein leidenschaftlicher Pizzabäcker aus Simbach am Inn in Niederbayern
- ein begeisterter Büromaschinenmechaniker aus Passau, der vor allem von der Mechanik alter Büromaschinen fasziniert ist
- ein unermüdlicher Modellbauer aus Freyung im Bayerischen Wald, der vorwiegend alte Betriebe aus seiner Heimat detailgetreu und mit funkti nierenden Mini-Maschinen nachbaut
- ein ehemaliger Chemie-Ingenieur aus der Nähe von Frauenau im Baye rischen Wald, der jetzt mit seiner Frau Schlittenhunde züchtet und eine Schlittenhundfahrschule betreibt
- ein Forstwirt und Holzschnitzer aus der Nähe von Zwiesel im Bayeri schen Wald
- ein ehemaliger Zeitsoldat aus Furth im Wald, der jetzt Bienen züchtet, einen Wildgarten pflegt und eine Unterwasserbeobachtungsstation betreibt und vor allem Kindern (der Generation von morgen) die dringend notwendige Achtung vor der Natur beibringen möchte
- ein Landwirt aus Woppenried, der Oldtimer, insbesondere Dampfma schinen sammelt, Ziehharmonika spielt und singt
- ein Klangforscher, begnadeter Schlagzeuger und Maler aus Gumpen in der Nähe von Tirschenreuth
- ein Bäckermeister und Damhirschzüchter aus dem nördlichen Teil des Oberpfälzer Waldes
- ein Landwirt und Hobbybrauer aus Fladen (nördl. Stadt Bayerns)
- ein singender Metzgermeister aus Kleinprotzenburg in Hessen
- ein Schreiner und Schnapsbrenner aus der Nähe von Aschaffenburg
- ein Trockenbauer, Gastwirt und leidenschaftlicher Modellbauer (stellt historische Ereignisse detailgetreu nach) aus der Nähe von Aschaffen burg
- ein leidenschaftlicher Glasbläser aus Wertheim am Main
- ein Münzensäger aus Nördlingen
- ein weitgereisten Betreiber eines privaten Filmmuseums (optische und akustische Attraktionen) ebenfalls aus Nördlingen
- eine leidenschaftliche Sängerin aus Ulm, die mit ihrer außergewöhnlich tiefgehenden Stimme ihr Publikum verzaubert
- ein Metallkünstler, Schneider und Metzger aus Schließen, der seine Le benszeit nicht damit verschwenden möchte, um Pläne zu schmieden, sondern lieber seiner Intuition folgt
- ein sehr naturverbundener Landwirt aus der Nähe von Isny im Allgäu, der die gegenwärtigen Entwicklungen der wechselseitigen Beziehungen zwischen Mensch und Natur, insbesondere die Massentierhaltung, für einen absoluten Wahnsinn (einen Frevel an der Natur) hält
- die zweite Tour führt entlang der Bundesstrasse 2 und beginnt bei Mit tenwald, einige besonders interessante Menschen, die Franz Xaver Gernstl und sein Team auf dieser Tour kennen lernen, sind folgende:

- ein Geigenbauer aus Mittenwald
- ein Landwirt, der seinen Hof auf einer Insel im Staffelsee bewirtschaftet und der die Zeit, als er völlig abgenabelt von zuhause in einer fremden Umgebung lebte, als besonders wertvolle Erfahrung in seinem Leben empfand
- eine begeisterte Rock'n Roll-Band aus Murnau, die sich als Musikthera- peuten verstehen, die ihr Publikum zumindest für die Zeit ihrer musi- kalischen Vorstellung in eine Umgebung mitnehmen möchten, in der sie sich besonders wohlfühlen (eine Zeit des Miteinander's anstatt des Gegeneinander's, wie es ein Band-Mitglied ausdrückte)
- ein ehemaliger Schlosser aus Polling bei Weilheim, der jetzt als Hobby- Gärtner und Gemüsehändler seinen Lebensunterhalt verdient und seine Mission darin sieht, die alten Gemüsesorten (die für die Industrie nicht rentabel sind) im Sinne der Kunden, die diese nachfragen, zu erhalten
- ein leidenschaftlicher Schuhmacher aus München, der mit seinem Hobby, wie er es nennt, seinen Lebensunterhalt verdient
- ein ehemaliger Auto- und Rallycross-Fahrer aus Fürstenfeldbruck, der jetzt alte Traktoren restauriert
- ein mit sich und seiner Umwelt in Einklang stehender Gastwirt, Koch, Metzger und Kaufmann aus Schmieden
- ein Schauspieler und Steinbruchbetreiber aus Sollnhofen im Altmühltal ein sehr begabter Maler aus der Nähe von Klauen in Thüringen
- ein Keramik-Modellierer und Tierpfleger aus Thüringen (Kloster Me- dienburg), der jetzt Menschen und Tiere aus Ton modelliert und ein Lama als Haustier hält zwei Goldwäscher aus Gera in Thüringen
- ein Musiker aus New York, der mit seinem Xylophon durch die Welt zieht und klassische Musik (Mozart, Bach, ...) nachspielt
- ein Kettensägen-Künstler, der mit seiner Motorsäge Figuren aus dem Holz herausarbeitet und immer wieder von neuem erfährt, daß die Menschen, die ihn bewundern, es sich selbst nie zutrauen würden, so etwas (es muß natürlich keine Motorsäge sein) selbst zu machen, weil ihnen einfach der Mut dazu fehlt

!Hinweis

Wegen des großen Erfolges entstanden mittlerweile neben den zuvor genannten noch viele weitere Dokumentationen, die zeigen, wie vielfältig die Konzepte sein können, mit denen Menschen ein zufriedenes Leben führen können.

Können Sie derzeit guten Gewissens behaupten, daß Sie Ihre Ressourcen (Gesundheit, Charakter, Begabungen, Leidenschaften, Werte) im Rahmen Ihrer beruflichen Tätigkeit optimal entfalten können ?

Ein konkretes Beispiel, wie menschliche Ressourcen in unserer Gesellschaft ver- schwendet werden, beschreibt der folgende Textausschnitt aus einem Beitrag von "AS", einem Gast des Diskussionsforums zum Thema "Gesellschaft und Gesell- schaftskonzepte" - Diskussionsthema "Die Individualität Mensch entdecken".

Das Forum wird im Rahmen des von der "Aktion Mensch" und zahlreichen Kooperationspartnern am 11.März 2006 gestarteten Aufklärungsprojekts "diegesellschafter.de"1 im Internet für jeden Interessierten zugänglich bereitgestellt.

