Kommunikation von Gehörlosen


Hausarbeit, 2002

14 Seiten, Note: sehr gut (1)


Leseprobe


Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung

2. „Gehörlosigkeit“
2.1 Definition
2.2 mögliche Ursachen
2.3 Auswirkungen der Gehörlosigkeit

3. Die Kommunikation von Gehörlosen
3.1 Einteilung unterschiedlicher Kommunikationsmöglichkeiten
3.2 Die Deutsche Gebärdensprache

4. Pro und Kontra der Gebärdensprache
4.1 Gebärden in der Geschichte der Gehörlosenpädagogik
4.2 Vorteile der Deutschen Gebärdensprache
4.3 Ihre Grenzen
4.4 Bilinguale Gehörlosenpädagogik

5. Zusammenfassung/ Fazit

6. Anhang
6.1 Deutsches Fingeralphabet

7. Quellenverzeichnis
7.1 Bücher
7.2 URLs

1. Einleitung

Wenn wir uns im Zug von jemanden verabschieden wollen und durch ein geschlossenes Fenster kommunizieren möchten, merken wir bald, wie beschränkt unsere Möglichkeiten sind, uns dem anderen mitzuteilen. Da wird gewunken, lautlos gerufen, mit dem Kopf genickt, oder eine Kusshand gemacht, aber trotz gutem Sichtkontakt kommt nur eine behelfsmäßige Verständigung zustande.Wenn uns die gesprochene Sprache nicht zur Verfügung steht, fällt unser Austausch an Informationen sehr rudimentär aus.

Wie sieht das aber bei Menschen aus, die von Geburt an oder durch eine Krankheit gehörlos sind? Welche Ursachen gibt es dafür und welche Auswirkungen hat das auf die Verständigung?

In meiner Hausarbeit möchte ich zunächst allgemein über Gehörlosigkeit schreiben und dann zur Gebärdensprache übergehen- auf ihre Merkmale, Grenzen und eventuelle Anerkennungsschwierigkeiten.

2. „Gehörlosigkeit“

2.1 Definition

„Bezeichnung für die vollständige Unfähigkeit, Höreindrücke zu empfangen oder zu registrieren. Die Gehörlosigkeit ist entweder angeboren oder geht auf Ertaubung zurück. Sie wird verursacht durch organische Schäden des Ohres oder durch Schäden derjenigen Gehirnbereiche, die die Sinnesempfindungen des Ohres auswerten.“1

Als gehörlos gelten also Menschen, die infolge einer schweren Schädigung des Gehörs auch bei Einsatz technischer Hörhilfen keine oder nur sehr begrenzte Höreindrücke haben

In Deutschland leben etwa 60.000 Gehörlose. Das sind ca. 0,1% der Bevölkerung. Jedes Jahr werden in Deutschland ca. 600 Kinder taub geboren. (vgl. medicine worldwide, 2002)

2.2 Mögliche Ursachen

Es gibt viele Ursachen, die zu Hörschäden bzw. Gehörlosigkeit führen können. Diese kann man nach dem Zeitpunkt des Auftretens unterteilen: pränatale, peritanale und postnatale Ursachen. In nachfolgender Tabelle hab ich die Ursachen nach dem Zeitpunkt des Eintretens geordnet. (vgl. Biesalski 1982 in Ruoß 1994, S. 21)

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

Kritischer Faktor ist also der Zeitpunkt des Auftretens der Gehörlosigkeit.

Eine von Geburt an bestehende oder in den ersten Lebensjahren auftretende Gehörlosigkeit macht eine natürliche Sprachentwicklung unmöglich. Wenn der Hörverlust später eintritt, droht die bis dahin mehr oder weniger erlernte Sprache sich zurück zu entwickeln.

Im nächsten Abschnitt gehe ich allgemein auf die Auswirkungen einer Gehörlosigkeit ein.

2.3 Auswirkungen der Gehörlosigkeit

Die weitreichenste Auswirkung der Gehörlosigkeit besteht in einer Einschränkung der Kommunikation, da Sprachlaute akustisch nicht wahrgenommen werden können.

Nicht nur die Lautsprachentwicklung ist eine Folge der Gehörlosigkeit, sondern auch ein fehlender kommunikativer Austausch von Eltern und Kind, der für die Gesamtentwicklung des Kindes wichtig ist, vor allem da 90% aller gehörlosen Kinder hörende Eltern haben (vgl. Ruoß 1994, S. 102).

Welche Möglichkeiten der Kommunikation gibt es für Gehörlose?

3. Die Kommunikation von Gehörlosen

3.1 Einteilung unterschiedlicher Kommunikationsmöglichkeiten

Die Gebärdensprachen Gehörloser sind eigenständige visuelle Sprachen. Sie wurden über Jahrhunderte in der alltäglichen Kommunikation Gehörloser ausgebildet und lassen sich ebenso wie Lautsprachen in nationale Sprachen und regionale Dialekte unterscheiden. Weltweit existieren viele nationale Gebärdensprachen, in Deutschland findet die Deutsche Gebärdensprache ihre Verwendung.

Wie alle bisher erforschten Gebärdensprachen verwendet auch die Deutsche Gebärdensprache neben Mimik und Körperhaltung insbesondere Handzeichen, die Gebärden. Gebärden sind nach Handform, Handstellung, Ausführungsstelle und Bewegung klar strukturiert und werden regelhaft im sogenannten Gebärdenraum ausgeführt. (siehe auch Punkt 3.2 auf S.5 )

Von der DGS sind die sogenannten lautsprachbegleitenden Gebärden (LBG) zu unterscheiden. Sie sind keine eigenständige Sprache, sondern sollen helfen, die gesprochene Sprache mit Hilfe von Gebärden zu visualisieren. Dazu wird parallel zu jedem gesprochenen Wort eine möglichst bedeutungsgleiche Gebärde ausgeführt.

LBG setzen eine möglichst gute Lautsprachkompetenz voraus. Darüber hinaus werden LBG auch für pädagogische Zwecke verwendet, wie z.B. beim Schriftspracherwerb in der Schule.

Wie die LBG ist auch das Fingeralphabet eine direkte Ableitung der gesprochenen Sprache (vgl. Ruoß 1994, S. 105). Beim Fingeralphabet werden Grapheme manuell ausgedrückt. Damit können Wörter mit den Fingern buchstabiert werden.

Zum besseren Verständnis noch eine kurze zusammenfassende Übersicht über die kommunikativen Möglichkeiten:

Abbildung in dieser Leseprobe nicht enthalten

[...]


1 Vgl. Fachgebärdenlexikon Psychologie, Stichwort: Gehörlosigkeit

Ende der Leseprobe aus 14 Seiten

Details

Titel
Kommunikation von Gehörlosen
Hochschule
Technische Universität Dresden  (Institut für Pädagogische Psychologie und Entwicklungspsychologie)
Veranstaltung
Pädagogische Psychologie
Note
sehr gut (1)
Autor
Jahr
2002
Seiten
14
Katalognummer
V14232
ISBN (eBook)
9783638196956
Dateigröße
566 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Kommunikation, Gehörlosen, Pädagogische, Psychologie
Arbeit zitieren
Friederike Schubert (Autor:in), 2002, Kommunikation von Gehörlosen, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/14232

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