Zwischen Stadt und Land

Verstädterung der Dörfer – der Einfluß der Suburbanisierung auf stadtnahe ländliche Gemeinden, „Zwischenstadt“ und„Zwischenland“ – nur andere Begriffe für die Suburbanisierung oder doch eine neue Entwicklung?


Seminararbeit, 2007

13 Seiten, Note: 2,3


Leseprobe


Gliederung

1. Einleitung

2. Entstehung der Zwischenstadt
2.1. Der Begriff Zwischenstadt
2.2. Zwischenland

3. Fazit

4. Literaturliste

1. Einleitung

Früher gab es eine klare Raumstrukturierung in „Stadt“ und „Land“. Doch mit der zunehmenden Suburbanisierung, der Ansiedlung im Umland der Städte entstand ein Siedlungstyp bei dem der Begriff des „Vorortes“ nicht mehr zutrifft.

Dieser Typ Stadt zwischen „verlandschafteter Stadt“ und „verstädterter Landschaft“ widmet sich der Bonner Architekt Thomas Sieverts in seinem Buch „Zwischenstadt: zwischen Ort und Welt, Raum und Zeit, Stadt und Land“ (2001).

Er nennt diesen „Stadttyp“ Zwischenstadt, eine Stadt die zwischen „den alten historischen Stadtkernen und der offenen Landschaft, zwischen den kleinen örtlichen Wirtschaftskreisläufen und der Abhängigkeit vom Welthandel“ (Sieverts 2001: 7) liegt. Nach einer Studie des Lagenburger Kollegs (Eine durch die Daimler-Benz-Stiftung geförderte Gruppe von Raumplanern, die sich unter anderem mit dem Phänomen der „Zwischenstadt“ befasst, unter ihnen ist auch Thomas Sieverts.) lebt in Deutschland derzeit die Mehrheit der Bevölkerung in dieser „Zwischenstadt“.

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Abb. 1: Bevölkerungsverteilung in Deutschland Quelle: Reader's Digest Atlas Deutschland, © Verlag Das Beste, Stuttgart

Die Zwischenstadt lässt sich weder als Stadt noch als Land im Ursprünglichen Sinne verstehen, obwohl sie Eigenschaften von beiden besitzt. Dieser Typ zeichnet sich zum einen durch seine neuartigen baulich-räumlichen Strukturen und zum anderen durch seine veränderten Sozial-, Nutzungs- und Wirtschaftsstrukturen aus.

In dieser Hausarbeit befasse ich mich mit der Frage ob die Begriffe der Zwischenstadt und des Zwischenlandes nur andere Begriffe für die Suburbanisierung sind, oder ob es sich doch um eine neue Entwicklung handelt.

2. Entstehung der Zwischenstadt

Das Bild der kompakten, dichten und gemischten Stadt, das wir mit den europäischen Städten assoziieren, trifft heute nur noch auf Teile des Stadtgebiets zu. Die eigentlichen Neuerungen im städtischen Raum ereignen sich heute nicht mehr nur in den Innenstädten, sondern auch an der Peripherie. Nur noch ein kleiner Teil der Stadt entspricht der überlieferten kulturellen Vorstellung der geschlossenen Stadt mit historischem Grundriss. Ein großer Teil der Stadt ist hingegen dem Zentrum entwachsen. Hierbei handelt es sich um Zwischenbereiche, um den suburbanen Raum mit einer Durchmischung von Subzentren, Wohn- und Freizeitbereichen und Freiräumen. Die alten Stadtbilder sind nicht mehr die heutige Realität. Am Rande unserer Städte lösen sie sich auf.

Quelle: http://www.bbr.bund.de/staedtebau/stadtentwicklung/zwischenstadt.htm (Stand: 11.06.2003)

Das Thema der Suburbanisierung und Umlandsforschung wurde in Deutschland lange vernachlässigt und erfuhr in den 1990ern Aufmerksamkeit, da im Umland großer Städte die Bautätigkeit und somit die Veränderung der Peripherie im vergleich zu vorher stark zunahm.

Das Modell der Zwischenstadt ist für Westdeutsche Städte entwickelt worden und basiert auf der Theorie, dass nach Jahrzehntelanger Suburbanisierung sich das Umland um Städte verändert hat. Zuerst fand eine Suburbanisierung des Wohnens, dann eine der Arbeits-, Einkaufs- und der Freizeitfunktionen. Dieser neue Siedlungstyp der sich daraus entwickelte, bekam dadurch immer weitere Funktionen einer Kernstadt. Somit wurde diese Zwischenstadt immer unabhängiger begann in Westdeutschland in den 1950ern/1960ern. Für Westdeutsche Städte war die Verlagerung von Funktionen aus dem Kerngebiet der Stadt ins Umland ein wichtiges Kriterium. Zuerst erfolgte eine Verlagerung des Wohnraums aus den Stadtgebieten von ihrer Kernstadt.

Doch auch im Osten des Landes gibt es seit der Wende eine Suburbanisierung aus der Kernstadt ins Umland zu verzeichnen. Doch diese läuft gänzlich anders als die in den alten Bundesländern.

Die Suburbanisierung ins Grüne statt. Diese Wohnsuburbanisierung war in den alten Bundesländern ein anhaltender Prozess. Zu Beginn waren dies meist Junge Familien, die die Stadt Richtung Umland verließen. Es gab mehrere Gründe für diese Entwicklung zum einen der steigende Flächenanspruch und zum anderen der Wunsch vieler nach den eigenen vier Wänden. Da die Grundstückspreise im Umland günstiger waren als in der Stadt entschieden sich viele für einen Umzug ins „Grüne“. Außerdem kam immer mehr der Wunsch auf den Lärm, Gestank und andere Nachteile der Stadt hinter sich zu lassen und näher zur Natur zu ziehen.

[...]

Ende der Leseprobe aus 13 Seiten

Details

Titel
Zwischen Stadt und Land
Untertitel
Verstädterung der Dörfer – der Einfluß der Suburbanisierung auf stadtnahe ländliche Gemeinden, „Zwischenstadt“ und„Zwischenland“ – nur andere Begriffe für die Suburbanisierung oder doch eine neue Entwicklung?
Hochschule
Johannes Gutenberg-Universität Mainz  (Geographisches Institut)
Note
2,3
Autor
Jahr
2007
Seiten
13
Katalognummer
V143034
ISBN (eBook)
9783640540891
ISBN (Buch)
9783640540686
Dateigröße
713 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Zwischen, Stadt, Land, Verstädterung, Dörfer, Einfluß, Suburbanisierung, Gemeinden, Begriffe, Suburbanisierung, Entwicklung
Arbeit zitieren
Daniel Hamann (Autor:in), 2007, Zwischen Stadt und Land, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/143034

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