"Lieber Leser, haben Sie keine Angst vor dem Wort Behinderung: Es gibt nicht nur geistig Behinderte, was Sie vielleicht meinen: Eine viel größere Gruppe ist die der psychisch Kranken, also z. B. Leute, die Stimmen hö- ren, Ängste haben oder traurig sind. Da fröhlich sein, traurig sein, anders sein in dieser Gesellschaft als krank eingestuft wird, sind die meisten dieser Leute auch im Besitz eines Schwerbehindertenausweises. Ich selber habe so einen mit 80 Prozent Schwerbehinderung und dazu eine Rente von 550 Euro. Dabei arbeite ich den ganzen Tag, ich entwickle Schaltungen, löte sie zusammen, programmiere Mikrocontroller, forsche im Bereich Biofeed- back-Systeme. Nur so für mich. Diese Gesellschaft braucht mich ja nicht. Wie gesagt - man hat mir angeboten, in die Behindertenwerkstadt zu ge- hen, um da Elektroschrott zu sortieren."

Wir leben offensichtlich in einer Gesellschaft (der sogenannten Industriegesellschaft), die nicht nur die natürlichen Ressourcen (Rohstoffe, Trinkwasser, Wälder, Meere, Flüsse, ...), sondern auch die Ressourcen der Menschen (Gesundheit, Charaktereigenschaften, Begabungen, Leidenschaften, Werte) regelrecht verschwendet.

Am Anfang und in der Blüte der Industriegesellschaft wurde der Mensch durch Pro- duktionssysteme wie dem Fordismus (Henry Ford, ein von 1863 bis 1947 lebender us-amerikanischer Ingenieur und Automobil-Fabrikant) und dem Taylorismus (Fred erick Winslow Taylor, ein von 1856 bis 1915 lebender us-amerikanischer Ingenieur), die speziell für die systematische, massenhafte Herstellung einheitlicher Güter entwi- ckelt wurden, immer mehr zum Anhängsel der Maschine. Die in der Industrie arbei- tenden Menschen konnten allerdings unter den genannten Produktionssystemen, die darauf ausgerichtet waren, Massengüter mit viel maschinellem Einsatz möglichst bil- lig zu produzieren, im Laufe der Zeit den Markt nicht mehr flexibel genug bedienen. Etwa Mitte der 70-er Jahre kam es schließlich zu einer massiven Absatzkrise, für die der von Taiichi Ohno entwickelte Toyotismus eine gut durchdachte Problemlösung war. Mit diesem und anderen, aber ähnlichen Produktionssystemen konnte die In- dustrie schneller auf Marktanforderungen reagieren, ohne die Güter verteuern zu müssen. Mittlerweile sind jedoch auch diese Produktionssysteme nicht mehr in der Lage, die weiter ausufernden Probleme der Industriegesellschaft zu lösen.

Die Zwänge und der Streß, den viele Menschen haben, die nur noch des Geldes we- gen zur Arbeit gehen, rauben ihnen die Kraft, sie werden müde und träge. Dies zeigt die derzeit wachsende Zahl von kraftlosen und persönlichkeitsschwachen Menschen, die hoffnungslos in die Zukunft blicken und deshalb nicht selten extrem rechtes o- der linkes Gedankengut als letzten Strohhalm sehen, an den sie sich noch klammern können. Die Massenproduktion des Industriezeitalters hat in der Umwelt für jeden unübersehbare Spuren hinterlassen (Luft-, Wasser - und Bodenverschmutzung, ...), und Berichte über die Vernichtung großer Mengen an Lebensmitteln zur Preisstabili- sierung dürften vielen ebenso bekannt sein wie die Abfallcontainer der Supermärkte, die den verschwenderischen Umgang mit noch guten Lebensmitteln zeigen.

Es müssen Möglichkeiten gefunden werden, wie man den Menschen aus seinen Zwängen und vom damit verbundenen negativen Streß befreien kann. Eine Gesell- schaft, die dem Einzelnen durch zahlreiche Normen und Moralvorstellungen (Gesetze, Verordnungen, das hat man schon immer so gemacht, das kannst du doch eh nicht, ...) nur beschränkte Möglichkeiten läßt, sich frei zu entfalten, verzichtet gleichzeitig auf den energiegeladensten Antrieb des Menschen: etwas in die Tat umzusetzen (ein Unternehmen zu gründen, eine soziale Initiative zu starten, ein Umweltprojekt in Gang zu setzen, ...). Da bei aktiven (tätigen) Men- schen zahlreiche Bedürfnisse entstehen, verzichtet eine solche Gesellschaft dar- über hinaus auch auf die zahlreichen Arbeitsplätze, die entstehen würden, wenn mutige und tatkräftige Menschen Unternehmen gründen, eine soziale Initiative starten oder ein Umweltprojekt in Gang setzen, um die an den jeweiligen Be- dürfnissen der Menschen orientierten Produkte und Dienste zu realisieren.

Um genau diese, derzeit fehlenden Kräfte für den nächsten wirtschaftlichen Aufschwung zu mobilisieren, bedarf es kreativer und tatkräftiger Menschen, die dem jeweils anderen alle Möglichkeiten lassen, sich genauso wie sie selbst frei zu entfalten. Dazu muß aber eine entsprechende Umgebung (die später noch genauer beschriebene Informationsgesellschaft) geschaffen werden, die es ermöglicht, diese innovativen Produkte bzw. Dienste auch gewinnbringend und damit Arbeitsplätze schaffend bzw. erhaltend zu realisieren.

Nachfolgend sind einige praktische Beispiele für innovative und für Mensch und Natur nützliche Produkte/Dienste aufgeführt:

- neue Methoden und Technologien im medizinischen Bereich
- die Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Computern, indem die jetzt verwendeten Silizium-Transistoren durch Transistoren ersetzt wer den, die auf organischen Molekülen basieren
- die Weiterentwicklung der sogenannten "minimalinvasiven" Chirurgie, die es mit kleinen schlüssellochgroßen Schnitten, in die ein dünnes Röhrchen mit Lupe und Lampe und die jeweils für die Operation benö- tigten Werkzeuge (winzige Zangen, Skalpelle, ...) eingeführt werden, er- möglicht, Operationen schneller, mit geringerem Blutverlust und weni- ger schmerzhaft durchzuführen
- elektronische Prothesen, die verlorenes Seh- und Hörvermögen wieder herstellen
- medizinische Roboter für bestimmte operative Eingriffe, die eine hohe Präzision erfordern, etwa das Aushöhlen eines Knochens, in den an schließend ein Kunstgelenk eingepaßt werden soll
- Tomographen, die dreidimensionale Bilder liefern und das Betrachten der Organe aus jedem Blickwinkel ermöglichen und damit beispielswei se die Erkennung von Tumoren und anderen Krankheiten verbessern
- verbesserter Zugriff auf aktuelles medizinisches Wissen aus Dokumenten oder von Experten, so daß dieses per Knopfdruck über die moder nen Datennetze abgerufen werden kann
- die Entwicklung kleinster Maschinen mit Hilfe der Nanotechnologie, beispielsweise solche, die durch den menschlichen Körper reisen und dort etwas Bestimmtes ausfindig machen können
- mit Hilfe der Gentechnologie Erbkrankheiten erkennen und wirksame Therapien entwickeln

