Value Reporting


Hausarbeit, 2009

18 Seiten, Note: 2.7

Semra Öztürk (Autor:in)


Leseprobe


INHALTSVERZEICHNIS

1 Einleitung

2 Begriffserläuterung: Was ist Value Reporting?

3 Darstellung des Value Reporting-Systems
3.1 Welche Idee steht hinter Value Reporting?
3.2 Welche Zielsetzung hat Value Reporting?
3.3 Wo und wie wird Value Reporting eingesetzt?
3.4 Welche Grundsätze gelten für das Value Reporting?
3.5 Wie ist ein Value Reporting-System aufgebaut?
3.5.1 Das Modell von PWC
3.5.2 Das Konzept von Ruhwedel/Schultze
3.5.3 Die Einteilung nach Müller/Fischer
3.5.3.1 Total return reporting
3.5.3.2 Value added reporting
3.5.3.3 Strategic advantage reporting
3.6 Wie werden die Daten des Value Reporting generiert ?

4 Resümee

5 Abkürzungsverzeichnis

6 Literaturverzeichnis

1 EINLEITUNG

Die wertorientierte Führung hat sich in den letzten Jahren als Standard etabliert. Diese Tatsache führt zur Akzeptanz des Kapitalmarktes als Referenz für die Beurteilung von Investitionsprojekten und für Entlohnungsmechanismen.

Vor diesem Hintergrund scheint es wesentlich, dass der Kapitalmarkt mit wertorientierten Informationen versorgt wird. Die bestehenden Reporting-Standards genügen diesem Anspruch jedoch nicht. Untersuchungen verdeutlichen den fehlenden Zusammenhang zwischen Kapitalmarktdaten und traditioneller Rechnungslegung. Zwischen Gewinnzahlen und Aktienkursperformance kann beispielsweise kein signifikanter Zusammenhang gefunden werden.

In jüngster Zeit haben Wissenschaft und Anwender der externen Finanzpublizität von Unternehmen daher verstärkt auf die Notwendigkeit eines neuen Informationsmediums, des Value Reporting, hingewiesen.

2 BEGRIFFSERLÄUTERUNG - Was ist Value Reporting?

Den Begriff des „Value ReportingTM“ hat sich die Firma PWC markenrechtlich schützen lassen.

Value Reporting ist die wertorientierte Zusatzberichterstattung über vergangene Wertschaffung, über Instrumente der wertorientierten Steuerung und erleichtert die Abschätzung zukünftiger Zahlungsströme. Es dient dabei der Verringerung von Informationsasymmetrien zwischen internen und externen Stakeholdern.

Anderenfalls würde man auch heute, nach über 100 Jahren, dem von Oscar Wilde erwähnten Versäumnis, nur einseitig den stets quantifizierbaren Preis zu kennen und den damit korrespondierenden Wert nur zu ahnen, unterliegen:

„Price is what you pay, value is what you get“ [1]

Value Reporting fungiert in diesem Sinne als Spiegelbild, denn das externe Reporting nach außen kann niemals besser sein als die internen Berichts- und Kontrollsysteme einerseits und die damit korrespondierenden Führungs- und Entscheidungsprozesse andererseits. [2]

3 DARSTELLUNG DES VALUE REPORTING SYSTEMS

3.1 Welche Idee steht hinter Value Reporting?

Bestandteil einer wertorientierten Unternehmensführung ist zwingend auch die Unternehmenskommunikation und Unternehmenspublizität, die als die gesamte externe Berichterstattung des Managements verstanden wird. Auch der Begriff der „Investor Relations“ ist hierfür gebräuchlich.

Als Hauptzweck einer wertorientierten Berichterstattung wird in der Literatur vorwiegend die Entscheidungsunterstützung seiner Adressaten genannt. Sie soll sich primär an den Informationsbedürfnissen der Kapitalmarktteilnehmer ausrichten und um zusätzliche entscheidungsrelevante Elemente erweitert werden, die es den Aktionären ermöglichen, anhand der bereitgestellten Informationen die Werterzielung im Unternehmen zu beurteilen.

Angenommen wird dabei eine zwischen dem Management und den Kapitalmarktteilnehmern bestehende ungleiche Informationsverteilung bezüglich der Unternehmensführung, die beseitigt bzw. verringert werden soll. Dieses führt zu sinkenden Risikozuschlägen seitens der Kapitalgeber und somit zu verringerten Kapitalkosten für das jeweilige Unternehmen. [3]

3.2 Welche Zielsetzung hat Value Reporting?

Die Zielsetzung des liegt in der Verbesserung der Kapitalmarkteffizienz:

- Versorgung der Kapitalmarktteilnehmer mit den für die Unternehmenswertbildung relevanten Informationen.
- Gesamtwirtschaftlich effizientere Kapitalallokation.
- Vermeidung von Über- und Unterbewertungen.
- Verringerung der Kursvolatilitäten und damit Senkung der Eigenkapitalkosten.
- Dem Management kommt somit die Aufgabe zu, den Kapitalmarkt- teilnehmern ( Analysten, Fremdkapitalgebern und Investoren) wert- orientierte Informationen zur Verfügung zu stellen.

Value Reporting zielt also darauf ab, vergangenheitsbezogene Informationen im Rahmen der wertorientierten Berichterstattung so aufzubereiten, dass sie als Basis für die Zukunftsprognosen des Unternehmens geeignet sind.

