Streetwork am Beispiel der Drogenszene


Seminararbeit, 2008

16 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. Begriffsdefinitionen
2.1. Streetwork allgemein
2.2. Drogenabhängigkeit

3. Entstehungsgeschichte der Straßensozialarbeit im Hinblick auf die Drogenszene

4. Techniken und Grundannahmen der Straßensozialarbeit
4.1. Merkmale der Straßensozialarbeit
4.2. Erforderliche Kompetenzen der Streetworker
4.3. Tätigkeitsaspekte und Techniken der Straßensozialarbeit

5. Streetwork am Beispiel der Drogenszene

6. Kritikpunkte und Probleme

7. Fazit

1. Einleitung

In der folgenden Arbeit möchte ich eine Methode der Sozialen Arbeit, die Straßensozialarbeit oder auch Streetwork genannt, näher erläutern. Hierbei werde ich, nach einigen allgemeinen Fakten, im Speziellen die Straßensozialarbeit in der Drogenszene charakterisieren.

Vor allem in deutschen Großstädten ist es zur Normalität geworden, dass gerade öffentliche Plätze von „auffälligen“ Gruppen besetzt werden. Hierzu zählen unter anderem Junkies, Obdachlose, als problematisch angesehene Jugendkulturen, wie zum Beispiel Punks und Skins, usw. All diesen Gruppierungen, die nicht mehr im erforderlichen Maße in die Gesellschaft integriert sind, ist gemein, dass sie von traditionellen sozialen Hilfsangeboten nicht mehr erreicht werden können. Um diese Ausgrenzung zu verhindern, hat sich schon seit den 60er Jahren die Methode der Straßensozialarbeit oder auch der aufsuchenden Sozialarbeit entwickelt und schließlich etabliert, da nun nicht mehr darauf gewartet wird, dass die Betroffenen spezielle Institutionen eigenständig aufsuchen, sondern der Sozialarbeiter selbst auf diese Personen zugeht und Hilfe innerhalb der Szene anbietet.

So werde ich diese Arbeit zunächst die Begrifflichkeiten des Streetwork und der Drogenabhängigkeit im Allgemeinen definieren.

Daraufhin folgt die Entstehungsgeschichte der Straßensozialarbeit im Hinblick auf die Entwicklung dieser Methode in der Drogenszene.

Des Weiteren gehe ich im Speziellen auf die besonderen Merkmale des Streetworks, auf die erforderlichen Kompetenzen der Streetworker sowie auf die besonderen Tätigkeitsaspekte und Techniken dieser Methode ein.

Im darauf folgenden Kapitel behandele ich das Beispiel der Straßensozialarbeit innerhalb der Drogenszene.

Schließlich werde ich noch Kritikpunkte und Probleme der aufsuchenden Sozialarbeit benennen, um dann meine Hausarbeit mit einem Fazit abzuschließen.

2. Begriffsdefinitionen

2.1. Streetwork allgemein

Unter dem Begriff Streetwork versteht man eine Form der aufsuchenden Sozialarbeit. Streetwork ist damit eine Methode der Sozialen Arbeit und wird unter den verschiedensten Begriffen geführt. Neben der Begrifflichkeit der Straßensozialarbeit gibt es das englische Gegenstück Streetwork sowie weitere Titulierungen wie aufsuchende Jugend- und Sozialarbeit, mobile Jugendarbeit, Gassenarbeit, Szene- und Mileuarbeit, hinausreichende Drogenarbeit usw.[1]

Generell geht es hierbei darum, Zielgruppen in deren eigenen Lebensräumen aufzusuchen, die ansonsten von keinem institutionalisierten Hilfsangebot erreicht werden können.[2]

Somit arbeiten Streetworker überwiegend im unmittelbaren Lebensumfeld ihrer Klienten und nur am Rande in den Räumlichkeiten von Institutionen.[3]

Wichtig für den Erfolg ihrer Arbeit ist somit das Aufsuchen der informellen Treffpunkte ihrer Zielgruppe. Hierzu zählen Bahnhöfe, öffentliche Plätze, Fußgängerzonen, Diskotheken, Bars und Kneipen, Rotlichtviertel, Jugendfreizeiteinrichtungen, Parks, Schulhöfe sowie teils auch Wohnungen und andere Privaträume.[4]

Diesbezüglich lässt sich der Arbeitsplatz der Straßensozialarbeiter in öffentliche, halböffentliche und private Räume untergliedern.

Zu den öffentlichen Räumen zählen alle öffentlichen Plätze und Straßen sowie Tankstellen, Bahnhöfe, Imbissbuden, Kneipen, Cafés usw., das heißt also, Orte mit Zentralitätscharakter.

Zu den halböffentlichen Räumen gehören vor allem Diskotheken, Bars und Kneipen mit bestimmten „Zugangsschranken“, das heißt, zum Beispiel mit selektierenden Türstehern. Jedoch zählen auch Orte dazu, die bei der Bevölkerung als „verrucht“ oder „bedrohlich“ gelten, so genannte „No-go-Areas“.