- alternative Energiequellen nutzbar machen
- beispielsweise Solarenergie, Windkraft oder Biomasse, um die Abhän- gigkeit von der Kernenergie zu verringern oder eines Tages ganz auf Der Bauplan für eine Gesellschaft, in der wir uns alle weitestgehend wohlfühlen können
- die umweltverträgliche Versorgung der Menschen mit Strom, Kraft und Wärme, beispielsweise durch die Verbesserung der aktuellen Kraftwerke oder durch die Entschlüsselung der Photosynthese, die das Sonnenlicht und das Kohlendioxid der Luft in jene chemische Energie umwandelt, die alle Lebewesen benötigen, um zu existieren
- alternative Energieversorgung auf der Basis von nachwachsenden Roh- stoffen, die in einem kombinierten Holzhackschnitzel- und Rapsöl- blockheizkraftwerk energetisch umgewandelt werden

- ...

- Rohstoffe effizienter nutzen und Energie sparen
- nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen, etwa dadurch, daß ein Wald nicht einfach abgeholzt wird, sondern der Waldfläche gezielt alte Bäume entnommen werden, ohne die anderen Lebewesen empfindlich zu stören - dadurch können Menschen ihren Lebensunterhalt verdienen und die Natur überlebt trotzdem
- ökologischer Anbau von Gemüse und Obst (Stichwort "Bio-Produkte")
- alternative, umweltschonende Antriebe wie beispielsweise Wasserstoffan triebe und die Brennstoffzelle, die Wasserstoff in elektrische Energie umwandelt
- moderne Umwelttechnologien, mit denen die industrielle Verschmut zung von Luft, Wasser und Böden eingedämmt werden kann
- ungenutzte Abwärme, beispielsweise von Industriebetrieben, für die all gemeine Energieversorgung nutzbar machen, etwa für private Haushalte
-der öffentliche Einrichtungen
- intelligente Wiederverwendung von Rohstoffen (Recycling), etwa Altpa pier, aus dem wieder neue Zeitungen, Verpackungen oder sonstige Er zeugnisse (Dämmstoffe, ...) hergestellt werden
- nachhaltiges Bauen (Stichwort "Ökobau") mit dem Ziel, beispielsweise durch eine umsichtige Auswahl der Baustoffe (Holzplatten aus Holzab fällen, Lehm, ...) und eine effiziente Energieplanung (sensorgesteuerte Zeitschalter für die Gangbeleuchtung, Energiesparlampen, Regenwasser- sammelsysteme, Solarenergie, ...), die natürlichen Ressourcen möglichst effizient zu nutzen
- innovativer Umweltschutz, etwa die Erhaltung oder Wiederherstellung von Rücklaufbecken, in die Flüsse bei Hochwasser ausweichen können
- die Herstellung neuer widerstandsfähiger Werkstoffe, die sich teilweise selbst reparieren können; ein praktisches Beispiel hierfür ist das organi- sche Metall "Ormecon", das Bauwerke, Autos oder Schiffe besser vor Rost schützt
- reparieren, statt wegwerfen; beispielsweise die Reparatur ganz spezieller elektronischer Geräte oder die Erhaltung von Kulturdenkmälern und wertvollen alten Gebäuden
- die Umstellung der Energieversorgung von Metalleiter und elektrischem Strom auf Glasfaserleiter und Licht, die vor allem im Computerbereich zu enormen Verbesserungen führen wird
- neue Materialien, um das Gewicht der Transportfahrzeuge zu Land, zu Wasser und in der Luft zu verringern, um Treibstoff zu sparen
- Produkte, die für unterschiedliche Einsatzzwecke verwendet werden können, beispielsweise modulare Einrichtungsgegenstände, die man bei Bedarf, etwa Familienzuwachs, erweitern kann

- effiziente (Anwendung der) Informations- und Kommunikationstechnolo gien

- das Internet bietet vielfältige Möglichkeiten, ganz individuelle Informa- tionsangebote bereitzustellen, die in dieser Form offline nicht zu haben sind

!Hinweis

Was im Internet durch die sinnvolle Anwendung der modernen Informations- und Kommunikationstechnologien an Aufwand für Produktion und Verteilung eingespart wird, kann direkt in die Verbesserung der Informationsangebote investiert werden.

So kann beispielsweise die Glaubwürdigkeit einer Information verbes- sert werden, indem nicht ausschließlich der in den Medien hochgelobte Name einer Institution/Organisation und der Titel/die berufliche Stel- lung des Autors die einzige Bewertungsgrundlage sind, sondern die Glaubwürdigkeit damit sichergestellt wird, daß der Autor beispielsweise zusätzlich in einem Webforum verschiedene Unternehmen in einem be- stimmten Fachgebiet berät. Die betreffenden Mitarbeiter der Unter- nehmen könnten den Autor dann über ein Online-Bewertungssystem beurteilen. Würde diese Bewertung von möglichst vielen fachkundigen

Mitarbeitern über einen längeren Zeitraum durchgeführt, so wäre sie sehr aussagekräftig.

Eine weitere Möglichkeit, die vorhandenen Informationsangebote zu verbessern, wäre eine verstärkte Orientierung am Kunden, beispielsweise indem die Information auf die Vorbildung, das Alter oder den jeweiligen Einsatzzweck des Kunden abgestimmt wird.

