Ideenbewertung im Front End Bereich des Innovationsprozesses


Bachelorarbeit, 2008

33 Seiten, Note: 1


Leseprobe


Inhaltsangabe

1 Einleitung

2 Frühe Phasen des Innovationsprozesses
2.1 Innovationsprozesse allgemein
2.1.1 Innovationsprozess nach Herstatt/Verworn
2.1.2 Innovationsprozess nach Vahs/Burmester
2.1.3 Innovationsprozess nach Pleschak/Sabisch
2.1.4 Innovationsprozess im Front End Bereich
2.2 Ideenbewertung als besondere Phase im Innovationsprozess
2.2.1 Funktionen der Bewertung
2.2.2 Kriterien der Ideenbewertung
2.2.3 Bewertungsverfahren
2.2.4 Radar-Plots
2.2.5 Nutzwertanalyse

3 Innovationsprozess im Front End Bereich anhand des realen Beispiels Kolben beschichten

4 Zusammenfassung / Ausblick

Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1: Modell des Innovationsprozesses in Anlehnung an Herstatt/Verworn
2003, 9

Abbildung 2: Grundschema eines Innovationsprozesses; in Anlehnung an Vahs/Burmester 1999, 89

Abbildung 3: Ablauf des Innovationsprozesses; in Anlehnung an Pleschak/Sabisch 1996, 24

Abbildung 4: Innovationsprozess im Front End Bereich

Abbildung 5: Grundmodell eines Bewertungsprozesses

Abbildung 6: Bewertungsverfahren in Abhängigkeit des Reifegrads

Abbildung 7: Formular zur Technologieanalyse

Abbildung 8: Darstellung der Ideen in einem Pareto

Abbildung 9: Radar Plots: Bewertung der Ideen

Abbildung 10: PV; Beispiel Reduktion der Reibung am Kolben

Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Bewertungsmethode Paarweiser Vergleich, in Anlehnung an Brockhoff,
1994 S.255

Tabelle 2: PV; Sortieren nach Punkten

Tabelle 3: Nutzwertanalyse

Tabelle 4: PV: Beispiel Reduktion der Reibung am Kolben in Anlehnung an
Brockhoff 1994, 255

Abkürzungsverzeichnis

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

1 Einleitung

Um am Markt erfolgreich sein zu können, muss sich das Unternehmen mit ständig neuen innovativen Produkten seine Position sichern. Für diese Vorentwicklungsphase eines neuen Produktes wird vor allem der Front End Bereich des Innovationsprozesses selten ausreichend betrachtet. Kleinere Entwicklungsprojekte bzw. Tasks werden zum Teil ohne gründliche Ideenbewertung gestartet, wobei oft die ursprünglich geplanten finanziellen Ziele oder die geplante Produkt Performance nicht erreicht werden.

Anhand des Beispiels ACC Austria wird auf Bewertungsmethoden eingegangen, die für Firmen mit Großserienfertigung schnell und einfach angewendet werden können. Die Firma ACC Austria besteht seit 1982 in Fürstenfeld und produziert Kältekompressoren für Haushaltskühlgeräte. Seit nun mehr als 2 Jahren ist die Entwicklungsabteilung der Business Unit Household Compressors in Fürstenfeld beheimatet um von hier aus Entwicklungsprojekte zu leiten. Derzeit sind Ansätze von Innovationsmanagement in der F&E zu sehen, jedoch ist Entwicklungspotential vorhanden.

Das Ziel dieser Arbeit ist einen Überblick über die unterschiedlichen Innovationsprozesse aus der Literatur zu geben, den Front End Bereich des Innovationsprozess hervor zu heben und näher auf die unterschiedlichen Bewertungsmethoden von Ideen ein zu gehen.

Aus diesem Grund wurden die Innovationsprozesse nach Herstatt/Verworn, Vahs/Burmester und Pleschak/Sabisch gewählt, da diese Innovationsprozesse den Front End Bereicht ausführlicher darstellen und in der Literatur oft zitiert werden.

Als Bewertungsverfahren wurden die Technologieanalyse, der Paarweise Vergleich, Radar-Plots und die Nutzwertanalyse gewählt. Grund dafür waren die Einfachheit, Übersichtlichkeit und teilweise schnelle Anwendungsmöglichkeit.