Als letzten Raum ist noch der private zu nennen, welcher immer mehr an Bedeutung gewinnt, aufgrund der fortschreitenden Auflösung der offenen Szene und der Verlagerung in Privaträume und Wohnungen.[5]

Zu den Zielgruppen der Streetworker zählen überwiegend „Rocker, Jugendbanden, aggressive und delinquente Jugendgruppen, Fußballfans, allein stehende Obdachlose, Stricher und weibliche Prostituierte, Drogenabhängige, als problematisch angesehene Jugendkulturen, wie zum Beispiel Punks und Skins sowie Straßenkinder.“[6]

2.2. Drogenabhängigkeit

Unter dem Begriff Drogenabhängigkeit versteht man den akuten oder chronischen Missbrauch von Drogen.

Als Droge wird zunächst eine Substanz bezeichnet, die über das zentrale Nervensystem die subjektive Befindlichkeit des Konsumenten beeinflusst. Hierzu gehören unter anderem auch Tabak, Kaffee und Alkohol, sedierende und schmerzlindernde Medikamente und Schlaf- und Beruhigungsmittel. Jedoch bezeichnet man in der Regel nur diejenigen Substanzen als Drogen, deren Herstellung, Verkauf, Erwerb und Konsum illegal sind, wie zum Beispiel Cannabis, Ecstasy, Kokain und Heroin.

Als abhängig gelten Personen, die das unabweisbare Verlangen nach einer bestimmten Substanz oder auch Verhaltensform haben, um dadurch ein gesteigertes Wohlbefinden zu genießen. Durch die Abhängigkeit kann es zur Beeinträchtigung der freien Entfaltung der Persönlichkeit kommen sowie zur Zerstörung sozialer Bindungen.[7]

Neben der psychischen und physischen Abhängigkeit kommt es zu weiteren gravierenden Problemen, wie das Risiko vor Krankheiten, wie zum Beispiel HIV oder Hepatitis sowie die fast ausnahmslos entstehende Kriminalität der Konsumenten, die so genannte Beschaffungskriminalität.[8]

3. Entstehungsgeschichte der Straßensozialarbeit im Hinblick auf die Drogenszene

Im folgenden Kapitel wird die historische Entwicklung der Straßensozialarbeit näher erläutert.

Seinen Ursprung hat die Methode Streetwork in den USA, wo sie zunächst bei problematischen Jugendgruppen Anwendung fand.

In den amerikanischen Ghettos der 60er und 70er Jahre kamen zwei unterschiedliche Modelle zum Tragen. Dies waren zum einen das Transformationsmodell und zum anderen das Abschreckungsmodell.

Bei dem Transformationsmodell zielte man auf eine positive Veränderung der Jugendbanden, indem man ihnen einen Sozialarbeiter, den so genannten „Gangworker“ zuteilte. Dieser versucht nun die jeweiligen Banden in sozial anerkannten Einrichtungen zu „transformieren“, wie beispielsweise in Jugendclubs. Hierdurch sollen sich die angeeigneten Normen und Werte der Jugendlichen im positiven Sinne ändern. Doch aufgrund des geringen Erfolges dieses Modells kam es zur Entwicklung des Abschreckungsmodells, wobei man vermehrt auf Überwachung und Kontrolle zielte, um die Jugendbanden auf die richtige Bahn zu lenken.

Um die neuen Ziele zu realisieren, setzte man auf eine „starke Sichtbarkeit, Präsenz und überwachende Kontrolltätigkeit der Projektmitarbeiter auf den Straßen; gebietsbezogener Einsatz anstelle einer Orientierung auf jugendliche Straßenbanden; Konzentration auf Gewaltäußerungen und Vermittlungsbemühungen bei Konflikten zwischen einzelnen Jugendbanden.“[9]

[...]


[1] Galuske, Michael: Methoden der Sozialen Arbeit- Eine Einführung. S. 268

[2] Steffan, Werner: Streetwork in der Drogenszene. S. 10

[3] Galuske, Michael: Methoden der Sozialen Arbeit- Eine Einführung. S. 268

[4] Steffan, Werner: Streetwork in der Drogenszene. S. 10

[5] Steffan, Werner: Streetwork in der Drogenszene. S. 344

[6] Galuske, Michael: Methoden der Sozialen Arbeit- Eine Einführung. S. 270

[7] Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.: Fachlexikon der sozialen Arbeit. S. 1

[8] Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V.: Fachlexikon der sozialen Arbeit. S. 217

[9] Galuske, Michael: Methoden der Sozialen Arbeit- Eine Einführung. S. 269

Ende der Leseprobe aus 16 Seiten

Details

Titel
Streetwork am Beispiel der Drogenszene
Hochschule
Universität Kassel
Veranstaltung
Einführung in die Methoden der Sozialen Arbeit
Note
2,3
Autor
Jahr
2008
Seiten
16
Katalognummer
V143497
ISBN (eBook)
9783640527915
ISBN (Buch)
9783640527779
Dateigröße
407 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Streetwork, Drogenszene, Methode der Sozialen Arbeit
Arbeit zitieren
Isabell Louis (Autor:in), 2008, Streetwork am Beispiel der Drogenszene, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143497

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