- die Anwendung der modernen Informations- und Kommunikations- technologien, um Plattformen zu schaffen, die es den Bürgern ermögli- chen, an politischen Entscheidungen (deren Konsequenzen sie letztend- lich tragen müssen) im Rahmen von Bürger- bzw. Volksentscheiden teilzunehmen
- Verbesserung des Informationsaustausches zwischen Menschen, Verbes- serung der Kommunikation zwischen Menschen und Maschinen und Verbesserung der Kommunikation zwischen Maschinen
- moderne Bussysteme, die es ermöglichen, Computer und die unter- schiedlichsten Elektrogeräte (Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte, ...) miteinander zu verbinden

!Hinweis

So können Getränkeautomaten selbständig ihre Nachfüllung ordern, oder Blutzuckermeßgeräte können die täglichen Meßergebnisse an den behandelnden Arzt weitergeben, um den Einsatz der Medikamente zu optimieren. Industriemaschinen könnten alle Wartungsdaten selbst on- line weitermelden und dem Wartungstechniker lange Reisen ersparen oder ihn zumindest gut vorbereitet auf die Reise schicken. Gebäude werden im Hinblick auf das richtige Funktionieren von Heizung, Kli- maanlage, Lüftung oder Sicherungsvorrichtungen aus der Ferne über- wacht.

- Suchmaschinen, die Zusammenhänge zwischen der Suchanfrage und ih- rer im Index gespeicherten Informationen erkennen können und so wirklich relevante und qualitativ hochwertige Treffer liefern (Semantic Web)
-Informationsagenten zur vollautomatischen Informationsbeschaffung, die anstelle des Benutzers in den jeweils relevanten Informations- und Kommunikationsquellen des Internets nach bestimmten Informationen suchen
-Museen, Schlösser usw. möglichst originalgetreu im Internet abbilden, beispielsweise in der virtuellen Welt "Second Live", und so für möglichst viele Menschen (weltweit, ältere Mitmenschen, behinderte Mit- menschen, ...) kostenlos oder zumindest preiswert zugänglich machen
- virtuelle Einkaufsberater, die dem Kunden wirklich helfen können, das für ihn geeignete Produkt/die Dienstleistung zu finden

- ...

- maßgeschneiderte Produkte und Dienstleistungen
- effiziente Methoden, mit denen sich die Goldschätze in den Köpfen der Menschen (ihre Begabungen, Leidenschaften und Werte) bergen lassen und von den Menschen zu ihrem Nutzen und letztendlich zum Nutzen aller eingesetzt werden können

Die innovativen Produkte und Dienste beziehen sich also nicht ausschließlich auf den technischen Bereich, sondern auch auf viele andere Bereiche, beispielsweise den sozialen Bereich.

- individuelle Software zur Lösung unterschiedlichster Spezialaufgaben, die von vielen Unternehmen dringend benötigt wird
-individuelle Finanzberatung, Berater, die wirklich auf die persönlichen Belange des Kunden (seine Anlageerfahrung, seine Lebensziele, ...) ein- gehen und ihm ehrlich dabei helfen, sein Geld zu vermehren, sich ge- gen Risiken abzusichern und Steuern zu sparen
-individuelle Produktentwicklung im Dialog mit dem Kunden, das computergestützte Design (CAD) sowie flexible Automatisierung eröff- nen dem Handwerk die Möglichkeit zu maßgeschneiderter Massenpro- duktion, beispielsweise Schreiner, die so genau den individuellen Kun- denwünschen entsprechend Möbel entwerfen und produzieren können

Was halten Sie beispielsweise von folgender Idee: Anstatt Unsummen an Geld für Verwaltung und fehlgeleitetes Konkurrenzdenken zu ver- schwenden, wird ein Teil der Steuergelder dafür verwendet, um Produk- tionsanlagen zu kaufen, die im Sinne des Allgemeinwohls, konkret für die computergesteuerte Kleinserienproduktion, eingesetzt werden. Eine entsprechende Internetplattform dient dabei als Anlaufstelle, wo Men- schen ihre ganz individuellen Produktwünsche in bestimmte, jeweils passende Produktkategorien eintragen können. Die grobe Auswertung gleicher bzw. sehr ähnlicher Produktwünsche übernimmt eine entspre- chende Software, die feine Auswertung menschliche Redakteure. Haben ausreichend viele Menschen den gleichen oder einen sehr ähnlichen Produktwunsch, so daß sich eine Kleinserien-Produktion lohnt, so wird das betreffende Produkt hergestellt.

Um die vorher genannten und viele weitere innovative Produkte/Dienste zu realisieren und damit Arbeitsplätze zu sichern bzw. zu schaffen, müssen wir lernen, produktiver mit Informationen und Wissen umzugehen. Das bedeutet neben der Aneignung wichtiger Kompetenzen (Netzwerkkompe- tenz) vor allem eine Änderung der bisherigen Einstellung und Verhaltens- weise (anstatt das eigene Wissen als Machtmittel zu benutzen, es mit ande- ren offen zu teilen, anstatt andere bei der Lösung oder Erfüllung ihrer Aufgabe zu kontrollieren, selbst mit anzupacken, die innere Bereitschaft, ein Leben lang zu lernen, ...).

1.3 Wie können Vorurteile und schnelle Schlußfolgerungen wirksam verhindern, das eigentliche Problem zu erkennen ?

Ein praktisches Beispiel:

Viele Menschen kritisieren und bewerten Dinge oder Sachverhalte, ohne genau zu wissen, was eigentlich genau hinter dem steckt, was sie kritisieren. Dies wäre aber unbedingte Voraussetzung für eine konstruktive Kritik (Informationen, die uns voranbringen), der einzig wirklich wertvollen Form von Kritik.

Viele kritisieren beispielsweise die Globalisierung und behaupten, daß diese Entwicklung uns unsere Arbeitsplätze und damit auch unseren Wohlstand raubt. Wenn man dann genauer nachfragt, welcher Grundgedanke hinter dem Begriff "Globalisierung" steckt, dann kommen beispielsweise Antworten wie "mehr Freiheit für alle" oder "Arbeit für alle". Die meisten übernehmen diese häufig von der Presse durch schnelle Schlußfolgerungen und Vorurteile gewonnenen Erkenntnisse ohne kritisches Hinterfragen und vergleichen diese mit ihrer aktuellen Situation und ziehen dann ihre Schlüsse, die aber auf falschen Erkenntnissen beruhen.