Die Kontrollfunktion des Value Reporting liegt in der Überprüfung vergangener quantitativer und qualitativer Aussagen der erstellten Prognosen.

Ein ausgereiftes Value Reporting-System setzt ein internes Informationssystem voraus, das die oben aufgeführten Zielsetzungen langfristig unterstützt. Die Unternehmensführung benötigt ihrerseits ein flexibles Instrument zur Planung, Umsetzung und Kontrolle der wertorientierten Strategien.

3.3 Wo und wie wird Value Reporting eingesetzt?

Mit dem Value Reporting stehen der Unternehmensführung verschiedene Präsentationsformen und Medien zur Verfügung für die Ergänzung der bisherigen Geschäftsberichtserstattung. Die notwendigen Informationen können z. B. erfolgen mit

- Bilanz-/Geschäftsberichten,
- Quartals-, Halbjahres- oder Jahresberichten, § Ad-hoc-Announcements,
- Aktionärsbriefen,
- Pressemitteilungen,
- Analystenkonferenzen, § Hauszeitschriften,
- Internet (Newsletter und E-Mail)

Insbesondere über das Internet können Informationen sehr zeitnah und einem großen Kreis von Informationsempfängern bereitgestellt werden und so alle interessierten Kreise gleichzeitig erreicht werden. Dadurch wird die Gefahr reduziert, dass durch Informationslücken negative Schlagzeilen entstehen.

Auf jeden Fall ist darauf zu achten, dass eine einheitliche Gliederung der Informationen - sei es in den Printmedien oder im Internet - gewährleistet ist. Damit wird die Verständlichkeit, die Vergleichbarkeit und somit die Akzeptanz bei den Informationsempfängern erhöht.

Es gibt drei Möglichkeiten der Internet-Präsentation; bei allen Darstellungen muss jedoch sichergestellt werden, dass die Informationen laufend aktualisiert werden:

- ein Download wird bereitgestellt,
- durch einen Link sind die Informationen zu erreichen, § die Daten werden direkt auf der Homepage vorgestellt.

3.4 Welche Grundsätze gelten für das Value Reporting?

Gesetzliche Grundsätze für das Value Reporting gibt es nicht, es sind jedoch vom „Arbeitskreis externe Unternehmensrechnung“ der Schmalenbach-Gesellschaft für Betriebswirtschaft e. V. (AK EU) einige Grundsätze entwickelt worden, die das Value Reporting vereinheitlichen sollen. Diese Grundsätze sind Empfehlungen und beziehen sich auf die veröffentlichten Geschäftsberichte von kapitalmarktorientierten Unternehmen.

Danach soll sich das Value Reporting inhaltlich an der unternehmensinternen Berichterstattung orientieren; gleichzeitig soll sichergestellt werden, dass die Empfänger der Informationen die gleichen Daten zur Verfügung haben wie die Unternehmensführung (Management Approach).

Ein weiterer Grundsatz ist die Klarheit: alle Informationen müssen nachvollziehbar sein. Weiterhin müssen sie sachlich, zeitlich und von der Form her vergleichbar sein: also mit einheitlichen Messgrößen, Branchen- oder freiwilligen Standards (Benchmarks, Best Practice) arbeiten.

Durch eine ausgewogene Darstellung der Chancen und Risiken soll die Ausgewogenheit der Sachverhalte erreicht werden; d. h. dass Negatives und Positives gleichermaßen ausführlich dargestellt werden.

Bei diversifizierten Konzernen wird von diesem Arbeitskreis der Grundsatz der Segmentierung gefordert.

Alle Grundsätze beziehen sich nur auf die regelmäßigen Berichterstattungen der Unternehmen. Die freiwilligen Angaben können entweder im prüfungspflichtigen Lagebericht oder Jahresabschluss oder im nicht prüfungspflichtigen Teil erfolgen.

3.5 Wie ist ein Value Reporting System aufgebaut?

Generell ist zu sagen, dass sich in der Literatur noch kein einheitliches Modell für den inhaltlichen Aufbau eines Value Reporting-Systems findet. Die Inhalte des Value Reporting werden von den verschiedensten Autoren ganz unterschiedlich gegliedert; drei Modelle werden hier erläutert.

Für die Darstellung des Value Reporting-Konzeptes wird in dieser Arbeit der Einteilung von Müller gefolgt: diese enthält alle Teilbereiche des Value Reporting.

[...]


[1] Vgl. Dr. Schmid/Prof. Dr. Kuhnle/ WP StB Sonnabend, S. VI

[2] Vgl. Dr. Schmid/Prof. Dr. Kuhnle/ WP StB Sonnabend, S. X

Ende der Leseprobe aus 18 Seiten

Details

Titel
Value Reporting
Hochschule
FOM Essen, Hochschule für Oekonomie & Management gemeinnützige GmbH, Hochschulleitung Essen früher Fachhochschule
Note
2.7
Autor
Jahr
2009
Seiten
18
Katalognummer
V142268
ISBN (eBook)
9783640514540
ISBN (Buch)
9783640511631
Dateigröße
433 KB
Sprache
Deutsch
Schlagworte
Value Reporting, Total return reporting, Value added reporting, Strategic advantage reporting, Darstellung des Value Reporting-Systems
Arbeit zitieren
Semra Öztürk (Autor:in), 2009, Value Reporting, München, GRIN Verlag, https://www.grin.com/document/142268

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