2 Frühe Phasen des Innovationsprozesses

Für die frühen Phasen des Innovationsprozesses werden in der Literatur unterschiedliche Begriffe verwendet. Der Begriffshorizont reicht von „pre-development“, „up-front-activities“, über Vorprojektphase bis hin zu „fuzzy front end“.[1] Dieser Teil des Innovationsprozesses umfasst, unabhängig von den terminologischen Unterschieden, Tätigkeiten von der Ideengenerierung, Ideenbewertung zu Konzepterarbeitung und Produktplanung.[2] Unter den frühen Phasen versteht man dadurch jene Tätigkeiten, die vor dem eigentlichen Projektstart durchgeführt werden („Money Gate“).[3] Aus dieser Auflistung der frühen Phasen bzw. dem „front end“ ergibt sich zwangsläufig die Bezeichnung „back end“ für den zweiten Teil des Innovationsprozesses.[4] Die Unterteilung in den beiden Bereichen ist einer der wenigen Gemeinsamkeiten die in der Literatur angegeben werden. Der Begriff „fuzzy front end“ bzw. „front end“ wird am häufigsten in der mitteleuropäischen Literatur verwendet, daher wird für diese Arbeit der Begriff „Front End“ übernommen.

2.1 Innovationsprozesse allgemein

In der Literatur und Praxis wird der Inhalt sowie Umfang des Innovationsprozesses meist unterschiedlich gesehen. Ein phasenorientierter Innovationsvorgang wird in Unternehmen meist nicht gelebt, daher können Aufgaben nicht direkt den einzelnen Innovationsphasen zugeordnet werden. Eine Strukturierung und spätere Zuordnung ist aus wirtschaftlicher, wissenschaftlicher sowie auch praktischer Sicht unabdingbar.[5]

Anhand der Firma ACC Austria wurden die Innovationsprozesse nach Herstatt/Verworn, Vahs/Burmester und Pleschak/Sabisch gewählt, da diese für die Unternehmung passend erscheinen und diese Innovationsprozesse den Front End Bereicht ausführlicher als andere Innovationsprozesse darstellen.

2.1.1 Innovationsprozess nach Herstatt/Verworn

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 1: Modell des Innovationsprozesses in Anlehnung an Herstatt/Verworn 2003, 9

Zur Veranschaulichung wurde folgendes Prozessmodell erstellt (siehe Abbildung 1). Die Abbildung zeigt, dass der Innovationsprozess in 5 Phasen unterteilt wird, wobei man unter den Front End Bereich des Innovationsprozesses die Prozessschritte I und II versteht.

Phase I – Ideengenerierung und –bewertung:[6]

- Kundenbezogene, technologiebezogene sowie kostenbezogene Ideen-generierung,
- Bewertung der Ideen hinsichtlich der Dimensionen Attraktivität und Risiko,
- Abgleich der Ideen mit den bestehenden Projekten, aber auch konkurrierenden Ideen bzw. Vorhaben,
- eventuelle Neuausrichtung des Projektportfolios

Phase II – Konzepterarbeitung und Produkt-/Leistungsplanung[7]

- Marktanalysen,
- Ausarbeitung des Produkt-/ Leistungskonzeptes,
- Produktplanung mit den Dimensionen Mengengerüste, Kosten, Timing, Investitionen sowie Projektkosten
- Produktspezifikation,
- Produktarchitektur.

2.1.2 Innovationsprozess nach Vahs/Burmester

Anders als Herstatt/Verworn beschreibt Vahs/Burmester den Innovationsprozess. In dieser Abbildung 2 ist ersichtlich, dass hier ein besonderes Augenmerk auf die Ideengewinnung und auf das Innovationscontrolling gelegt wird.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abbildung 2: Grundschema eines Innovationsprozesses; in Anlehnung an Vahs/Burmester 1999, 89