Der grundlegende Gedanke, der hinter der Globalisierung steckt bzw. das Ziel, das die Globalisierung verfolgt, ist nämlich, "daß möglichst viele, am besten alle Länder dieser Erde, unter fairen Wettbewerbsregeln am Weltmarkt teilnehmen können". Wenn man also weiß, was hinter dem Begriff "Globalisierung" steckt, dann wird man die nun wirklich konstruktive Kritik so oder ähnlich formulieren: "Der Gedanke, der hinter der Globalisierung steckt, ist ok, aber nicht, wie dieses Ziel umgesetzt wird, weil die fairen Wettbewerbsregeln nicht oder nur ansatzweise existieren oder einfach nicht eingehalten werden.“

Dies ist eine konstruktive Kritik - sie wird aber bei einem Befehlsempfänger aus der Industriegesellschaft nicht weiterverfolgt. Das ist halt so, da kann man nichts ma- chen, die Konzerne sind einfach zu mächtig. Mit dieser Einstellung fördert er ge- nau das, was er kritisiert, nämlich die Ausbeutung der Menschen in den Ent- wicklungs- und Schwellenländern. Der individuelle Problemlöser einer Informationsgesellschaft dagegen überlegt sich jetzt, was kann ich machen, um den edlen Grundgedanken der Globalisierung zu unterstützen. Eine (von vielen) Mög- lichkeiten wäre beispielsweise, den Kaffee nicht mehr im Supermarkt und damit von den Konzernen zu kaufen, sondern in einem Dritte-Welt-Laden, der dafür garantiert, daß die Kaffeebauern mit ihren Familien von ihrer Arbeit leben können.

Wenn man also die konstruktive Kritik weiterverfolgt, dann kommt man in der Re- gel auf Lösungen, die unbequem sind; in diesem Fall müßte man sich Gedanken ma- chen, wo der nächste Dritte-Welt-Laden ist und müßte dann immer extra dorthin fahren und sogar noch mehr für den Kaffee bezahlen. Ähnliches wie für den Kaffee gilt übrigens auch für den Tee: Auch hier gibt es Möglichkeiten, beispielsweise den Darjeeling Tee nicht aus dem Supermarkt, sondern von der Teekampagne über das Internet zu bestellen.

All das ist jedoch mit einem zusätzlichen Aufwand verbunden, den man aus Bequemlichkeit vermeiden möchte.

Ähnlich bequem machen es sich die Politiker, wenn sie alle Probleme dieses Landes, insbesondere den rasant fortschreitenden Arbeitsplatz-Abbau, ausschließlich auf die Entwicklungen der Globalisierung schieben, anstatt auch die ganz speziellen nationalen Probleme damit in Zusammenhang zu bringen.

Was ist beispielsweise falsch daran, wenn sich Unternehmen, um ihr Überleben zu sichern, neue Märkte in anderen Ländern erschließen, wenn die hiesigen Märkte ge- sättigt sind ?

Der Großteil der hiesigen Bevölkerung hat das meiste schon und wirklich innovative Produkte und Dienste fehlen bzw. werden zu wenig nachgefragt. Wie aber sollen sich die Menschen in anderen Ländern, mit geringer Industrieansiedlung und damit geringem Einkommen, die Produkte anderer Länder kaufen, wenn sie sich das Geld nicht bei der Produktion verdienen können ?

Wie sollen große Unternehmen (Konzerne), die Massendienste anbieten und sich aufgrund ihrer Größe bestmöglich mit Hilfe moderner Maschinen rationalisieren können, Millionen von Arbeitsplätze schaffen ?

In gesättigten Märkten schaffen die Unternehmen mit hoher Produktivität Arbeitsplätze, die gleichzeitig bei den Unternehmen mit geringer Produktivität wegfallen. Zusätzliche Arbeitsplätze (Aufgaben) können demnach nur geschaffen werden, wenn neue Märkte beispielsweise mit innovativen und qualitativ hochwertigen Produkten und Diensten geöffnet werden.

Übrigens ist es das Hauptziel der Wirtschaft, die Gesellschaft bestmöglichst (also mit hoher Produktivität) mit Produkten und Dienstleistungen zu versorgen und nicht mit Arbeitsplätzen, auch wenn dies immer wieder von Spitzenpolitikern gefordert wird. Das Hauptziel eines ehrbaren Unternehmers ist es, zufriedene Kunden zu haben, und nicht, möglichst viele Arbeitsplätze zu schaffen.

Verantwortlich für den massiven Verlust von Arbeitsplätzen sind hierzulande nicht zuletzt auch die riesigen Kosten für einen gewaltigen Regierungsapparat (die Minister und ihr Heer von Beamten und Angestellten - deutschlandweit mehrere Millionen), der mit hohen Steuerabgaben der deutschen Unternehmen und vor allem ihrer Mit- arbeiter bezahlt werden muß. Für die Bezahlung der Gehälter und Pensionen von Beamten und Ministern in Bayern beispielsweise wurden 2005 immerhin 43 % der bayerischen Steuergelder ausgegeben2 - in anderen Bundesländern sind die prozentua- len Anteile ähnlich hoch oder gar noch höher. Dieser aufgeblähte Regierungsapparat erschwert es den Unternehmen, erfolgreich am weltweiten Wettbewerb teilzunehmen, da er die Mitarbeiter demotiviert, weil ihnen durch die große Steuerlast nur noch wenig Lohn für ihre Mühen übrig bleibt. Ein weiterer Grund ist, daß die Möglich- keiten der Unternehmen, auf die sich ständig ändernden Wettbewerbsbedingungen flexibel zu reagieren, durch zahlreiche Gesetze und Verordnungen eingeschränkt wird.

Die Notwendigkeit einer Änderung der bisherigen Einstellung und Verhaltsweise kann auch am Beispiel der Subventionspolitik erklärt werden: Warum wird bei uns die deutsche Textilindustrie - um nur eine Branche zu nennen - mit staatlichen Mit- teln subventioniert, anstatt diesen Geschäftszweig den Ländern zu überlassen, die ihn besser und günstiger bedienen können als wir ? Warum wird dieses Geld nicht in den weiteren Ausbau unserer Stärken, beispielsweise die Ingenieurwissenschaften investiert ?

So wird beispielsweise individuelle Software von vielen Unternehmen dringend benö- tigt, kann aber aufgrund der hohen Programmierkosten nur von wenigen in Auftrag gegeben werden. Da diese individuelle Software aber häufig Voraussetzung ist, um innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, werden die Innovationen auf Eis gelegt und die Arbeitsplätze, um diese zusätzliche Arbeit zu bewältigen, eben- falls.

Was fehlt, ist ein kostengünstiger maschineller Gehilfe, der den Programmierer von der aufwendigen manuellen Programmierarbeit gerade in der Entwicklungs- und Testphase der Software entlastet. Der Programmierer könnte sich dann der eigentlich wichtigen Arbeit zuwenden, nämlich mit dem Kunden gemeinsam genau die Aufgaben festlegen, welche die Software erfüllen soll. Den zur maschinellen Bearbeitung der Aufgaben notwendigen Programmcode schreibt der Software-Roboter (schneller und in höherer Qualität als der Programmierer).

Erst die maschinelle Erstellung und damit eine ausreichende Produktivität in der Software-Branche macht also individuelle Software für die Unternehmen bezahlbar. Der Programmierer mit seinem maschinellen Gehilfen bekommt Aufträ- ge, die er ohne den Gehilfen nicht erhalten könnte. Das fertige individuelle Soft- wareprodukt ermöglicht es dem Unternehmen dann, innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, mit denen wiederum Arbeitsplätze geschaffen wer- den können.

Ein weiteres, wenn auch nicht ganz auf den vorher beschriebenen Fall passendes Bei- spiel liefert die Automobilbranche. Hier wird im Unterschied zu dem vorher be- schriebenen Problem aufgrund der hohen zu erwartenden Stückzahlen (jedes der vie- len tausend verkauften Automodelle wird mit der betreffenden Software ausgestattet) sehr wohl innovative Software für microcontroller-gesteuerte Geräte (Systeme zur Motorsteuerung, ABS, Navigationssysteme, Internetzugang, ...) entwickelt. Dies zeigt sich darin, daß die in Autos eingebauten, softwaregesteuerten Technologien in den letzten 10 Jahren massiv zugenommen haben und es laut zahlreichen Prognosen der Automobil-Hersteller weiter tun werden. Damit kann die Entwicklung innovativer Software für die Automobilbranche zahlreiche Arbeitsplätze in Deutschland schaf- fen.

Die Voraussetzung dafür ist allerdings, daß die Qualität der Software entscheidend verbessert wird, da es sonst für die deutsche Automobilbranche als eine Art Vorreiter für softwaregesteuerte Fahrzeugtechnologien gefährlich werden kann.

Die geringe Qualität der Software wird durch die Entwickler selbst, durch die zahl- reichen Rückrufaktionen der Automobilhersteller, die zum großen Teil auf das Kon- to der Steuerungselektronik gehen und durch die ADAC Pannenstatistik, nach der schon jetzt 50% aller Fahrzeugausfälle auf Elektronik-Fehler zurückgehen, bestätigt. Was passiert, wenn sich der Softwareanteil im Auto weiter erhöht, was als sichere Tatsache gilt ?

Die geringe Produktivität in der Software-Entwicklung verhindert also auch in der Automobilbranche arbeitsplatzschaffende Innovationen. Es ist also nicht so, wie viele behaupten, daß die Produktivität in einem solchem Ausmaß steigt, daß wir mit immer weniger menschlicher Arbeit immer mehr Autos herstellen können und die hiesigen Arbeitsplätze nur dann gehalten werden können, wenn die deutschen Autos in aller Welt in hohen Stückzahlen verkauft werden. Dies gilt übrigens auch für viele andere Industriebereiche, beispielsweise für den Maschinenbau.

Nicht wenige deutsche Systemlieferanten erhöhen ihre Produktivität in der Software- entwicklung mittlerweile dadurch, daß sie bei indischen Softwareentwicklern in den Bereichen Software-Prozesse, Qualitätsmanagement und Knowledge Management in die Schule gehen (Stichwort "Internationale Zusammenarbeit).

Die Steigerung der Produktivität schafft also Arbeitsplätze ! Zur Bestätigung dieser These soll ein weiteres Beispiel, diesmal aus der Geschichte dienen.

Wandel von der Agrargesellschaft zur Industriegesellschaft

Die steigende Produktivität der Landwirtschaft im 18. Jahrhundert führte dazu, daß im Laufe der Zeit immer mehr in der Landwirtschaft tätige Menschen ihre Arbeits- plätze verloren haben und in die Industrie abwandern konnten. Durch die so freige- wordenen Kapazitäten konnten neue Technologien und Kompetenzen in der Indust- rie entwickelt bzw. bestehende verbessert werden. Durch die Nutzung dieser Technologien und Kompetenzen konnten die Unternehmen ihre Produktivität stei- gern und damit wettbewerbsfähige, also preisgünstige Produkte herstellen. Die Ge- winne konnten die Unternehmen dann wieder in die Entwicklung zahlreicher neuer Technologien und Kompetenzen investieren. Die Steigerung der Produktivität hat also insgesamt mehr Arbeitsplätze geschaffen, als sie an anderer Stelle vernichtet hat, wie "Die langen Wellen der Konjunktur" des russischen Ökonomen "Nikolai D. Kondratieff" eindrucksvoll demonstrieren.

Ein praktisches Beispiel ist die Entdeckung des elektrischen Stroms, der als Basis- technologie für die Entwicklung einer Vielzahl von weiteren Technologien und Kompetenzen diente. Die Anzahl und Vielfalt der Technologien, die auf dem elektri- schen Strom beruhen, ist beispiellos, angefangen bei der Stromerzeugung (Generato- ren, Kraftwerke zum Antrieb der Generatoren, ...) über den Stromtransport (Trans- formatoren, Überlandleitungen, Strommasten, ...) bis hin zu den Stromendverbrauchern (Glühlampen, Industriemaschinen aller Art, Computer, Un- terhaltungselektronik, ...). Mit den Technologien müssen auch die entsprechenden Kompetenzen entwickelt werden, das bedeutet, es müssen zahlreiche Ingenieure, Techniker, Facharbeiter aus- und weitergebildet werden. Nur so können immer wie- der neue Technologien entwickelt und die bestehenden optimal genutzt bzw. verbes- sert werden.

Wandel von der Industriegesellschaft zur Informationsgesellschaft

Die steigende Produktivität der Industrie vor allem als Folge der zunehmenden Au- tomatisierung führte allerdings wiederum dazu, daß im Laufe der Zeit immer mehr in der Industrie tätige Menschen ihre Arbeitsplätze verloren haben und in die In- formationswirtschaft abwandern konnten. Durch die so freigewordenen Kapazitäten konnten neue Technologien und Kompetenzen in der Informationswirtschaft entwi- ckelt bzw. bestehende verbessert werden. Durch die Nutzung dieser Technologien (die noch verbesserungswürdig sind) und Kompetenzen (von denen es zu wenig gibt) könnten die Unternehmen ihre Produktivität steigern und damit wettbewerbs- fähige, also innovative und qualitativ hochwertige Produkte und Dienste entwickeln.

Die Gewinne könnten die Unternehmen dann wieder in die Entwicklung zahlreicher neuer Technologien und Kompetenzen investieren. Ein weiterer Teil könnte über die abgeführten Gewinnsteuern dazu verwendet werden, um beispielsweise in die Infra- struktur der jeweiligen Gemeinde (Straßenbau, öffentliche Transportmittel, Daten- netze, Schwimmbad, Stadtparkpflege, ...), in der das Unternehmen seinen Standort hat, zu investieren.