Das Modell differiert in der Schwerpunktsetzung und im Detaillierungsgrad. Ein Unternehmen muss sein Marktumfeld ständig analysieren, Entwicklungstendenzen erkennen und dementsprechend handeln. Eine solche Betrachtung wird Situationsanalyse genannt und sollte unter Einbezug der Tätigkeiten von Kunden, Lieferanten und Mitbewerber durchgeführt werden. Die Situationsanalyse dient der Identifikation von Problemen, die sich aus unterschiedlichen Änderungen des internen oder externen Unternehmensumfeldes ergibt. Es kann nur durch eine konsequente Marktorientierung der langfristige Unternehmenserfolg gesichert werden und mögliche Gefahren im Innovationsprozess frühzeitig beseitigt werden. Der Ausgangspunkt in einem Innovationsprozess kann auch die Problemidentifikation sein. Die Problemidentifikation entsteht dadurch, dass es eine Abweichung von dem IST und SOLL Zustand gibt. Der Sollzustand ergibt sich aus den strategischen Zielen eines Unternehmens. Solch ein strategisches Ziele kann z.B. das Anstreben der Technologieführerschaft sein. Aus diesem strategischen Ziel leiten sich nun die Strategien zur Zielerreichung ab. Ein solches Beispiel wäre die Verstärkung eines F&E Teams. Hauptaugenmerk in diesem Innovationsprozess ist unter anderem auf die Ideensammlung und auf die systematische Ideenerfassung und –speicherung zu legen. Für die Ideengewinnung kann prinzipiell auf zwei verschiedene Arten vorgegangen werden. Erstens kann aus unterschiedlichen Quellen bereits bestehende Ideen gesammelt werden und zweitens kann die Entstehung durch eine systematische Ideengenerierung erfolgen. Mögliche Quellen können Kunden, Lieferanten, Mitarbeiter und Wettbewerber sein. Durch den Einsatz von Kreativitätstechniken (z.B.: Brainstorming, Brainwriting, Synektik, Morphologischer Kasten usw.) werden systematisch Ideen generiert.[8]

Bei der Ideenerfassung und –speicherung müssen folgende Punkte erfüllt werden:[9]

- gute Übersicht über die erfassten Ideen zu gewährleisten
- leichte Bearbeitbarkeit zu garantieren
- einfache Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Problemlösungsvorschlägen sicher zu stellen.

Eine solche Ideenerfassung, Speicherung und letztlich eine Bewertung sollte vor allem auch im Front End Bereich (siehe Abbildung 2) in einem Unternehmen durchgeführt werden.

[...]


[1] Vgl.: Khurana, Rosenthal (1998): Towards holistic “front ends” in new product development, in: Journal of Product Innovation Management Vol. 15 No.1, S.57-74

[2] Vgl.: Cooper (1988): Predevelopment activities determine new product success, in Industrial Marketing Management Vol.17 No.2, S.237-248

[3] Vgl.: Nobelius, Trygg (2002): Stop chasing the front end process – management of the early phases in product development projects, in: International Journal of Project Management Vol.20 No.5, S.331-340

[4] Vgl.: Herstatt, Verworn (2003): Management der frühen Innovationsphasen, Grundlagen-Methoden-Neue Ansätze. Wiesbaden: Gabler. S.8

[5] Vgl. Zotter (2007): Innovations- und Technologiemanagement, Hrsg. von Strebel . Wien: Facultas. S.56

[6] Vgl.: Herstatt, Verworn (2003): Management. S.9

[7] Vgl.: Herstatt, Verworn (2003): Management. S.9

[8] Vgl.: Vahs, Burmester (1999): Innovationsmanagement. S.88f

[9] Vgl.: Vahs, Burmester (1999): Innovationsmanagement. S.90

Ende der Leseprobe aus 33 Seiten

Details

Titel
Ideenbewertung im Front End Bereich des Innovationsprozesses
Hochschule
Campus02 Fachhochschule der Wirtschaft Graz  (Innovationsmanagement)
Veranstaltung
Innovationsmanagement
Note
1
Autor
Jahr
2008
Seiten
33
Katalognummer
V143191
ISBN (eBook)
9783640533374
ISBN (Buch)
9783640533244
Dateigröße
1124 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Innovationsmanagement, Technologiemanagement, Bewertungsverfahren, Fuzzy Front End, Frühe Phase, Innovation, Ideenbehandlung, Ideenverwertung, Ideenbewertungsprozess
Arbeit zitieren
Markus Pucher (Autor:in), 2008, Ideenbewertung im Front End Bereich des Innovationsprozesses, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143191

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