Es fehlt also derzeit nicht an freigewordenen Kapazitäten, sondern vor allem an den Kompetenzen und Technologien, die es ermöglichen, Informationen und Wissen produktiver zu nutzen. Die fehlenden Kompetenzen betreffen vor allem die konstruktive zwischenmenschliche Zusammenarbeit (z.B. die fehlende Motivation, Wissen offen zu teilen) und das Wissen, das notwendig ist, um die neuen Medien (das weltweite Netzwerk "Internet") effektiv und sicher als individuelle Wissens- und Problemlösungsquelle zu nutzen. Erst wenn diese Mängel beseitigt sind (d. h. eine ausreichende Produktivität im Umgang mit Informationen und Wissen erreicht wird), können innovative und qualitativ hochwertige Produkte und Dienstleistungen zu wettbewerbsfähigen Entwicklungskosten geschaffen werden.

Die Entwicklung der Kompetenzen und Technologien, die die produktive Nutzung von Informationen und Wissen ermöglichen, setzt allerdings ein grundlegendes Umdenken der gesamten Gesellschaft voraus. Die Fähigkeit und Bereitschaft der Menschen zur konstruktiven Zusammenarbeit wird in Zukunft Wohlstand schaffen.

Innovation ist die Kunst, dasselbe zu tun wie bisher, aber besser. Innovationen kön- nen durch die Anwendung einer neuen Technologie auf ein bestehendes Produkt, Verfahren oder System entstehen - oder aber auch durch den Einsatz einer schon be- stehenden Technologie für eine neue Anwendung. Eine Sonderform der Innovation ist, wenn eine Technologie ganz allein dazu genutzt werden kann, einen neuen Markt zu erschließen. Ist diese Innovation der Ausgangspunkt für viele weitere Inno- vationen, so bezeichnet man diese Innovation als eine Basis-Innovation.

Die Basisinnovation der Zukunft ist nicht der elektrische Strom, sondern schlicht, eine Umgebung zu schaffen, in der sich Menschen wohlfühlen können - denn nur so werden sie den Anstrengungen gewachsen sein, produktiv mit Informationen und Wissen umzugehen und bereit sein, ihr Wissen mit anderen offen zu teilen.

Die derzeit stattfindenden Leistungskürzungen dagegen, beispielsweise bei Arbeitslo- sen, oder die hohen Steuern und Sozialabgaben, die den Unternehmen und ihren Mitarbeitern abverlangt werden, sind keine langfristigen Lösungen, sondern nur Umverteilungen, also Folge von steigender Arbeitslosigkeit.

Es ist also nicht so, wie mancher denkt, daß im Informationszeitalter - ähnlich wie im Industriezeitalter (Maschinenzeitalter), wo die Hand- arbeit des Menschen nach und nach durch Maschinen ersetzt wurde - nun auch die Kopfarbeit schrittweise von Maschinen übernommen wird, d. h. der Mensch also am Ende nur noch konsumiert und seine Fähigkeiten nicht mehr gebraucht werden. Ganz im Gegenteil: Sie werden mehr denn je benötigt, denn Maschinen tragen immer weniger zur Wertschöpfung bei; diese wird im Informationszeitalter vor allem durch den produktiven Umgang mit Informationen und Wissen geschaf- fen. Die Informationsgesellschaft braucht also eigenständig denkende und handelnde Menschen.

Weitere Informationen hierzu finden Sie auf meiner Homepage "www.onlinetechniker.de" (Suchpfad: Startseite > Informationen > Können Ma- schinen Probleme lösen ?).

2 Das Problem beschreiben

Es fehlt an benutzerfreundlichen Technologien, vor allem aber an Kompetenzen, die es ermöglichen, ausreichend produktiv mit Informationen und Wissen umzugehen oder noch einfacher "es fehlt an mündigen Menschen, die kompetent mit den mo- dernen Informations- und Kommunikationstechnologien umgehen können". Dar- über hinaus fehlt es an einer Umgebung, in der diese Kompetenzen auch voll einge- bracht werden können.

Die Probleme mit den nicht benutzerfreundlichen Technologien sind im Gegensatz zu den nachfolgend genannten relativ einfach zu lösen, deshalb werden sie hier auch nicht weiter erwähnt.

Wer sich mit den modernen Informations- und Kommunikationstechnologien intensiver beschäftigt, wird zugeben müssen, daß sich gerade in Bezug auf die benutzerfreundliche Bedienung der Hard- und insbesondere der Softwareprodukte in den letzten Jahren sehr viel getan hat. Das gleiche gilt für die Supportdienste (Internetforen für Anwender, online verfügbare Wissensdatenbanken und Handbücher, ...) zu den Produkten. Wenn man die aktuelle Situation einmal genau betrachtet, sieht man sogar, daß die Entwicklung der Technik der Entwicklung des Denkens und Handelns der meisten Menschen weit voraus ist. Ein praktisches Beispiel dafür ist, daß viele ihren Computer mit Internetzugang vorwiegend für Computerspiele und zum ziellosen Surfen im Internet nutzen, anstatt die später noch genauer beschriebenen Potentiale dieser technischen Meisterleistung zu nutzen.

2.1 Welche Herausforderungen stellt das Informationszeitalter an die Wirtschaft bzw. die Unternehmen ?

Das wohl größte Problem für die Unternehmen ist, das nicht mehr zeitgemäße betriebswirtschaftliche Denken des Industriezeitalters zu vergessen und sich an die später genannten Anforderungen ( ► siehe Kapitel 3.2, S.78), die das Informationszeitalter stellt, so schnell als möglich anzupassen.

2.2 Warum brauchen Unternehmen Mitarbeiter, die das Internet kompetent als individuelle Wissens- und Problemlösungsquelle nutzen können ?

Es reicht nicht mehr aus, den aktuellen Anforderungen, die an das Unternehmen gestellt werden, zu genügen, zusätzlich wird es immer wichtiger, technische Entwick- lungen, neue gesetzliche Regelungen und Vorschriften, die sich rasch ändernden Markt- und Wettbewerbsbedingungen zu beobachten und die entsprechenden Zu ammenhänge zu erkennen, um so für das eigene Unternehmen die richtigen zukunftsweisenden Entscheidungen treffen zu können.

Das Wissen jedes einzelnen Mitarbeiters und des gesamten Unternehmens hat im Informationszeitalter nur eine zeitlich begrenzte Gültigkeit. Heute noch erfolgreich angewandte Methoden und eingesetzte Werkzeuge müssen möglicherweise morgen schon durch andere, effektivere ersetzt werden.

Wer auf den Einsatz von neuen Technologien und die Schulung der Kompetenzen jener, die diese anwenden sollen, verzichtet, kann kaum mit anderen konkurrieren, die sich der vorhandenen Möglichkeiten nutzbringend bedienen.

So können beispielsweise entsprechende Internetdienste (Ideenmarktplätze, Innovations-Portale, Newsgroups, Webforen, ...) als Anregung für eigene Produkt- und Dienstleistungsideen dienen und dabei helfen, diese Ideen zu bewerten. Letzteres bedeutet Antworten auf Fragen wie "Gibt es bereits ähnliche oder gleichwertige Produkte/Dienste auf dem Markt ?" oder "Welchen Nutzen bringt dem Anwender das Produkt/der Dienst ?" zu finden.

Ein weiteres praktisches Beispiel wäre der Einsatz einer Tabellenkalkulation, um umfangreiche Berechnungen schnell, genau und fehlerlos durchzuführen und deren Überlegenheit gegenüber der manuellen Durchführung durch einen Menschen. Wer solche technischen Helfer nicht nutzt, obwohl es andere tagtäglich tun, verliert an Kompetenz und mindert damit seine Wettbewerbsfähigkeit.

Die wohl wichtigste Fähigkeit für die Unternehmen im Informationszeitalter wird es sein, sich schnell und flexibel auf die sich fortlaufend ändernden Umgebungsbedingungen hin ausrichten zu können.

Diese Änderungen, beispielsweise vielversprechende Beschaffungs- oder Absatzmöglichkeiten, effektivere Methoden und Werkzeuge oder neue Technologien und Dienstleistungen, müssen nicht nur durch intensive Informationstätigkeit (Beobachtung entsprechender Internetquellen) aller Mitarbeiter zeitnah erfaßt werden, sondern es muß schnell abgeleitet wer- den, wie das Unternehmen nun richtig reagieren soll, ein Handlungsplan muß ausgearbeitet werden, der alle Mitarbeiter des Unternehmens mit ein- bezieht. Dieser Handlungsplan wird beispielsweise per E-Mail an alle ver- teilt, so daß jeder einzelne anhand dessen kurzer und prägnanter Beschrei- bung genau weiß, welche neuen Ziele das Unternehmen verfolgt und welche Rolle er dabei spielt. Die Mitarbeiter müssen sich schnell auf die neuen Ziele einstellen können. Jeder einzelne Mitarbeiter muß also kon- struktiv am gemeinsamen Unternehmenserfolg aktiv mitwirken, das heißt mit Herz und Verstand dabei sein. Noch besser ist es, wenn diese kon- struktive Zusammenarbeit auf die Kunden und weitere Geschäftspartner ausgeweitet werden kann.

Durch die beschriebene konstruktive Zusammenarbeit aller Mitarbeiter und Partner des Unternehmens schafft dieses nicht nur eine für Innovati- onen günstige Umgebung, sondern schützt seine innovativen Produkte und Dienstleistungen auch bestmöglichst gegen schnell handelnde Konkurrenz-Unternehmen mit entsprechenden finanziellen Mög- lichkeiten, einflussreichen Verbindungen und einem hervorragenden Marketing-Verständnis.

Eine Innovation alleine reicht in der Regel nicht aus, um dem betreffen- den Unternehmen eine beherrschende Stellung im Markt zu gewährleisten, es muß auch über die Kompetenzen verfügen, die notwendig sind, um das innovative Produkt, die innovative Dienstleistung richtig zu vermarkten. Eine hervorragende Möglichkeit hierzu bietet die konstruktive Zusam- menarbeit mit anderen.

Das größte Problem hierbei ist, daß in den Köpfen der Unternehmer und Mitarbeiter noch tiefstes Industriezeitalter herrscht. Die alten eingangs beschriebenen betrieblichen Strukturen des Industriezeital- ters bieten keine Grundlage für eine Umgebung, in der Mitarbeiter produktiv mit Informationen und Wissen umgehen können.

Es fehlt an Menschen, die sich und anderen Fragen stellen, sachlich miteinander diskutieren, voneinander lernen und das eigene Wissen in Frage stellen, beispielsweise, indem sie es anderen zur Diskussion stellen. Nur wer sein Wissen kritisch hinterfragt, kann Denkfehler, Probleme und Wissenslücken erkennen und entsprechend beheben.

Wo Hierarchien freie Informationsflüsse behindern und sich Mitarbeiter durch Führungskräfte und Kollegen ungerecht behandelt fühlen, mangelt es nicht nur an der inneren Bereitschaft zur konstruktiven zwischenmenschlichen Zusammenarbeit, sondern es ist auch nicht möglich, daß Mitarbeiter selbstgesteuert (aus eigenem Antrieb heraus) und selbstorganisiert denken, lernen und kreativ sein können und wollen.

Ein weiteres wesentliches Problem ist, daß nur wenige Mitarbeiter wirklich kompetent mit den neuen Medien umgehen und diese als in- dividuelle Wissens- und Problemlösungsquelle nutzen können. Ohne die modernen Informations- und Kommunikationstechnologien ist aber weder der zeitnahe und gezielte Zugriff auf die für das gerade be- nötigte Wissen oder für die jeweilige Problemlösung notwendigen In- formationen noch die zeit- und ortsunabhängige Zusammenarbeit mit anderen denkbar.

[...]


1 http://www.diegesellschafter.de

2 Bayerisches Staatsministerium der Finanzen: „Der Haushaltsplan des Freistaats Bayern für die Jahre 2005/2006 im Überblick“, S.35

Ende der Leseprobe aus 296 Seiten

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Titel
Netzwerkkompetenz - warum?
Untertitel
Der Bauplan für eine Gesellschaft, in der wir uns alle weitestgehend wohlfühlen können
Autor
Jahr
2009
Seiten
296
Katalognummer
V143959
ISBN (eBook)
9783640547562
Dateigröße
2354 KB
Sprache
Deutsch
Anmerkungen
Warum lohnt es sich für jeden Einzelnen, den Zeit- und Arbeitsaufwand zu in-vestieren, um die kompetente Nutzung der neuen Medien zu erlernen und aktiv am weltweiten Netzwerk "Internet" teilzunehmen?
Schlagworte
Buch, Gesellschaft, Werte, Philosophie, Netzwerkkompetenz, Medienkompetenz, Persönlichkeitsentwicklung, Autodidakt, Politik
Arbeit zitieren
Martin Glogger (Autor:in), 2009, Netzwerkkompetenz - warum?, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143959

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Titel: Netzwerkkompetenz - warum?



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